Zu 1. : Wenn ende Oktober gedroschen wird, dann wird es reichlich spät mit einer Zwischenfrucht.
Und wenn du den Raps als Zwischenfrucht ansiehst, dann gute Nacht, damit holst du dir schon mal 30% Ertragsausfall für den nachfolgenden Raps, sei es in drei/vier oder fünf Jahren an den Hals. Aufgelaufener Raps gehört im Dreiblattstadium vernichtet, sei es Chemisch oder Mechanisch...
Zu 2. : Sofort nach der Ernte durcharbeiten ( flach) um das Getreide zum Auflaufen zu bringen, dann zehn Tage warten, dann Zwischenfrucht drillen.
Zu 3. : Das ist leider so, je höher man in Deutschland wohnt, je nasser ist der Mais.
Wir hier im Nord-Westen ernten im Schnitt mit 36-38% Feuchte, selten mit 32% ( 2016), häufig mit 40% ( 2015).
Oder anders gesagt, Trocknungskosten von 400 bis 500 Euro sind "normal".
Zu 4. : Das hatten wir schon öfters. Mulchen, grubbern, drillen. Soll auch bei einigen Landwirten gehen.
Mais ist zumindest hier in der Gegend eine "anspruchslose" Frucht.
Im März/ Anfang April Gülle raus, flach eingrubbern, dann zehn Tage tief grubbern, Mais legen.
Dann einmal ( Profis machen zweimal) Pflanzenschutz, und spätestens mitte/ende Mai fliegst du bis ende Okt. in den Urlaub.
Mais bauen wir incl. Legen, Gülle fahren usw. in 2 Sh/ha an.
Beim Raps brauche ich die doppelte Zeit ( einmal mehr grubbern, Mineralische Düngung, Pflanzenschutz).
Beim Mais brauche ich keine bösen Fungizide, (noch) keine Insektizide.
Und hier in der Gegend gaaaaaanz wichtig: Gülle wird optimal verwertet, kann ich zu 100% anrechnen ( Getreide 60%, in schlechten Jahren kalt trocken auch nur 50%), ausser 70 kg UFD kein mineralischen Dünger, und die Bilanz wird immer rund gehen, da Mais in den vergangenen 10 Jahren hier im Ertrag um max 20% schwankt, Getreide /Raps können schnell mal 40% sein.
Zudem braucht die Frucht hier den meisten Phosphor...
Und zu guter letzt: Wer will noch Raps haben...
Fertiges "Bio"-Diesel kommt zum selben Preis aus Argentinien, wie hier die Rapssaat im Einkauf kostet.
Deshalb sind alleine in den vergangenen drei Wochen drei Bio-Dieselwerke in Deutschland dicht gemacht worden, fast alle anderen fahren auf Sparflamme.
Im Umkehrschluss bedeutet das sogar, das Rapsschrot unter dem Strich( Futterwerte/Verdaulichkeit) teurer ist wie Sojaschrot, ersteres ist gerne in der Rindviehfütterung gesehen, aber ohne Rapsölproduktion kein Rapsschrot....( ebendso fehlt eine billige Eiweisskomponente im Schweinefutter, weshalb die Futterpreise in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen sind).
Das nur mal so nebenbei.