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Pflug - Fluch oder Segen?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon angusy » Di Jan 27, 2015 9:36

Mad hat geschrieben:
Welfenprinz hat geschrieben:Was mich -total subjektiv und irrational- an dieser leichtzügigen Direktsaat stört ,ist die Rückkehr der weiten Reihenabstände. Auf den Pflug kann ich ohne ein Wimpernzuckenverzichten.
Ne Reihenweite von mehr als 12 cm im Getreide ist für mich wie ne Mohammedkarikatur für nen Islamisten.


Das ist tatsächlich irrational. Aber ehrlich gesagt wär mir alles über 15cm zuwider.


Ist das mit den weiten Reihenabständen wirklich so?

Leider finde ich es auf die Schnelle nicht, aber ich dachte die Tandemflex hat bei 3m auch 20 oder sogar 24 Säreihen.
12cm hat sogar meine Standard-Amazone-Drille nicht. Dort sind es 12,5cm. Bei Lemken sind es wohl wahlweise 15cm.
Welfenprinz hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:Habt Ihr schon einmal eine Kiefer umarmt?


ich hab schon mal am Baum gebumst.
Aber keine Chinesin.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Crazy Horse » Di Jan 27, 2015 9:58

Welfenprinz hat geschrieben:Was mich -total subjektiv und irrational- an dieser leichtzügigen Direktsaat stört ,ist die Rückkehr der weiten Reihenabstände. Auf den Pflug kann ich ohne ein Wimpernzuckenverzichten.
Ne Reihenweite von mehr als 12 cm im Getreide ist für mich wie ne Mohammedkarikatur für nen Islamisten.



Ich hab an meiner Sämaschine nen Reihenabstand von 15cm, aber die brauch ich auch, damit Strohreste ungehindert passieren können (Schleppschare). Ne bestockungsfreudige Sorte wie Tobak wächst das aber im Herbst schon zu - Wintergerste sowieso. Nur bei Spätsaaten ist der engere Reihenabstand von 12,5cm von Vorteil.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Ulikum » Di Jan 27, 2015 10:02

Bison hat geschrieben:@Nobby
"dir reichen die günstigen Mulcher, Walzen, eine leichtzügige Direktsaatmaschine, die sich mit 150 PS spritsparend ziehen lässt und gut ist"

---was wären deiner Meinung nach eine solche Maschine für einen kleinen Betrieb???
Bin momentan auch dabei mir Gedanken zu machen über eine Betriebsumstellung auf Mulchsaat/Direktsaat. Da ich Nebenerwerbler bin, wäre für mich die Zeitersparnis der größte Vorteil...


:mrgreen:

Was ist denn günstig?
ein neuer Pflug 25.000 Euro eine Kreiselegge Drillmaschine ähnlich und ein Kurzscheibenegge für ebenfalls den Betrag, gibt in der Summe ca. 90000 € dann darf ich auch gerne 40000 für eine Direktsaatfähige Drillmaschine ausgeben. :wink:

Hier findest du für jeden Geschmack etwas. http://www.agriaffaires.de/gebrauchte/6 ... hinen.html

Ohne weitere Angeben zu deinem Betrieb ist es schwer ein Aussage zu treffen.
Die grundsätzliche Frage lautet Mulch- oder Direktsaat?
Danach kann man weiter sehen.
Zuletzt geändert von Ulikum am Di Jan 27, 2015 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Ulikum » Di Jan 27, 2015 10:17

Crazy Horse hat geschrieben:
Welfenprinz hat geschrieben:Was mich -total subjektiv und irrational- an dieser leichtzügigen Direktsaat stört ,ist die Rückkehr der weiten Reihenabstände. Auf den Pflug kann ich ohne ein Wimpernzuckenverzichten.
Ne Reihenweite von mehr als 12 cm im Getreide ist für mich wie ne Mohammedkarikatur für nen Islamisten.



Ich hab an meiner Sämaschine nen Reihenabstand von 15cm, aber die brauch ich auch, damit Strohreste ungehindert passieren können (Schleppschare). Ne bestockungsfreudige Sorte wie Tobak wächst das aber im Herbst schon zu - Wintergerste sowieso. Nur bei Spätsaaten ist der engere Reihenabstand von 12,5cm von Vorteil.


