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Pflug - Fluch oder Segen?

Hier ist Platz für alles was auf dem Acker wächst ;-).
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon heico » So Apr 21, 2019 8:33

Bei den so verschiedenen Ansichten sieht man mal wohin das führt, wenn es seit 30 Jahren kaum noch Bodenspezialisten gibt.
Die hat man alle bei den Geologen und Bergbau untergebracht und stehen für die Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung.
Pflanzenbauspezialisten gibts dafür wie Sand am Meer. Bei näherem Hinsehen entpuppen die sich meistens als Chemiexperten.

Mit Grubber statt Pflug wird der Boden mehr gelockert und setzt deswegen mehr um, zumindest in der Schicht wo er arbeitet.
Wir wissen ja noch nicht mal, was besser ist. Mehr Lockerung bedeutet mehr Transformation. Transformation ist aber nicht nur Abbau von Humus sondern auch Aufbau. Ist es nun besser, einen lockeren Boden zu haben, oder einen festeren?
Ohne Bearbeitung bedeutet mehr Chemie auf dem Acker was auch nicht erwünscht ist.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon bauer hans » So Apr 21, 2019 9:27

heico hat geschrieben: Ist es nun besser, einen lockeren Boden zu haben, oder einen festeren?
Ohne Bearbeitung bedeutet mehr Chemie auf dem Acker was auch nicht erwünscht ist.
Callsen und auch Klümper sagen,dass Direktsaat mit entsprechender fruchtfolge funktioniert und der chemieeinsatz aufem acker abnimmt.
wir schaffen uns :mrgreen:
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon elchtestversagt » So Apr 21, 2019 9:55

Wer reine Moorstandorte hat und dort Ackerbau betreibt, der weiss, wie schnell Humusabbau gehen kann.
Hier wurden die alle mitte der achziger in Flurbereinigungsverfahren tiefgepflügt, stellenweise mit Sand vermischt,stellenweise mit Lehm, stellenweise nur Moor.
Schon damals sagte der Bodenexperte, das baut schneller ab als man denken kann.
Egal, die ersten Weiden wurden beackert nach alter Sitte, viel Bodenbearbeitung hilft viel.
Die ersten Jahre waren auch bomben-Erträge, aber dann baute sich das Moor innerhalb zehn Jahren um, nun sind das nasse Standorte wo nur Mais geht, was den Humusabbau noch verstärkt ( BGAs..)
Moor darf man garnicht bearbeiten, niemals nicht, wenn, dann unter zehn cm.
Ich hab auch solche Standorte mit vorher zehn Jahren Silomaisanbau, und versuche nun seit zehn Jahren wieder Humus auf zu bauen, durch Körnermais in Fruchtfolge mit Getreide/Raps, keine hier übliche Strohabfuhr, dazu Gülle und Kompost satt ( gut, geht nun nicht mehr)...
Auch nur minimalst Bodenbearbeitung, und gaaaaaaanz langsam wird es etwas besser ( nach zehn Jahren).
Leider begrenzt die neue DüVo den Humusaufbau wieder...
Wenn es nun aber sein soll, das Grubbern mehr mineralisiert wie pflügen, so mag das kurzfristig wohl so sein, aber jedes Frühjahr sieht man das Gegenteil, die Grubberflächen mineralisieren deutlich langsamer wie die Pflugflächen, deshalb auch die Maxime "bei Pfluglos eher und mehr düngen und nachher sparen"....
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon heico » So Apr 21, 2019 10:14

bauer hans hat geschrieben:
heico hat geschrieben: Ist es nun besser, einen lockeren Boden zu haben, oder einen festeren?
Ohne Bearbeitung bedeutet mehr Chemie auf dem Acker was auch nicht erwünscht ist.
Callsen und auch Klümper sagen,dass Direktsaat mit entsprechender fruchtfolge funktioniert und der chemieeinsatz aufem acker abnimmt.


Callsen habe ich mir angesehen und für mich kommt es von der Fruchtfolge, dass weniger Chemie eingesetzt wird.
Mir ging es beim Chemieeinsatz um Glyphosat, dass statt Pfug eingesetzt wird.

