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Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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132 Beiträge • Seite 4 von 9 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ... 9

Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 21:31

forenkobold hat geschrieben:Kreuzschiene, ich wünsche Dir auch ein Gutes Neues Jahr und dass du neben Deinem allem anstudierten Wissen und Deinen betriebswirtschaftlichen Binsenweisheiten auch ENDLICH mal die Landwirtschaft kapierst!


Lieber forenkobold,

leider kapiere ich im Moment nur eines nicht - nämlich den oben zitierten Beitrag. Über Präzisierung wäre ich dankbar.

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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 21:37

Ernst-August hat geschrieben:Ja Kreuzschiene alles Gute im Neuen Jahr ...... und erzähle mir mal wo die deutsche Landwirtschaft produkte produziert, die nicht verkauft wurden. Wir produzieren doch kostendeckend... die paar 300 € / ha bekommt doch eh der Verpächter und Du bist so schlau und gibts an die Verpächter noch 80 % deines Roheinkommens. So blöd sind die "unstudierten" doch schon lange...... ergo .... du hast studiert und doch nix gelernt.


Wenn wir kostendeckend produzieren, warum jammern denn dann so viele, oder sind gar auf die Subventionen angewiesen?
Wer sagt Dir, wie viel ich an meinen Verpächter zahle? Also aus meiner Sicht ist es in unserer Gegend keine schlechte Leistung, einen zwölf Jahre laufenden Pachtvertrag a 500€/ha wieder um weitere zwölf Jahre zu verlängern. Und das zu gleichen Konditionen.

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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon SCHWOABABAUER » So Jan 02, 2011 21:42

Kreuzschiene hat geschrieben:
Ernst-August hat geschrieben:
Wenn wir kostendeckend produzieren, warum jammern denn dann so viele, oder sind gar auf die Subventionen angewiesen?
Wer sagt Dir, wie viel ich an meinen Verpächter zahle? Also aus meiner Sicht ist es in unserer Gegend keine schlechte Leistung, einen zwölf Jahre laufenden Pachtvertrag a 500€/ha wieder um weitere zwölf Jahre zu verlängern. Und das zu gleichen Konditionen.

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Kommt drauf an was unter kostendeckendend gemeint ist
500€/ha für was von wem?
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 21:49

schimmel hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:Oder was ich noch irrsinniger finde: Warum werden neue Milchviehställe (ja ich weiß, auch andere Ställe werden gefördert) mit bis zu 35% vom Staat subventioniert, wo wir doch eh schon viel zu viel Milch am Markt haben??? Das macht doch alles keinen Sinn. Am freien Markt würde so ein Wahnsinn nie herausbilden.


Eurer Kreuzschiene


....wo gibt es zu viel Milch? In Deutschland, in Europa, in der Welt?
Warum werden noch Autos in Deutschland produziert, obwohl wir doch genug Autos haben? Warum wird den Autoherstellern Kurzarbeitergeld gezahlt, anstatt dass sie die Leute rauswerfen....sind doch genug Autos vorhanden...
Warum werden unrentable Werften am Leben erhalten, in Asien bauen die billiger Schiffe? Warum bilden wir unsere Kinder mit Steuergeldern aus, anstatt sie billiger aus dem Ausland zu rekrutieren?
Ich glaube Kreuzschiene, du hast zu viel Theorie eingesogen und nicht die Realität erfasst....

Reini


Nun, so wie sich mir der Sachverhalt darstellt, gibt es in Deutschland schon zu viel Milch. Zumindest kann sie doch kein knappes Gut sein, denn sonst müssten meine Berufskollegen nicht seit Jahren demonstrieren, oder gar in den Streik treten, um bessere Preise heraufzubeschwören. Wenn die Milch wirklich knapp wäre, würde sich ein höherer Preis von selbst einstellen. Wie schon mal gesagt: Angebot und Nachfrage...
In D werden Autos produziert, weil es Firmen gibt, die dies hier kostendeckend, oder gar gewinnbringend tun können. Klar gibt es genug Autos hier, aber es gibt offensichtlich genug Interessenten ausserhalb Deutschlands. Wir können ja das Beispiel mal wieder auf die Landwirtschaft übertragen, und versuchen, für 40 cent pro Liter auf den Weltmarkt zu exportieren. Viel Spass dabei...
Sollten die unrentablen Werften von Steuergeldern am Leben erhalten werden, also subventioniert werden, so bin ich auf der Stelle für eine Schliessung. Genauso wie unsere Kohlegruben im Ruhrgebiet. Es bringt doch nix, ein totes Pferd weiter reiten zu wollen...
Das ist die Realität, lieber Reini.