:mrgreen:
der weite Reihenabstand ist in der Tat eines der Probleme.
Direktsaatmaschinen haben meist Abstände ab 20 cm aufwärts.
Da fast alle mit dem Problem des ungleichmäßigen Feldaufganges zu kämpfen haben wenn Stroh auf der Fläche geblieben ist bekommen wir so Lücken die zwar nicht immer Ertrags relevant sind, aber für den Bereich Pflanzenschutz eine Herausvorderung darstellen.
Wesendlich einfacher wird das ganze bei den Mulchsaatmaschinen die mit Vorwerkzeugen (z.B.Väderstad Rapid) oder mit Zinken (z.B. Köckerling AT, oder CS) arbeiten. Bei letzteren Maschinen finden wir auch die Bandsaat, welche meiner Meinung nach gut zu dem System nicht absätzige Mulchsaat passt und den weiten Reihenabstand kompensiert.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Di Jan 27, 2015 11:07

Ulikum hat geschrieben:
Bison hat geschrieben:@Nobby
"dir reichen die günstigen Mulcher, Walzen, eine leichtzügige Direktsaatmaschine, die sich mit 150 PS spritsparend ziehen lässt und gut ist"

---was wären deiner Meinung nach eine solche Maschine für einen kleinen Betrieb???
Bin momentan auch dabei mir Gedanken zu machen über eine Betriebsumstellung auf Mulchsaat/Direktsaat. Da ich Nebenerwerbler bin, wäre für mich die Zeitersparnis der größte Vorteil...


:mrgreen:

Was ist denn günstig?
ein neuer Pflug 25.000 Euro eine Kreiselegge Drillmaschine ähnlich und ein Kurzscheibenegge für ebenfalls den Betrag, gibt in der Summe ca. 90000 € dann darf ich auch gerne 40000 für eine Direktsaatfähige Drillmaschine ausgeben. :wink:

Hier findest du für jeden Geschmack etwas. http://www.agriaffaires.de/gebrauchte/6 ... hinen.html

Ohne weitere Angeben zu deinem Betrieb ist es schwer ein Aussage zu treffen.
Die grundsätzliche Frage lautet Mulch- oder Direktsaat?
Danach kann man weiter sehen.



Eine brauchbare TandemFlex, die auf meinen Böden eine gute Direktsaat wie auch Mulchsaat ermöglicht, bekommt man gut erhalten bereits für 15 000 bis 20 000 Euro. Wenn du 300 ha machst, schreibst du die nach Leistung in wenigen Jahren runter und kaufst dir was anderes. Die 3 m AB reichen für 300 ha locker aus. Mehr als einen m AB/100 ha ist in meinen Augen Luxus, der keinesfalls zwingend notwendig ist, sondern nur die ha-Kosten nach oben treibt. Diese Maschine fährst du dann entspannt mit 120-150 PS im Schongang und hast bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit dennoch eine gute Flächenleistung (grade im Vergleich zur Kreiselegge oder sonstigen angetriebenen Geräten bzw. jenen, wo Werkzeug und Gewicht ohne Ende dran ist). Wenn die Schlepper und der restliche Fuhrpark entsprechend schlank darauf angepasst sind, brauchst du nicht mehr als diese 150 PS-Maschine. Auch weil du keine Arbeitsgänge wie "schwer grubbern" oder "pflügen" zeitgleich zu erledigen hast.
Und dann will ich gar nicht anfangen mit den Maschinenvollkosten/ha. Die sind so unverschämt gering, dass man geeeerne etwas an Schlagkraft einsparen kann. Es handelt sich dann nicht mehr geringe Beträge, die toleriert werden könnten. Da liegen zwischen den Extremen schnell mal 2-4 Euro/dt W.Weizen dazwischen und das ist eine Hausnummer.

Man darf aber auch nicht UNTERmechanisiert sein. Nicht nur, dass das die Qualität der Arbeit verschlechtern kann, ist auch irgendwo die Schwelle erreicht, an dem die Arbeitszeit und der zusätzliche Dieselverbrauch/ha (wegen der hohen Anzahl an Überfahrten) für HÖHERE ha-Kosten zu Lasten des kleineren Fuhrparks fallen. Da würde ich mal betriebsindividuell rechnen. Das Ding ist nur, dass das Empfingen bei geschätzt 90-95 % der Landwirte bezüglich der Einschätzung über Über-/Untermechanisiert VÖLLIG gestört ist. Einer der Gründe, warum in 9 von 10 Betrieben viiiel zu große Maschinen laufen.

