broitbeil hat geschrieben:Also ich habe auch schon eine zeitlang nicht gepflügt.
Aber: Bei pfluglosem Anbau ist der Unkrautdruck klar höher, da beißt die Mais keinen Faden ab.
Auch wenn es immer heißt: Beim pflügen wird werden die Samen nur vergraben und kommen nächstes Jahr wieder.
Ackerböden sind eine schlechte Lagerstätte für Samen aller art. Die Keimfähigkeit ist nach ein paar Jahren deutlich geringer.
Beispiel:
Ich habe einen dreieckigen Acker am Hang, den ich normalerweise immer Hangaufwärts pflüge.
Letztes Jahr habe ich mal hangabwärts gepfügt. Um einen sauberen Anshcluß zu bekommen habe ich zuerst 50m breit der "krummen" Seiten entlang gepfkügt, und daran die anderen Furchen angeschlossen.
Will heißen: Ich habe mitten im Acker einen 2m breiten Streifen, welcher nicht sauber gewendet wurde.
Dieses Frühjahr fällt mir auf, dass mitten im Acker in dicker Unkrautstreifen quer zu allen Fahrgassen und auch weit weg von den Vorgewenden ist.
Zuerst viel es mir nicht ein, aber es war der unsauber gepflügte Streifen im Herbst!
Pfluglos hat sicher viele Vorteile. Aber in Punkto Unkraut ist es auf jeden Fall schlechter, und auch bei den Kosten bin ich mir nicht so sicher.
Schon bei einmal Glyphosat sind doch die Mehrkosten des Pflügens schon fast wieder drin. (Im Vergleich zu Grubber auf gleicher Arbeitstiefe).
Was man vor allem nicht machen darf, ist in der Umstellungsphase schludern. Da muss man konsequent sein. Dann lässt der Unkrautdruck nach ein paar Jahren spürbar nach. Beispiel aus meiner Erfahrung: Ich mache den Ackerbau bei uns daheim erst seit etwa 5 Jahren komplett alleine. Es ist zwar nicht so, dass mein Vater nicht auch noch hilft, aber die Entscheidungen treffe ich. Vor 6 Jahren ist hier also der letzte Boden gewendet worden, einige Schläge auch länger nicht mehr (mein Vater hat zu Raps und Hafer gepflügt, andere Kulturen wurden damals schon gemulcht). Der gute Herr meinte auf jeden Fall selbstständigerweise vor 2 Jahren einmal, mir etwas Gutes tun zu müssen, hing sich den Pflug an und pflügte rund um die Stücker jeweils die Ränder um dem einwandernden Zeugs mal wieder etwas entgegen zu wirken- so dachte er. Der umgekehrte Fall war aber die Realität. Durch das Hochpflügen sind unglaubliche Massen an Samen an die Oberfläche geholt und aus der sek. Keimruhe gebracht worden. An diesen besagten Stellen war jedenfalls um ein Vielfaches höherer Unkrautdruck als am Rest. Wenn ich jetzt meine Flächen pflügen würde, hätte ich große Probleme. Das weiß ich ganz genau.