ackerer hat geschrieben:Hallo zusammen,

an die Direktsäer.
1. Welchen Boden habt ihr?
2.Mit welcher Machine sät ihr den Raps?

Von 24 bis 65 BP. Von "weißem Feld" bis Ton alles dabei. Die schwereren Äcker tun sich sogar leichter in der Umstellung aber eigentlich macht die Bodenart kaum nen Unterschied, die Prinzipien an die man sich halten sollte gelten überall gleich.

2. Ich hab ne DMC.

Die DMC ist schon ne tolle Maschine und es gibt wirklich sehr viel sinnvolles Zubehör.

Zur eigentlichen Frage,
Wir haben alles , nur nichts vernünftiges
Vor reinen heidesand über Humosen Sand, Kies, Moor, lemigensand von grundwasserfern bis grundwassernah .
Manchmal alles über einen Schlag verteilt.
Also Böden die nach klassischer Lehrbuchmeinungen nicht zur direktsaat geeignet sind .
So ganz dogmatisch habe ich die direktsaat nie gesehen , wenn ich der Meinung war das eine Bearbeitung sinnvoll war , dann wurde die auch gemacht.
Aber selten tiefer als 4cm und wenn dann mit einer spatenrollegge oder striegel , wenn tiefer dann mit dem paraplow
Begonnen haben wir vor über 30 Jahren mit einer ICI Dreischeibendrille später eine tume scheibenmaschine umgebaut inzwischen habe ich 2 Selbstgestrickte Zinkensämaschinen davon ähnelt eine von der Arbeitsweise einer mzuri .
Leider liegen wir inzwischen in zwei Schutzgebietskulissen und dort ist reine direktsaat aufgrund von Glyphosatverbot nicht mehr möglich.

Habe meinen Raps letzte Woche am 23.08 gesäht in intensiveren Mulchsaat. Die ersten Kämpfer kommen schon zum Vorschein, aber durch die hohen Temperaturen wurde es im oberen Bereich schnell Trocken. Walzen habe ich mich nicht getraut wegen Verschlämmung und zu festen Oberboden.

So, Raps ist drin....
Hab Sonntag einen Tag mit der Bodensonde "verbracht" und festgestellt, das dieses Jahr Teilflächenspezifische Bearbeitung das beste ist. Auf nassen Lehm, wo das Getreide versoffen war, wurde mit den Schmalscharen auf 30cm gelockert ( komischerweise war der Boden dort nach VF Gerste, extensivst bearbeitet, so gar wie ein guter Rapsboden...), den grössten Teil vom Sandboden dagegen nur 10cm mit den Schmalscharen und dem Reifenpacker...( Vorarbeitung 4cm nach Ernte mitte Juli, erste Augustwoche 5cm Gülleeinarbeitung). Stand ein richtiger Ausfallgerstenteppisch drauf...
Gedrillt nun Di/Mi und gestern, Grubber war der Drille eine halbe Stunde vorraus, beim Grubbern staubte es, beim Drillen nicht...Nun heute Nacht leichter Regen....

