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Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Rottweiler » Sa Jun 22, 2013 8:40

rolf3358 hat geschrieben:
Rumpsteak hat geschrieben:So, und nun bitte ohne überflüssige Kommentare zurück zum Thema. :)


Haste cool gemacht Rumpie, habe immer wieder Hochachtung vor der von Dir bevorzugten, weitsichtigen Genus :!:
Gruß Rolf



Jo,da stimme ich Dir zu, echt sehr fein :!: :lol:
Gruß Mario - Der mit den Wölfen tanzt!

Zum Nachdenken ---> http://youtu.be/m65NkfHnfXs
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon karambu » Sa Jun 22, 2013 13:08

aktuelle Anzahl der Wölfe in Niedersachsen:

10 ausgewachsene Tiere + 3 Welpen = 13

macht ja ca. 0,00027 freilebende Wölfe/km² in Niedersachsen. Dagegen leben aber 166 Menschen/km² in Niedersachsen

ca. 82% der Fläche in Niedersachsen wird landwirtschaftlich (60,2%) genutzt und oder besteht aus Waldgebieten (21,6%) :klug: :lol:
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » Sa Jun 22, 2013 15:50

karambu hat geschrieben:aktuelle Anzahl der Wölfe in Niedersachsen:

10 ausgewachsene Tiere + 3 Welpen = 13

macht ja ca. 0,00027 freilebende Wölfe/km² in Niedersachsen. Dagegen leben aber 166 Menschen/km² in Niedersachsen

ca. 82% der Fläche in Niedersachsen wird landwirtschaftlich (60,2%) genutzt und oder besteht aus Waldgebieten (21,6%) :klug: :lol:


Das ist der Anfang und wenn sie sich erstmal entsprechend vermehrt haben ist das Geschrei groß wenn sie bejagd werden sollen. Dann gibt es große Demos retten den armen Problemwolf und die ganze Show wie üblich. Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann das sich die Duldung von Naturschutz sehr schnell gegen einen richten kann.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon karambu » Sa Jun 22, 2013 15:55

Ich hatte es nur im Radio gehört und passte gerade in Sachen

"zurück zum Thema!" :D
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Rottweiler » Sa Jun 22, 2013 17:50

Hobbit-Hunter hat geschrieben:
Cairon hat geschrieben:...dann das sich die Duldung von Naturschutz...



Die Duldung von Naturschutz.
Das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen.
Die Duldung von Naturschutz....

:roll: :roll: :roll:



Das ist allerdings wahr und obendrein spricht man wohl ganz gern gleich von einem PROBLEMWOLF...

Aber hat man nicht selbiges bei denen die mit ihrem Hund nicht umgehen können und gleichzeitig aber auch zu bequem sind, Menschen zu fragen die sich damit auskennen? Bei denen spricht man dann auch gleich von PROBLEMHUND! Klar es ist doch recht einfach so seine Ratlosigkeit (oder was auch immer...)seinem gegenüber anzuhängen...
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » Sa Jun 22, 2013 18:14

Hobbit-Hunter hat geschrieben:
Cairon hat geschrieben:...dann das sich die Duldung von Naturschutz...



Die Duldung von Naturschutz.
Das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen.
Die Duldung von Naturschutz....

:roll: :roll: :roll:


Ja und man sollte sich mal fragen, warum jemand der eigentlich nichts gegen Natur und entsprechenden Schutz hat inzwischen so reagiert. Ich habe inzwischen knappe 20 Jahre als Schaubeauftragter hinter mir und die Auseinandersetzungen die ich in dieser Zeit mit der unteren Naturschutzbehörde, dem NLWKN und ähnlichen Leuten führende durfte haben mich da doch sehr desillusioniert gemacht. Wir haben früher wirklich verhalten geräumt und den Bewuchs geschont wo es ging. Wenn man dann aber Gewässer entsanden muss, in denen 20 Jahre kein Bagger war, dann geht der Spaß los. Ortstermine, Gutachten, Anhörungen, Infoveranstaltung und unzählige Briefwechsel und trotzdem wird man nach der Räumung verklagt weil man Bäume gefällt hat. Die Bäume sind nur gewachsen weil wir geräumt haben wie wir geräumt haben, aber wenn dann ein paar fallen müssen damit der Bagger an Gewässer kommt, dann geht es richtig los.
Daher schicke ich inzwischen spätestens nach 5 Jahren einen Bagger los, ob nötig oder nicht. Ich bekomme 60 € Aufwandsentschädigung im Quartal und dafür laufe ich einen ganzen Schaubezirk ab. Wenn dann noch ein paar Ortstermine und Beschwerden dazu kommen.....
Genau so wenn man versucht sich mit der unteren Naturschutzbehörde versucht zu einigen. Sie haben mir für 1,5 ha moorigen Pappelwald 1.500 DM geboten, als ich das Angebot ausgeschlagen habe, haben sie mal ganz schnell ein §-28a-Biotop mitten hinein gemalt, so als kleines Dankeschön.
Eigentlich mag ich die Natur und finde es schön seltene Pflanzen und Tiere in der Gegend zu haben, aber die Konsequenzen die daraus erwachsen sind das Problem. Ich lege ja auch Blühstreifen an, aber die bezahle ich selber, denn die Saat die der Landkreis über die Jagdsteuer finanziert ist voll mit Kräutern wie Kamille, Kornblumen und anderen Pflanzen die ich nicht im Acker haben will. Deshalb haben die meisten Bauern hier das Anlegen von Blühstreifen inzwischen wieder eingestellt, weil der Landkreis halt seine Sonderwünsche durchsetzen will.
Ich könnte Bücher über solche Vorgänge schreiben und muss zugeben, dass ich inzwischen eine gewisse Feindlichkeit entwickelt habe. Um es auf den Punkt zu bringen: ich habe nichts gegen Naturschutz, ich habe etwas gegen Naturschützer.

Und wenn es um Abschüsse geht, da habe ich auch ein schönes Beispiel. Vor ein paar Jahren gab es hier Mischlinge aus Wildschwein und Hängebauchschwein. Diese Mischlinge waren kein jagdbares Wild. Daher musste eine Sondergenehmigung für den Abschuss her, schließlich kann man sich solche Mischlingspopulationen sich ja nicht einfach ausbreiten lassen. Es war recht kompliziert und hat einiges an Geld gekostet bis diese Tier erlegt werden durften.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Welfenprinz » Sa Jun 22, 2013 18:24

Hobbit-Hunter hat geschrieben:Das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen.
Die Duldung von Naturschutz....

:roll: :roll: :roll:


Nun gut, ich lasse mir KLIMA - SCHUTZ als sinnentstellendes semantisches Monstrum auf der Zunge zergehen.
Je nach gusto..........

Aber wo hat cairon denn Unrecht? In unserer Kulturlandschaft leben wir in einem ständigen Konflikt zwischen Flächennutzungsform und Natur. Egal, ob die Kaninchen an/unter der Flugbahn , die Bisamratten im Deich oder cairons geschilderten Bäume an den zu räumenden Gewässern reguliert werden.
Man muss sich an den Begrifflichkeiten nicht wirklich stören finde ich........ nüchtern betrachtet, wird in einem dicht besiedelten Industriestaat Natur "geduldet" . So ist das.
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Damhirsch » Sa Jun 22, 2013 19:45

