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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 149 von 302 • 1 ... 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Di Apr 13, 2021 22:41

Mag sein, dass es bei dir in Großstadtnähe etwas anders ist. Und schwere Buchen sind ja auch nicht so bequem zu handhaben. Man bräuchte schon eine Mindestausstattung an Gerät, um die überhaupt nach Hause zu schaffen. Wie gesagt, ich werde demnächst mal Fotos einstellen, um vor der Pflanzung von Buchen zu warnen.
Für einen Nachbarn habe ich einem Säger dessen Buchen angeboten. Der machte aus Buche Griffe aller Art für Schraubzwingen etc. Seine Antwort war: Wir brauchen dicke, gerade und astfrei gewachsene Buchen, möglichst frei von Fäule. Sauerländische Buche kann ich nicht gebrauchen. Wir kaufen Buchen vom Vogelsberg/Taunus.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Apr 14, 2021 6:06

Ich habe keine Ahnung, warum die Förderrichtlinien der Länder Buche auf der Freifläche nicht nur fördern, sondern auch fordern. Die Buche ist keine Pionierbaumart. Wenn ich die auf die Freifläche pflanze, sind Ausfälle und Nachbesserungen vorprogrammiert.

@Kormoran2
Habt ihr auch Douglasie gepflanzt? Wie läuft's mit der?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Maaze » Mi Apr 14, 2021 6:41

Ich sehe größere Chancen darin, eine Fichte mit einer Wuchsdauer von 60 Jahren durchzubringen, als eine Buche, die 200 Jahre braucht.

Ich habe in diesem Winter vereinzelte, gesunde Fichten mit einer Länge von 30 Metern entnommen.
Ich wunderte mich, dass diese Fichten keinen einzigen Meter faul waren, nicht einmal am Stock. Und das trotz der extremen Trockenheit der vergangenen Jahren.

Ich kenne auch Fichten-Naturverjüngungen (15 Jahre alte Bestände die extrem dicht gewachsen sind), da ist trotz der Trockenheit komischerweise kein einziger Baum abgestorben.
Dichter Bestand heißt aber: VIELE Bäume müssen sich das wenige Wasser teilen. Warum stehen dann diese Bäume noch?

Wir müssen einen Weg finden den Käfer zu besiegen, dann schreibe ich auch die Fichte noch nicht ab.
Warum sollte sich ein Baum wie die Fichte über hunderte von Jahren nicht auch dem Klima anpassen können?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Apr 14, 2021 7:57

Maaze hat geschrieben:Ich sehe größere Chancen darin, eine Fichte mit einer Wuchsdauer von 60 Jahren durchzubringen

Sehe ich auch so. Aber wenn ich anmerke, dass die Umtriebszeit der Fichte wegen Ausfallrisiko und Nachfrage stark gesenkt werden sollte, werde ich hier im Forum regelmäßig gesteinigt. Macht aber nichts. Kann ich ich gut mit leben :wink:

Ich habe kürzlich die These gehört, dass die Fichte wegen ihres relativ flachen Wurzelsystems die geringen Niederschläge im Sommer besser nutzen kann als andere Baumarten. Keine Ahnung, ob da was dran ist. Ich kenne auch Flächen, auf denen die Fichte deutliche Trockenschäden zeigt.

Maaze hat geschrieben:Wir müssen einen Weg finden den Käfer zu besiegen, dann schreibe ich auch die Fichte noch nicht ab.

Jedem, der die Mittel hat, auf die Fichten-NV verzichten zu können und durch Pflanzung eine Baumartenänderung herbeizuführen, würde ich auch dazu raten. Mit den Eigenschaften von Douglasie und Küstentanne kann die Fichte kaum konkurrieren. Auf keinen Fall würde ich Fichte pflanzen. Viele haben aber nicht die Mittel zur Pflanzung und müssen die Fichten-NV mitnehmen. Da geht es dann darum, die NV schnell zu vereinzeln und mit der Zeit stark zu durchforsten um halbwegs stabile Einzelbäume zu bekommen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Mi Apr 14, 2021 9:00

https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/for ... rmayer.pdf

Kurzumtrieb 60 Jahre bei Fichte ist lt. der Untersuchung im Link oben vorteilhaft (im Schnitt 380€/Jahr Deckungsbeitrag und Hektar). Bei längeren Umtriebszeiten steigt Kalamitätsrisiko und der Vorteil beim Deckungsbeitrag verflüchtigt sich wegen niedrigeren Preisen bei Sondernutzung.

Interessant ist, dass Buche mit 310€/Jahr gar nicht so schlecht ist. Aber kann nur sein wenn die Buche dem neuen Klima trotzt.

