BMWi3 hat geschrieben:

Kreuzschiene hat geschrieben:

BMWi3 hat geschrieben:Den deutschen Schweinehaltern geht es noch viel zu gut, wenn man keine anderen Sorgen hat als die Abferkelbuchten der "Kreuzschiene" (was ist das?)

Also Markt 2019: Ferkel am Montag runter weil Mastställe nicht leer und nicht gereinigt. Schweine haben noch Luft nach unten, damit sich die Spreu vom Weizen trennt. Die Guten überleben.

Schwachsinn! Ferkel sind gefragt ohne Ende... Und auch die Mastschweine sind gesucht...

Und übrigens: "Kreuzschiene" ist ein sogenannter Nickname.
Näheres kannst Du hier erfahren: https://de.wikipedia.org/wiki/Nickname

Wenn die Ferkel so gefragt sind, warum gibt ihr die dann so billig ab? Ich muss jedenfalls die Stallreinigung verschieben weil nicht alle Schlachtschweine abgeholt wurden, die ich vor Weihnachten angemeldet habe.

Ich dachte Kreuzschiene wäre so ezwas wie "Ackerschiene" und ich hätte Defizite alle Geräte zu kennen. Aber Respekt, super Nickname

Achso. Also wer schon mal eine PV-Anlage montiert hat, kennt vielleicht als Unterbau das Kreuzschienen-System...

Freakshow hat das schon gut beschrieben...
Noch eine kleine Anmerkung: Mittlerweile kommen hier auch "Polnische Verhältnisse" auf.
Sprich viele der grossen Mastanlagen hier sind auch mittlerweile min.10 bis 15 Jahre alt und somit "abgeschrieben".
Dazu noch die Gülleentsorgungskosten.
Und so kommt bei vielen Betriebsleitern die Erkenntnis auf, lieber zwei Umtriebe als drei Umtriebe, besonders wenn über Winter der Lagerraum knapp, die Entsorgungskosten hoch und die Aussicht auf einen negativen Deckungsbeitrag hoch sind.
Das sieht man seit den vergangenen zwei Jahren ja immer deutlicher. Dann liefern halt nur noch die geschlossenen Systeme, die immer Tiere haben.
Der Ferkelverkauf läuft nicht mehr im Zeitraum zw. 15.9 und 1.12.

Ach ja noch was, für die Sauenhalter, die anscheinend erst seit zwei Jahren Sauen halten, den "Sommerblues" gab es schon immer...
Interessanterweise, 2018 haben die Dänen sowie NL Einbussen in den Absatzmengen ihrer Ferkel in Deutschland gehabt ( zw.3-5%) Dennoch sind in Deutschland nur 2% weniger Tiere gehalten worden. Sprich da sind wohl Ferkel vom Himmel gefallen.
Desweiteren, die Besamungsstation Bethen hat 2018 2,7% weniger Sperma verkauft, Und auch nur deshalb, weil die die Zeitpunkte zur besten Besamung neu empfohlen haben ( viele Sauenhalter besamen eher zu früh und dann lieber einmal zu viel, ob dem so ist, wird die Zeit zeigen...). Natürlich war man sich nicht "zu schade", in ihrem Jahresbericht ganz zu Anfang zu erwähnen, das jeden Tag zwei ihrer Kunden ( also Sauenhalter) aufhören würden...Dafür ist mir der Rückgang deutlich zu niedrig.

Fazit: Jammern gehört zum Geschäft.
Und eines weis ich ganz sicher: Die Tierbestandszählungen zum 3.11. sind definitiv nicht richtig.
Denn diesmal war ich auch dabei....Den Rest kann man sich denken.

Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass die Tierbestandszahlen nicht mit den Ferkelverkäufen korrelieren. Zb durch lange Hitzeperioden verlängert sich ja die Mastzeit. Das hat dann schon Auswirkungen.
Zudem geht der Trend ja weiterhin zu höheren schlachtgewichten.
Das kann die zwei Prozent Differenz ja schon erklären.

Du hast aber recht damit, dass die Bestände schneller schrumpfen als uns weiss gemacht wird. Alleine durch Tierwohl sind ja wohl wieviele Mastplätze verschwunden?

Die nächsten Jahre werden sicher interessant wenn weiterhin in dem Tempo abgebaut wird wie aktuell.
Womöglich rutschen wir doch nochmal unter die 100% Selbstversorgungsgrad. Das muss aber nicht heissen, dass die Preise besser werden.
Kann aber natürlich so kommen.
Ich vermute für dieses Jahr erstmal ordentliche ferkelpreise und ein schlechtes Jahr für die maester.

Estomil hat geschrieben:Zudem geht der Trend ja weiterhin zu höheren schlachtgewichten.

Weil bei manchen die Schweine über die Feiertage liegen geblieben sind oder allgemei?

Estomil hat geschrieben:Ich vermute für dieses Jahr erstmal ordentliche ferkelpreise und ein schlechtes Jahr für die maester.

So sehe ich den Trend auch. Die einzige Hoffnung, die ich für Mäster momentan habe ist, dass entweder die Schlachtzahlen afgrund knapper Ferkel soweit zurück gehen, dass wirklich ein Wettbewerb um Schlachttiere entsteht und/oder ein großes, großes Loch in China aufgrund der ASP.

