Südheidjer hat geschrieben:

Neuland79 hat geschrieben:Man könnte sicher auch noch eine Milchtankstelle aufstellen. Dass die Tankstellen (insbesonder die auf dem Land) keine Kooperationen mit regionalen Landwirten eingehen ist schon traurig.

Wenn du dir das mal nicht wieder zu einfach vorstellest. Die Vorschriften und Genehmigungen für einen Milchautomat auf dem Hof sind eventuell ein andere als wenn du deinen Milchautomat extern woanders im Dorf aufstellst.
Und dann überleg mal, wieviel Liter du jeden Tag verkaufen mußt, damit sich Investition und tägliche Arbeit rentiert.
Die Tomaten-Sache an der Tanke ist eine andere Hausnummer als das hochsensible Nahrungsmittel Milch zu verarbeiten und zu verkaufen.
Ich denke auch schon lange drüber nach, wie ich die Milch vom Nachbarn´vergolden könnte, damit ich mich zur Ruhe setzen kann. Bis jetzt hab' ich noch nicht den Stein des Weisen gefunden. Alle Kalkulation führten eher zum Ergebnis "bleiben lassen".

Rohmilch darf vom Erzeuger nicht außer Hof transportiert und verkauft werden. Diese Milch muss pasteurisiert sein.
Dann wird es teuer.

Qtreiber hat geschrieben:

Südheidjer hat geschrieben:Alle Kalkulation führten eher zum Ergebnis "bleiben lassen".

Na wenigstens HAST du vorher kalkuliert. Bei vielen Milchtankstellen bezweifle ich das.

Das betrifft übrigens alle meine bisherigen Gedankenspiele bzgl. Aktivierung der Landwirtschaft bzw. irgendwelcher Projekte im landwirtschaflichen Produktionsbereich. Da machen sich halt die schlauschnackenden Politiker und Mitbürger viel zuwenig Gedanken drüber. Man kann in der Landwirtschaft sicher auch heute richtig gut Geld verdienen, aber da muß vieles zusammenpassen.

Es gibt nicht das ultimative Allheilmittel, was für alle Betriebe paßt.

@Isarland: Das hatte ich auch so irgendwie in Erinnerung, als ich den Junglandwirt mal auf so einen Milchautomaten als mögliche Option ansprach und er mir dann erläuterte, warum das alles nicht so einfach wäre. Er hatte also selber schon in die Richtung gedacht gehabt....

So irgendwie scheint das mit der Rohmilch doch über Solawis und Verbände zu gehen, da ich Rohmilch kaufen kann. Aber es könnte sein, dass das illegal ist.

Neuland79 hat geschrieben:So irgendwie scheint das mit der Rohmilch doch über Solawis und Verbände zu gehen, da ich Rohmilch kaufen kann. Aber es könnte sein, dass das illegal ist.

Da müssen 200 - 300 l am Tag bzw. 2.000 l die Woche laufen, dass sich der ganze Aufwand rentiert.
Da bleibt auch Restmilch und da werden auch Automaten beschädigt, da kommen auch Beschwerden, oft dann per Anwalt usw.
Da lernt ihr die ganze Liebe des Verbrauchers kennen.

T5060 hat geschrieben:Da müssen 200 - 300 l am Tag bzw. 2.000 l die Woche laufen, dass sich der ganze Aufwand rentiert.

Und die Menge erreich mal.
Da wäre es pfiffiger, die Milch irgendwie zu vergolden und dann für 5 Euro den Liter zu verkaufen, am Besten pro Kunde dann gleich 10 Liter aufwärts. Z.B. daß die Kühe bei jedem Vollmond 5 Runden linksrum und 5 Runden rechtsrum im Kreis marschieren, was die Milch besonders bekömmlich macht und für innere Schönheit beim Verbraucher sorgt. Quasi ein Botox-Ersatz aus dem Euter.

Nachtrag: Und die Milch dieser Kühe bildet auch die hatnäckigsten Cellulite zurück !
Vergleichbar, wie wenn aus den bayrischen Alpen plötzlich die norddeutsche Tiefeben wird.

Südheidjer hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Da müssen 200 - 300 l am Tag bzw. 2.000 l die Woche laufen, dass sich der ganze Aufwand rentiert.