DAS ist für mich günstig. Für mich NICHT günstig ist es:

- für 100 , 200, 300 ha eine 6 oder 9 m Drillmaschine zu fahren, die irrsinnig Zugleistung braucht aber eigentlich überhaupt nicht ausgelastet oder nötig ist, demnach irgendwann mit tierisch Buchgewinn "unverbraucht" verscherbelt oder soooo lange gefahren werden, dass sie irgendwann noch in Schwarz-Weiß erscheinen
- man dazu die Schlepperleistung gleich immens mit steigern muss, weil die kleinen Scheißer solche Maschinen überhaupt nicht schaffen
- die Anzahl an Traktoren und Geräten direkt nach oben schnellt, weil mehrere Arbeiten mit hohem Zugleistungsbedarf (/Zeitbedarf) gleichzeitig erledigt werden müssen

Demgegenüber stehen Änderungen in Punkto FF (Arbeitsspitzenbrechen) und Management, weil etwas mehr Zeit benötigt wird . Aber nur zum Vergleich: Halbe AB bedeutet nicht doppelte Arbeitszeit, denn Umsetzen etc. was alleine 10-20 % ausmachen kann, bleiben konstant bzw. verringern sich tendenziell eher bei wendigeren Maschinen. Die Nettoarbeitszeit beim Säen verdoppelt sich, was bei wenigen Tagen Aussaatzeit für mich allerdings bisher tolerierbar ist.
Es gibt noch wesentlich wichtigere Terminarbeiten (Mähdrusch). Der Zeitdruck kann hier und da dennoch problematisch werden. Für solche Fälle braucht man Alternativen und Hintertürchen.
Zuletzt geändert von NobbyNobbs am Di Jan 27, 2015 11:27, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Di Jan 27, 2015 11:19

Angusy, hast du sie etwa nicht gekauft? :o
P.S.: Die hat 0,15 m
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon angusy » Di Jan 27, 2015 12:00

Ne, hab' ich nicht!

Ich habe mich nicht getraut!

Eigentlich bin ich ja von der pfluglosen Bearbeitung überzeugt. Nur möchte ich gerne noch etwas Erfahrung sammeln, bevor ich die Komplettumstellung wage. Daher mache ich z.Zt. den, finanziell gesehen, größten Blödsinn, den man machen kann: Ich leiste mir Technik für beide Systeme. Da wird das Kleingeld schnell knapp und diese knappe Ressourcen habe ich dann in einen Strohstriegel investiert.

Zur Diskussion der letzten Seiten:
Mir ist der Aspekt "Arbeitserledigung" der pfluglosen Bearbeitung bis hin zur Direktsaat eigentlich völlig wurscht! Als Nebenerwerbler wird ohnehin Einiges unter der Rubrik "Hobby" und "Leidenschaft" verbucht.
Meine Anliegen ist es, das Bodenleben zu fördern. M.E. ist der Boden halt zu mehr da, als nur dafür zu sorgen, dass die Halme nicht umfallen. Wenn man das Bodenleben mit einer 50cm-Pflugfursche dauerhaft fördern könnte, würde ich auch dies machen. Nur das ist ja, nach allem was man liest, wohl eher nicht der Fall. Daher praktiziere ich auf rd. 60% der Flächen pfluglose Bearbeitung. Auf meinem bodenmäßig bestem Schlag wird genau die Hälfte gepflügt und die andere Hälfte eben nicht. Ich hoffe mittelfristig Unterschiede in den Systemen erkennen zu können.
Zudem wird möglichst viel organischer Dünger ausgebracht - z.T. auch als Kopfdüngung - und Zwischenfrucht angebaut.
Welfenprinz hat geschrieben:
Kreuzschiene hat geschrieben:Habt Ihr schon einmal eine Kiefer umarmt?


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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Di Jan 27, 2015 12:15

angusy hat geschrieben:Ne, hab' ich nicht!