Fichten-NV platt machen und andere Bäume pflanzen, würde ich nicht machen. Weiß eh niemand ob die neuen Baumarten die Erwartungen erfüllen und welche Schädlinge sich auf diese Baumarten fokussieren. Bei Neuanpflanzung würde ich auf aktuell als klimastabiler eingeschätzte Baumarten setzen. Risikostreuung ist bei Unsicherheiten in der Zukunft auch wichtig.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Apr 14, 2021 9:22

WE Holzer hat geschrieben:Fichten-NV platt machen und andere Bäume pflanzen, würde ich nicht machen. Weiß eh niemand ob die neuen Baumarten die Erwartungen erfüllen und welche Schädlinge sich auf diese Baumarten fokussieren.

Dann schau Dir in Deinem Link mal die Erträge der Douglasie im Vergleich zu den Real-Erträgen der Fichte im gleichen Alter an. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass die Douglasie als deutlich klimastabiler als die Fichte gilt und kein Käferproblem hat, entscheide ich mich, trotz des Aufwands für die Douglasie. Ich habe (ehemalige) Fichte/Douglasie-Mischbestände gesehen, in denen der Käfer die Fichte komplett platt gemacht hat. Der Douglasie geht's dort aber noch gut. Außerdem ist sie höher, stärker und das Holz wird deutlich besser bezahlt.

WE Holzer hat geschrieben:Weiß eh niemand ob die neuen Baumarten die Erwartungen erfüllen und welche Schädlinge sich auf diese Baumarten fokussieren.

Douglasie, Küstentanne und z. B. Roteiche sind im Grunde keine neuen Baumarten. Damit hat man schon sehr lange Erfahrungen. Das Problem mit den neuen Schädlingen hast Du ausnahmslos bei ALLEN Baumarten. Bei Ulme und Esche hatte vorher auch keiner damit gerechnet.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Mi Apr 14, 2021 10:01

Hallo Oberdoerfler,

Nicht dass wir in ein falsches Fahrwasser kommen. Ich lese Deine Beiträge gerne. Ich denke Du machst Dir viele vernünftige Gedanken zum Waldbau und setzt diese auch um.

Mit der NV halte ich es mehr wie Langholzbauer. Was an sägefähiger NV kommt, wird mitgenommen. Neuanpflanzung ist aufwändig und hat Risiken.

Bei Neuanpflanzung wo nötig außerhalb Waldrand nehme ich die letzten Jahre auch Nadelbäume (DGL etc.). Erfahrungen gibt es bei mir in der Gegend mit DGL vermehrt erst die letzten 20 Jahre. Problem ist das umkippen grob zw. 5-10 Jahren (vermute liegt an Böden und zu dichtem Pflanzen) und Schütte mit ca. 20 Jahren. So richtig wissen wie sich die DGL eignet weiß ich noch nicht. Pflanze sie trotzdem (Anteile) wo keine NV kommt, weil DB sehr gut ist und im Grunde jede Baumart irgendwelche Schädlinge hat. Aber NV platt machen tu ich nicht. Kann aber jeder auf seinem Eigentum machen wie er will - es gibt Argumente dafür und dagegen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Apr 14, 2021 10:20

WE Holzer hat geschrieben:Nicht dass wir in ein falsches Fahrwasser kommen.

Kommen wir nicht.
WE Holzer hat geschrieben:Ich lese Deine Beiträge gerne. Ich denke Du machst Dir viele vernünftige Gedanken zum Waldbau und setzt diese auch um.

Das geht mir umgekehrt auch so.
Jeder kann und sollte mit seinem Wald machen, was er möchte. Ich habe den Königsweg auch nicht gefunden. Meine Meinung zu bestimmten Waldbau-Themen hat sich in den letzten drei Jahren durch Erfahrung ziemlich geändert. (Z. B. war ich mit der japanischen Birke ziemlich auf dem Holzweg) Ich möchte mit meinen Beiträgen eher beschreiben, wie und warum ich bestimmte Dinge mache. Es gibt gute Gründe, Fichten-NV mitzunehmen und wachsen zu lassen. Es gibt aber auch Gründe dagegen. Wahrscheinlich habe ich auch ein "Käfer-Trauma", dass ich erst auskurieren muss, um mich mit der Fichte wieder anzufreunden. Hinzu kommt, dass ich vor 20 Jahren im Raum Schmallenberg an einem Waldweg mal eine Reihe 110jähriger Douglasien gesehen habe. Der stärkste Baum hatte damals 23 fm. Die anderen nicht viel weniger. Seitdem bin ich Douglasien-Fan :D .
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Mi Apr 14, 2021 11:21