Ich muß Cairon leider voll und ganz Zustimmen. Was in diesem unserem Lande abgeht an Volksverdummung, Verleumdung und Existenzbedrohung allein in Bezug auf eine Bevölkerungsgruppe, nämlich Land- und Forstwirte, ist nicht mehr hinnehmbar. Jeder der schon mal nen Vogel gesehen hat und ein Gänseblümchen bestimmen kann hält sich für den geborenen Naturschützer und glaubt den Profis, die von Natur und mit Natur leben, Vorschriften machen zu können wie die ihren Job zu machen habe. Beispiel Solling, immerhin zum Waldgebiet des Jahres gewählt. Dort gibt es jahrhundertealte Laubwaldmischbestände. Warum wohl? Weil die geldgeilen Förster vergessen haben die runterzukloppen oder weil sie wußten was sie daran haben und wie man soetwas erhält. Jetzt kommen so Naturschutztfuzzis egal ob sie BUND, Nabu oder Greenpiss heißen und wollen diese Gebiete vor der Nutzung retten. Was bilden diese Leute sich eigentlich ein?
Die wissen allesamt doch nicht wovon sie reden. Es soll mit natürlichen Materialien wie Holz gebaut werden. Aber bitte nicht mit Tropenholz. Schön, nehmen wir heimisches Holz. Aber bitte nicht aus Monokulturen. Muß ja aus narürlichem Mischwald sein. Ist ja klar, daß die Dachkonstruktionen aus Eichen- und Buchenholz die beste Stabilität haben. Und gerade Balken von 6, 8, oder 10 m Länge lassen sich ganz verzüglich aus krummwüchsigen, kurzschäftigen Hartlaubhölzern sägen......ja nee, wat denn nu?
Und was tun mit den bösen Nadelhölzern, die einfach so ungefragt 15m schnurgerade hochwachsen das man gar keine Chance hat schön malerische krumme Balken draus zu sägen?
Und woraus machen wir unser Papier?
Mann, Mann, Mann , Naturkenntnisse en Masse. Geht weiter mit der "Massentierhaltung" die kein Mernsch auf Gottes noch bislang schöner Erde definieren kann, dem Slogan "Fleisch muß teurer werden", mehr Tierwohl, kleine Hinterhöfschlachthöfe weil die modernen Großschlachthöfe ja Igitt sind und Aldi und Lidl und Konsorten senken pünktlich zur Grillsaison die Fleischpreise. Ja wo sind wir denn?
Cairon, ich stimme Dir zu. Wenn da soein komisches Gewächs rumsteht, wegmachen, so schnell und gründlich wie möglich. Ist bestimmt so ein saugefährlicher, allergieauslösender Neophyt der sich hier widerrechtlich Asyl erschleichen will. Weg damit! :D
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon rolf3358 » Sa Jun 22, 2013 22:48

Hobbit-Hunter hat geschrieben:
Welfenprinz hat geschrieben:........ nüchtern betrachtet, wird in einem dicht besiedelten Industriestaat Natur "geduldet" . So ist das.


Nüchtern betrachtet ist der Mensch auf diesem Planten auch nur geduldet.
Die Natur ist jeder Zeit in der Lage uns vollends auszulöschen.
Ohne das wir auch nur den Hauch einer Chance dagegen haben.



Jo Zwerg das kann sie, denn der Mensch ist nur ein Spiel der Natur -Fazit der Schöpfung :regen:
Zuletzt geändert von rolf3358 am Do Jul 25, 2013 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Welfenprinz » So Jun 23, 2013 5:57

Solche philosophischen Betrachtungen hab ich mit meienr Aussage nicht auslösen wollen.

Also andersrum: gerade (!) das Wiederansiedeln des Wolfes in Deutschland ist keine "Natur"....... der Mensch hat da ganz gewaltig mitgeholfen. Es ist in unserem Staat der Wille dazu da seine Wiederausbreitung nicht nur zu dulden sondern sogar zu fördern.
Also hobbit, halte dich nicht an cairons Wortwahl auf, die ist nicht despektierlich.
cairons Erfahrungen und Befürchtungen sind nicht von der Hand zu weisen. (speziell dies mit den stehen gelassenen Bäumen an den zu räumenden Gräben finde ich ganz passend als Beispiel, sowas findest Du zu hauf).Und wenn er aus diesen ERahrungen die befürchtung ableitet, dass aus dem "geduldeten" Wiederansiedeln des Wolfs ähnliche Konflikte entstehen könnten, ist das nicht von der Hand zu weisen.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » So Jun 23, 2013 9:08

Wie hätte ich es denn anders formulieren sollen? Ich finde Naturschutz gut, dort wo er hin passt und mit Maß betrieben wird. Leider sind viele Naturschutzprojekte auf dem Papier sehr schön, in der Realität aber total weltfremd und sinnlos teuer. Ein schönes Beispiel hierfür ist ein ausgebauter Entwässeungsgraben hier. Er wurde Anfang der 80er Jahre im aufkommenden Naturschutz gebaut und als ganz großer Wurf gefeiert. Den Ärger haben wie jetzt als Schaubeauftragte.

