Die Rote Seite ist doch immer für wenig Preisbewegungen. Hätte man den Sommer über 1,46€ bis 1,49€ notiert, wäre viel mehr Ruhe im Markt. Aber wenn man den Preis auf 1,35€ runterknüppeln will und alle großen exportierenden Schlachthöfe sich am Telefon auch noch einig sind dann muss sich keiner wundern, wenn es dann auch plötzlich in großen Schritten wieder hoch geht!
Eine so aggressive Hauspreispolitik rächt sich früher oder später immer!

Somit MÜSSEN kommende Woche die Ferkelpreise signifikant angehoben werden !!!!!!!!

Bis Anfang September werden die Ställe wohl wieder voll gemacht, wenn die Gülleabfuhr gesichert ist. Danach würde man mit dem Verkauf der Mastschweine in die Weihnachts- bzw. Neujahrszeit rutschen. Und was da dann los ist kennen wir ja alle. Und dazu kommen die teuren Futterkosten.
Gestern sagte mir noch ein ehemaliger Vertreter, der jetzt im Ruhestand ist, aber dennoch immer noch viel rumkommt....er könnte mir auf Anhieb 10.000 leere Plätze nennen. Denen ist das Risiko zu groß.

Wer lässt seinen Acker brach liegen weil nächstes Jahr wieder eine Dürre kommen kann?
Einen Stall leer stehen lassen ist ein fixer Verlust. Davon Mal abgesehen bekomme ich dann die jetzigen Ferkel nicht mehr.

Bei Ferkelpreisen unter 40€ kann dem mäster nichts passieren! Das ist doch alles lächerlich.
Die Ferkelpreisen müssten eigentlich sofort 10€ hoch um das Verhältnis Mal wieder einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen.

Im Moment sieht es ja so aus, dass die mäster wiedermal sehr gut fahren und der Sauenhalter Verluste schreibt.

Das Thema hatten wir heute mittag auch.
Da sagte mir ein Mäster, der ab und an welche bekommt "denkt an letzten Sommer, wo die Ferkel 82 Euro gekostet haben und ich im Januar 130 Euro wiederbekommen hab..."
Mal trifft es den, mal den anderen, das nur für alle, die eindimensional denken.

Die Futtermühlen erzählen einen auch noch was ganz anderes: Es ist, wie 714er schon sagt, auch hier bei uns eine Todsünde, wenn der Stall leer stehen bleibt, dann ist man im Dorf schnell pleite.
Also wird nicht mehr 100% aufgestallt, sondern 70%.
Das merkt so schnell keiner, denn der Viehwagen kommt im regelmässigen Abstand ( wer von den Nachbarn zählt schon nach, ob da 170 oder 120 Tiere drauf sind), und das Futter kommt auch. Nur Gülle wird weniger abgeholt... Aus dem vergangenen Winter haben besonders die Ferkelzukaufbetriebe gelernt, ist doch der gesamte Jahresgewinn 2017 innerhalb eines Umtriebes an die grossen vier gegangen...

Deshalb, nur weil wir jetzt mal einen so starken Anstieg hatten, heisst das noch lange nicht, das die Sonne wieder scheint.

Letztes Jahr haben die Kästner doch gar kein geld verloren! Die Ferkel sind relativ schnell von 63€ auf 55€ gefallen. Und damit kam der mäster mit Auszahlungspreisen von 1,45€ zum Jahresende auf jedenfall nicht in die Verlustzone.

Kerl Kollegen, macht euch doch nicht unglaubwürdig.
Natürlich sind die Ferkel im September auf 55 Euro gefallen, nur seit doch mal ehrlich, für 55 Euro gab es keine Ferkel ( denn es fehlen Aufgelder, Impfungen, MwSt.).
Drei Seiten vorher stand doch grade, dass Ferkel momentan zw. 52 Euro ( norden) und 59 Euro ( Süden) im Stall kosten, und nicht 35 oder 38 Euro.
Lasst uns doch ein bisschen in der Realität bleiben.

Bleiben wir.
Deine genannten Preise reichen jedenfalls nicht zur Kostendeckung.

Somit müssen die Ferkel nächste Woche hoch, vor allem wenn am Mittwoch ein weiterer Preisanstieg kommt und
damit innerhalb 3 Wochen 15 ct Erhöhung des Auszahlungspreises realisiert werden.

55basis plus 5€ bis 30kg plus 10€ zuschlag macht 70netto also knapp 77 brutto.

Erlöse bei 1,45, Index 1, 96kg und 4,50vk waeren 149€

Minus 77 sind knapp 72€ für den Rest der Kosten.
Nullnummer also. Aber gross Verluste nicht.

Lassen wir das einfach....Mein Tipp: Mästet eure super tollen Ferkel einfach selber, da sollte ein Stallneubau kein Thema sein bei den horrenden Gewinnen in der Mast. Und kommt mir nicht mit " keine Fläche" oder anderen nonsens.
Zur Not was kaufen oder pachten.
Ich hab den Weg (andersrum) gegangen (Mast- Pachtställe fast alle weg) und bin sehr zufrieden.

Diesen Weg bin ich schon vor 10 Jahren gegangen, und dieser Weg war richtig.
Schweinemast ist keine Arbeit, und trotzdem verdienst du Geld damit.

Jetzt reichts mir mit der Sauenhaltung und mäste nur noch.

Irgendwann musste ich ja auf einen Halbtagsjob umsteigen.

Na dann , aber glaube nicht , das Zukaufferkel von irgendwo die gleichen Leistungen bringen , wie die Mast im geschlossenem System . Bei der Nummer haben sich schon genug Mäster verhoben.

geestbauer hat geschrieben:Na dann , aber glaube nicht , das Zukaufferkel von irgendwo die gleichen Leistungen bringen , wie die Mast im geschlossenem System . Bei der Nummer haben sich schon genug Mäster verhoben.

Wenn die dann auch noch nicht so teuer sein dürfen, dann hat man schon ein bisschen Arbeit mit den Viechern. Aber für jemand der sonst über 30 Ferkel aus ner Sau geholt hat ist das schon als Halbtagsjob machbar. Aber vergess nicht Akh*Stundenlohn= Lohnansatz

Alle Statistiken werfen eine höhere Stundenentlohnung für die Mast aus.
Damit kann ich leben