Zur Douglasie.
Auch sie hat mittlerweile immer mehr Problem mit Borkenkäfern. Heimische Fichtenborkenkäfer, der Tannenborkenkäfer sowie aus Nordamerika eingeschleppte Borkenkäfer machen sich mitunter über die Douglasie her. Außerdem verjüngt sich die Douglasie in Nordamerika nicht unter Schirm. In Deutschland ist das aus irgendeinem Grund nicht so. Diese NVJ und unter Schirm gepflanzte weisen ein erheblich schwächeres Wurzelwachstum auf. Dies wird wohl auch der Grund sein, warum die Douglasie gerne mal umfällt.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Apr 14, 2021 15:23

Sottenmolch hat geschrieben:Auch sie hat mittlerweile immer mehr Problem mit Borkenkäfern. Heimische Fichtenborkenkäfer, der Tannenborkenkäfer sowie aus Nordamerika eingeschleppte Borkenkäfer machen sich mitunter über die Douglasie her.

Stimmt alles. Ist aber aus meiner Sicht nicht bestandesgefährdend und kalkulierbar. Wirklich bestandesgefährdend sind für die Douglasie nur die beiden Schüttearten. Dem kann man wohl durch Mischung (bei mir mit Küstentanne) und weiten Abstand begegnen. Ab einem gewissen Alter nimmt diese Gefährdung wohl auch ab.
Sottenmolch hat geschrieben:Diese NVJ und unter Schirm gepflanzte weisen ein erheblich schwächeres Wurzelwachstum auf. Dies wird wohl auch der Grund sein, warum die Douglasie gerne mal umfällt.

Habe ich auch gelesen. Die Empfehlung daraus war wohl, die Douglasie unter Schirm nicht zu eng zu pflanzen. Das versuche ich bei mir auch zu vermeiden. Sehr gut fand ich auch das Schlusszitat des Artikels vom langjährigen, früheren Leiters des Südschwarzwälder „Douglasien-Forstbezirks“: „Wie mir scheint, ist Douglasie ziemlich behandlungsresistent – es ist verflixt schwierig, mit ihr kein Geld zu verdienen!“.
Zuletzt geändert von Oberdoerfler am Mi Apr 14, 2021 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Mi Apr 14, 2021 18:02

Als „Abstandhalter“ zw. den Douglasien nehme ich oft Fichten (abwechselnd 1 Fichte und dann 1 DGL). Fichtenpflanzen kosten weniger und brauchen bei mir keinen Schutz (Fege- /Verbissschutz). Fichten sollen dann später rauskommen - so der Plan.

Dieses Jahr habe ich die paar DGL gleich mit größerem Abstand ohne Fichten dazwischen gepflanzt.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Ecoboost » Mi Apr 14, 2021 18:03

Servus,

und es geht schon wieder los, dass darf doch wohl nicht war sein... :lol:
1.JPG
1.JPG (194.6 KiB) 932-mal betrachtet

2.JPG
2.JPG (135.08 KiB) 932-mal betrachtet

Sonnenseitig gelegener Waldrand, um diese Zeit wohl die Käferhotspots. Der Nachbar hat schon einen umgelegt, mehr wie den einen habe ich bisher nicht entdeckt. Gestern war ich zwar auch vor Ort um zu schauen den habe ich aber nicht gesehen. Allerdings habe ich die letzten Tage den Specht werkeln gehört.
Morgen wird er umgelegt.

Gruß

Ecoboost
Zuletzt geändert von Ecoboost am Mi Apr 14, 2021 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn eine Frau schweigt soll man sie nicht unterbrechen. :roll:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Mi Apr 14, 2021 18:18

Vor ein paar Jahren habe ich im Frühjahr auch Käferlöcher entdeckt und ein paar Bäume schnell gefällt. War aber Fehlalarm. Die Löcher waren kleiner als Borkenkäfer-Einbohrlöcher und unter der Rinde waren keine typischen Fraßgänge. Diese waren nur in der Rinde. Hat sich dann als Fichtenrinden Nagekäfer herausgestellt. Der ist anscheinend für die Fichten nicht tödlich.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Apr 14, 2021 18:22

WE Holzer hat geschrieben:Als „Abstandhalter“ zw. den Douglasien nehme ich oft Fichten (abwechselnd 1 Fichte und dann 1 DGL). Fichtenpflanzen kosten weniger und brauchen bei mir keinen Schutz (Fege- /Verbissschutz). Fichten sollen dann später rauskommen - so der Plan.