Prifil.jpg
Prifil.jpg (2.55 KiB) 978-mal betrachtet


So sieht das Gewässerprofil aus. Rechts ist ein langes Schrägufer das mit Reet bewachsen ist. Aus diesem Streifen kommt es zu enormen Einträgen von organischer Masse, früher wurde dieser Streifen gemulcht was heute aus Umweltschutzgründen verboten ist. Durch den Reetbewuchs und das organische Material wird das Ufer immer weicher und ist kaum noch mit einem Bagger befahrbar. Es war schon zu Zeiten als noch gemulcht werden durfte kaum möglich den Uferstreifen, wie geplant, zum Räumen zu nutzen da die Bagger immer drohten wegzusacken oder umzukippen.
An den das Schrägufer grenzt der Hauptabfluss. Er ist mit einem Bongossi-Kasten und verschieden Steinschüttungen ausgeführt. Da der Kasten permanent unter Wasser stehen soll und das Reet den Kasten verdeckt ist es kaum möglich den Arbeitsbereich vom Bagger aus zusehen.
An den Hauptabfluss grenzt die Froschrettungsberme. In diesem Bereich soll sich in den Sommermonaten Wasser damit sich dort Amphibien retten können. Dieser Bereich darf bei Räumungen nicht angetastet werden und ist über die Jahre stark zugewachsen. Vor 2 Jahren durften wir nach 3 Jahren Verhandlung mit dem Landkreis den Baumbewuchs der den Wasserabfluss behinderte aus der Berme entfernen. Das 2. Ufer ist sehr steil angelegt und liegt um einiges höher als das Schrägufer. Eine Räumung von dieser Seite ist durch die Höhe des Ufers und die Berme mit ihrem Bewuchs nicht möglich.
Wie sieht es nun aktuelle aus. Auf Grund der beschrieben Gegebenheiten kann der Räumstreifen nicht mehr genutzt werden. Daher muss der Bagger jetzt neben dem Räumstreifen um nicht um zustürzen. Um dennoch den Hauptabfluss räumen zu können kommt ein Böschungsbagger zum Einsatz, in etwa wie auf diesem Bild.

03th.jpg
03th.jpg (17.03 KiB) 978-mal betrachtet


Böschungsbagger sind nicht leicht zu bekommen, die Anfahrt ist teuer und sie werden im Stundenlohn abgerechnet. Auf Grund der Hebelwirkung des langen Armes können sie nur mit recht kleinen Schaufeln bestückt werden. Die Kosten für diesen Graben sind ca. 3 mal so hoch wie bei Gewässen die mit normalen Baggern geräumt werden können.
Allein eine etwas andere Gestaltung des Schrägufers, wie sie seiner Zeit vom Verband gefordert wurde hätte eine Menge Geld sparen können. Man hätte nur im Schrägufer eine 4 m breite, gerade Fahrtrasse für den Bagger schaffen müssen, aber das war mit dem Naturschutz des Landkreises nicht zu machen.
Bei Bau dieses Gewässers wollte der Landkreis ein Exempel statuieren und zeigen wie man "naturnah" bauen kann. Der Graben ist eine der Hauptadern unserer Gemeinde und muss in weiten jährlich geräumt werden. Das ist aktiver Umweltschutz in unserem Landkreis. Wenn solch ein Projekt umgesetzt ist, dann kommt die Zeitung und der Naturschutz lässt sich feiern. Die Unterhaltung müssen dann Leute wie ich machen und der Landkreis kommt nur angelaufen wenn man man einen Baum fällen will oder der Bagger etwas früher ins Gewässer soll. Unterstützung braucht man da nicht erwarten, man bekommt nur gesagt was man nicht darf.

Ein weiteres Thema: Baumschutzsatzungen.

