marius hat geschrieben:Dieses oberflächliche, pfluglose rumgeschmiere gehört in meinen Augen verboten.
Nicht nur ein deutlich höherer Herbizid, sondern auch Fungizideinsatz sind die Folge. Da müssen wir uns nichts vormachen.
Das Glyphosatproblem ist ja jedem bekannt.
Sowas bringt die Landwiurtschaft weiter in Bedrängnis und Verruf, was nach einem Stopp der Subventionen laut werden läßt.
Durch ständiges, und Jahr für Jahr tieferes pflügen, über die viele Jahre, hab ich meine Böden, Oberboden deutlich verbessert.
Dadurch hab ich 30 % mehr Wurzelwachstum gegenüber pfluglos was auch mehrere Versuche zeigen.
Auch wenn ichs mittlerweile einen Bekannten machen lasse : Nur Pflug, auch wenns teurer ist.
Die Kosten kommen locker wieder rein.
Auch was Resistenzen angeht, gegenüber dem höheren Pestizid Einsatz bei pfluglos.
Ich will mal auf Deine Punkte eingehen:
- Grubbern kannst Du nur unter trockenen Bedingungen. Allerdings ist der Zugkraftbedarf deutlich geringer, wenn der Boden gut durchwurzelt ist und über etwas mehr Mulch bzw. Humus verfügt. Da bauen sich die schweren Tonböden gleich viel besser. Ein Rumgeschmiere kann ich auch nicht brauchen
- Ungräser muss man konsequent und frühzeitig bekämpfen. Und ja, der Ungräseraufschlag ist deutlich höher bei der Mulchsaat, wenn man zuvor 1-2 Jahre geschlampt hat. Wenn man regelmäßig pflügt, kann man eher mal auf eine Herbizidbehandlung verzichten
- Fungizide brauche ich ganz sicher nicht mehr, allerdings achte ich gerade bei Stoppelgetreide auf einen guten Beizschutz, während ich Getreide nach Raps idR nicht beize. Das Stroh verrottet über Winter recht gut, wenn es kurz gehäckselt und gut verteilt wird, dass man im Frühjahr kaum noch infektiöses Ausgangsmaterial vorfindet. Mit einer Deckfrucht (z.B. Senf) verrottet das Stroh sogar noch schneller.
- Ich hatte noch nie Probleme mit Glyphosat. Das Mittel ist umweltverträglich und gesundheitlich unbedenklich, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top und die Wirkung ist besser als bei jedem anderen Gräserherbizid. Die Kampagne, die in den Medien um diesen Wirkstoff geführt wird, ist wissenschaftlich nicht fundiert und ein Angriff auf die konservierend arbeitenden konventionellen Landwirte.
Der Pflugeinsatz kann vielleicht mal nötig sein bei sehr hohen Mulchmassen (z.B. nach Körnermais) oder weil zuvor jahrelang geschlampt wurde und der Besatz mit AFU und Trespen einfach zu hoch ist, oder wenn man eine teure Zwischenfruchtmischung anbauen möchte und kein störendes Ausfallgetreide brauchen kann oder weil man der Mäuse und Wildschweine im Herbst anders nicht mehr Herr wird, aber er ist halt sehr teuer und zeitaufwendig.
Und mit einmal pflügen und anschließendem säen ist es auf unseren Tonböden halt auch nicht getan. Hier grubbert jeder erstmal seine Äcker, bevor er sie zur Herbstaussaat pflügt. Und dann muss der Boden entweder im Schneckentempo gekreiselt werden oder man rumpelt zuvor noch mal mit dem Federzinkengrubber über die Schollen. Dann kann man eventuell auch ohne Vorkreiseln mit der Kombi säen.
Was da manche an Zeit und Geld investieren, ist einfach nur irre. Aber vielleicht ist der Anblick von vielen kleinen Muschelkalksteinchen ja attraktiver als der von etwas Stroh. Da hat ja jeder sein eigenes ästhetisches Empfinden
Es sind auch immer die gepflügten Äcker, die im Sommer besonders stark austrocknen und tiefe Risse bekommen. Dort wo flach gearbeitet und Mulchsaat betrieben wird, sieht man das nie so extrem. Dort halten die Bestände bei Trockenheit auch etwas länger durch