agrarbetriebswirt hat geschrieben:

JuliaMünchen hat geschrieben:
Hat jetzt alles nichts mit Milch zu tun, aber ich möchte nur meine Prognosegenauigkeit herausstellen und meine Ehre welche dieser Heinz in den Schmutz zu ziehen versucht zu verteidigen!

Bitte sag, wann steigt der Milchpreis wieder und auf welches Niveau ?!?

Betrachte den Supermilchpreis in 2014 als einmaliger Ausreißer nach oben. Da hat das Wetter, Politik und Wirtschaft mitgespielt. Grundsätzlich wird der Milchpreis nur wenig über der Rentabiltätsschwelle liegen. Reich wird man mit der Milchviehhaltung nicht werden. Stall, Fläche und Arbeitskräfte sind zu teuer.

Teure Pachtflächen, Stallplatzkosten über 10 000 Euro, knappes Personal, das hört sich für mich nicht nach einen guten Geschäft an !.

Aktuell liegt doch in Süddeutschland der Auszahlungspreis bei 32 bis 34 Cent. Ist doch Ok! Da ist doch noch Luft nach unten.

2012 hätte aber auch niemand gedacht, dass der Preis jemals auf 49 Cent je Liter steigen wird. Damals wurde doch Milchquote für 1 Cent verkauft.

Ich hab meinen Börsenexperten auch mal nach Milchpreisentwicklung und Weizenpreisentwicklung gefragt. Er prognostiert ja meist nur nach Charttechnik, Marktstimmung usw. weniger nach Fundamentaldaten. Aber bei den Agrargütern hat er gemeint spielt Schlussendlich auch noch das Wetter/Klima eine große Rolle für die Extremausbrüche. Das Wetter für das nächste Jahr kenn ich halt auch nicht. Hoffentlich passt es bei uns!

Ist doch alles ganz einfach. Entweder die Produktion wird runter gehen, oder die Nachfrage rauf, um das Preisniveau zu halten. Die Nachfrage wird über den niedrigen Preis nur noch marginal ansteigen, also wird der Preis solange runter gehen, bis weltweit Nachfrage und Angebot das Gleichgwicht finden. Auf welchem Weg, und wo die Produktion runter gehen wird, kann aber nur die Zukunft zeigen. Von möglichen regionalen Naturkatastrophen rund um den Globus, dem Crash der kostenintensivsten Produktion, oder bis hin zu politischer Verzerrung ist alles möglich.

H.B. hat geschrieben:Ist doch alles ganz einfach. Entweder die Produktion wird runter gehen, oder die Nachfrage rauf, um das Preisniveau zu halten. Die Nachfrage wird über den niedrigen Preis nur noch marginal ansteigen, also wird der Preis solange runter gehen, bis weltweit Nachfrage und Angebot das Gleichgwicht finden. Auf welchem Weg, und wo die Produktion runter gehen wird, kann aber nur die Zukunft zeigen. Von möglichen regionalen Naturkatastrophen rund um den Globus, dem Crash der kostenintensivsten Produktion, oder bis hin zu politischer Verzerrung ist alles möglich.

Die Aussichten sind eher trübe:

auf 173 zum Beginn des Jahres 2016 zurückgegangen.

Ab dem nächsten Jahresbeginn gehen die etwa 54 Millionen Tonnen erzeugte Milch nicht mehr in die Käserei der Firma Bayernland in den Fürther Hafen, sondern nach Mertingen bei Donauwörth zur Molkerei Zott.

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ ... -1.5021317

rd 35000 Kühe im Schnitt der Betriebe...

xyxy hat geschrieben:rd 35000 Kühe im Schnitt der Betriebe..

Kannst du bitte erklären, was das bedeutet ?

Qtreiber hat geschrieben:

xyxy hat geschrieben:rd 35000 Kühe im Schnitt der Betriebe..

Kannst du bitte erklären, was das bedeutet ?

für 54 Mio Tonnen (lt. Artikel, entspricht übrigens ca. 7 % der Weltmilchproduktion ) sind bei einem Herdendurchschnitt von 9000kg/kuh/jahr 6 Mio Kühe nötig, bei 173 Betrieben wären das 34682 pro Betrieb, ambitioniertes Ziel, nicht wahr?

