[quote="714er"] Dann haben die nen neuen Triebsatz verbaut, es war alles wie vorher und der Kunde hat gezahlt? Einmal vor die Bremse hätte doch schon den Fehler im Bereich des Motors gezeigt. Hier heißt es seitens der Werkstättenn immer die ersten hielten besser da ohne Tms.[/quote]
Ein Großteil wurde von fendt übernommen. Aber ja, im Prinzip ist es so gelaufen. Die Werkstätten wussten von dem Phänomen lange nichts und haben dementsprechend falsche diagnosen gestellt. War ganz klar ein Fehler seitens fendt, man hätte besser informieren müssen. Die Erfahrung mit den stufenlosen Getrieben war einfach noch nicht groß. Für die Werkstätten hieß es "er zieht nicht richtig = getriebe defekt" das war zu voreilig.
Mit Tms hat das nichts zu tun, da die Dichtungen wie gesagt vor allem durch Fahren im falschen Fahrbereich überbeansprucht werden. Da kann das Tms nichts falsch machen.
Die Sache mit dem rückwärtsfahren ist nochmal was besonderes. Wer dauerhaft mit mittlerer Geschwindigkeit rückwärts fährt (zb beim mähen) nimmt besser den zweiten Fahrbereich (und wendet nicht so ruckartig). Gerade die, die "besonders" darauf achten, machen genau das nicht und betreiben die hydropumpe entsprechend mit extrem hoher drehzahl und haben einen hohen hydraulischen leistungsanteil. Das ist auf Dauer ungesund. Auch das ist mit dem variodrive Geschichte, der ist für permanente rückwartsfahrt deutlich besser geeignet. Bei niedrigen fahrgeschwindigkeiten rückwärts übrigens bitte den ersten Fahrbereich nutzen, speziell bei großen Lasten wie eben rückwärts aufs Silo schieben. Rückwärts ist der hydraulische Anteil halt bei höheren Geschwindigkeiten höher, also genau umgekehrt wie bei vorwärtsfahrt. Allerdings gilt auch rückwärts, dass der Druck bei niedrigen Geschwindigkeiten im ersten Fahrbereich geringer ist. Wer längere Zeit zügig rückwärts fährt und keine größeren Lasten hat, der nimmt den zweiten Fahrbereich, um die pumpendrehzahl und den hydraulischen leistungsanteil gering zu halten. Nebenbei steigt der Wirkungsgrad gegenüber dem ersten Fahrbereich, das Öl erwärmt sich deutlich weniger.
714er hat geschrieben:Tms macht ja eigentlich das was man vorher nie sollte, beim langsamer werden mit dem Motor bremsen.
Genau das ist der Punkt was ich beim Fendt nicht verstehe. Da wird auf der einen Seite propagiert mit dem Joystick möglichst langsam und gefühlvoll etwas Drehzahl beim abbremsen zu erhöhen aber andersrum wenn man mit TMS fährt und der Schlepper kommt in Schubfahrt geht die Drehzahl schlagartig hoch.
Ich bin doch immer wieder erstaunt, welche Aussagen man nach nun über 20 Jahren variogetriebe hört bzw liest.
Die Motorbremse kann beim vario genau wie bei jedem anderen schlepper auch genutzt werden, das ist überhaupt kein Problem. Problematisch wird es bei extrem schlagartigen drehzahländerungen oder bei sehr hohen motordrehzahlen. Beides wird vom Tms vermieden (kann jedoch auch bei aktiviertem Tms manuell hervorgerufen werden!). Hohe beschleunigungsstufen zusammen mit Tms sind im anhängerbetrieb auf der Straße nicht zu empfehlen, weil der hänger dann ordentlich schiebt, was in kurven gefährlich werden kann. Also bei aktiviertem Tms nach Möglichkeit keine hohe beschleunigungsstufe wählen.
Bis wieviel Leistung geht der Motor denn? Habe zur Zeit nen valtra n 174 gemietet. Der hat 185 PS gemessen an der zapfwelle (neuere Generation mit zwei booststufen). Man kann mit dem Schlepper schon ordentlich was machen (besser als erwartet). War dass nicht so dass die Triebsätze immer nen kW je Bezeichnung haben können. Wenn es mehr wird muss über boost Funktionen gedrosselt werden um Drehmomente zu veringern (Fendt 900er valtra s)?
Der Motor geht laut Deutz bis 170KW, das wäre eine Ansage. Ich weiß nicht, wenn das ML90 aber 90KW zugleistung kann wüpdas mit dem aktuellen 500er schon in etwa hinkommen?
