wastl90 hat geschrieben:Das wird jetzt aber dann schon ganz schön teuer wenn der Fanboy Vario_TA auch noch das Grünlandzeugs von Fendt kaufen muss oder? So viel Fanboy in einer Person habe ich selten gesehen
Tja, da ich kein einziges Gerät dieser Marke besitze und auch voraussichtlich nicht besitzen werde, muss ich mir um die Preisgestaltung keine Gedanken machen.
Ich schreibe zu der Technik und das war's. Kommentare wie deinen kannst du dir sparen, dann bring wenigstens was sinnvolles.
Fakt ist, dass der Vario auch rückwärts einen komplett ausreichendem Wirkungsgrad hat. Und von der Haltbarkeit ist das auch kein Problem. Jeder popeline Rasentraktor fährt mit Hydrostaten und fährt damit zehntausende Stunden mit grausiger Pflege und Wartung.
Nochmal: der Nebraska Test bestätigt die logische Vermutung, dass der Wirkungsgrad der CNH Getriebe mit zwei fahrbereichen am Anfang des zweiten fahrbereichs schlecht ist. dort wird negative blindleistung über den hydrostatischen Teil übertragen. Es kommt zu hohen verbräuchen bis ca 360g/kWh Zugleistung, im ersten fahrbereich ist der spezifische Verbrauch deutlich besser auf normalem Niveau bei etwa 260-280g/kWh. Die aktuellen 724, 828 und 939 kommen allesamt im bestpunkt auf 262g/kWh. Rückwärts ist der Wirkungsgrad geringer, weil positive blindleistung zurück zum Planetensatz fließt. Vorwärts liegt der Wirkungsgrad des nackten Variogetriebes bei ca. 91-92%. Rückwärts ca 5-10% niedriger, je nach Geschwindigkeit. Das ist das Niveau von reinen Hydrostaten wie zb bei Mähdreschern, feldhäckslern, teleladern usw. Diese fahren mit Standard- schrägscheibenaxialkolbenmaschinen, die im bestpunkt etwa 90-92% erreichen, also etwa 80-84% insgesamt ohne Achsen. Für den Anfang der ersten Hälfte des zweiten fahrbereichs bei den kleinen CNH getrieben kommt man auf etwa 84-86%. Rechnungen dazu kann ich auch liefern, die sind allerdings nicht für jeden verständlich.
Das alles kann man grob ausrechnen, wenn man die Wirkungsgrade einzelner Komponenten und den Aufbau der verschiedenen Systeme kennt. Es gibt aber natürlich Drehzahlabhängige, lastabhängige, lastunabhängige und schleppverluste von zb Kupplungen und Zahnrädern, die gerade nicht im Eingriff sind und keine Leistung übertragen. Genau kann man das also nie sagen, deshalb nagelt mich auch nicht auf diese Werte fest. Schwankungen und Abweichungen gibt es immer.
Zur Haltbarkeit: warum sollte ein Hydrostat im Vario nicht so haltbar sein wie der in einem radlader? Fendt hat die Hydrostaten sogar so angeordnet, dass sich die axialkräfte der beiden Hydromotoren gegenseitig aufheben, das steigert nicht nur den Wirkungsgrad, sondern entlastet auch sehr die Lager, die so deutlich länger halten und nicht so aufwändig konzipiert sein müssen.
Also anstatt mich hier als Fanboy zu brandmarken wäre es ja wenigstens mal hilfreich, wenn hier irgendwer erklären könnte, warum ein Hydrostat im Vario nicht so haltbar sein soll, wie jeder andere in einer x beliebigen Maschine.