Tolle Sache, 100% Zwischenfrucht ohne Glyphosat.
Man kann auch schweren Böden im Frühjahr nicht pflügen oder ähnliches. Wie soll das dann funktionieren?

Kartoffelbluete hat geschrieben:Und wo genau ist hier ein Problem? So haben wir unser Wasserschutzgebiet vom Sanierungsgebiet wieder
zurück in Zone III gebracht. Ok. es gibt zum Dank auch keine Entschädigung mehr für die Auflagen.
Aber Zwischenfrüchte, auch viel winterharte, vor Sommerungen sind bei uns Standart.

Das Problem liegt im aktuellen Entwurf der neuen DVO.
Dort steht " keine N-Düngung" zu Sommerungen, wenn keine ZF davor war.
Das würde bedeuten, daß bis zur Ernte der Sommerung kein N-haltiger Dünger angewendet werden dürfte.
Es gibt aber auch Regionen in der BRD, wo Zwischenfrüchte nicht gelingen..
Oder soll z.B. der Mittelgebirgsbauer seinen Mais extra 14 Tage länger bis in den Oktober hinein stehen lassen, damit er keine ZF mehr anbauen kann. Auch wenn er dann seine Äcker vergewaltigt, weil sie bis ins Frühjahr nicht mehr abtrocknen?
Ich hab selbst schon einige Jahre erlebt, in denen keine Saat nach dem 20.9. noch einen anbauwürdigen Bestand hervor brachte.

Das größte Manko für mich bedeutet das komplette Verbot der Düngung auf angefrorenen Böden. Hier in der schweren Marsch bedeutet das, das auf etlichen Flächen oftmals im Frühjahr keine Gülledüngung möglich sein wird, dementsprechend alles in den Sommer verlegt werden muss.

broitbeil hat geschrieben:Tolle Sache, 100% Zwischenfrucht ohne Glyphosat.
Man kann auch schweren Böden im Frühjahr nicht pflügen oder ähnliches. Wie soll das dann funktionieren?

Den zwangszwischenfruchtanbau sehe ich nicht als problematisch an , im Gegenteil!
Das Problem ist das man uns die Werkzeuge nimmt und uns weitere auflagen /Verordnungen überstülp das ganze parxisgerecht umsetzen zu können nahezu unmöglich macht !

Was ist nun, wenn mir die Winterfrucht auswintert ? Auf unserem Mittelgebirgsstandort kommt das öfters vor. Dann darf ich die Sommerung dann ja auch nicht düngen. Fachlich genauso ein Blödsinn wie das Andüngen von Zwischenfrüchten zu verbieten. Aus meiner Erfahrung aus der Zeit wo ich ÖVF mit Zwischenfrüchten gemacht habe weiß ich, das auf unseren Böden unter unseren klimatischen Bedingungen ohne Andüngung kein vernünftiger, N aufsaugender Bestand entsteht.

Kostet dem deutschen Landwirt alles Geld was keiner bezahlt.
Früher bin ich mit dem Düngerstreuer im Februar, März auf gefrorenem Boden ins Getreide rein zur Startdüngung.
In Zukunft, nach dem Frost, braucht ihr im noch feuchten Februar, März dann 2 Schlepper + Fahrer.
Einer der düngt, der Andere der mit der Kehrmaschine hinterherfährt um die Strassen zu säubern.
Von den Bondenschäden incl deren hausgemachter Folgekrankheiten wie z.b. Schwarzbeinigkeit reden wir mal garnicht.

Den Oberhammer scheint ihr noch gar nicht gelesen zu haben.

Der Absatz 1 im §5 wird ersatzlos gestrichen. Dadurch ist dann auf Frost überhaupt keine Düngung mehr erlaubt.

eifelrudi hat geschrieben:Was ist nun, wenn mir die Winterfrucht auswintert ? Auf unserem Mittelgebirgsstandort kommt das öfters vor. Dann darf ich die Sommerung dann ja auch nicht düngen. Fachlich genauso ein Blödsinn wie das Andüngen von Zwischenfrüchten zu verbieten. Aus meiner Erfahrung aus der Zeit wo ich ÖVF mit Zwischenfrüchten gemacht habe weiß ich, das auf unseren Böden unter unseren klimatischen Bedingungen ohne Andüngung kein vernünftiger, N aufsaugender Bestand entsteht.

Leute macht es euch doch nicht selber schwer, deine ausgewinterte winterfrucht ist dann halt eine zwischenfrucht !
Viel schwerer wiegt dann der Verlust des Glyphosat und das Verbot jeglicher n Düngung auf Frost!
Wenn ich dazu noch meine Flächen im rotengebiet betrachte , dazu gekürzte beregnungsmengen ,dann fehlen mir über kurz oder lang aber spätestens ab 2024 rund 300 Euro ha

marius hat geschrieben:Früher bin ich mit dem Düngerstreuer im Februar, März auf gefrorenem Boden ins Getreide rein zur Startdüngung.
In Zukunft, nach dem Frost, braucht ihr im noch feuchten Februar, März dann 2 Schlepper + Fahrer.