Ich habe mich nicht getraut!

Eigentlich bin ich ja von der pfluglosen Bearbeitung überzeugt. Nur möchte ich gerne noch etwas Erfahrung sammeln, bevor ich die Komplettumstellung wage. Daher mache ich z.Zt. den, finanziell gesehen, größten Blödsinn, den man machen kann: Ich leiste mir Technik für beide Systeme. Da wird das Kleingeld schnell knapp und diese knappe Ressourcen habe ich dann in einen Strohstriegel investiert.

Zur Diskussion der letzten Seiten:
Mir ist der Aspekt "Arbeitserledigung" der pfluglosen Bearbeitung bis hin zur Direktsaat eigentlich völlig wurscht! Als Nebenerwerbler wird ohnehin Einiges unter der Rubrik "Hobby" und "Leidenschaft" verbucht.
Meine Anliegen ist es, das Bodenleben zu fördern. M.E. ist der Boden halt zu mehr da, als nur dafür zu sorgen, dass die Halme nicht umfallen. Wenn man das Bodenleben mit einer 50cm-Pflugfursche dauerhaft fördern könnte, würde ich auch dies machen. Nur das ist ja, nach allem was man liest, wohl eher nicht der Fall. Daher praktiziere ich auf rd. 60% der Flächen pfluglose Bearbeitung. Auf meinem bodenmäßig bestem Schlag wird genau die Hälfte gepflügt und die andere Hälfte eben nicht. Ich hoffe mittelfristig Unterschiede in den Systemen erkennen zu können.
Zudem wird möglichst viel organischer Dünger ausgebracht - z.T. auch als Kopfdüngung - und Zwischenfrucht angebaut.



Ja klar, das weiß ich ja. Ich meinte auch eher Betriebe, die all das im Haupterwerb und mit einer ganz anderen Flächenausstattung betreiben. Gibt ja viele Nebenerwerbler, die ihre Sachen sozusagen nicht optimiert betreiben und mehr oder weniger quer subventionieren und das auch sehr gut wissen, aber eben, wie du so schön gesagt hast, aus Spaß und Leidenschaft betreiben. Find' ich vollkommen okay. Wer aber bloß 200, 300, 400 ha Ackerbau als Lebensgrundlage betreibt, der wird natürlich auch versuchen, sich einem wirtschaftlichen Optimum anzunähern. Da werden ja auch ganz andere Summe bewegt bzw. geschaukelt oder vorgestreckt als bei dir. Da muss man es "richtig" machen. Denn eines ist mal klar, je größer ich werde und je immenser die Summen sind, die ich bewege, desto größer wird auch das Risiko. Wenn ich bis zur Ernte 10000 ha auf Pump hinstelle und keine Versicherung abschließe, mir es aber dann kurz vor der Ernte alles aushagelt, kann es sein, dass in einem unglücklichen Fall der Betrieb den Bach runter geht. Wenn dir 2 ha Weizen aushageln, ärgerst du dich, aber kannst dir sicherlich dennoch deine Brötchen leisten.
Es gibt natürlich auch Regionen wo das, aufgrund der Pachtpreissituation, der Bodengüte oder wieso auch immer, zwingend erforderlich ist, scharf zu rechnen. Es geht also da um ein ganz anderes Kapitel.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Welfenprinz » Di Jan 27, 2015 12:45

Also ich hab mich mit dem Reihenabstand natürlich auch rational beschäftigt,z. B . bei einem ausführlichen Gespräch mit einem Hersteller bei den DLG Feldtagen.Auf grossen Flächen bei Grenzertragsstandorten mit 400mm Niederschlag überwiegt die Kostenersparnis den potentiellen Ertragsabfall durch eine 24cm Reihenweite. In Wintergetreide auf tiefgründigem Löss mit >600 mm Niederschlag kann das eben anders aussehen.
Uli,meinst du mit PS-Problemen die Spätverunkrautung durchmangelnde Abdeckung?
Norden, Süden, Westen, Osten, schöne Welt, doch voller Pfosten.
Pfosten, die die Zäune halten, Zäune, die die Menschen spalten.
Hoffnung bleibt, dass diese Pfosten eines Tages mal verrosten.
http://pulseofeurope.eu
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Bison » Di Jan 27, 2015 22:31