Selber hatte ich den Pflug in den 80er Jahren schon weitesgehend eliminiert.
Wir haben dann auf Bio umgestellt und es geht ohne Pflug, ist aber für uns nicht sinnvoll.
Heute 35 Jahre später haben die Konventionellen nach einer "Flaute" wieder einen neuen Pflug auf dem Hof stehen.
Dieser wird nicht mehr jährlich eingesetzt sondern nur noch 1 x in der Fruchfolge.

Ich habe mein gesamtes Wintergetreide im Herbst 2018 gesät und danach wird bis zur Ernte kein Schlepper mehr durchfahren.
Aber dazu muss man erst mal 50 Jahre Praxis haben. :mrgreen:
Wäre an einer Konventionellen Fläche als Vergleich interessiert, die auch von der Saat bis zur Ernte unbehandelt ist.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Max M » Mo Apr 22, 2019 8:10

heico hat geschrieben:Mit Grubber statt Pflug wird der Boden mehr gelockert und setzt deswegen mehr um, zumindest in der Schicht wo er arbeitet.
Wir wissen ja noch nicht mal, was besser ist. Mehr Lockerung bedeutet mehr Transformation. Transformation ist aber nicht nur Abbau von Humus sondern auch Aufbau. Ist es nun besser, einen lockeren Boden zu haben, oder einen festeren?
Ohne Bearbeitung bedeutet mehr Chemie auf dem Acker was auch nicht erwünscht ist.

Sorry, aber das ist auch nix anderes als ideologisches Geschwurbel.
Der Pflug baut Humus ab, schädigt nachhaltig die Bodenbiologie und zerstört die Bodenphysik und ist im Prinzip auch nix anderes als Chemie (reines Fe) auf dem Acker.
Hab die Tage einen Vortrag von Andreas Gattinger(Uni Giessen/FIBLSchweiz) gehört, der bestätigt, das Humusaufbau im Biolandbau eben auch nur durch den mehrjährigen Kleegrasanbau incl Tierhaltung stattfindet.
"Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Manfred » Mo Apr 22, 2019 8:39

heico hat geschrieben:Bei den so verschiedenen Ansichten sieht man mal wohin das führt, wenn es seit 30 Jahren kaum noch Bodenspezialisten gibt.


Es gibt weltweit herausragende Bodenspezialisten und die letzten Jahre ist das Wissen dazu massiv gewachsen.
Das Problem ist, dass die fast ausschließlich auf Englisch veröffentlichen.
Was in D von machen "Bodenfachleuten" noch immer verbreitet wird, ist angesichts des neuen Wissens manchmal einfach nur peinlich.
Aber auch im deutschen Sprachraum tut sich einiges in Sachen regenerativer Landwirtschaft.
Der Zulauf bei Leuten wie Wenz, Näser, Reber, Stocker, Hubmann usw. wird aus gutem Grund jedes Jahr mehr. Es rentiert sich wirtschaftlich. Und auch im Weidebereich werden dieses Jahr bereits mehrere Vorträge und Seminare angeboten.
Selbst das so konservative bayerische Wochenblatt wacht langsam auf.
Diese Praktiker reformieren die Landwirtschaft aus der Landwirtschaft heraus, zum Vorteil der Bauern und der Natur, während die Möchtegern-Naturschützer mit ihren Scheinlösungen im Weg herum stehen und unsere Arbeit behindern. Die klammern sich, wie viele Bauern, leider auch an ihrem alten Glauben fest, statt ihr Wissen zu erweitern. Aber das war ja in der Geschichte der Menschheit noch nie anders. Aller Anfang ist zäh. :wink:
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon heico » Mo Apr 22, 2019 9:53

Ich finde es ja hervorragend, dass die genannten Leute von innen reformieren.
Es wäre aber gut wenn es wissenschaftliche Begleitung der Systeme gäbe und es ist nur noch in Wien etwas von dem "Glanz" früherer Bodenwissenschaften übrig geblieben, oder sehe ich das falsch?

