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Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Jörken » Mi Aug 12, 2020 14:23

Auf den Manfred ist halt Verlass, da kommt was handfestes :D


Manfred hat geschrieben:Bei der Eigenkapitalveränderung wurden bei den Haupterwerbsbetrieben die Lebenshaltungskosten vom Gewinn abgezogen.
Das könnte man beim Nebenerwerb evtl. anteilig tun.

Weißt du warum man das in der Landwirtschaft immer so macht? Ich kenne das auch aus Österreich. Müsste man nicht einfach einen Unternehmer Gehalt ansetzen? Ob dieser Ansatz dann den Lebensunterhalt deckt oder nicht, oder den Betrieb ausblutet oder nicht, wäre aussagekräftig. Mir fällt auf genau beim Lebensunterhalt wird dann gelogen das sich die Balken biegen. Plötzlich ist die Pension von der Oma irgendwo drin, das Auto ist eh kostenlos und den Urlaub zahlt die vollbeschäftigte Frau. Ach ja, einfach gar kein Urlaub dann kann die Frau ja die Lebensmittel zahlen und schon passt die Rechnung :wink:
Ich möchte natürlich niemanden hier unterstellen er rechne so!
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Manfred » Mi Aug 12, 2020 15:30

Man kann sich alles schön rechnen. :lol:
Auch den Nebenerwerb im vorherigen Beitrag.
Rechnet man die Aktiva hoch, sind das mal eben 250.000 Euro Buchwert.
5% Zinsanspruch und der Gewinn ist komplett aufgeraucht. Kein Cent übrig für die Entlohnung der Arbeit oder gar für die Entlohnung des unternehmerischen Risikos. (OK, ob die Bodenpreise steigen oder fallen könnte man als separate Wette mit reinrechnen...)
Bei den Vergleichsbetrieben, selbst den "erfolgreichen" (ist schon frech, das so hinzuschreiben, aber in der Landwirtschaft scheint man in der Hinsicht komplett schmerzfrei zu sein, durch die lange Gewöhnung ans Elend) schaut es noch schlimmer aus, weil noch mehr Arbeitszeit nicht entlohnt wird, bzw. im Schnitt nicht mal das Kapital.
Also muss man weiter konsequent daran arbeiten, das Verhältnis von Einnahmen zu Kosten zu verbessern, wenn das je ein ernsthafter Erwerb werden soll.
Jeden Dax-Vorstand würde man bei solchen Zahlen sofort feuern.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon CarpeDiem » Mi Aug 12, 2020 16:53

Manfred hat geschrieben:Jeden Dax-Vorstand würde man bei solchen Zahlen sofort feuern.

oder aber wenn er Glück hat, ihm eine gute Therapie empfehlen! Danke dem User @Manfred für die gute Arbeit, die alle Fragen irgendwie auch erledigt.
Allerdings so oder ähnlich sieht es in fast allen Bereichen der Lw aus, nur keiner sagt es. Es wird getan als würde Geld verdient und gäbe gar kein Morgen. Traurig wenn dann noch der (Pacht)-Grössenwahn hinzukommt.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Qtreiber » Mi Aug 12, 2020 17:44

Nur mal als kleine Anekdote (weil ich den Gewinn/Arbeitskraft gerade gesehen habe):
Züchterversammlung 2012 vor dem Herbststiermarkt in Maishofen.
Natürlich mit einem "hochkarätigen" Referenten zur Situation (Selbsteinschätzung: "ich komme selbst von einem Milchviehbetrieb, weiß also, wovon ich rede."
Dann wurden Zahlen präsentiert.
In einem (erfolgreichen) 12-Kuh Milchviehbetrieb wurden 21.000,--€/Ak erwirtschaftet.
O-Ton Referent: "das heißt, dass man mit 2 Arbeitskräften 42.000,-- Einkommen erwirtschaften könnte."
Ja, ich wäre fast von der Bank (in der Versteigerungshalle) gefallen, wenn mich meine hochattraktive Schweizer Sitznachbarin nicht schon fest im Arm gehabt hätte. Allerdings nicht vor Lachen, sondern vor Fremdscham.
Und nein: ich habe mich dazu nicht zu Wort gemeldet. Schließlich wollte ich mich ja nicht unbeliebt machen. Wenn den anwesenden "Berufsfunktionären" das nicht auffällt, warum sollte ich als Piefke die da drauf aufmerksam machen?
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Jörken » Mi Aug 12, 2020 18:37