Vor einigen Jahren wollte hier eine politisch Kraft eine Bauschutzsatzung etablieren. Allein die Diskussion über dieses Thema führte dazu, dass viele, alte Bäume von ihren Besitzern gefällt wurden. Sie hatten Angst dass sie die Bäume bei Einführung einer Schutzsatzung nie wieder antasten dürften, also sicherheitshalber runter damit. Die Schutzsatzung wurde abgeschmettert, zum Glück, den solche Satzungen schaden in meinen Augen mehr als sie nützen.
Im Nachbarort gibt es einen Schutzsatzung. Jeder Baum der in 1 m Höhe einen Stammumfang von 15 cm hat ist geschützt und darf nur mit Genehmigung der Gemeinde gefällt oder stark beschnitten werden. Müssen Bäume verfügt die Gemeinde meist eine Ausgleichspflanunzung an gleicher Stelle. Was hat diese Satzung bewirkt? Die meisten Leute pflanzen keine Bäume mehr, wenn sie nicht müssen, weil sie Angst haben den Baum nie wieder fällen zu dürfen bzw. den Bereich durch Ersatzpflanzungen für immer zu blockieren. Wildbäume werden spätestens bei 14,9 cm Stammumfang gefällt. Jeder dort überlegt sich sehr genau wo und ob er Bäume pflanzt oder stehen lässt. Ich denke man hat dem Baumbestand eher geschadet als genutzt. Möglicherweise hat man ein paar alte Bäume gerettet, aber die Verjüngung des Bestandes hat man massiv gebremst.

Der Zwangsnaturschutz, so wie er Vielerorts betrieben wird ist in meinen Augen eines der Hauptprobleme. Gerade auch das Beispiel der Blühstreifen zeigt hier den Kern des Problems. In den letzten 2 Jahren förderte das Landvolk und die BGA das anlegen von Blühstreifen an den Maisäckern. Die Kosten für die Saat und die Aussaat wurden übernommen. Es wurden Einjährige Saatmischungen verwendet die keine Probleme in den Folgekulturen machten. Auch wenn die Resonanz nicht flächendeckend war, so fanden sich doch einige Landwirte die Flächen für die Blühstreifen stellten.
In diesem Jahr wollte der Landkreis die Förderung übernehmen und die Kosten aus der Jagdsteuer bezahlen. Dafür wurde ein Antrag erarbeitet, 7 Seiten mit Bedingungen und Vorschriften. Es wurde eine Saatmischung gewählt, die teilweise winterharte und mehrjährige Pflanzen enthielt. Außerdem war die Saatmischung mit Kamille und Kornblumen angereichert.
In den Vorjahren war es alles sehr unbürokratisch, man rief den Maschinenring an und schickte denen die Denili-Nr und eine Skizze wo der Streifen hin sollte und das war es dann auch schon. In diesem Jahr habe ich bisher keinen geförderten Blühstreifen gesehen. Unsere Beratungsringleiter meinte das bei der Antragsabgabe sich keine Bauer gefunden habe, der den Antrag beim Landkreis gestellt habe. Ich habe wieder einen Blühstreifen angelegt, aber komplett auf eigene Kosten und in eigener Regie. Hier hat der Naturschutz des Landkreises mal wieder ganze Arbeit geleistet und ein funktionierendes, wachsendes Projekt im Handstreich zerstört. Hätte man die Förderung unbürokratisch vergeben und die gleichen Saatmischungen genutzt mit denen die Bauern schon Erfahrungen hatten, hätte es auch in diesem Jahr wieder Blühstreifen gegeben. Soweit ich weiß bin ich in diesen Jahr hier der einzige auf weitem Felde. Durch die ganzen Vorschriften des Landkreises haben wohl auch viele Bauern auf stur geschaltet, ich war auch kurz davor. Es ist wieder so eine Erfahrung nach dem Motto: Reiche dem Naturschutz die Hand und er reißt dir den Arm aus.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » So Jun 23, 2013 13:13

