Naja, angeblich sollen ab Samstag deutlich mehr Schweine angemeldet worden sein, haupsächlich für ab heute...
Und die Schlachtgewichte sollen auch irre hoch sein, bei den kleineren Schlachtbetrieben wo ich auch liefere sollen die alle knapp unter 100 kg SG gewesen sein...
Zudem, Spanien hat den Preis gesenkt, Italien auch, ebendso Frankreich.

Woher habt ihr all diese Infos? Auch die Aussage, dass die Kühlhäuser voll wären.
Ein Vertreter hat mir das Gegenteil gesagt. Die Kühlhäuser wären leer und man warte auf die Pest in Deutschland um dann die Kühlhäuser gaaaanz billig und mit Staatsknete vollzumachen. Was stimmt und bitte immer die Quellen angeben bei solchen Sachen.

Ich hab nicht gesagt, das die Kühlhäuser voll sind.
Ganz leer sind die nie, aber sagen wir mal zu 50% ausgelastet.
Und das die nicht voll gemacht werden, aufgrund event. Umstände ( wie eine PLH dann), das hab ich im April schon gesagt, also ein alter Hut.
Nochmal; Deutschland ist der Taktgeber in der EU, was den Preis angeht und ein sehr grosser Markt ( Abnehmen, Schlachten, Zerlegen, Exportieren).
Aber mittlerweile werden "nur" noch 20% aller Schweine in der EU hier produziert ( Schätzung), sodass wenn in Katalonien ein Sack Reis umfällt die "Druckwelle" bis nach Flensburg spürbar ist ( hat man ja in Belgien gesehen..), genau wie nun wie von mir prognostiziert nun auch die "Beben" auf dem Ferkelmarkt spürbar sind weil die Polen wieder mehr einstallen und die Ferkel aus DK kommen.
Hier ist der Absatz wie immer, dennoch steigen die Preise weil halt Druckpartien aus DK fehlen.

@Elchtest

Was uns fehlt sind echte Analytiker des Schweinemarktes. Uns Bauern rechnet man exakt vor wie hoch der Preis sein muss damit er zum Sterben zu hoch ist und zum Leben nicht reicht.

Wir wissen von den Roten zu wenig.

BMWi3 hat geschrieben:Woher habt ihr all diese Infos? Auch die Aussage, dass die Kühlhäuser voll wären.
Ein Vertreter hat mir das Gegenteil gesagt. Die Kühlhäuser wären leer und man warte auf die Pest in Deutschland um dann die Kühlhäuser gaaaanz billig und mit Staatsknete vollzumachen. Was stimmt und bitte immer die Quellen angeben bei solchen Sachen.

Irgendwo muss man die Schweine auch unterbringen. Die letzten Wochen haben gute Stückzahlen gebracht mit entsprechendem Schlachtgewicht. Der Fleischmarkt läuft nicht so bombig und der Einkauf ist mit 1,36 nicht so teuer. Da würde ich mir als Schlachter Mengen zurücklegen und mein Lager füllen, weil man ja schon das Weihnachtsgeschäft auf dem Plan hat.
Der Mäster stallt auch lieber nur 28€ Ferkel ein und füttert mit dem günstigen Kontrakt.
Diese Asp Geschichte kann nur unterschwellig mit laufen. Ein leerer Maststall verdient ja in der Regel auch kein Geld.

Ich sehe das mit der genauen Analyse eher andersrum. Wir müssen dahinkommen das wir nicht mehr so gläsern sind. Unsere Viehbestände werden zu genau erfasst( zb Ab Monitoring) und öffentlich breit getreten. Sowas kann man im "Arschlochgeschäft" nicht gebrauchen, etwas mehr Nebel im Markt wäre ganz gut.

Ich gebe schon keine lange keine daten mehr für bza raus. Warum ihr es macht ist mir ein Rätsel. Bringt nur anderen etwas

Letzten Endes kann sich jeder Schlachter selbst ausrechnen was die Bauern verdienen. Die Preise für Futter, Ferkel, Energie, Tierarzt und Gülle sind ja sowas von offen dass das jeder Berufsschüler mit Exel in wenigen Minuten Zusammendoktort.

Und für einen Profi ist es da sehr leicht die betriebsindividuellen Schwankungen so jede Woche aufzubereiten, dass exakt 50% der Betriebe rund kommen.
Die Schlachter haben sehr sehr genaue Zahlen dazu wievielt sie zahlen müssen um genügend Betriebe bei der Stange zu halten. Und der Preis wird dann freiwillig auch nicht mehr unterboten.

Deswegen stehen wir auch seit Wochen bei 1,36€ obwohl vor einigen Wochen ja durchaus noch Luft nach unten war.
Und genauso wird man in den nächsten Wochen den Preis langsam steigen lassen um den teureren Ferkeln und dem teureren Futter Rechnung zu tragen.
Am System aendert sich aber nichts. Sprich man geht nur soweit hoch, dass die Betriebe weitermachen.

Die vezg hat bei den ganzen Preisverhandlungen garkeine macht mehr! Jede Preiserhöhung kommt nur zustande wenn die Schlachter es erlauben! Und wenn die vezg nicht spurt werden halt Hauspreise gemacht mit der Konsequenz, dass die Mitglieder die Differenz aus eigener Tasche zahlen müssen.

