Natürlich, die "Fuhrparkblender“ kennt man.
Aber vergessen wir nicht die "Scheinwisser“,
sie reden viel, wissen wenig und erklären jedem die Welt

Forstjunior hat geschrieben:Da braucht mir keiner schreiben, dass Landwirte nicht gut verdienen würden..Mir sind im näheren Umkreis mehrere Landwirte bekannt, welche im Jahr für Xtausend Euro Maschinen oder Land kaufen können.

Ich hab' das mal als Anregung genommen, seit langem mal wieder bei den Agrarzahlungen zu gucken, wie dicke die Bauern um mich herum es haben.
...naja, irgendwie nix groß neues.

Und die Agrarzahlungen eines Lantreff-Landwirts haben ich auch gleich mal gecheckt.

...man, die Verwandtschaft hätte ich jetzt fast vergessen...da gehe ich jetzt mal bei und schau nach.

So mal zwei Fälle von dieser Woche:

Junior 27 gelernter Lama, geht arbeiten und verlobt, möchte von 50 Kühen auf 150 Kühe, Papa jobbt noch als LKW - Fahrer.
Klassische Beratung rollt an 25.000 € Invest pro Kuhplatz, macht rd. 3,5 Mill. €, Junior hat aber keine klassische landw. Ausbildung, Hof liegt günstig im Außenbereich
Perspektivlosigkeit tritt ein, weil es geht nicht einfach, es geht auch nicht mit über obligatorischem Arbeitseinsatz und es geht auch nicht schrittweise

Junior um die 30, erbt Hof von Onkel, Hof liegt optimal im Außenbereich, 60 Kühe mit BGA, Stall so 20 Jahre alt, könnte man recht einfach spiegeln. Wichtig für alle Familienmitglieder Pöstchen, Politik, Musik und Vereine. Milchlieferung musste die Woche eingestellt werden wg. Milchprüfring, Molkerei verweigert jede weitere Zusammenarbeit. Hof wurde auf komische Weise schon 2x über die Politik saniert (kein Baugelände)

So das waren mal zwei Fälle aus der Praxis, wie sie es überall gibt. *lach* und dann gibt es noch den einen, der von 200 auf 500 Kühe aufstockt und das auch elegant schafft. Statistik wäre dann gerettet.

Südheidjer hat geschrieben:

Forstjunior hat geschrieben:Da braucht mir keiner schreiben, dass Landwirte nicht gut verdienen würden..Mir sind im näheren Umkreis mehrere Landwirte bekannt, welche im Jahr für Xtausend Euro Maschinen oder Land kaufen können.

Ich hab' das mal als Anregung genommen, seit langem mal wieder bei den Agrarzahlungen zu gucken, wie dicke die Bauern um mich herum es haben.
...naja, irgendwie nix groß neues.

Und die Agrarzahlungen eines Lantreff-Landwirts haben ich auch gleich mal gecheckt.

...man, die Verwandtschaft hätte ich jetzt fast vergessen...da gehe ich jetzt mal bei und schau nach.

Ist aber dünn geworden über die Jahre. Ohne Weideprämie für Muhkuhs mittlerweile an der Grenze überhaupt mitzumachen.

@meyenburg, aus dem Buch raus hätte ich jetzt auch gesagt, daß die "Prämienzahlungen" vor einigen Jahren gefühlt bis zu 50% höher lagen. Dann täuschte mich also nicht mein Gefühl.

Südheidjer hat geschrieben:@meyenburg, aus dem Buch raus hätte ich jetzt auch gesagt, daß die "Prämienzahlungen" vor einigen Jahren gefühlt bis zu 50% höher lagen. Dann täuschte mich also nicht mein Gefühl.

Aus 40.000 Prämie wurden im Ackerbau 35.000 Prämie, beim Grünland 50.000 €

Früher bekamst du für 40.000 5 Heckmähwerke, heute bekommst für 35.000 3 Heckmäher und für 50.000 € 4 Heckmäher.

mind. 1/3 wurde durch die Inflation gefressen. Bezogen auf Baukosten haben die sich mehr als halbiert

Deshalb habe ich ja extrem protestiert, als der DBV bei 113.000 € Gewinn je Betrieb so jubelte.
Unter Einrechnung der Inflation haben die Bauern nämlich tatsächlich Geld verloren.

Prämien sollte man in seiner Jahreskalkulation sowieso nicht einrechnen, sondern nur als "Zubrot" betrachten damits läuft und bei vielen dürfte dies auch so sein.

Dann könnte ich als prämienoptimierender Biobauer dicht machen. Im Durchschnitt sind es im aktuellen Geschäftsjahr fast 1500 Euro geworden.

1500 Euro pro ha? Ok. Wieviel bekommen denn dann deine Verpächter von dir. Ich bin da immer der Meinung, dass die Landpacht vom Verpächter entsprechend justiert werden sollte, damit man an den Prämien entsprechend partizipieren kann. Weil schließlich stellt man ja die Grundlage für den Erfolg.

Es soll auch Landwirte geben, die auf Eigenland wirtschaften. Die müssen ja dann wegen den 1500,- Euro Prämie pro Hektar voll mit Geld stecken.

Die Pacht sollte tatsächlich auf ma. 1/3 des erwirtschafteten Gewinns begrenzt werden (da würden sich manche wundern). Und die Verpächter endlich mal am Vermarktungs- und Wetterrisiko teilhaben lassen. Die Pachtpreise sind völlig aus dem Ruder gelaufen und müssten für eine betriebswirtschaftlich tragbare Bewirtschaftung um mindestens 2/3 runter.

Ja genau. Da können die ja mit ihrem Eigenland wirtschaften. Und wenn es nicht langt...na ja. Muss ja keiner pachten. Zumindest denk ich so. Ist schon immer und überall so, dass der, der etwas hat den Preis bestimmt.

Der Preis wird immer noch bestimmt durch Angebot und Nachfrage.

Das sag mal einem der dir eine Wohnung vermieten möchte - da kannst du gleich wieder rückwärts raus..

@Forstjunior, Vermietung von Wohnimmobilien wurde durch die Politik unattraktiv gemacht. Folglich gibt es in vielen Gegenden nicht ausreichend Wohnraum. Die Nachfrage ist dort größer als das Angebot. Also geht der Preis hoch.
Du solltest dich mal mit Volks- und Betriebswirtschaft befassen.
Wenn du als Verpächter Grünland in einer Ecke hast, wo du die Anzahl Landwirte mit Rindviechern, Pferden oder Schafen an einer Hand abzählen kannst und du dir sogar vorher noch ein paar Finger abschneiden könntest, was kannst du da an Pacht aufrufen?
Wie hoch ist dort die Nachfrage auf Pächterseite?
Hast du dir mal ausgerechnet, was man so an Euros auf einem Hektar Acker oder Grünland erwirtschaften kann? Kalkuliere dir das mal durch. Du wirst sehen, das ist nicht der Brüller.