Ich kenne Leute, die mit Pflug hervorragend arbeiten und ich kenne Leute die mit Minimalbearbeitung hervorragende Arbeit leisten.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon DWEWT » Mo Apr 22, 2019 10:24

Max M hat geschrieben:Sorry, aber das ist auch nix anderes als ideologisches Geschwurbel.
Der Pflug baut Humus ab, schädigt nachhaltig die Bodenbiologie und zerstört die Bodenphysik und ist im Prinzip auch nix anderes als Chemie (reines Fe) auf dem Acker.
Hab die Tage einen Vortrag von Andreas Gattinger(Uni Giessen/FIBLSchweiz) gehört, der bestätigt, das Humusaufbau im Biolandbau eben auch nur durch den mehrjährigen Kleegrasanbau incl Tierhaltung stattfindet.


Entschuldigung aber das ist auch nur ideologisch geprägtes Geschwurbel! Allen die sich intensiver mit dem heutigen Produktionsmedium "Boden" auseinandersetzen wollen, empfehle ich zunächst "Lehrbuch der Bodenkunde" von Scheffer/Schachtschabel.
Der Pflug selbst baut weder Humus auf, noch ab! Es ist der Landwirt, der aufgrund seiner Fähigkeiten/Unfähigkeiten, den einen oder anderen Effekt durch das Pflügen erzielt; oder eben nicht. Humus ist d a s natürliche Nährstoffpotenzial für den Pflanzennährstoff N. Die Nährstoff-Freisetzung, ist immer mit einem Humusabbau verbunden. Wichtig ist nur, dass ständig Humus fähiges Material nachgeliefert wird. Genau dieser Faktor, ist in den engen "Fruchtfolgen" konv. Betriebe im Mangel. Der Versuch, den vorhandenen Humus zu konservieren, ist völlig absurd. Er würde nur gelingen, wenn das Bodenleben zum Erliegen kommen würde. Wer will das?
Apropos "Fruchtfolge", die Verfasser des o.g. Buches definieren "Fruchtfolge" als Zeitraum, in dem auf- und abtragende Früchte, in Fruchtfolgegliedern, in einer zeitlichen Abfolge befindlich abwechseln, bis die Reihenfolge von vorn beginnt. A u f - und a b t r a g e n d e Früchte ist hier die entscheidende Begrifflichkeit. Da die konv. Landwirtschaft solche auftragenden Früchte kaum noch kennt, kann man schlussfolgern, dass es dort auch keine "Fruchtfolgen" mehr gibt. Oder wird eine Frucht, die über den Bedarf hinaus mineralisch gedüngt wird, schon zur auftragenden Frucht?
Was gibt es gegen den Anbau von mehrjährigem Kleegras, dessen Aufwuchs zur Versorgung der im Betrieb gehaltenen Tiere verwendet wird, einzuwenden? Wo liegt das Problem bei der Dündung mit Mist?
Mir scheint, hier in dieser Diskussion wird wieder mal bestätigt, dass zu viele der Berufskollegen nur noch mit rudimentärem Fachwissen ausgestattet sind!? Damit meine ich ausdrücklich nicht den Verfasser des Beitrages, den ich oben zitiert habe.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon DWEWT » Mo Apr 22, 2019 10:45

heico hat geschrieben:
Es wäre aber gut wenn es wissenschaftliche Begleitung der Systeme gäbe und es ist nur noch in Wien etwas von dem "Glanz" früherer Bodenwissenschaften übrig geblieben, oder sehe ich das falsch?