Elchtest, das mach ich auch so.
Wenn auch nicht teilfächenmäßig, sonder schlagspezifisch - meine Schläge sind nicht so groß.
Soviel, bzw. so tief wie nötig, so flach wie möglich.
Aus dem grund mulche ich auch direkt nach dem Drusch das Getreidestroh, damit ich nicht wg. des Strohs ( meist Weizen ) unnötig tief bearbeiten muss.
Habe dieses Jahr aus der Not herraus 2 Wochen früher als geplant meine Raps gesät, Do letzter Woche-
wg. einer größeren Reparatur meines Schleppers war ich auf einen Leihschlepper angewiesen und musste das Ganze als Nebenerwerbler auch noch mit passendem Urlaub
auf die Reihe bekommen.
Die frühere als ortsübliche Saat war wahrscheinlich kein Fehler, immerhin hats 2 Tage nach der Saat 10 l draufgeregnet, gut auch für die der VA mit Butisan Gold.
Und das ausgebrachte Schneckenkorn hat schon deutlich Wirkung gezeigt.
Diese Woche ist es unerträglich heiß und schwül ( bis 34 ° ) und bei den Kollegen, die jetzt bearbeiten und säen, sieht man vor lauter Staub kaum noch den Schlepper.
Auch von daher, immer nur so viel mit dem Grubber vorarbeiten, wie in 3 bis 4 Stunden direkt danach gesät werden kann.
Gleich danach walzen (wenn vom Saatbett her nötig) und wenn VA, dann ebenfall direkt danach.
Nicht erst das restlose Austrocknen der Oberfläche abwarten.
Das schlagweise Arbeiten, alle Arbeiten direkt hintereinander bedingt zwar öfteres Umhängen ( im 1-Mann, 1-Schlepper-Betrieb ).
Das ist zwar umständlich, ist aber bei der Rapsausssaat zumind. in unsrer sommerrtrockenen Lage die weniger risikoreiche Methode für Auflauf und Herbizidwirkung.
Gruß AEgro

Hallo,
ich habe eben gesehen, dass einige Einheiten meines Raps Saatgut lt. Sortenschild
aus dem Jahre 06/2023 sind.
Ich kenne das eigentlich bisher nicht.
Habt ihr schonmal sowas gehabt?
Gruß

Dann ist der Raps wohl im Jahr 2022 gedroschen worden.
Der ist übern Winter gut abgelagert und dann im Juni 2023 in den Verkauf gelangt.
Das ist bestimmt ein Restposten, für den man einen Abschlag vom Kaufpreis verlangen kann.
Schließlich geht die Keimrate von Jahr zu Jahr langsam aber sicher zurück.
Aber bei Raps würde ich mir da bei 2 Jahre altem Saatgut noch keine Sorgen machen.

Angesichts der aktuellen Trockenheit sollte man sowieso etwas dicker säen.
Die Erdflöhe fressen aktuell schneller als der junge Raps hinzuwachsen kann.
Die Flachbodenbearbeiter müssen sich wohl auf höheren Ackerschneckenfraß einstellen.

Am besten sehen aktuell die einmal bearbeiteten Altrapsflächen aus.
Da lasse ich angesichts der Trockenheit auch noch ein paar Schlägeals 0-Input-Raps liegen.
Man kann ja nie wissen.

Gute Saat
Gruß
Wini

Freakshow hat geschrieben:Na Wini, schon das letzte bisschen Feuchtigkeit aus dem Boden geprügelt?
Mein no-till Raps, genau vor ner Woche gesät, kommt unter dem Stroh wunderbar wie auf Kommando. 35 Körner, LG Ambassador, 50kg 24/6 in die Reihe. 4 kg Schneckenkorn bei der Saat.
Mulch oder gar Pflugraps der Kollegen liegt teilweise schon 2 Wochen im Staub. Zfs bald Kniehoch, andere säen jetzt erst...
Es braucht einfach noch mehr PS, größere Arbeitsbreiten, mehr lustig geformtes Blech in jedweder Farbe, hellere Scheinwerfer, mehr depperte Aushilfsfahrer - anders geht's einfach nicht.

Hallo Freakshow,
also ich kann nicht klagen.
Der kurz nach Maria Himmelfahrt gesäte Raps ist bei mir aktuell bereits in Reihen sichtbar.
Schneckenkorn ist aktuell auf gepflügten Flächen nicht notwendig.
Ausfallgetreide nicht der Rede wert und nicht bekämpfungswürdig.
Lass doch erstmal Dein Stroh verrotten und den Raps dann um N kämpfen.
Dann sehen wir weiter.

Was meinst Du eigentlich mit Zfs bald kniehoch ?
Falls Zwischenfrucht gemeint ist, der Aufwand ist aktuell in Franken sinnlos.