Ulikum hat geschrieben:
Bison hat geschrieben:@Nobby
"dir reichen die günstigen Mulcher, Walzen, eine leichtzügige Direktsaatmaschine, die sich mit 150 PS spritsparend ziehen lässt und gut ist"

---was wären deiner Meinung nach eine solche Maschine für einen kleinen Betrieb???
Bin momentan auch dabei mir Gedanken zu machen über eine Betriebsumstellung auf Mulchsaat/Direktsaat. Da ich Nebenerwerbler bin, wäre für mich die Zeitersparnis der größte Vorteil...


:mrgreen:

Was ist denn günstig?
ein neuer Pflug 25.000 Euro eine Kreiselegge Drillmaschine ähnlich und ein Kurzscheibenegge für ebenfalls den Betrag, gibt in der Summe ca. 90000 € dann darf ich auch gerne 40000 für eine Direktsaatfähige Drillmaschine ausgeben. :wink:

Hier findest du für jeden Geschmack etwas. http://www.agriaffaires.de/gebrauchte/6 ... hinen.html




Ohne weitere Angeben zu deinem Betrieb ist es schwer ein Aussage zu treffen.
Die grundsätzliche Frage lautet Mulch- oder Direktsaat?
Danach kann man weiter sehen.



Erstmal mit Mulchsaat anfangen denke ich ist der bessere weg. Hab mal die Tandemflex gegoogelt, gebraucht hab ich nichts gefunden.
Aufgrund meiner Flächenausstattung wäre eine 3 Punkt Drille mit ca 1000kg Tank angemessen.
Da ich mich erst seit kurzer Zeit mit Mulch-/Direktsaat beschäftige, muss ich mich da erst noch intensiver einlesen.
Mein Ziel ist die Maschinenkosten langfristig zu senken und auch die aufgebrachte Arbeitszeit minimieren.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Ulikum » Mi Jan 28, 2015 9:39

NobbyNobbs hat geschrieben:............................
Mehr als einen m AB/100 ha ist in meinen Augen Luxus, der keinesfalls zwingend notwendig ist, sondern nur die ha-Kosten nach oben treibt. Diese Maschine fährst du dann entspannt mit 120-150 PS im Schongang und hast bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit dennoch eine gute Flächenleistung (grade im Vergleich zur Kreiselegge oder sonstigen angetriebenen Geräten bzw. jenen, wo Werkzeug und Gewicht ohne Ende dran ist). Wenn die Schlepper und der restliche Fuhrpark entsprechend schlank darauf angepasst sind, brauchst du nicht mehr als diese 150 PS-Maschine. Auch weil du keine Arbeitsgänge wie "schwer grubbern" oder "pflügen" zeitgleich zu erledigen hast.
...........................................
...........................................

Demgegenüber stehen Änderungen in Punkto FF (Arbeitsspitzenbrechen) und Management, weil etwas mehr Zeit benötigt wird . Aber nur zum Vergleich: Halbe AB bedeutet nicht doppelte Arbeitszeit, denn Umsetzen etc. was alleine 10-20 % ausmachen kann, bleiben konstant bzw. verringern sich tendenziell eher bei wendigeren Maschinen. Die Nettoarbeitszeit beim Säen verdoppelt sich, was bei wenigen Tagen Aussaatzeit für mich allerdings bisher tolerierbar ist.
Es gibt noch wesentlich wichtigere Terminarbeiten (Mähdrusch). Der Zeitdruck kann hier und da dennoch problematisch werden. Für solche Fälle braucht man Alternativen und Hintertürchen.


:mrgreen:
gab es da nicht ein altes Sprichwort: --- wie die Aussaat so die Ernte. :?

deine Argumentation auch aus den vorherigen Beiträgen möchte ich so nicht stehen lassen,
wir haben zwar mit der Direktsaat oder auch Mulchsaat eine höhere Flächenleistung, aber gerade im Herbst also dann wenn eine späte Aussaat (zur Unterstützung des Resistenzmanagement) interessant wird haben wir ein wesentlich kleineres Zeitfenster in dem wir die Arbeit erledigen können.
Zur Geschwindigkeit, auch eine Tandemflex ist kein Wunderwerk, und Geschwindigkeiten über 12 km/h gehen auch bei ihr zur Lasten der Arbeitsqualität.