Ja, das siehst du falsch! An den Grundlagen der Bodenwissenschaften, und hier meine ich die Forschung beginnend mit dem 20. Jahrhundert, rütteln auch aktuelle Erkenntnisse nicht grundlegend. Allerdings muss man zur Kenntnis nehmen, dass ein seit mehr als 50 Jahren anhaltender, nicht sehr bodenfreundlicher Umgang mit diesem Produktionsfaktor, uns heute vor ganz neue Fragen stellt. Wir tragen uns mit dem Gedanken, bemannt zum Mars zu fliegen, wissen aber z.Zt. noch fast gar nichts zum Abbau von Chemikalien, die wir immer noch, in immensen Mengen, als Produktionshilfsstoffe auf/über dem Boden ausbringen. Wir legen Fahrspuren in den Kulturen an, auf denen wir, häufig über einige Jahre, mit schweren Lasten fahren. Bodenverdichtungen, die sich im Verlauf der Zeit bis in mehrere Meter Tiefe ausbreiten, sind fast nicht mehr zu beheben. Sogar die Vorgewende weisen mittlerweile Verdichtungen auf, die man bisher nicht gekannt hat. Das enge Fruchtartenspektrum, führt zu einer einseitigen Beanspruchung der Böden, mit den entsprechenden Folgen. Andererseits stellt sich die Frage, warum wir uns mit den Folgen und Ansprüchen einer intensiven Landwirtschaft wissenschaftlich beschäftigen sollten, wenn diese Gesellschaft, respektive diese Politik, uns zukünftig eine quasi ökologische Bewirtschaftung vorschreiben will. Eine derart sprunghafte Politik, motiviert nicht gerade zur
Anlegung einer langfristigen, nachhaltigen Forschung, auch, weil nicht bereit ist diese zu finanzieren.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon CarpeDiem » Mo Apr 22, 2019 10:48

In der ganzen Pflugdiskussion wird doch ein Anspekt völlig ausser acht gelassen, nämlich die Ungrasbekämpfung. Bei einem sinnvoll eingesetzten Pflugeinsatz minimieren sich doch die Probleme mit der ganzen Ungrasbekämpfung erheblich, zumindes auf den leichteren Böden, von Resistenzen reden wir schon mal gar nicht.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon langholzbauer » Mo Apr 22, 2019 14:00

CarpeDiem hat geschrieben:In der ganzen Pflugdiskussion wird doch ein Anspekt völlig ausser acht gelassen, nämlich die Ungrasbekämpfung. Bei einem sinnvoll eingesetzten Pflugeinsatz minimieren sich doch die Probleme mit der ganzen Ungrasbekämpfung erheblich, zumindes auf den leichteren Böden, von Resistenzen reden wir schon mal gar nicht.


Nicht allein das.
Ein üppig aufgelaufener Teppich aus Unkräutern, -Gräsern und Ausfallgetreide und bei intakten Äckern vielleicht sogar noch Weißklee, der direkt vor der Saat "sauber" in die Ackerkrume eingearbeitet wurde speichert die Nährstoffe bis zur Bodenerwärmung im Frühjahr und nährt das Bodenleben, welches ihn dann zersetzt, wenn der neue Bestand die Nährstoffe verwerten kann und will.
In der vermeintlich ökonomischeren Variante mit dem günstigen Glyphos, wird die "abgespritze" Pflanzenmasse dierkt abgebaut bzw. zersetzt. Davon ist im Frühjahr nichts mehr übrig.
Es muß nicht immer gleich der Pflug sein.
Wir Bauern müssen aber endlich begreifen, daß eingearbeitete Pflanzenmasse viel mehr wert ist als koseqent bekämpfte "unerwünschte Pflanzen".
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon elchtestversagt » Mo Apr 22, 2019 17:27

Die Pflanzenmasse ist aber nur dann für die Bodenlebewesen von Vorteil, wenn die flach eingearbeitet ist.
Und nicht wie beim Pflügen 25cm und tiefer.
Eigentlich müssen wir den "Mittelweg" gehen, kein Grubber, kein Pflug, sondern den guten alten Schälpflug.
Das ist etwas, wo ich mich mit anfreunden könnte.
Denn, wenn wir schon "in der Vergangenheit" schwelgen, als es die echten Bodenbearbeitungexperten noch gab, da gab es die Pflugarbeit, wie wir sie heute kennen, auch noch nicht.
Erst mitte/ende er siebziger mit den grösseren Traktoren und Allrad kam das tiefe Pflügen ( einhergehend mit den "Expertenmeinungen" , das tieferes Pflügen den Bearbeitungshorizont erweitert....).
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon DWEWT » Mo Apr 22, 2019 17:57