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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 21:56

frank1973 hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:Hallo im Neuen Jahr,
wünsche Euch allen ein recht gutes Solches.

Noch ein paar Worte zum Thema Ausgleichszahlungen. Wie bereits geschrieben bewirtschaften wir unsere Betriebe ja im Nebenerwerb. Und ich musste feststellen, dass in der ausserlandwirtschaftlichen Bevölkerung das Thema Subventionen durchaus präsent ist. So wird oft zum Spaß gesagt, ob ich wieder eine neue Halle gebaut habe, um meine ganzen Suventionen unterzubringen. Gut, ich muss dann sogar immer selber drüber lachen, und wie ich ja auch schon schrieb, bin ich ja selber kein Freund von Subventionen, weil es einen Eingriff in den freien Markt darstellt.

Folgendes Beispiel:

Firma A stellt Scheren her. Es gibt bereits jede Mengen Scheren am Markt. Der übliche Marktpreis für Scheren dieser Art beträgt 10€.
Firma A hat nun das Problem, dass die Herstellkosten ohne Gemeinkosten schon bei 11€ liegen. Dementsprechend problematisch stellt sich die Situation nun für die Firma dar, da der Handel nur 9€ zahlen mag. Firma A zahlt also drauf.
Welcher vernünftig denkende Mensch käme nun auf die Idee, dass Vater Staat der Firma A einen Zuschuß zu bezahlen, nur damit der kostendeckend produzieren kann. Es gibt doch schon genügend Scheren am Markt. Wozu also auf Halde produzieren, und dann auch noch subventioniert? Soll die Firma dann halt was anderes produzieren.
Stadt A leistet sich ein Hallenbad.Um kostendeckend zu bleiben müssten sie pro Person 12 Euro Eintritt verlangen,aber da würde keiner mehr hingehen,also schießst die Stadt jedes Jahr 10tausende Euro hinzu nur daß die Leute hingehen.Also ist doch das verbilligte Baden im Winter doch auch subventioniert? Ich hätte kein Problem damit daß die Subventionen für die Landwirtschaft abgebaut werden aber wenn unsere dann andere auch.Wenn dann alle Subventionen weggefallen sind und in den betreffenden Wirtschaftszweigen das "verlorene Geld"auf den Preis oder Eintritt draufgeschlagen ist bin ich mal gespannt wie groß das geschreii dann ist.


Servus,
wenn alle Subventionen wegfallen würden, könnte man sich auch einen nicht unerheblichen Anteil der Subventionsverwalter sparen - Beamte und Co. Das heisst, der Steuerzahler spart sich nicht nur den Anteil an Steuern, die zu Subventionen werden, sondern auch noch einen nicht unerheblichen Zusatzbetrag. Den könnte man dann zum Beispiel für teurere Lebensmittel oder Hallenbäder ausgeben. Die ganze Subventioniererei ist doch ein einziges "aus der einen Tasche rausnehmen und in die andere wieder reinschieben." Nur dass dabei immer ein paar Scheinchen auf der Strecke bleiben.
Man sehe sich mal den Haushalt der BRD von heute und von vor zwanzig Jahren an. Manchmal frage ich mich, wieso bei einem doppelt so großem Haushalt das Geld immer noch nicht reicht, und nach wie vor Schulden aufgenommen werden müssen...

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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 21:59

forenkobold hat geschrieben:Noch ein Aspekt:

Wenn die Steuerzahler meinen, das RECHT zu haben, zu erfahren wo ihr Geld hinkommt...(*)
dann will ich als "Subventionsempfänger" auch das Recht , zu erfahren, wo meine Geld HERKOMMT.
Also bitte um Veröffentlichung ALLER direkten Steuerzahler ...

Man wird dann erstaunt feststellen, dass die lautesten Schreier gegen Subventionen am wenigsten oder garkeine Steuern bezahlen..und somit ihr billiges Essen indirekt von den Vielsteuerzahlern quersubventioniert bekommen.
während die empfangenden Landwirte wenn der Betrieb einigermaßen läuft, einen großen Teil der empangenen Gelder direkt wieder abdrücken.

