Leute, Leute....Da werden schon einige ihre Gründe haben. Oder besser gesagt den Kaffee auf haben...
Das "Geschäft" ist in den letzten paar Jahren sehr "Hemdsärmelig" geworden, vor allen Dingen, seit dem Clemens nicht mehr uneingeschränkt das Sagen im Konzern hat, und seit dem die ( Feministischen...) irgendwas möchte-Gern-Studierten Tanten beim LEH in den (Quotenplätzen) sitzen....
Nochmal, wer sich alles zu Herzen nimmt und meint, man muss alles 100%ig haben und richtig machen, der ist schnell raus.
Was ich am meisten bedauere, ich werde alt. Und nicht nur ich, sondern der Fleischi ebendso.
Denn den kenne ich schon seit mehr als 20 Jahren schon lange vor diesem Forum, und was wir uns da schon gegenseitig an die Karre gegangen sind, das wäre hier nicht möglich gewesen....Wir sind auch schon deuuuuuutlich gemässigter geworden, das meine ich mit Alt-werden.
Aber es hat mir, wenn man die typische Bauern-Brille mal wegnimmt ( die ich bei einigen hier immer noch deutlich sehe, aber ich war vor mehr als zwanzig Jahren genau so...) sehr viele "Einblicke" in das nachfolgende Geschäft gebracht, was sowohl die Zukunft als auch die Gegenwart in allen Belangen ( natürlich in erster Linie den Schweinepreis betreffend...) weiter geholfen hat.
Um es mal kurz zu machen: Die Fleischwirtschaft ( und dazu zähle ich uns Erzeuger auch zu) steht momentan am Scheideweg, man muss sich dem Protagonistenverhalten des 21. Jahr. anpassen, aber das Geschäftsgebaren läuft noch wie zur Jahrtausendwende....

Aktien zu "füttern" ist deutlich entspannter als Schweine

Ja, das mit den Studierten auf den Emntscheiderpositionen im LEH ist richtig gefährlich. Aber mehr noch für den LEH als für die Produzenten. Wenn man dem falschen zeitgeist hinterherläuft, dann schießt man sich auch mal selbst aus dem Markt. Der damalige Chef einer Handelskette hat zu mir gesagt: Die Oberen 10 der Einkommensskala interessieren mich schon mal gar nicht, die kaufen nicht eine sondern essen zu 80 % auswärts. Die nächsten 30 % kaufen gelegentlich mal was aus der "Bio und Veganabteilung" um bei ihren Bekannten damit angeben zu können. Meist kaufen die aber wie die restlichen 60 % ein: Preisbewusst, gelegentlicher Hang zu regional ( Wobei regional eher bedeutet Markentreu)
Wenn die hippen BWLer jetzt von ihrem gefühlten Konsumverhalten auf das reale Konsumverhalten der 90 % der Kunden schließen ist man auch mal schnell raus aus dem Markt.

Ob die Zukunft partnerschaftlicher wird das wird man sehen müssen. Die Bauern die ich kenne sind in den letzten Jahren zumindest deutlich professioneller geworden was das Management betrifft. Es wird eher auch Mal kalkuliert, man ist nicht mehr so Schlachthof treu wie früher und man hat auch kein Problem damit Mal temporär die Ställe nicht voll zu haben.
In der Regel sind auch alle voll mit Arbeit weswegen die Partner im Handel heute deutlich besser mit den Schweinehaltern umgehen müssen um die bei Laune zu halten.
In den letzten Monaten hat vor allem Westfleisch da sehr viel Porzellan zerschlagen was denen durchaus diesen Sommer noch auf die Füße fallen kann.
Manten genaus. Tönnies hat zwar überwiegend gut abgenommen, verspielt zur Zeit aber viel Vertrauen durch die sehr starren Anlieferungszeiten die erster Linie dem Handel Geld kosten weil eben grosse Pufferzeiten eingeplant werden müssen. Das nervt die Fahrer, die Disponenten und erhöht die vorkosten enorm.

Am Ende ist ganz entscheidend, dass es finanziell für alle Seiten passt und ebenso wichtig, dass vertrauensvoll gearbeitet wird.
Also auch mündliche Zusagen was wert sind. Da zahlen Bauern wie Viehhandel aber natürlich auch zu.

Zum Thema Tierwohl. Die Zuschläge müssten jetzt ganz dringend hoch keine Frage. Und in meinen Augen ist die Wirtschaftlichkeit da immernoch nicht in Ordnung. Die letzten 2,5 Jahre wäre Tierwohl bei mir in der Mast ein riesen Verlust Geschäft gewesen. Das kann ich anhand meine betrieblichen zahlen für mich ganz klar sagen.
Aktuell wird's wahrscheinlich knapp anders herum sein weil mit dem zusätzlichen Ferkelbonus gesamtbetrieblich dann 9,5€ mehr in der Tasche sind.
Die zwei Schweine weniger in der Bucht bringen dann also 47,5€.

Das dürfte so Grade hinkommen wenn man die Umbaukosten auf 5 Jahre abschreibt, raufutter, Arbeit, afa, Gülleansatz und höhere Leistungen gegenrechnet und mit den Opportunitätskosten gegenüberstellt.