Die Sache mit dem Frost hat sich doch eh erledigt. Wir kehren zurück zur fliegenden DDR-Variante der PSM und z.T. Düngerausbringung . Geht leider auf westdeutschen Kleinstflächen nicht.

Diese Kleinstflächen werden staatlich zwangsbiosiert. Es wird eh mehr Bio gefördert und staatlich per Gesetz verankert gibts dann keine Bioprämie mehr.

DWEWT hat geschrieben:

marius hat geschrieben:Früher bin ich mit dem Düngerstreuer im Februar, März auf gefrorenem Boden ins Getreide rein zur Startdüngung.
In Zukunft, nach dem Frost, braucht ihr im noch feuchten Februar, März dann 2 Schlepper + Fahrer.

Die Sache mit dem Frost hat sich doch eh erledigt. Wir kehren zurück zur fliegenden DDR-Variante der PSM und z.T. Düngerausbringung . Geht leider auf westdeutschen Kleinstflächen nicht.

marius hat geschrieben:Diese Kleinstflächen werden staatlich zwangsbiosiert. Es wird eh mehr Bio gefördert und staatlich per Gesetz verankert gibts dann keine Bioprämie mehr.

Auf das euch beide der Blitz beim Scheissen dort trifft, wo es am längsten weh tut

marius hat geschrieben:Diese Kleinstflächen werden staatlich zwangsbiosiert. Es wird eh mehr Bio gefördert und staatlich per Gesetz verankert gibts dann keine Bioprämie mehr.

Spar dir deine falsche Schadenfreude und schau dir noch mal meinen letzten Post an !
Die von mir veranschlagten fehlenden 300 Euro sind noch nicht das Ende der Fahnenstange! Denn ich komme aus der direktsaat/Minimalbearbeitung , sprich ich werde langfristig auch noch mindestens eines meiner alten Schätzchen gegen einen neuen Schlepper zur bodenbearbeitung ersetzten müssen und op ich langfristig mit meinen zwei flachgrubberstrichen + strohstriegel Einsatz auskomme wie in meinen bisherigen versuchen , steht auch noch nicht fest !
Bei der Betriebsprämie bin ich von den aktuellen Werten ausgegangen, was natürlich mehr als blauäugig ist .

Früher oder später wird man sich die Frage stellen müssen was einem das Hobby Landwirtschaft noch kosten darf .

So und jetzt kommst du als landlord verpächter ins Spiel, was bist du dann bereit deinen pächtern dafür zu zahlen das
Sie den kulturzustand deiner Flächen erhalten ?
Dann ist Schluss mit deinem sommmerlichen Müßiggang am Pool .......

Wie bereits kurz erwähnt legt die EU beim Bauernbashing nach.

Die EU-Kontrollverordnung (VO (EU) 2017/625) ist am 14. Dezember 2019 in Kraft getreten. Demnach werden neben den Kontrollen im Bereich Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit, Tierschutz und Tiergesundheit neuerdings auch das Inverkehrbringen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei VOK grundsätzlich nach Artikel 1 Abs. 2 , ab sofort ohne Vorabinformation durchgeführt. Etwa ab Mitte/Ende Februar 2020 könnten die staatlichen Kontrollteams hier aktiv werden. Die zuständigen Prüf- und Pflanzenschutzdienste müssen wegen der neuen EU-Bestimmungen ab diesem Jahr so vorgehen

Der Sommer naht wieder, aber der Landmann muss sich " warm " anziehen.
Zudem steht noch die verschärfte Düngeverordnung aus.

Das wird ein Spaß ....
Man stelle sich vor es wird Gülle ausgebracht und muss innerhalb 1 Stunde eingearbeitet werden und in dem Moment erscheint der Kontrolleur und will Tierohrmarken (und alles andere inklusive Düngung, Stichwort Cross Compliance) kontrollieren Ohne Ankündigung.
Macht die EU sich dann Strafbar für das vergehen gegen die Düngeverordnung und übernimmt die Strafkosten von bis zu 150.000 € ?
Gibt noch weitere Dinge wo solch ein vorgehen unmittelbar in Betriebsabläufe eingreifen würde die der Betriebsleiter in dem Moment unterbrechen muss aber eigentlich rechtlich nicht kann
Von wirtschaftlichen Schäden durch Arbeitsunterbrechung noch nicht gesprochen

Die Politik will den Landwirten entgegenkommen und die neueste Variante der DüVO erst im kommenden Jahr umsetzen. Inhaltlich wird sich allerdings nichts mehr ändern. Bleibt nur die Frage, ob es wirklich ein Engegenkommen ist oder ob die ldw. Aministration mit der Umsetzung nicht hinterherkommt? Die DüVO ein Corona-Opfer?