forenkobold hat geschrieben:Bevor sich dieser thread in die Richtung: "Direktsaat ist nonplusultra" entwickelt, sollte man auch die Nachteile erwähnen.
1.: sollte man sich Glyphosat möglichst lange erhalten (falls es die ideolgischen Deppen nicht fertigbringen den Wirkstoff abzuschießen). Und mit einem verstärkten Einsatz bekäme man Resistenzprobleme auch bei uns.. und das ganz ohne Gentechnik.
2.: für manche Kulturen und Fruchtfolgen schlichweg ungeeignet. Bei Rüben z.B. wurden schon umfangreiche Versuche gefahren mit bescheidenen Ergebnissen. Mais geht auch nur beschränkt.. sowohl als Vorfrucht als auch als Nachfrucht. Bei der Aussaat von Rüben oder Mais könnte evtl. das strip-till-Verfahren eine Kompromisslösung ziwschen Direktsaat und Bodenbearbeitung sein. Das geht aber nur mit GPS in der teuersten Version und auch damit nicht immer bei Hanglagen. Kleegras/Luzerne scheidet m.E. für nachfolgende Direktsaat komplett aus.
3.: Permanenter Krankheitsdruck - erhöhter Fungizidaufwand
4.: Erhöhter Druck durch Schädlinge (Zünsler, Drahtwurm, Collembolen etc.)
5.: geänderte Unkrautflora. Winden, Trespen etc..
6.: Keine Möglichkeit der Gülleeinarbeitung. d.h. legale Ausbringung nur in die wachsende Kultur
usw. usw...
Danke für die Einwände, mir ging es auch nicht um ein Verbot des Pfluges oder überhaupt der Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft, die ohne Zweifel wichtig ist (der Mix macht es), sondern um die Tatsache, dass der Wirkstoff Glyphosat durchaus zur Erosionsminderung beiträgt und vor Nährstoffauswaschung schützt (Direktsaat) und nicht nur als Abreifebeschleuniger in problematischen Getreidebeständen eingesetzt wird. Bei einem möglichen Verbot fielen diese Vorteile weg. Ich bin auch kein Verfechter eines Anbaus von GVO, solange dies nicht irgendwelche Notsituationen bei der Nahrungmittelversorgung der Bevölkerung erforderlich machen würden.