(*) selbstverständlich sind immer noch ausgenommen: Sozialhilfeempfänger, Kurzarbeiter, Langzeitarbeitslose, staatlicher Rentenbanteil, beamtenlöhne, Handwerkerexistenzgründungshilfen, Industriesubventionen etc..
also ALLES außer Landwirtschaftssubventionen


Aus dem freiwilligen Annehmen von Subventionen ein Recht daraus abzuleiten, wo das Geld ursprünglich herkommt, finde ich etwas weit hergeholt...
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon SCHWOABABAUER » So Jan 02, 2011 22:01

Kreuzschiene hat geschrieben:
schimmel hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:
Sollten die unrentablen Werften von Steuergeldern am Leben erhalten werden, also subventioniert werden, so bin ich auf der Stelle für eine Schliessung. Genauso wie unsere Kohlegruben im Ruhrgebiet. Es bringt doch nix, ein totes Pferd weiter reiten zu wollen...
Das ist die Realität, lieber Reini.

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Wenns was gibt vom Staat macht man den Geldbeutel auf und schwätzt nicht viel.
Pacht 500€/ha für was von wem?
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 22:10

forenkobold hat geschrieben:Frank..

versuch nicht solchen Leuten die Landwirtschaft zu erklären...

Wenn von einem "Landwirt" ein solch dummer scherenvergleich kommt, so hat er den Beruf verfehlt.

Soll die Firma dann halt was anderes produzieren.


Disqualifikationskriterium.....

..soll ein Bauer im Grünlandgebiet in seinem teuren Kuhstall mit Melktechnik und 5 Jahren züchterischen Vorlaufkosten und anderthalb Jahren Produktionsmittelvorlaufkosten nach seiner Meinung von heute auf morgen was anderes produzieren..
Diese Kreuzschiene ist einer, der zuhause ins gemachte Nest gesetzt wurde und uns jetzt die Welt erklären will..
Ich geb seinem Betrieb keine 5 Jahre mehr..
dann endet er als Berater auf dem Amt..

Warum baut man sich einen teuren Kuhstall, wenn man augenscheinlich nicht davon ausgehen kann, dass ein angemessener Kapitalrückfluss zu erwarten ist? Könnte man dann nicht besser in einen anderen Betriebszweig investieren, eventuell diversifizieren?
Im Übrigen dauerte es bei mir schlappe zwei Monate, um von 100% Milchvieh auf Mastschweine umzustellen. Die mögen zwar kein Gras, aber man kann auch Heu verkaufen und dafür Getreide zukaufen. Auch hierfür gibt es einen Markt, manche nennen es Landhandel.
Zum Thema "gemachtes Nest" kann ich nur sagen, dass das Nest, in welches wir gesetzt wurden, nicht besonders gut ausgestattet war. Wir mussten uns alles selber erarbeiten. Aber mit Fleiß, Geschick und etwas Glück ging es. Und ich fing an, den Betrieb auf Nebenerwerb umzustellen. Auch so können Kosten minimiert werden. Und zumindest ist hier so viel verdient, dass ich mich privat versichern kann - und mir die Beiträge für die Alterskasse erspare. Da kauf ich doch lieber meinem Kleinen ein schönes Spielzeug...

Achja, da ich in den wenigen Jahren, in denen wir den Betrieb bewirtschaften, schon wesentlich mehr erreicht haben, als die gesamte Vorgänger-Generation, kann ich nicht soo viel falsch gemacht haben.
Und solange ich noch Soja-Kontrakte für 24,50€ bei derzeitigen Tagespreisen von um die 37€ hab, und auch noch Getreide für 13€ hab (und es mir leisten kann, dieses auch mal zwei Jahre liegen zu lassen, bis der Preis richtig "reif" ist) mach ich mir um die nächsten fünf Jahre jetzt nicht wirklich Gedanken. Höchstens darüber, was ich als nächstes bauen sollte: Stall, Halle oder Fünfspänner.

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Zuletzt geändert von Kreuzschiene am So Jan 02, 2011 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 22:14

frank1973 hat geschrieben:@Kreuzschiene.Mal ne ganz dumme Frage?Was machst du eigentlich mit deinen Ausgleichszahlungen?