Es sollte völlig klar sein, dass bei diesem System die grüne Seite niemals angemessene Preise rausholen kann. Es würde keinen grossen Unterschied machen wenn die rote Seite die Preise alleine festlegt.

Estomil hat geschrieben:Es sollte völlig klar sein, dass bei diesem System die grüne Seite niemals angemessene Preise rausholen kann.

Völlig richtig erkannt! Aber was ist denn die Konsequenz daraus, da bleiben auch bei den hiesigen Foristen entsprechende Ratschläge aus. Den Punkt Kostensenkung hatten wir schon des öfteren. Wenn man das alles zuende denkt, kommt man doch zum Ergebnis, dass die Devise "Preise runter, Mengen rauf" allen genutzt hat, nur leider den Lw nicht. Dafür stehen sie heute am Pranger!!!

Es würde keinen grossen Unterschied machen wenn die rote Seite die Preise alleine festlegt.

Sehe ich genauso. Weshalb also die Anstrengung? Im Obst und Gemüsebereich wird auch mit dem jeweiligen Abnehmer verhandelt und nicht ein deutschlandweiter Preis ausgehandelt. Und ich sehe keinen strukturellen Nachteil dieser Betriebe. Oder das andere Extrem beim Getreide und den Ölsaaten mit weltweit gehandelten Preisen und den jeweiligen Abweichungen auf dem Kassamarkt je nach Abnehmer.

Es gibt immer Möglichkeiten.
1. Vezg Preis abschaffrn. Jeder handelt seine Preise selbst aus
2. Vezg Preis verbindlich machen und Hauspreise verbieten.
3. Alle Schweine über eine Börse handeln.
4. Schlachter und Handel in kleinere Einheiten zerschlagen

Der einfachste Weg die Kräfteverhältnisse wieder ein Stück in unsere Richtung zu drücken wäre den vezg Preis als verbindlichen Preis festzusetzen. Wobei die Schlachter damit die Erzeugergemeinschaften natürlich weiterhin zb über aufgelder belohnen können wenn sie passend abstimmen. Letzten Endes bleiben die Schlachter am längeren Hebel.

Wie lief das denn vor 40 Jahren?
Wie läuft die Preisbildung in Spanien? Warum können die immer 10-20cent mehr zahlen?

Ihr vergesst eine Variable: Bei 97% des gesamten Deutschen Schweinegeschäftes handelt man nicht selber mit dem Schlachthof.
Immer gibt es irgendwelche Händler dazwischen, oder EZGs, selbst Clemens kauft keine Schweine selber, nichtmal von Livestock, die gehen alle über Reisinger an Tönnies.
Zweitens, sagt eurem Händler oder EZG doch, ab Montag schreibt ihr die Rechnung zu festgelegten Parametern und Preisen...
Mal sehen, was die euch sagen....

Börse muss heute dem V Preis folgen (bzw. wieder zurückkehren).
- 4 Cent auf 1,41
2565 Angebot 18 Partien
1885 Verkauft 13 Partien

Das ist die beschriebene Marktmacht der Roten Seite!

Das Ferkelloch lässt wohl noch auf sich warten. Die Umrauscherquote lag in diesem Sommer verhältnismäßig hoch wegen der zu der Zeit andauernden Hitze und dazu kommt noch der Einbruch in der Ferkelnachfrage in De. ab Aug./Sept., in dieser Zeit gingen viele Züge Ferkel von DK Richtung Osteuropa Kroatien und von NL Richtung Spanien.

Die Grüne Seite erwartet von der Preisfindung ein positives Signal nächste Woche zur EuroTier!

Also ich bin was meine Ferkel angeht die letzten drei Wochen regelrecht geplündert worden. Und für die nächsten vier Wochen könnte ich das doppelte liefern.
Wie sind denn bei euch die Verkaufsgewichte? Bei mir sind heute nurnoch 26kg gewesen.

Finanziell werden die nächsten Wochen bei mir sicherlich interessant. Die Buchabschlüsse 2017 sind Grad in Arbeit und bedeuten bei mir richtig heftige Steuernachzahlungen.
Da könnte Liquidität eventuell eng werden wenn ich nicht jetzt schon reagiere und umschichte.
Womöglich macht es sogar Sinn nochmal ne kleine summe von der Bank zu holen. Da muss man allerdings aufpassen, dass der Kredit nicht in direktem Zusammenhang mit der Steuerschuld steht. Kredite für Steuerschulden sind nämlich nicht abzugsfähig.

Steuernachzahlung plus vorraus Zahlung plus heftig schlechte Preise bringen jetzt wohl so manchem Betrieb in Schwierigkeiten. Wobei ich an und für sich ne hübsche Summe als Reserve liegen habe.

Da frag ich mich wirklich wie es bei betrieben aussieht, die in normalem Jahren schon Probleme haben.

Was erzählen denn so die Futterhändler? Werden Rechnungen noch pünktlich bezahlt?

Warum muss man sich Geld von der Bank holen weil ein Jahr so gute Gewinne gemacht hat, da kann man sich doch denken dass dann Steuernachzahlungen anstehen?
Ferkel sind immer noch recht schwer und Angebote kommen auch genug. Viehhändler fahren als Spediteure weil sie selbst wenig Ferkel loswerden.