Kann man machen. Falls eine Douglasie ausfällt, kann die Fichte wachsen. Ich hab mit dem großen Abstand, der bei Freiflächen-DGL-Kulturbegründung empfohlen wird, auch so meine Probleme. Wenn ich auf 2m x 2m pflanze, entstehen ziemlich große Löcher, wenn Pflanzen ausfallen. Gerade auch, weil DGL als Kulturpflanze die absolute Mimose ist. Da bin ich eher ein Freund etwas engerer Pflanzverbände. Da hat man mehr Auswahl, wenn was ausfällt oder sich nicht so gut entwickelt.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mi Apr 14, 2021 21:05

Ich wurde oben gefragt, welche Erfahrungen ich mit Douglasie gemacht habe. Ganz kurz: Sehr gute.

Wir hatten schon vor Kyrill hier Douglasien stehen, die schon einen BHD von 50-60 cm hatten. Alter kann ich jetzt nicht sagen. Sie haben auch Kyrill überstanden, nicht aber die folgenden Stürme, weil eben nur noch diese zwei Reihen Douglasien sich dem Wind entgegenstemmten. Jetzt stehen vielleicht noch 6 oder 7 davon. Prächtige Bäume. Das gepolterte Holz ist verrottungsfest. Während nebenan Fichtenpolter nach 2 Jahren schon schwarz vor Schimmel waren, waren die Douglaspolter noch rosa und frei von Schimmel.

Wir haben dann nach Kyrill auch Douglasien gepflanzt. Wir bemühten uns um Stemeler Douglasien. Stemel ist ein kleiner Ort ganz hier in der Nähe. Die Forscher bescheinigen ihnen überragende Eigenschaften. Aber man kommt schlecht an Pflanzmaterial aus Stemeler Samen heran. Der Samen wird ständig professionell geerntet.

Die Douglasien sind nach kurzem Verharren allesamt hervorragend angegangen. Aber dann kommt ab einer Größe von ca. 1 m das Problem des Verfegens. Ich weiß nicht, warum der Rehbock sich besonders die Douglasien herauspickt und fegt. Da helfen auch diese Fegeschutze nicht. Dann fegt er eben auf der anderen Seite. Aber wenn die Wunden in der Rinde nicht allzuschlimm sind, kann der Baum das überwallen. Wie es drinnen mit Fäule aussieht, könnte man in ca. 50 Jahren sagen.

Das nächste Douglas-Problem ist das Umfallen. Ich habe das zunächst auch hier festgestellt ohne zu wissen, dass das ein allgemeines Problem ist. Man kann aber solche schon 2 - 4 m große umkippenden Pflanzen abstützen mit ein paar starken Astgabeln. Sie wachsen dann weiter und haben lediglich im untersten Bereich dann eine Krümmung. Mich überraschte das, weil ich zunächst glaubte, die Feinwurzeln wären abgerissen und der Baum würde absterben. Ist aber nicht so.

Auf mehreren Flächen haben wir die Douglastannen wechselweise mit Fichten gepflanzt. Also eine Reihe Fichten, die nächste Reihe Fichten und Douglasien abwechselnd. Das treibt die Douglasien nach oben und bei der Durchforstung werden die Fichten entnommen.

Wir haben auch mehrere ha Nobilis gepflanzt. Ein Bekannter hat uns in seinem Wald sehr große Nobilis gezeigt. BHD ca. 90 cm, Alter unbekannt. Sie erinnerten mich schon an Mammutbäume. Nobilis harzen extrem stark, haben ja in der Rinde überall die Harz-Gallen. Ich glaube, sie werden deshalb mit jedem Borkenkäfer fertig. Verletzt du die Rinde, quillt das Harz nur so heraus, beinahe spritzt es.

Natürlich haben Säger diese harzenden Bäume nicht so gerne, aber.....friß oder stirb! Besser öfters die Maschinen reinigen müssen als nix zum Sägen zu haben. Wir planten, die Nobilis zunächst zur Schnittgrün Ernte zu nutzen. Aber die Schnittgrün-Leute brauchen extrem saubere, möglichst ebene Kulturen. Da darf kein Ginster, keine Weide herumstehen. Das stört zu sehr bei der Ernte. Mal sehen, ob wir die 6 ha Nobilis demnächst verpachtet bekommen zur Schnittgrün-Ernte. Wenn es funktioniert, verdient man mit dem Schnittgrün im Spätherbst 5 -10 Jahre lang mehr Geld als später mit dem Stamm. Die obersten drei Astquirle muß man stehen lassen. Die braucht der Baum zum Leben. Man verdient also quasi doppelt an der Nobilis.

Was wir gar nicht gepflanzt haben sind Nordmanntannen. Nordmann werden hier in reinen Weihnachtsbaumkulturen angepflanzt. Wenn du da nicht 100 %ig professionell aufgestellt bist mit entsprechenden Maschinen etc., hast du keine 'Chance. Wie erwachsene Nordmänner später für die Holzproduktion nutzbar sind, weiß ich nicht.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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