Und die Menge erreich mal.
Da wäre es pfiffiger, die Milch irgendwie zu vergolden und dann für 5 Euro den Liter zu verkaufen, am Besten pro Kunde dann gleich 10 Liter aufwärts. Z.B. daß die Kühe bei jedem Vollmond 5 Runden linksrum und 5 Runden rechtsrum im Kreis marschieren, was die Milch besonders bekömmlich macht und für innere Schönheit beim Verbraucher sorgt. Quasi ein Botox-Ersatz aus dem Euter.

Nachtrag: Und die Milch dieser Kühe bildet auch die hatnäckigsten Cellulite zurück !
Vergleichbar, wie wenn aus den bayrischen Alpen plötzlich die norddeutsche Tiefeben wird.

Haltet den Verbraucher nicht für ganz blöd. Wer eine gute Milch will, weiß, wo er sie bekommt. Sicher nicht die H-Milch vom Discounter.

@Qtreiber: Angebot und Nachfrage. "Wir" dealen hier mit Rohmilch.
@T5060: Wenn man aus der Milch, die übrig bleibt noch was machen kann (vielleicht Butter oder Käse), hat man überhaupt keine Verluste.

Neuland79 hat geschrieben:@Qtreiber: Angebot und Nachfrage. "Wir" dealen hier mit Rohmilch.
@T5060: Wenn man aus der Milch, die übrig bleibt noch was machen kann (vielleicht Butter oder Käse), hat man überhaupt keine Verluste.

Die große Frage ist halt nur ob ich das noch DARF. Soweit ich im Kopf habe, leider nicht Stichwort HACCP
event. wäre noch Kälbermilch legal möglich

Grad für ein Kumpel gesagt, wenn ich bedenke was man mal an Landwirten für Vorbilder hatte
und man wollte ja mal so ein toller Bauer werden wie die. Nur wenn ich heute schaue wie diese Vorbilder geendet haben,
dann muss man nur hoffen und alles tun, dass man nicht so endet wie die.

Und ich habe nicht die Hoffnung, dass sich an der öffentl. Wahrnehmung und der politischen Umsetzung irgendetwas ändert.
Eine Änderung würde erst durch ein Krise in Gang kommen, die weitaus gravierender sein müsste als das bischen Corona.

Neuland79 hat geschrieben:@T5060: Wenn man aus der Milch, die übrig bleibt noch was machen kann (vielleicht Butter oder Käse), hat man überhaupt keine Verluste.

Ja, und wenn man aus den Essensresten, die im Restaurant zurück gehen, noch was machen kann (vielleicht Geschnetzeltes oder Eintopf), hat man überhaupt keine Verluste.

Einmal die Woche Resteessen satt am Bufett. Und alles zum 1/2 Preis.

So war das zwei Generationen vor uns!

Von nun an geht´s bergauf! Der DBV hat auf seinem Bauerntag in Lübeck das Konzept "Zukunftsbauer" aus der Taufe gehoben. Man will sich nun wohl wirklich mit der Zukunft der Landwirtschaft beschäftigen. Blöd nur, dass mit "Zukunftsbauer", also Bauer im Singular, mal wieder die Schmalspurtaktik fortgesetzt wird. Dabei sollte doch allgemein klar geworden sein, dass sich die Landwirtschaft weiter diversifizieren muss. Viele Landwirte werden im Bereich der Massenproduktion ganz klar an ihre Grenzen stoßen und dann aufgeben müssen. Genau diese Berufskollegen müssten sich jedoch auf die Suche nach einer Nische machen! Wir benötigen "Zukunftsbauern" in der ganzen Vielfalt, die die ldw. Urproduktion, Aufbereitung, Verarbeitung und Vermarktung bietet. Die Aktion des DBV ist wohl ein tot geborenes Kind! Mal wieder.

DWEWT hat geschrieben:Viele Landwirte werden im Bereich der Massenproduktion ganz klar an ihre Grenzen stoßen und dann aufgeben müssen.

Lese dir den Satz nochmal genau durch.......

T5060 hat geschrieben:

DWEWT hat geschrieben:Viele Landwirte werden im Bereich der Massenproduktion ganz klar an ihre Grenzen stoßen und dann aufgeben müssen.

Lese dir den Satz nochmal genau durch.......

Was ist an dieser Aussage falsch? Ich hätte vielleicht schreiben sollen "kleine Landwirte". Aber dann hüpfen hier gleich wieder so einige.