Eine Chance zur Optimierung der Mast hat sich glücklicherweise nun auch in Deutschland aufgetan.
Für dieses Jahr werde ich versuchen am 6 Wochen-Preismodell teilzunehmen. Davon verspreche ich mir keine Gründe mehr für das Vorziehen oder Schieben von Schlachtschweinen zu haben. Dann ist auch etwas die Hektik aus der Marktbeobachtung genommen und ich kann die Schweine immer und zu jeder Marktlage zum Idealgewicht ausstallen. In meinen Augen verkennen viele Betriebe dass 1-2 Cent Mehrerlös durch schnelle Reaktionen auf den Markt relativ schnell durch eine schlechtere Stallauslastung aufgefressen werden.

Wenn man die Ferkel auch passend bestellt kann man den Stall natürlich besser ausnutzen.
Als Betrieb mit eigenen Ferkeln bringt mir das allerdings eh kaum was, da es egal ist ob die Ferkel im flattdeck oder im Maststall wachsen.
100%ig abgestimmt ist das mir eh nie.

Zum Thema Gewichte:
Die Schlachthöfe drehen ja tendenziell die Masken immer weiter nach oben. Der Grund liegt wohl an den sinkenden Schlacht und Verlegekosten bei schweren Schweinen.
Dazu kommt, dass viele maester bei Tierwohl mitmachen und man eher Platz für schwere Tiere hat.
Zudem ist die Futterverwertung mitlerweile bei vielen so gut, dass sich schweres maesten lohnt. Besonders wenn die Preise für Ferkel und Mastschweine hoch sind.

Es fällt auch deutlich leichter einen Stall zu räumen wenn man im Schnitt schwer abliefert. Die einzellnen 90kg Schweine können dann mit und müssen nicht nachgemaestet werden.

Estomil hat geschrieben:
Es fällt auch deutlich leichter einen Stall zu räumen wenn man im Schnitt schwer abliefert. Die einzellnen 90kg Schweine können dann mit und müssen nicht nachgemaestet werden.

das stimmt aber bei uns fallen die indexpunkte je kg sg dann gewaltig ab obwohl die grenze nach oben im gewicht ja öfters erhöht wurde.problem ist bei uns das die teilstücke zu schwer werden und dann ordentlich abgezogen wird.
wenn man im schnitt nur nach gewicht verkauft wie das hier manche machen dürfen ist das natürlich egal.

Zur Kenntnisnahme:
https://www.schweine.net/news/auktionse ... 12019.html

x-bitte hat geschrieben:

Estomil hat geschrieben:
Es fällt auch deutlich leichter einen Stall zu räumen wenn man im Schnitt schwer abliefert. Die einzellnen 90kg Schweine können dann mit und müssen nicht nachgemaestet werden.

das stimmt aber bei uns fallen die indexpunkte je kg sg dann gewaltig ab obwohl die grenze nach oben im gewicht ja öfters erhöht wurde.problem ist bei uns das die teilstücke zu schwer werden und dann ordentlich abgezogen wird.
wenn man im schnitt nur nach gewicht verkauft wie das hier manche machen dürfen ist das natürlich egal.

Wir vermarkten auch nach AutoFom, das durchschnittliche Schlachtgewicht muss da bei Sauen zwischen 94 und 95 bei Ebern ein halbes Kilo mehr liegen, dann kommen die am besten raus. Die Schweine über 100 kg SG Fällen rapide ab bei den Indexpunkten.
Beim Nährstoffvergleich rechnen wir nach Stallbilanz, das heißt jedes Kg Futter macht auch mehr Gülleabgabe. Aber mit der Stoffstrom-Bilanz gilt das ja für alle.

Die Stoffstrombilanz hat ja nix mit der Düngerbilanz zu tun. Die errechnet sich immernoch nach tabellenwerten.

Wer in der Stoffstrombilanz zu hoch kommt hat nichts zu befürchten. Die muss halt nur erstellt werden.

Wir liegen bei unseren Schlachtgewichten immer zwischen 100 und 110 kg im Schnitt. Allerdings vermarkten wir die Schweine auch pauschal ohne Autofom. Das ist doch eine reine Abzugsmaske um die Bauern zu verarschen.

Elisa hat geschrieben:Wir liegen bei unseren Schlachtgewichten immer zwischen 100 und 110 kg im Schnitt. Allerdings vermarkten wir die Schweine auch pauschal ohne Autofom. Das ist doch eine reine Abzugsmaske um die Bauern zu verarschen.

wo kann man denn schweine pauschal vermarkten??
früher hatte ich montags um 4.30 schweine für einen schlachter zum schlachthof herford gebracht,den gibts schon lange nicht mehr.

Elisa hat geschrieben:Wir liegen bei unseren Schlachtgewichten immer zwischen 100 und 110 kg im Schnitt. Allerdings vermarkten wir die Schweine auch pauschal ohne Autofom. Das ist doch eine reine Abzugsmaske um die Bauern zu verarschen.

Hier in der Gegend wird fast nur nach AutoFom vermarktet, hier und da Fom alles was man hier als Schnittangebot von Händlern bekommt liegt weit unter dem was man nach Autofom bekommt.

In Bayer ticken die Uhren noch anders....