Ich stimme allem zu, was oben geschrieben wurde. Natürlich fliegen Birken an und Weiden. Lärchen nur, soweit irgendwo eine alte Lärche in der Nähe steht. Fichtensamen ist reichlich im Boden.
Wenn ich aber einen anderen, gesünderen Wald als vorher haben möchte, dann muß ich doch zupflanzen. Nämlich Eichen,Buchen, früher auch Eschen usw.
Die Plenterwirtschaft war wohl in Deutschland allgemein verbreitet, aber mit regionalen Unterschieden. Hier im Sauerland gehörten die Wälder nicht einzelnen Bauern sondern der jeweiligen Gemeinde. Da es hier im 17. Jahrhundert viel Bergbau gab (Silber, Blei, Eisen), benötigte man zur Verhüttung viel Holz. Die Hüttenbetriebe waren zumeist direkt bei den Bergwerken. Da wurde das Erz gemahlen und verhüttet. Zum Befeuern verwendete man Holzkohle, die aus den Wäldern der Umgebung gewonnen wurde. Noch an vielen Stellen finden sich alte Meilerplätze.
Die Wälder wurden für die Erzverhüttung total geplündert. Dazu kam dann noch die Gewinnung von Grubenholz und Bauholz, was später gar nicht mehr möglich war, weil nur noch dünne Knüppel wuchsen. Aber auch die wurden zum Verheizen gesammelt. Das Holz war dermaßen knapp, dass man sogar nachts in den Wald der Nachbargemeinde ging und dort Holz klaute. Die Nachbarn waren nicht doof und legten sich nachts auf die Lauer. Damals war viel böses Blut zwischen den Ortschaften. Prozesse wurden geführt um eine Kiepe Brennholz (Kiepe=Rückentrage). Man kratzte sogar das Moos vom 'Waldboden und verwendete es als Einstreu für das Vieh.
Ab 1807 fiel dann Westfalen wieder an Preußen (vorher hessisch). Die Preußen verboten dann jegliche Gewinnung von Brennholz und begannen eine systematische Waldwirtschaft. Das hessische Chaos wurde aufgeräumt, man entwickelte eine erste Landvermessung und es gab erste Privatwälder. Die Fichte wurde als wichtigster Baum gefördert. Tonangebend war natürlich das Forstamt mit seinen mächtigen Revierförstern, die sogar Polizeigewalt im Walde hatten. Die Chefs waren alles Studierte, die den Bauern beibrachten, was Forstwirtschaft ist. Eigentlich wußten das die Bauern auch selbst, aber der Bergbau hatte zum Ruin der 'Wälder geführt und nun kamen die Beamten.
Und wohin hat uns das geführt? 200 Jahre später sind wir wesentlich schlauer. Und schon wieder kommen die Studierten und wollen uns über gezielte Förderung in eine Richtung drängen.