Zur Arbeitsbreite, gerade eine breitere Maschine bringt oftmals Vorteile, da ich wesentlich geringere Wendezeiten habe und auch ein Vorgewende kleiner angelegt werden kann. Mit der heutigen Technik sollte man sogar in der Lage sein Beete anzulegen sodass der Vorteil eines in der Hydraulik gefahrenen Gerätes nicht mehr gegeben ist nein durch die hohen Gewichte sehe ich für den Boden sogar negative Auswirkungen.
----------------------------------------------------------

Welfenprinz hat geschrieben:Also ich hab mich mit dem Reihenabstand natürlich auch rational beschäftigt,z. B . bei einem ausführlichen Gespräch mit einem Hersteller bei den DLG Feldtagen.Auf grossen Flächen bei Grenzertragsstandorten mit 400mm Niederschlag überwiegt die Kostenersparnis den potentiellen Ertragsabfall durch eine 24cm Reihenweite. In Wintergetreide auf tiefgründigem Löss mit >600 mm Niederschlag kann das eben anders aussehen.
Uli,meinst du mit PS-Problemen die Spätverunkrautung durchmangelnde Abdeckung?


:mrgreen:

das ganze beruht mehr auf der Ertragserwartung, bei sicheren Erträgen über 8 to/ha benötige ich einfach eine gewisse Anzahl an Pflanzen/Ährentragenden Halmen und eben eine Standraumverteilung die es ermöglicht die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Die Spätverunkrautung ist ebenfalls ein Problem durch mangelnde Beschattung nicht Abdeckung, weil das Stroh im besten Fall um diese Zeit umgesetzt sein sollte. (Pilzkrankheiten)

---------------------------------------------------------

Bison hat geschrieben:Erstmal mit Mulchsaat anfangen denke ich ist der bessere weg. Hab mal die Tandemflex gegoogelt, gebraucht hab ich nichts gefunden.
Aufgrund meiner Flächenausstattung wäre eine 3 Punkt Drille mit ca 1000kg Tank angemessen.
Da ich mich erst seit kurzer Zeit mit Mulch-/Direktsaat beschäftige, muss ich mich da erst noch intensiver einlesen.
Mein Ziel ist die Maschinenkosten langfristig zu senken und auch die aufgebrachte Arbeitszeit minimieren.


:mrgreen:

hier findest du vergleichbare Maschinen von der Arbeitsweise:
z.B. http://www.agriaffaires.de/gebrauchte/d ... drill.html
oder unter den Begriffen Easydrill, Unidrill, bei den Herstellern Moore, Sulky oder Sky.
bei Mulchsaat mit tiefer Bodenlockerung scheiden alle Maschinen ohne die vorderen Führungsrollen aus oder es wird ein zusätzlicher Arbeitsgang mit einer schweren Cambridgewalze nötig, auf gepflügten Flächen gehen diese Maschinen aber nicht wirklich.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Jan 28, 2015 12:51

Ulikum hat geschrieben: :mrgreen:
gab es da nicht ein altes Sprichwort: --- wie die Aussaat so die Ernte. :?

deine Argumentation auch aus den vorherigen Beiträgen möchte ich so nicht stehen lassen,
wir haben zwar mit der Direktsaat oder auch Mulchsaat eine höhere Flächenleistung, aber gerade im Herbst also dann wenn eine späte Aussaat (zur Unterstützung des Resistenzmanagement) interessant wird haben wir ein wesentlich kleineres Zeitfenster in dem wir die Arbeit erledigen können.
Zur Geschwindigkeit, auch eine Tandemflex ist kein Wunderwerk, und Geschwindigkeiten über 12 km/h gehen auch bei ihr zur Lasten der Arbeitsqualität.