Also die getriebeausgangsleistung hat nichts mit der Bezeichnung zu tun. Wenn, dann die eingangsleistung. Ich vermute, dass die Zahlen ursprünglich mal die maximale eingangs-Nennleistung angaben, bei Weiterentwicklungen aber keine neue Bezeichnung vergeben wurde. So war das ML 260 ursprünglich im 900er mit gut 240kw Nennleistung. Das ML90 war ursprünglich im 400er farmer mit zuletzt 88kw Nennleistung usw... Also für heutige schlepper nicht mehr wirklich aussagekräftig, sondern eher eine Orientierung.
Dass ein neuer 500er dieses Jahr schon vorgestellt wird, halte ich für unwahrscheinlich. Das s4 Modell ist ja noch nicht alt und EU5 ist von 56-130kw ein Jahr später dran. Ich vermute sogar, dass der 500er noch relativ lange so bleibt wie jetzt, weil das variodrive schrittweise von oben nach unten eingeführt wird. Ich glaube aber nicht, dass man schon so weit ist, ein variodrive unterhalb von 200ps nenn-eingangsleistung im Regal zu haben. In Entwicklung, klar. Aber noch nicht fertig. Bei den geringeren Leistungen ist das noch etwas anspruchsvoller. Dass noch ein 500er mit ML rauskommt, glaube ich eher nicht, weil man wohl die Leistung noch weiter erhöhen wird und das mit dem ML90 schwierig wird. Neue ML wird es wohl nicht mehr geben, eventuell noch bei den 200/300 mit sowieso nur einem Fahrbereich.
Ich meine, hier bereits in einem anderen Beitrag schon mal gelesen zu haben, dass das ML 90 für die stärkeren Modelle der 500er Serie hart an der Grenze ist. Ursprünglich stammt es aus Zeiten des 409 - 412... Die Getriebe scheinen sich aber nicht nur durch die mögliche Leistung zu unterscheiden, sondern auch durch Größe des restlichen Antriebsstrangs und Chassis. Der 714-718 hat bereits das ML 140 verbaut.
Mit dem neuen 930 - 942 setzt sich jedenfalls der Trend fort, dass sich die Modelle in den Leistungskategorien immer weiter verschieben. Früher war der 930 das Topmodell, jetzt das Einstiegsmodell der 900er. Das setzt sich bis in die unteren Baureihen fort (500 er besetzt ehemaligen 700er, 300er ehemaligen 400er,..) Aber bei den Fendt Preisen kann man sich die Schlepper eh nur noch mit entsprechend Hektar und Betriebsstunden leisten.
@VarioTA: Grundsätzlich muss ich dir rechtgeben, eine grundlegende Überarbeitung des 500er wird es sicherlich nicht geben, das wird noch bis zur nächsten Agri dauern. Aktuell hat Fendt aber beim 500er noch keine Abgasnorm Stufe 5, somit muss an den Schleppern was gemacht werden. Da Deutz immer damit wirbt das die neuen Motoren mit dem alten 4,1l kompatibel sind kann ich mir durchaus vorstellen das man sich gut überlegt ob man nicht im Hause AGCO die neuere Motorengeneneration im 500er anbietet. Wenn dann natürlich das Getiebe der begrenzende Faktor ist dann wird nichts kommen das größer als ein 516 ist, außer (was ich nicht glaube) ein ML140 passt zufälligerweise in den 500er...
Also aktuell ist ab dem 718 das ML180 drin, bis zum 516 nur das ML90.
Man muss allerdings dazusagen, dass das übertragene drehmoment in den meisten betriebszuständen wichtiger ist als die übertragene Leistung. Und vergleicht man einen 516er mit Konkurrenten ähnlicher Leistung, dann stellt man fest, dass der fendt ein relativ geringes maximales drehmoment hat... Ist auch klar, aus 4l kommt halt nicht so viel wie aus 4,5 bei fpt oder 4,9 bei agco Power. Viele haben da ja auch schon sechs Zylinder im Angebot.