Qtreiber hat geschrieben:In einem (erfolgreichen) 12-Kuh Milchviehbetrieb wurden 21.000,--€/Ak erwirtschaftet.
O-Ton Referent: "das heißt, dass man mit 2 Arbeitskräften 42.000,-- Einkommen erwirtschaften könnte."

psst, nicht weitersagen! Das heißt bei 100 AK....
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Manfred » Mi Aug 12, 2020 19:02

:lol:
Die Lizenz zum Gelddrucken.
Wir tun uns zu 100 Mann zusammen und übernehmen den nächsten 1000er-Betrieb, der in die Schlagzeilen gerät.
Alleine der Anblick, wenn wir morgens um 5 mit 100 Gespannen ausrücken, zum Grünfutterholen...
Evtl. lässt AGCO mit sich reden und legt für uns den 250 SA nochmal auf.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Qtreiber » Mi Aug 12, 2020 19:32

Manfred hat geschrieben::lol:
Die Lizenz zum Gelddrucken.
Wir tun uns zu 100 Mann zusammen und übernehmen den nächsten 1000er-Betrieb, der in die Schlagzeilen gerät.
Alleine der Anblick, wenn wir morgens um 5 mit 100 Gespannen ausrücken, zum Grünfutterholen...
Evtl. lässt AGCO mit sich reden und legt für uns den 250 SA nochmal auf.

Naja, man muss es ja nicht gleich übertreiben.
Der 12-Kuh-Betrieb mit 5 Arbeitskräften (die krieg' ich innerhalb der Familie auf die Beine :wink: ) würde mir reichen. :prost:
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon wastl90 » Do Aug 13, 2020 8:18

Es wird immer Betriebe, egal in welchen Bereichen der Wirtschaft, die gerade so über die Runde kommen und keine Kapitalverzinsung oder den eigenen Lohnansatz nicht schaffen. Bei Handwerkern, zumindest hier in der Region, ist die Anzahl wahrscheinlich aber sehr überschaubar. Die Rechnungen der LFL sind immer ganz schön, geben einen Weg vor, die Zahlen passen aber meist leider wirklich nicht mit der Realität über ein bzw. es ist eben ein Chaos an Durchschnitten die gerade bei Neueinsteigern ein völlig falsche Bild des jeweiligen Betriebszweiges hinterlassen.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon LUV4.0 » Do Aug 13, 2020 9:49

Also die größte Sorge der hiesigen Handwerker hier ist fehlendes Personal.

Um das umzusetzen was der Threadersteller möchte muss man schon ein bisschen verrückt sein. Vielen Bauern ginge es heute besser wenn sie etwas verrückter und mutiger wären. Mein Gott..wir haben hier in der Ecke einen Biohof, der verschickt seine Kartoffeln durch die ganze Welt. Hoch verschuldet hat der den elterlichen Betrieb übernommen, wurde belächelt und ist erfolgreich seinen Weg gegangen. Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern.


Lass dir dein Vorhaben nicht ausreden. Wenn du überzeugt davon bist, mach es! Mit etwas Glück, Geschick und dem richtigen Marketing kann aus einem Hobby auch ein ernsthaftes Einkommen werden! ;)
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon T5060 » Do Aug 13, 2020 10:05

wastl90 hat geschrieben:Es wird immer Betriebe, egal in welchen Bereichen der Wirtschaft, die gerade so über die Runde kommen und keine Kapitalverzinsung oder den eigenen Lohnansatz nicht schaffen. Bei Handwerkern, zumindest hier in der Region, ist die Anzahl wahrscheinlich aber sehr überschaubar. Die Rechnungen der LFL sind immer ganz schön, geben einen Weg vor, die Zahlen passen aber meist leider wirklich nicht mit der Realität über ein bzw. es ist eben ein Chaos an Durchschnitten die gerade bei Neueinsteigern ein völlig falsche Bild des jeweiligen Betriebszweiges hinterlassen.


