DWEWT hat geschrieben:T5060 hat geschrieben: Aus der Praxis heraus kann ich dir sagen, wo es dem Abgeber im Altenteil an Bescheidenheit fehlt, da war dem seine Wirtschaft als Betriebsleiter auch nicht besonders gut. Das war aber vor mehr als 100 Jahren auch schon so.
Das ist deine Stärke! Fragwürdig Erkenntnisse zu verallgemeinern und damit ältere Berufskollegen zu diskriminieren. Viele der heute ausscheidenden Berufskollegen sind in den frühen 70ern in die elterlichen Betriebe hineingewachsen, bevor sie sie übernehmen konnten. Die Ausbildung damals war schon extrem bescheiden. Viele haben lediglich die sogen. "Winterschule" absolviert, um eine Mindestinformation zu ihrem Beruf zu bekommen. Dass das oft nicht zur erfolgreichen Führung eines Betriebes gereicht hatte, dürfte klar sein. Die Alternativlosigkeit ließ sie dann weitermachen, wenn nicht irgendwann von außen der Hahn abgedreht wurde. Heute geben diese Betriebsleiter Restbetriebe an ihre Nachfolger weiter. Mit welchen Zukunftsaussichten? Der durchschnittliche deutsche Landwirtschaftsbetrieb hat eine Fläche von 56ha. Davon sind ca. 21ha Eigentum! In Bayern sind die Betriebsgrößen noch einmal geringer. Wie sollen von solchen Betrieben vorübergehend 2 Familien leben können? Den Alten zuzumuten, dass sie den Gürtel weiterhin eng schnallen müssen, weil sie ja nicht besonders "erfolgreich" gewesen waren, halte ich für eine Zumutung. In allen anderen Wirtschaftsbereichen freuen sich die Alten auf ihren wohlverdienten Ruhestand und in der Landwirtschaft soll geknausert werden? Schön blöd, wer sich das gefallen lässt! Nein, hier sollten Werte liquidiert werden, auch wenn das das Ende des Betriebes bedeutet. Spätestens bei der nächsten Übergabe ist ein solcher Schritt unvermeidbar. Wohl dem, der frei von Verpflichtungsgefühlen, seine Zukunft nach seinen Vorstellungen gestaltet!
Mit Verlaub, Herr Rittergutsbesitzer, die Ausbildung in der Winterschule der 60ziger und 70ziger war sehr gut. Wer sich dann im Berufsleben daran orientiert hat, hat eine geordnete Betriebsübergabe hingelegt. Ich bewundere diese Leute, die waren zur richtigen Zeit am richtigen Platz und wer redet denn ständig von Gürtel enger schnallen ? Die haben gediegen gelebt. Und was hat ein gediegenes Leben mit der Betriebsgröße zu tun. Die letzten 50 Jahre wurde das Geld im Stall verdient und nicht mit Hektaren, es sei denn die Hektars waren Ställe, Silos oder Unterglasflächen. Erfolgreiche Betriebe hat und zeichnet heute noch eins aus:
Sie betonieren gerne, gut und richtig !
Mein Vorbild ist eine GbR in Nordhessen, nicht weit von Göttingen, die machen mit rd. 70 ha so etwa 550.000 € / Gewinn vor Steuern. Der LT-User "Nordhesse" kennt den Hof ja auch.
Auf dem Hof fällt mir aber nicht auf, dass es dort Statussymbole o. ä. gibt. Mir fällt nur auf, das die was können und dann sind die noch fleißig. Und dann frage dich doch auch mal warum unsere Molkerei 7 Cent mehr auszahlt, wie die riesengroße DMK, wo mir auch noch die größte und modernste Käserei Europas haben. Das ist im normalen Familienbetrieb 50.000 € p.a. mehr. Im Gegensatz zu dir können die aber Autos und Schlepper mit modernen CO2-armen Motoren fahren.