Hobbit-Hunter hat geschrieben:Hallo.
Das hat ja auch nicht wirklich mit Umweltschutz zu tun, sondern nur mit Beamten-Wasserkopp. :wink:

Ich kämpfe seit Anfang des Jahres dafür das endlich das Ufer von einem, durch eine meiner Weiden fließenden, Bach befestigt wird.
Aber der Wasserverband hat offenbar keinen Bock dazu, und den Ö-ko-Sesselpupern sind zwei Frösche wichtiger als meine Kälber. :roll: :roll:


Das Problem ist eben, dass die Öko-Bürokraten den Naturschutz nutzen um ihr Vorstellung durchzusetzen. Damit schaden sie dann eher dem Naturschutz und bauen Feindbilder auf, weil keine ihnen eine offene Flanke bieten will.

Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber bei uns ist Ufersicherung Sache des Flächeneigentümers. Wir hatten vor kurzem erst eine längere Auseinandersetzung mit einem einem Berufskollegen der seine Kühe in ein Gewässer laufen lies. Es kam zu massiven Uferabbrüchen, außerdem ist es nach Satzung verboten seine Tier zum Tränken einfach in Gewässer laufen zu lassen.
Ist der Bach denn besonders geschützt?
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » So Jun 23, 2013 15:36

Hobbit-Hunter hat geschrieben:Ne, das Problem ist das er viele Jahre lang nicht ausgebaggert wurde.
Dadurch ist die Fläche total versumpft.
Wenn jetzt der Bagger kommt und ausbaggert, sackt natürlich das Ufer sofort nach.
Aus Schlamm kann man ja kein Ufer bauen.

Dadurch setzen sich die Rohre unter den Überwegen dicht, und das Wasser kann gar nicht mehr ablaufen.


Also müsste das Gewässer komplett ausgebaut werden, mit einer entsprechenden Uferverstackung. Das ist eine größere Hausnummer, eine Bongossiverstackung oder etwas in der Art ist da wohl von Nöten. ist klar, dass die Naturschützer da nicht begeistert sind und die Kosten sind ja auch nicht ohne., wenn es ordentlich gemacht werden soll.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Cairon » So Jun 23, 2013 17:46

Hobbit-Hunter hat geschrieben:Hätte man sich alles sparen können, wenn man sich regelmäßig drum gekümmert hätte. :wink:


Das Problem kenne ich leider auch, mein Kollege und ich laufen den Schaubezirk im Unterlauf auch mit ab, obwohl wir da nicht zuständig sind. Aber was nützt es wenn unser Bezirk frei ist aber da letzte Stück zur Nordsee staut. Wir haben Jahre lang Probleme in einem Hauptkanal gehabt und wurden das Wasser einfach nicht los, obwohl wir wirklich alle Problemstellen geräumt hatten. Bei strömenden Regen sind wir dann das Gewässer bis zur Mündung abgelaufen, bei diesem lauf schien das Wasser im Unterlauf auch gut ab zufließen. Dann sah ich einen Zweig, der eigentlich hätte weg treiben müssen, er lag aber wie angenagelt. Als wir die Wassertiefe genauer untersuchten stellten wir fest, das nur ca. 10 cm Wasser über einer 75 cm Schlammlage flossen, so kam das Wasser nicht wirklich nach und die Sielzeiten konnten nicht wirklich ausgenutzt werden. Im Unterlauf gibt es Schöpfwerke die pumpen sich auf Verbandskosten trocken und drückten ihr Wasser dann einfach in den Oberlauf. Weil ein Anlieger sich weigerte den Bagger auf sein Land gelassen haben die Schaubeauftragten einfach nicht räumen lassen. Es gab dann natürlich ganz schön Radau auf der nächsten Versammlung und nach dem 4500 m³ Schlamm auf dem Unterlauf entfernt waren wurden wir unser Wasser auch wieder ordentlich los.
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Re: Brauchen wir Wölfe und Bären in Deutschland?

Beitragvon Manfred » Do Jun 27, 2013 21:22

Was aus Norwegen. Junger Wolf (?) und Schafe:

http://www.youtube.com/watch?v=YIKB5JAyqiw
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