Zum einen will man nicht Leute in Betriebszweige rein locken, die bei guter Arbeit sehr lukrativ sein können, zum Anderen sollen sich die Leute auch intensiver mit der Sache beschäftigen und können dann genau ihre eigenen Werte einsetzen. Das ist zwar ein wenig fies, aber genau richtig. Ich arbeite mit dem Tool täglich, deshalb wird das auch mal mit dem LfL diskutiert. Die Werte/Rechengänge werden ja auch stetig aktualisiert. Gut gemacht ist die Anpassung an verschiedene Anbau - / Schlaggrößen.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon wastl90 » Do Aug 13, 2020 10:20

T5060 hat geschrieben:Zum einen will man nicht Leute in Betriebszweige rein locken, die bei guter Arbeit sehr lukrativ sein können, zum Anderen sollen sich die Leute auch intensiver mit der Sache beschäftigen und können dann genau ihre eigenen Werte einsetzen. Das ist zwar ein wenig fies, aber genau richtig. Ich arbeite mit dem Tool täglich, deshalb wird das auch mal mit dem LfL diskutiert. Die Werte/Rechengänge werden ja auch stetig aktualisiert. Gut gemacht ist die Anpassung an verschiedene Anbau - / Schlaggrößen.

Wenn ein Betriebszweig von der LfL empfohlen wird dann ist er sowieso schon wieder auf dem absterbenden Ast bzw. der große Run ist sicherlich vorbei.

Das Tool ist sicherlich nicht schlecht, mit den eigenen Werten sogar gut. Auf die Standardwerte kann man aber einfach gar nichts geben. Da sind zu viele Vermischungen von verschiedenen Produktionsarten und Absatzmärkten vermischt, dass es am Ende gar nicht mehr zusammen passt.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Qtreiber » Do Aug 13, 2020 11:26

wastl90 hat geschrieben:Wenn ein Betriebszweig von der LfL empfohlen wird dann ist er sowieso schon wieder auf dem absterbenden Ast bzw. der große Run ist sicherlich vorbei.

Die Eltern meines besten Freundes in der Grundschule hatten einen Ackerbaubetrieb mit einem hohen Anteil an Gemüsebau in der Nähe von Bonn.
Deren Devise war schon in den 60er Jahren: "Wir bauen grundsätzlich nichts an, was vom Staat gefördert wird."
Ich glaube, mit dieser Einstellung sind die ganz gut gefahren. :wink:
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon LUV4.0 » Do Aug 13, 2020 11:45

Biogas ist das beste Beispiel :wink:.
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Re: Mutterkuhhaltung welche Alternativen gibt es ?

Beitragvon Manfred » Fr Aug 14, 2020 9:51

Qtreiber hat geschrieben:Deren Devise war schon in den 60er Jahren: "Wir bauen grundsätzlich nichts an, was vom Staat gefördert wird."
Ich glaube, mit dieser Einstellung sind die ganz gut gefahren. :wink:


Das ist ein guter Rat für alle unternehmerischen Neueinsteiger.
Deshalb verweise ich so oft auf Leute wie Perkins und Salatin.
Das Spiel mit Ausgleichszahlungen, Investitionszuschüssen, festen Vergütungen etc. ist immer ein Spiel mit dem Feuer.
Man kann das eingehen, sollte sich aber immer bewusst sein, dass es keine langfristige Perspektive bietet (weil diese Mittel irgendwann wegfallen oder durch Inflation entwertet werden) und dass an dem Geschäftsfeld etwas faul sein muss, sonst bräuchte es der Staat nicht zu alimentieren.

In Sachen Mutterkuhhaltung versuche ich von Leuten wie Greg Judy zu lernen, die ohne Ausgleichszahlungen damit gute Einkommen erwirtschaften. Der arbeitet natürlich in einer anderen Dimension, mit 300 Kühen auf mehreren hundert ha und viel weniger Auflagen. Wenn ich alleine das Kastrieren dort und hier vergleiche... Abschauen kann man sich trotzdem viel von ihm. Die Ideen gehen mir so schnell nicht aus.
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