Es geht der Spruch rum, jeder 3.Biogaser hört auf. Die anderen beiden investieren entweder oder wurschteln irgendwie weiter.
Aber was wollen die dann bei Aufgabe der BGA mit den ganzen Pachtflächen? Wie T5060 schon sagt, Getreide produzieren bei dem hohen BGA-Pachtpreisniveau? Falls nicht ne andere Richtung eingeschlagen wurde, (zB Stallbau o.ä.) dann gehen vermutlich viele Pachtflächen zurück, zumindest die "weit entfernten".
Schon komisch, bei Start der BGAs hieß es, Kühe weg, man muss die Betonkuh füttern. Und nun suchen viele wieder den Segen im Stallbau für Kühe, da Fahrsilos und Güllelager und Futterernte Technik ja vorhanden sind...

T5060 hat geschrieben:In den Sparten ist man auch vollständig den stetig wechselnden Anforderungen von Industrie und LEH unterworfen.
Das geht mit der Beregnung los und hört mit den Verpackungsmaschinen auf.
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Nicht zu vergessen, da im direkten Lebensmittelmarkt, die ganzen Kontrollen, Audits und Zertifizierungen... Wegen einer Frucht in der Fruchtfolge...

strokes hat geschrieben:Es geht der Spruch rum, jeder 3.Biogaser hört auf.

Hat die neue Koalition nicht vereinbart, die Maisanbau für Biogas deutlich auszuweiten? Ich meine die Tage irgendwo so eine Meldung gelesen zu haben.

https://www.biogas.org/presse-medien/pr ... hatgpt.com
Koalitionsverhandler einigen sich auf klares Bekenntnis zur Bioenergie.

Biomethan geht bei einem Invest von 3 Mio. los und rechnet sich unter 2 Megawatt sowieso nicht.

BauerBruno hat geschrieben:Man kommt da gedanklich nicht hinterher. Hier sehen sich viele gezwungen Biomethan zu produzieren statt Strom.
Habeck spricht über Rückbau des Gasnetzes…

Für kleine Anlagen wird es vielleicht eng wegen Unberechenbarkeit.

selbst wen die Mindestanforderung erfüllst, nur noch bei Bedarf ins Stromnetz Einzuspeisen. Reicht eine Million nicht für mehr Gas Bevorratung, mehr Motorkapazität, größere Trafostation, und größere Leitung. Manche gehen sogar von 1,5 Millionen aus, mehr als manche ganze Anlage gekostet hat.

Der Staat (samt LEH) rudert entweder massivst mit seinen Anforderungen zurück oder die Preise müssen richtig hoch.

Betriebe, auch die der Landwirtschaft, brauchen eine jährlich stetige Entwicklung in Wirtschaftsgebäude und Technik und das kann derzeit für 80% der Betriebe nicht mehr geleistet werden.
Die Abschreibung bestehender Wirtschaftsgebäude fließt in den Maschinenpark und in den (meist wenig ertragreichen) Flächenzuwachs.
Flächenstarke Betriebe kommen in die Finanzierungsklemme und die Multifunktionssparer haben nach 20 Jahren alles kaputtgespart.
Im Norden funktionieren viele Höfe überhaupt noch wegen den Einkünften aus Windmühlenpacht. Schlachtstätten, Landhandel, Nutztierärzte und Lama´s werden auch immer weniger.
20 Jahre agrarpolitischer Blödsinn, ein fehlgeleitete Finanzpolitik und die Alterdemografie fordern jetzt ihren Tribut. So liefert sich jetzt die EU der Erpressung durch Lateinamerika aus.

Im Wesentlichen stimme ich der Analyse zu.
Aber( Noch! ) haben wir in Mitteleuropa sowohl ökologisch, wie auch bildungstechnisch, mehr Potential, als uns Lateinamerika als mittlerweile 2. Markt hinter Asien übertrumpfen könnte.
Die ehemalige Orientierung auf billige Ukraine, statt Südamerika ist ja nun auch für die nächsten planbaren Zeiträume geplatzt...
Allein, es fehlt der ökonomisch sinnvolle politische Rahmen, um das auch ausspielen zu können.