Die Frage ist doch nicht so dumm.
Also bei uns sieht es so aus: entweder ansparen, und mal wieder Ackerland oder Wald kaufen. In Gold anlegen. Mietshäuser kaufen. Aktien. Urlaub. Bausparer. Halle bauen für PV.
Es gibt viele Möglichkeiten. Nur wenn ich mal so weit sein sollte, dass ich die Subventionen brauche, um am Jahresende eine schwarze Null zu schreiben, dann ist vorher schon gehörig was schief gelaufen beim Wirtschaften...
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon SCHWOABABAUER » So Jan 02, 2011 22:16

Kreuzschiene hat geschrieben:
forenkobold hat geschrieben:Im Übrigen dauerte es bei mir schlappe zwei Monate, um von 100% Milchvieh auf Mastschweine umzustellen. Die mögen zwar kein Gras, aber man kann auch Heu verkaufen und dafür Getreide zukaufen. Auch hierfür gibt es einen Markt, manche nennen es Landhandel.
Zum Thema "gemachtes Nest" kann ich nur sagen, dass das Nest, in welches wir gesetzt wurden, nicht besonders gut ausgestattet war. Wir mussten uns alles selber erarbeiten. Aber mit Fleiß, Geschick und etwas Glück ging es. Und ich fing an, den Betrieb auf Nebenerwerb umzustellen. Auch so können Kosten minimiert werden. Und zumindest ist hier so viel verdient, dass ich mich privat versichern kann - und mir die Beiträge für die Alterskasse erspare. Da kauf ich doch lieber meinem Kleinen ein schönes Spielzeug...

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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon SCHWOABABAUER » So Jan 02, 2011 22:22

Kreuzschiene hat geschrieben:
frank1973 hat geschrieben:@Kreuzschiene.Mal ne ganz dumme Frage?Was machst du eigentlich mit deinen Ausgleichszahlungen?


Die Frage ist doch nicht so dumm.
Also bei uns sieht es so aus: entweder ansparen, und mal wieder Ackerland oder Wald kaufen. In Gold anlegen. Mietshäuser kaufen. Aktien. Urlaub. Bausparer. Halle bauen für PV.
Es gibt viele Möglichkeiten. Nur wenn ich mal so weit sein sollte, dass ich die Subventionen brauche, um am Jahresende eine schwarze Null zu schreiben, dann ist vorher schon gehörig was schief gelaufen beim Wirtschaften...
Wie groß ist dieser NE Betrieb?
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 22:26

Cairon hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:ich wäre für einen freien markt, in dem sich die guten durchsetzen, und zu weltmarktpreisen produzieren können, und die weniger guten müssen sich halt damit abfinden, dass man nicht ewig etwas bezuschussen kann, nur weil es sich nicht von selbst trägt. das wird dann schon gründe geben, wenn dem so ist.

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Wenn Du sehen möchtest wie die Sache in einem freien Markt läuft, dann schau es Dir in den USA an. Dann gehen Investoren mir ihrem Kapital in den Agrarbereich, kaufen ganze Landstriche auf, drücken die Bauern an die Wand und kaufen sie auf. Im besten Fall sind die Bauern dann noch angestellte auf dem Land das ihnen mal gehört hat. Nebenerwerbsbetriebe gibt es da dann nicht mehr, nur noch große Farmen. Ich bin in Colorado gewesen und habe es mir da mal angeschaut, die größten Betriebe die wir dort gesehen haben hatten z.B. 80.000 Sauen im geschlossenen System, 125.000 Mastrinder mit eigenem Futtermischwerk und eigenem Bahnhof, Tomaten-Farmen 25 ha unter Glas mit Kartenlesegeräten an den Reihen um die Mexikaner genau verfolgen zu können und mit Hire and Fire Praxis, 4800 Milchkühe mit Doppel 72er Fischgräte gemolken im 3-Schichtbetrieb. In die Richtung wird es dann laufen, dann kannst Du wirklich von Agrarindustrie reden. Man kann es doch sehr schön im Osten sehen wo jetzt 60.000 ha des Bundes durch branchenfremdes Kapital aufgekauft werden und die Bauern das Nachsehen haben. Dann geht es absolut nur noch um Masse, Qualität steht dann etwas weiter hinten und irgendwann sind die Lebensmittelversorgen dann so groß, dass sie die Preise diktieren können. Und die Leute die in diesem System arbeiten müssen hätten ein verdammt hartes Brot, naja wer weiß ob sie dann überhaupt noch aus unserem Land kommen. In Colorado machten eben die Mexikaner die Jobs und bei uns werden die Arbeitskräfte eben aus dem Osten kommen. Ich denke Du hast noch nie wirklich darüber nachgedacht wie so ein System funktioniert und wenn Du es bei uns wirklich so haben willst, dann hoffe, dass Du nichts die Büchse der Pandora öffnest.
Wenn der frei Markt kommt, kannst Du Dir die Landwirtschaft abschminken und die meisten von uns auch und das hat bei den meisten damit zu tun, das wir nicht Skrupellos genug sind und nicht das wir unseren Job nicht beherrschen würden.
Landstriche mit schlechten Böden würden dann möglicherweise auch gar nicht mehr bewirtschaftet bzw. nur noch durch Biogas so lange die Förderung passt.