elchtestversagt hat geschrieben:Die Pflanzenmasse ist aber nur dann für die Bodenlebewesen von Vorteil, wenn die flach eingearbeitet ist.
Und nicht wie beim Pflügen 25cm und tiefer.
Eigentlich müssen wir den "Mittelweg" gehen, kein Grubber, kein Pflug, sondern den guten alten Schälpflug.
Das ist etwas, wo ich mich mit anfreunden könnte.
Denn, wenn wir schon "in der Vergangenheit" schwelgen, als es die echten Bodenbearbeitungexperten noch gab, da gab es die Pflugarbeit, wie wir sie heute kennen, auch noch nicht.
Erst mitte/ende er siebziger mit den grösseren Traktoren und Allrad kam das tiefe Pflügen ( einhergehend mit den "Expertenmeinungen" , das tieferes Pflügen den Bearbeitungshorizont erweitert....).


Das organische Materie zersetzende Bodenleben, gibt es im gesamten A-Horizont. D.h., in diesem gesamten Horizont kann Pflanzenmasse abgebaut werden. Ein gut eingestellter Pflug arbeitet mischend-wendend. D.h., die organ. Masse wird eben nicht auf der Pflugfurche abgelegt sondern gut verteilt auf dem Rücken der Scholle der letzten Reihe. Vorschäler und sonstige Werkzeuge, können dabei hilfreich sein. Ein Schälpflug hat die Funktion, den Oberboden flach abzuschneiden und ihn, ohne ihn zu mischen, kopfüber auf der Pflugfurche abzulegen. Dabei soll das Ausfallgetreide, damit es schnell keimt, auf der feuchten Pflugfurche abgelegt werden. Wurzelunkräuter und andere Beikräuter, sollen dabei abgeschnitten werden, damit sie austrocknen.
Das tiefe Pflügen ist vom gedachten Ansatz her eigentlich positiv zu bewerten. Ein starker belebter Horizont kann in hohem Maße Nährstoffe bereitstellen. Leider bewirken wir, durch das Befahren mit schwerer Technik, gleich wieder eine erhebliche Rückverfestigung, die den beabsichtigten Effekt unterbindet. Wenn wir an die Schwarzerdeböden denken, die ja immer noch das Nonplusultra sind, dann sind diese durch Wühlvorgänge der z.T. tief im Boden lebenden Bodenbewohner entstanden. Aufgrund des kontinentalen Klimas dieser Standorte, ist der humose Bodenhorizont z.T. bis mehrere Meter mächtig, da sich die Tiere im Winter tief in den Boden zurückgezogen hatten. Daraus kann man schließen, dass der sinnvolle Ausbau des Ah-Horizontes heute noch an der Bodenbearbeitungstechnik, bzw. am Verständnis des Bodenbearbeiters scheitert.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon Manfred » Mo Apr 22, 2019 18:24

heico hat geschrieben:
Es wäre aber gut wenn es wissenschaftliche Begleitung der Systeme gäbe und es ist nur noch in Wien etwas von dem "Glanz" früherer Bodenwissenschaften übrig geblieben, oder sehe ich das falsch?


Selbstverständlich. Passiert ja auch zunehmen. Aber das ist eine Bringschuld der institutionalisierten Wissenschaft.
Und die ist der Praxis halt oft um Jahrzehnte hinterher.
Es laufen in D z.B. noch "Bodenkundler" herum, die behaupten, ein schneller Humusaufbau sei nicht möglich.
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Re: Pflug - Fluch oder Segen?

Beitragvon heico » Di Apr 23, 2019 3:36

Wahrscheinlich gibt es dabei verschiedene Definitionen von Humus. Landläufig kennen wir die Sparte Dauerhumus und Nährhumus (Gare).
Nicht mal das ist eine klare Abgrenzung. Andererseits ist es doch gut wenn nicht alle die gleiche Meinung haben.
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