Was die Umstellung auf Stufe 5 angeht: Da passiert nicht viel. Hardwareseitig muss kaum etwas geändert werden, der Platzbedarf ist der gleiche, die Komponenten auch. Dpf ist sowieso drin. Da wird man auf keinen Fall einen anderen Motor hernehmen, auch wenn dafür nur wenig geändert werden müsste. Stufe 5 gilt für den 500er erst ab 2020 mit einer zweijährigen übergangsfrist. Wenn die Motoren bis Ende diesen Jahres produziert sind, dürfen die mit Stufe 4 raus. Also können die wahrscheinlich ab jetzt noch mindestens ein Jahr so fahren und danach halt einen anderen dpf rein, Software anpassen und fertig ist der 500er mit Stufe 5. Mehr kommt da meiner Vermutung nach nicht, das ML90 wird wohl kaum noch weiter ausgereizt werden, da nutzt der neue Motor mit mehr drehmoment nicht viel. Die Umstellung auf Stufe 5 betrifft halt nur die partikelemissionen. Schlepper, die sowieso einen dpf haben, kommen relativ einfach auf Stufe 5. Das ist also beim 1000er spannender. Der schafft Stufe 4 ohne dpf, was für Stufe 5 nicht möglich scheint (erstmalig Begrenzung der partikelanzahl). Und der ist noch ein Jahr früher dran.
Wie sieht es eigentlich beim 200er aus? Weiß jemand, bis wann der noch mit 3b fahren darf?
Zuletzt geändert von Vario_TA am Di Aug 25, 2020 16:30, insgesamt 1-mal geändert.
Erst mal überrascht es mich, dass nach Ankündigung des TCD5.0 vor gut 2 Jahren nun doch ein TDC5.2 kommen soll. Mich hat es schon sehr verwundert, dass man beim TCD5.0 einen komplett neuen Motor entwickelt hatte. Denn eine Zylindereinheit mit einer Bohrung von 109 mm und einem Hub von 134 mm hatte man bis dato noch gar nicht. Der TCD5.2 bekommt nun die Zylindereinheit des TCD7.8, also Bohrung/Hub von 100 mm / 136 mm. Da hätte man wohl Geld und Zeit sparen können…
Bei Agco-Power wird es mal wieder Zeit, einen neuen Motor vorzustellen. Die beiden letzten Aggregate waren der 12-Zylinder und der 7-Zylinder, und das ist mittlerweile schon 7-8 Jahre her. Seitdem war man wohl nur damit beschäftigt, das aktuelle Motorprogramm den immer wieder neuen Abgasstufen anzupassen. Da Agco-Power sehr das Baukastenprinzip liebt, wäre es nicht sehr abwegig, nach dem 44 und 49 nun einen 5,6 Liter 4-Zylinder nachzuziehen. Dieser hätte die Zylindereinheiten des 84 und käme locker, selbst mit Niedrigdrehzahlkonzept, auf 220 PS.
Das ML140 ist im 714 und 716 verbaut; ab dem Modell 718 kommt das ML180 zum Einsatz. Diese beiden Getriebe haben keinen Einfluss auf die wichtigsten Maße des 700er. Sowohl Spurweite, Gesamtbreite als auch Länge oder Radstand sind immer gleich. Deshalb ist davon auszugehen, dass das ML90 grundsätzlich kleiner baut und ein 1:1 Austausch mit dem ML140 somit nicht möglich ist. Ein Blick zur Schwestermarke MF zeigt, dass das ML90 nicht für größere Motorleistungen ausgelegt ist. Mit der Baureihe 6700S und dem Topmodell 6718S hat MF einen 4-Zylinder im Programm, der eine Motorleistung von 175 PS (mit Boost sogar 200 PS) aufweist. Da dieser Motor über 100 Nm mehr Drehmoment auf die Kurbelwelle bringt als das Deutz-Aggregat im 516, wurde dort im DynaVT gleich das ML140 eingebaut. Aber auch im kleinsten Modell als DynaVT, dem 6713S (130 PS) hat man das gleiche Getriebe drin. Würde das ML90 von den Einbaumaßen passen, hätte MF bei den kleineren Modellen Geld sparen können…
Ich persönlich glaube auch nicht, dass die 500er Baureihe demnächst schon ein technisches Update erhält. Klar wäre ein 4-Zylinder mit höheren Motorleistungen trendy, aber andere Baureihen genießen auch aufgrund längerer Laufzeiten Vorrang. Es ist davon auszugehen, dass die nächste Neuerung am 500er eine gänzlich neue Maschine ist mit neuem Motor (4-Zylinder mit mehr als 5 Liter Hubraum) und mit neuem Getriebe ohne Fahrbereichswechsel. Auch die Komponente mit einem integrierten E-Generator ist denkbar. Aber das alles wird noch dauern.