Ich denke, dass auch in den USA die Investoren einen Landwirt nicht zwangsenteignen können. Also ist wohl keiner gezwungen, an ebensolche zu verkaufen. Ich würde das ja auch nicht tun, wenn es nicht sein müsste. Und wenn es sein müsste, dann hätte ich wohl vorher schon einiges falsch gemacht...
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 22:28

SCHWOABABAUER hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:
Ernst-August hat geschrieben:
Wenn wir kostendeckend produzieren, warum jammern denn dann so viele, oder sind gar auf die Subventionen angewiesen?
Wer sagt Dir, wie viel ich an meinen Verpächter zahle? Also aus meiner Sicht ist es in unserer Gegend keine schlechte Leistung, einen zwölf Jahre laufenden Pachtvertrag a 500€/ha wieder um weitere zwölf Jahre zu verlängern. Und das zu gleichen Konditionen.

Eurer Kreuzschiene
Kommt drauf an was unter kostendeckendend gemeint ist
500€/ha für was von wem?


Naja, für Ackerland halt. Schlaggrössen ca. zwei bis drei ha. Von meinen Verpächtern.
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon Kreuzschiene » So Jan 02, 2011 22:32

SCHWOABABAUER hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:
frank1973 hat geschrieben:@Kreuzschiene.Mal ne ganz dumme Frage?Was machst du eigentlich mit deinen Ausgleichszahlungen?


Die Frage ist doch nicht so dumm.
Also bei uns sieht es so aus: entweder ansparen, und mal wieder Ackerland oder Wald kaufen. In Gold anlegen. Mietshäuser kaufen. Aktien. Urlaub. Bausparer. Halle bauen für PV.
Es gibt viele Möglichkeiten. Nur wenn ich mal so weit sein sollte, dass ich die Subventionen brauche, um am Jahresende eine schwarze Null zu schreiben, dann ist vorher schon gehörig was schief gelaufen beim Wirtschaften...
Wie groß ist dieser NE Betrieb?


Typische NE-Größe halt, würd ich mal sagen. Ein Betrieb hat 30 ha Feld, Wald und Wiesen, der andere 55 ha Feld, Wald und Wiesen. Der dritte, noch nicht von uns bewirtschaftet hat 30 ha Ackerland.
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Re: Ausgleichszahlungen bald wieder im Netz?

Beitragvon SCHWOABABAUER » So Jan 02, 2011 22:39

Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn wir kostendeckend produzieren, warum jammern denn dann so viele, oder sind gar auf die Subventionen angewiesen?
Wer sagt Dir, wie viel ich an meinen Verpächter zahle? Also aus meiner Sicht ist es in unserer Gegend keine schlechte Leistung, einen zwölf Jahre laufenden Pachtvertrag a 500€/ha wieder um weitere zwölf Jahre zu verlängern. Und das zu gleichen Konditionen.

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[/quote]Kommt drauf an was unter kostendeckendend gemeint ist
500€/ha für was von wem?[/quote]

Naja, für Ackerland halt. Schlaggrössen ca. zwei bis drei ha. Von meinen Verpächtern.[/quote]
Was für BP/AZ? Was bauen die Verpächter an?
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