Wieso sollte man das nicht mit Schafen vergleichen können?
Sogar der Klauendruck pro Fläche ist ähnlich.
Die fehlende Tradition hierzulande hat verschiedene Gründe. Der Hauptgrund dürfte sein, dass der Wirtschaftsdünger aus der Tierhaltung lange Zeit so wichtig für den Ackerbau war. Wie wichtig, erschließt sich evtl. bei der Lektüre von "4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan". Andere Gegend, gleiches Problem. Da liefen die Kinder den Tieren nach, um deren Urin in Gefäßen aufzufangen, damit er nicht als Dünger verloren ging. Und ich kenne bzw. kannte noch Leute aus der Generation, die den Mist der Zugtiere von der Straße gesammelt hat, als Dünger für den Hausgarten.
Ein weiterer Grund ist, dass durch die Technisierung und die niedrigen Lohnkosten das konservierte Futter und die Stallhaltung fast 2 Generationen sehr billig waren im Vergleich zum Endprodukt. Das hat sich inzwischen durch die Kostensteigerung bei Arbeitszeit und Technik längst wieder umgedreht.
In den klassischen Weideländern mit den großen Herden war an eine Winterfutterkonservierung im größeren Umfang lange nicht zu denken. Allenfalls an etwas Notvorrat. Die umfangreiche Heuernte setzte erst mit den Traktoren ein, aber nie intensiv genug, das alte Wissen ganz zu verdrängen. Jetzt kommen die Heubauern auch dort durch die Kostensteigerung an die Grenze der Unwirtschaftlichkeit und stellen vermehrt wieder auf Winterweide mit angepassten Viehbestätzen um, weil das viel kostengünstiger ist.
Weide kostet ja fast nichts, außer Pacht, Zaun und etwas Arbeitszeit. Was den Mutterkuhaltern die Haare vom Kopf frisst, sind die Kosten im Winterhalbjahr. Und das teuerste ist das konservierte Winterfutter mit allen damit zusammenhängenden Kosten.