@T5060
Ich versteh das nicht. Immer jammern. Selbst wenn überall noch dick eingekauft oder gebaut wird. Es ist immer das gleiche. Angeblich wäre ja alles so schlecht...

Forstjunior hat geschrieben:@T5060
Ich versteh das nicht. Immer jammern. Selbst wenn überall noch dick eingekauft oder gebaut wird. Es ist immer das gleiche. Angeblich wäre ja alles so schlecht...

Bei den Landmaschinenherstellern haben wir so 30 % weniger Umsatz. Während man als "Junior" immer gerne schaut wo sich was vorwärts bewegt, schaue ich aber auch dort wo sich nichts oder nicht mehr viel bewegt.
Jetzt kann man die 30% Umsatzminus auch dadran orientieren, weil zuvor viel angeschafft wurde. Die Frage ist halt in welchen Betrieb finden noch Nettoinvestitionen statt die mit Landwirtschaft erwirtschaftet wurden.
Wenn man allerdings im Süden ist und man verkauft so alle 30 Jahre mal 5.000 qm Land, dann passt das dort die nächsten 20 Jahre auch wieder. Früher waren das mal 30 Jahre.

Also wenn ich mich hier in meinem Oberpfälzer Landkreis umschaue, kann ich beim besten willen keinen Negativtrend feststellen. Die neuen Fendt-Vario kommen wie Pilze aus dem Boden und auch bei den Anbaugeräten ist es nicht anders. Zudem wird auch auf den Höfen immer wieder erneuert und gebaut. Also kann es nicht so schlecht gehen. Und es wird immer wieder Landerreihen von nicht mehr aktiven Landwirtsbetrieben verkauft und von Anderen übernommen. Also kann es doch nicht so schlecht laufen. Weil selbst bei den sehr niedrigen Preisen hier kommen da gleich etliche Tausender zusammen. Aber immer schön die Meinung hochalten, dass alles ja so schlecht wäre. P.s. Weil kauft sich ein Privatmann einen Mercedes wenn er sich eigentlich nicht mal mehr den Dacia leisten kann? Wohl eher nicht.

Naja hier in der Gegend fahren die 20jährigen Burschen viele 5er BMWs, diensiesich niemals leisten können, alles geleast und auf dicke Hose

Selbst die Leasingraten müssen monatlich gezahlt werden. Also wird dies wohl klappen sonst wäre der Wagen schon weg. Und dicke Hose kann der machen, der sich die Raten leisten kann und sollte nicht schief angeschaut werden. Ich finde dies nicht verwerflich so lange jemand korrekt zahlen kann.

Die Diskussion hatten wir doch am 28.4. hier schonmal.
Leasingraten gehen komplett in laufende Kosten, wärend mit einem Kauf " stille Reserven" aufgebaut werden können.
Die wenigsten Betrachter von außen verstehen, dass Leasingraten seltenst günstiger sind, als Kauffinanzierungsraten.
Aber am Ende der Laufzeit hat der Käufer eine eigene Maschine, wärend im schlechtesten Fall der Leasingnehmer noch für festgestellte Schäden nachzahlen muss und nichts eigenes hat.
Verwerflich finde ich daran auch nichts.
Aber Anlagevermögen kann man mit Leasing nur durch optimale Auslastung und daraus gewonnenen Ertrag erwirtschaften, wärend bei Finanzkauf jeder Tag ohne Auslastung , den man trotzdem tilgen kann ein Gewinn für den Betrieb ist.

Oberpfälzer sind Schaffer, haben eine gute Landwirtschaftsinfrastruktur, gute Jobs, aber schlechte Böden, dafür viel Vieh.
Da wird Freitagsnachmittag der neue Stall ausgeschachtet, am Samstag kommen die Kanäle rein, die Opas zimmern die Woche über und am nächsten Samstags wird aufgestellt und eingedeckt.