Die haben ja bei mir im Vorgarten Platz
Irgendwie und gestapelt

Im Februar hat sich der Milchmarkt noch stärker als von vielen erwartet eingetrübt. Die immer noch steigende Anlieferungsmenge der Landwirte führt zu einer immer noch höheren Menge an Milchprodukten, für die es keinen Käufer gibt.
Der Buttermarkt verlief erwartungsgemäß sehr schwach. Nach dem im Laufe des Monats die Blockbutterpreise weiter nach gaben, haben die Discounter zum Monatsende mit brachialgewalt die Butterpreise um 60 ct gedrückt. Ein Zeichen Ihrer Marktmacht ! Die Molkereien hatten dem nichts entgegen zu setzen, da die Andienungsmengen einfach zu stark drücken.
Milchpulver wird mit immer stärker steigenden Mengen der Intervention angedient, mittlerweile sind auch vermehrt Partien am Markt, die deutlich unter Interventionsniveau gehandelt werden, hier handelt es sich um Lagerbestände mit begrenzten MHD.
Im Gegensatz zum Pulver- und Buttermarkt, die immer noch durch das Interventionsniveau vor einem weiteren Rückgang bewahrt werden, entfalten sich am Käsemarkt gerade die freien Marktkräfte. Aufgrund der extrem hohen Milchemengen sind die Meiereien nicht in der Lage genügend Ware in die Butter/Puler Schienen um zu lenken, um ein steigendes Käseangebot zu verhindern. Zudem drücken holländiesche Käseangebote zu Dumpingpreisen in den deutschen- und europäischen Markt. Die Folge ist ein historisch niedriger Käsepreis, der im Monatsverlauf weitere 10% auf mittlerweile 1,80 €/kg nach gibt.
Während sich Käufer immer noch mit käufen in diesem fallenden Markt zurück halten, hoffen viele Erzeuger immer noch auf zumindest stabile Preise. Die Illussion muss man den Erzeuegern aber spätetsens seit diesem Monat nehmen. Bei Meiereien mit reiner Masseverwertung (Gouda,Pulver,Butter) fällt die Verwertung unter die 20 ct Marke !
Erst eine deutliche Verringerung der Milchmengen weltweit, wird zu einer Umkehr des Preistrends führen, diese ist aber bisher nicht in Sicht. Ob hierzu bald politische Maßnahmen in Europa greifen werden, bleibt ab zu warten.

Also international haben wir den Boden erreicht. Wäre jetzt die Scheißintervention nicht, gings wieder leicht aufwärts, so gehts in der EU noch einen Tick runter.

Ganz nebenbei verlängern sich die Zahlungsziele für Milchprodukte. Die nächsten Monate wird die Intervention preisbildende Funktion haben. Die Märkte für höherpreisige Produkte ausserhalb der Markenmonopole sind stark umkämpft weil die Discounterschiene praktisch nichts mehr abwirft. Alle wollen Bio, Weidemilch, Genfrei, Babymilch, kosher usw und alles in alle Länder exportieren. Dafür wird kräftig investiert und an den Lieferbedingungen (Mindeststandards) geschraubt. Nichts davon bringt aber Liquidität, im Gegenteil. Am Ende 2016 fehlt in der gesamten Branche bis zu einem Jahr Milchgeld...

T5060 hat geschrieben:Also international haben wir den Boden erreicht. Wäre jetzt die Scheißintervention nicht, gings wieder leicht aufwärts, so gehts in der EU noch einen Tick runter.

Meine Rohstoffindikatoren zeigen weiter Abwärtstendenzen an. Ganz unten steht Milch.

marius hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:Also international haben wir den Boden erreicht. Wäre jetzt die Scheißintervention nicht, gings wieder leicht aufwärts, so gehts in der EU noch einen Tick runter.

Meine Rohstoffindikatoren zeigen weiter Abwärtstendenzen an. Ganz unten steht Milch.

Neuseeland aktuell + 1,5, davon Butter MINUS 3, alles andere Mamipu, Lactose usw. + 5 % ( bei Butter drückt noch die Lagerware auf den Preis )

In Neuseeland geht es auf die Trockenstehzeit zu. Ich fürchte auch, dass es bei uns eher noch weiter abwärts gehen wird.

Fonterra selbst handelt nicht einmal 1/3 seiner Produkte über die Auktionsplattform GDT, ausser einer Tendenz kann man den Ergebnissen nichts abgewinnen.

Unser Super Minister wollte die ganzen Überschüsse doch in den Iran exportieren.
Daraus wird wohl aber nix, die haben anscheinend selber genung. . . .

http://www.elite-magazin.de/newsticker/ ... 28550.html

Der Putin ist clever, erst lässt er den Westen die Sanktionen gegen den Iran lockern, und dann dreht er den Sanktionsspieß gegen sein Land um in Verträge für Agrarprodukte aus dem Iran...echt ein guter Schachspieler der Wladimir.