Nächste Woche kommt der große Regen für den Raps !!
Gruß
Wini

Franken ist n Steinwurf entfernt von mir.
Der Raps wird selbstverständlich CULTAN-gedüngt wie es sich bei Direktsaat gehört. Da zieht das Stroh an der Oberfläche nicht unproduktiv Stroh sondern steht Pilzen und höher stehenden Organismen zur Verfügung, die daraus weit mehr machen als es einfach nur zu zersetzen...

Und ja, die ZFs sind kniehoch und wachsen fröhlich weil Wasser eigentlich genug da ist. Gülle kriegen die auch noch und die landet nicht stumpf untergepflügt im Grundwasser als Nitrat.

Freakshow hat geschrieben:... Gülle kriegen die auch noch und die landet nicht stumpf untergepflügt im Grundwasser als Nitrat.

nach 33 jahren wasserkooperation sag ich dir,dass deine aussage QUATSCH ist
bedarfsgerechte ausbringung natürlich, mit schwerpunkt Frühjahr.

Was genau ist Quatsch?
Ich bin da eher beim vorschreiber, was Stroh und andere Rückstände betrifft, davon gehört so viel wie und so lange möglich auf die Oberfläche und ich eingearbeitet egal ob wendend oder mischend .

Raps stellt halt besondere Ansprüche an die Bodenbearbeitung.
Standardgerät für die Bodenbearbeitung ist hier nach wie vor der Pflug, der bereits unmittelbar
nach der Ernte der Vorfrucht, ohne lange mit einem Grubber Strohmanagement zu betreiben, zum Einsatz kommen sollte.
Hier darf nicht lange gefackelt werden.
Ein über zwei Wochen gut abgesetztes Saatbeet ist das A&O für einen guten Rapsaufgang.

Wer kurz nach Maria Himmelfahrt gesät hat, muß sich um seinen Raps keine Sorgen machen.
Aktuell alle Reihen sichtbar und hoch erfreulich, kaum Erdflohbefall.
Meine ersten Einzelkämpfer haben meist ein Loch im Ohr.
Aktuell ist die Vorhut im 2-4 Blatt-Stadium ohne jegliche Blattschäden.

Die später gesäten Flächen warten dringend auf Regen.
Ich habe aufgrund der trockenen Bodenkrume nur flach gekreiselt und mit erhöhter Saatstärke gesät.
Die harten Kluten liegen aktuell obenauf und wurden noch nicht gewalzt.
Ich werde den ersten Regen zum Weichmachen der Kluten abwarten und anschließend walzen.

Übrigens sind die gepflügten Flächen aktuell nahezu unkraut- und ungrasfrei.
Meist ist etwas Alt-Raps dabei und Ackerwinde bzw. Vogelknöterich macht sich in Randbereichen breit.
Der Ackerfuchsschwanz hat aufgrund der hohen Temperaturen seine Keimruhe noch nicht unterbrochen.

Werde daher mit Herbiziden wohl zweigleisig fahren.
Da wo der Raps erst noch gesät wird bzw. aktuell keimt, kommt Butisan Gold drauf.
Da wo der Raps schon im 4-Blatt-Stadium ist, werde ich wohl erstmals zu Belkar und Co. greifen.

Zum Wochenende ist die letzte Weizenfläche zum Pflügen und sofortigen Einsäen geplant.

Würdet Ihr die wenigen Altraps-Pflanzen herausreißen oder als Erdfloh-Magnet nutzen ?

Gute Saat ohne "h"
Gruß
Wini

Agrohero hat geschrieben:Was genau ist Quatsch?

gülle wird heute bedarfsgerecht ausgebracht.

Sind heute am Pflügen mit Packer, Freitag säen vor dem Regen ....

Auf den Regen würde ich mich nicht verlassen. Wir haben letztes Wochenende gesät, bei noch ordentlicher Restfeuchte, aber auch mit Blick auf den diese Woche mit hoher Wahrscheinlichkeit angekündigten Regen. Aktuell sieht es so aus, als ob wir nahezu leer ausgehen werden.