Ich hatte ab Ende 2015 von Zeit zu Zeit diese Holzpreise in eine Excel-Tabelle (Tabellenkalkulation) übertragen und mir jetzt mal angesehen:
Wenn mich nicht alles täuscht, dann sind die Preise von 2015 was Kiefer/Fichte anbelangt noch nicht erreicht. Beim Industrieholz sieht es richtig mies aus. Aber in den Medien wird von extrem gestiegenen Holzpreisen berichtet. Bauholz soll im VK durch die Decke gegangen sein.
Wo bitte schön merkt der Waldbauer was davon. Wir werden doch nach Strich und Faden von der Holzindustrie verarscht.
Die Hamburger Umweltbehörde prüft zurzeit, im Kraftwerk Tiefstack – statt Kohle – Holz aus Namibia zu verheizen. Das Projekt ist international eines der ersten Vorhaben, für das in industriellem Maßstab Holz aus Afrika zur Energiegewinnung in eine EU-Land geliefert werden soll. dort sollen Pellets oder Hackschnitzel produziert werden und dann nach Europa verschifft werden
Es ist irgendwie verrückt. Wir verbieten den ärmeren Ländern mit allem Nachdruck ihr Land so zu nutzen wie sie es eigentlich zur Ernährung brauchen, schreiben ihnen sogar vor das da jetzt Büsche wachsen sollen und nutzen aber im eigenen Land jeden qm Boden aus und versiegeln permanent weitere Flächen um den eigenen Wohlstand zu fördern.
Und den Kids auf den Bildern erzählt man was vom schönen Urwald in Afrika der verheizt werden soll und stellt sie dahin um die Spendengelder anzuwerben.
Wegen der gestiegenen Schnittholzpreise hat eine Zimmererverband hier u. a. an Waldbesitzer z. T. absurde Forderungen gestellt. So sollten Waldbesitzer beim Rohholzverkauf Kunden bevorzugen, welche primär den heimischen Markt bedienen. Geht's noch? Am Waldbesitzer liegt's zuletzt, dass die Schnittholzpreise durch die Decke gehen. Das letzte was ich machen werde ist, meinen Holzkäufer zu fragen, ob er sein Schnittholz auch braf an heimische Kunden verkauft. Unglaublich, auf welche Ideen manche Leute kommen.
Manchmal frage ich mich, ob der Wald mich auch vermisst?
Ich bekomme nur noch die Hälfte des Verkaufspreises der noch vor 5 Jahren gezahlt wurde. Jetzt soll ich auf Wunsch der Kundschaft noch billiger verkaufen. Ist doch völlig logisch die Forderung. Da ist noch Luft nach unten....wieso bekommt der Waldbesitzer überhaupt Geld für das Holz, diese gierigen Grundbesitzer wieder.
Heute die Abrechnung von regionalem Sägewerk bekommen: 41€ für 2b+ Käferholz lang, Durchschnitt 35€/fm. Erntekosten 20€/fm. Stand schon 2 Jahre trocken, Preis im Januar vereinbart.
Scheinbar ist den Sägewerken die Gewinnspanne noch zu klein. Haben bei einem Freund Anfang März noch einiges an frischen Fichten eingeschlagen (Randbereiche von Käferlöcher und Restbäume) und letzte Woche hat er die Aberchnung bekommen. Haben die Bäume gut sortiert (meist nur die ersten 2 Fixlängen) und es waren trotzdem noch vermehrt D-Stämme (habe schon viele Bäume sortiert, aber da wäre ich nie im Leben draufgekommen) auf der Abrechnung. Mir scheint es, daß das ganz schon System hat. Da wird ein guter Holzpreis versprochen und man holt sich das Geld vom Erzeuger in dem man ganz schlecht Klassifiziert.
Hallo 240236! Wenn man deinen Bericht liest,kommt einem der Gedanke ein Grund mehr,selbst ein Bandsägewerk zu kaufen,nur schon vom Ärger her. Den diese Bretter verkauft er sicher nicht als D-Ware. Der Bau schimpft über die Waldbesitzer,aber das es der Säger oder Händler sein könnte,der die 30% an Baukosten höher macht,das sagt keiner in den Medien.
Mfg Steyrer8055
"Ist der Handel noch so klein,bringt er mehr wie Arbeit ein"