Zur Arbeitsbreite, gerade eine breitere Maschine bringt oftmals Vorteile, da ich wesentlich geringere Wendezeiten habe und auch ein Vorgewende kleiner angelegt werden kann. Mit der heutigen Technik sollte man sogar in der Lage sein Beete anzulegen sodass der Vorteil eines in der Hydraulik gefahrenen Gerätes nicht mehr gegeben ist nein durch die hohen Gewichte sehe ich für den Boden sogar negative Auswirkungen.
----------------------------------------------------------


Ich bin nicht bei allem gegen "über"-große Maschinen. Die Drescher zum Beispiel können mir gar nicht groß genug sein.
Die Investitionen in breitere Fahrgassen halte ich fast immer für sinnvoll, weil Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen oftmals auf den Punkt genau sitzen müssen und man die Verdichtungszonen im Acker weiter reduzieren kann. In zwei Jahren steht eine Investition in eine neue Pflanzenschutzmittelspritze an. Dann steige ich auf 30 m-Fahrgassen um. Da überlege ich nicht lange.

Was den Fuhrpark bezüglich Schleppern, Bodenbearbeitungsgeräte, Saattechnik und Co. angeht, sehe ich es anders. Da ist wahnsinniges Verringerungspotenzial. Oberste Priorität hat, dass man unter halbwegs schwierigen Bedingungen immer noch seine Arbeit erledigt bekommt. Ob ich das jetzt über eine weitere Fruchtfolge (Aufteilung der Fläche zu den jeweiligen Saatzeitpunkten), frühere Starttermine, oder wie auch immer realisieren, ist egal. Fakt ist, ich muss es schaffen, sonst geht die ganze Rechnung nicht auf. Ich kann nicht für 200 ha Saatfläche 5 Tage einplanen. Ist das der Fall, kann sich die nötige AB schnell verdoppeln. Ist aber nicht so. Bisher hätte ich jedes Jahr 500 ha mit 3 m säen können. Alles eine Frage der Organisation. In den Köpfen fängt der Wahn an.

PS: Für den Dreipunkt werde ich mir sowieso, außer einem Streuer, nichts mehr kaufen. Unter anderem wegen den von dir angesprochenen Nachteilen der Gewichtsverlagerung.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Mad » Mi Jan 28, 2015 12:57

NobbyNobbs hat geschrieben:PS: Für den Dreipunkt werde ich mir sowieso, außer einem Streuer, nichts mehr kaufen. Unter anderem wegen den von dir angesprochenen Nachteilen der Gewichtsverlagerung.


Wenn ich die Fläche hätte, und auf 30m umstellen würde, wäre das die erste Maschine die auf ein Fahrwerk kommt. Und zwar pneumatisch.

Begründung: (ZF in den Getreidebestand ausbringen), auf die Düngerqualität scheißen, die Verteilung wird besser und Wind wird wesentlich im Faktor verringert.
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon NobbyNobbs » Mi Jan 28, 2015 13:00

Mad hat geschrieben:
NobbyNobbs hat geschrieben:PS: Für den Dreipunkt werde ich mir sowieso, außer einem Streuer, nichts mehr kaufen. Unter anderem wegen den von dir angesprochenen Nachteilen der Gewichtsverlagerung.


Wenn ich die Fläche hätte, und auf 30m umstellen würde, wäre das die erste Maschine die auf ein Fahrwerk kommt. Und zwar pneumatisch.

Begründung: (ZF in den Getreidebestand ausbringen), auf die Düngerqualität scheißen, die Verteilung wird besser und Wind wird wesentlich im Faktor verringert.



Klar, das ist sau geil. Aber es muss sich auch halbwegs rechnen, es sei denn man will sich den Luxus gönnen. Vielleicht bauen wir alle in 5 Jahren keine ZF mehr an.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Mad » Mi Jan 28, 2015 13:07

NobbyNobbs hat geschrieben:
Klar, das ist sau geil. Aber es muss sich auch halbwegs rechnen, es sei denn man will sich den Luxus gönnen. Vielleicht bauen wir alle in 5 Jahren keine ZF mehr an.


Du und keine ZF mehr? :mrgreen:

Gerade zu Sommerungen ist es für mich praktisch ein No-Go, keine ZF anzubauen. An oberster Stelle wegen der Bodenbedeckung.
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Kreuzschiene hat geschrieben:Wenn es bei Raps in Richtung 7 Tonnen Ertrag geht, ist Lager meist nicht zu vermeiden. Ich spreche da leider aus Erfahrung.
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