Nur Nullnummern oder kleine gewinne bringen da die Betriebe nicht weiter. Dafür sind die Managementkosten im Tierwohl Bereich auch zu hoch. Da kann man zwar günstige Arbeitskräfte für einsetzten. Nur wenn man rausfliegt wird's teuer.

Der Durchschnitt der Schweinehalter in unserer Gemeinde ist ca 55 Jahre ,ca.30% haben einen Nachfolger, die Ställe sind zwischen 20 und 50 Jahre.
Das wird in anderen Gegenden auch nicht ganz anders sein, und die Entwicklung der Schweinebranche in Deutschland ist unumkehrbar stark rückläufig.
Daran wird ITW und HS 3 bis 10 auch nichts mehr ändern.

Danach Crown ist da schon einen Schritt weiter , und wollen jungen Leuten Mastställe finanzieren , und natürlich an sich binden.
Wie diese Knebelverträge wohl aussehen?

Vielleicht muss man das als Schweinehalter genauso aufziehen , wie ein Cannabisclub zum Eigenverbrauch.
Grillfleischclub zum Eigenbedarf , oder so.
100 Clubmitglieder , die das System
vorabfinanzieren, und gesicherte Qualität und Menge für den Eigenbedarf bekommen.Ironie off.

Moin
Ich denke wir sollten Mittwoch im Anstieg zweistellig bleiben

Ich denke das wir in Zukunft mal die 3 Euro sehen müssen

Die 3€ werden wir sicher irgendwann sehen. Die Frage ist nur ob das dann inflationsbereinigt mehr ist als heute.

Um das zu erreichen müssen aber eh einige Punkte passieren. Der Bestandsabbau in Europa muss weiter gehen, der Konsum muss auch stabilisieren und darf nicht weiter fallen, alternativen wie Rind, Geflügel und veggie müssen ebenfalls teuer sein.

Die Zeichen stehen gut dass das in die Richtung laufen könnte. Holland und Deutschland Stöcken weiter ab, Spanien kann auch nicht mehr in dem Maße wachsen. Osteuropa hat seine eigenen Probleme und wird nach aktueller Sachlage nicht groß expandieren.
Sollte die Ukraine irgendwie in die EU eingebunden werden ist es denkbar, dass da neue Schweinehochburgen entstehen. Mit eu Fördergeldern.

Interessant wird es also vor allem zum Spätherbst und Anfang nächsten Jahres. Dann wird sich zeigen was noch an Ferkeln vorhanden ist. Und dann wird man sehen müssen was nächstes Jahr geht.

Die Endlagerbestände(was ja auch nicht richtig ist weil es zwei ernten auf der Welt gibt) haben nur wenig mit dem Preis zu tun.

Viel wichtiger für den Börsenpreis sind die exortierenden Länder.
Wenn in der Ukraine also ein Krieg ausbricht dann kommt es zu Engpässen. Und wenn in Australien die Ernte wegen Dürre ausfällt kann das auch passieren.

Anstatt also auf die Lagerbestände zu schauen sollte man eher schauen was die Versorgung in den Importländern macht und was die importieren müssen.
China gibt keine Zahlen heraus. Da kann man allenfalls die Wetterdaten studieren. Indien und Afrika sind so eine Sache. Da kann's Mal so und Mal so laufen.
Am Ende kann heute keiner sagen was die Preise machen. Von 15-30€ ist alles realistisch. Vor allem weil an der Börse auch mit sehr viel Geld Spekuliert wird.

Und man muss da auch nicht meinen schlauer als andere zu sein.

Ich fordere zwei Euro.....
( je Pfund...).
Thema Osteuropa, da sind die Betriebe, die Fleischi demnächst braucht.
Dummerweise ist ein einem Betrieb nun die ASP ( in Moldawien) ausgebrochen, 68500 Tiere werden gekeult......
Die Anlagen, die in der UA entstehen sollen, da träumte ein Straathof von....
Zum Thema Getreidepreise, in China liegen 65% der noch angeblichen Weltreserve....Soviel zum Thema Bestände.
Die Ernten der vergangenen fünf Jahre sind alle schon unter dem Weltweiten Verbrauch gewesen...

Börse bei 2.10€ angelangt aber nicht alle Schweine verkauft! Was seht ihr für morgen?

Die Nachfrage ist ohne wenn und aber da. 10 Cent halte ich für utopisch. 5 wären angemessen und realistisch. Aber solche kleinen Schritte gibt's heute ja kaum noch.
Also entweder null oder 10....

Vermutlich wird da auch ein Deal gemacht der bis in den Mai hinein Reicht. Damit wären dann sicher 10 drin. Ob man sich drauf einlassen sollte ist aber die Frage weil die Nachfrage Impulse eigentlich jetzt anziehen.

Hm, mich drückt so ein komisches Gefühl das ich die Ferkelabholung von Freitag auf Samstag schieben sollte.
Glaub ich Ruf da gleich an und sag ich hab gaaaaaanz wichtige Termine am Freitag. Unverschiebbar natürlich

615 LSA Turbomatik E hat geschrieben:Hm, mich drückt so ein komisches Gefühl das ich die Ferkelabholung von Freitag auf Samstag schieben sollte.
Glaub ich Ruf da gleich an und sag ich hab gaaaaaanz wichtige Termine am Freitag. Unverschiebbar natürlich

Dann würde ich gleich auf Montag schieben, falls da keine Termine sind.
Dann gibt's mehr Geld als am Samstag...