Diese Woche kam es raus: Die Baywa hat ein negatives Eigenkapital von mehr als 600 Mill. €.
So zu wirtschaften, das hat ja nicht mal Honecker geschafft.

Nur zwei Bereiche haben Gewinn erwirtschaftet: Der Landhandel hat 5 Mill. € verdient und die Landtechnik 40 Mill. € (das war übrigens ein Topergebnis).
Und die Erkenntnis ? Ja, die Bauern bezahlen die Zeche für die Mißwirtschaft
und dabei haben die Bauern sogar den DBV Präsident Rukwied als ihren Sachwalter in den Aufsichtsrat entsendet.
Schickste die beste Milchkuh dorthin und die gibt dann keine Milch, sowas aber auch.

Ich bin echt gespannt ob die Baywa noch die Kurve bekommt, ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Im Hintergrund laufen sicherlich schon irgendwelche Zersplitterungsphantasien.

Dabei hat man schon Cefetra verkauft. Das waren, wenn ich mich richtig erinnere, 125 Mio. Erlös + Übernahme von 525 Mio. Schulden durch den Käufer.

Ergebnis Minus 257,4 Mio im ersten Halbjahr.
Eigenkapital minus 636,2 Mio.
Kurzfristige Schulden 2,69 Mrd. Euro
Langfristige Schulden 5,88 Mrd. Euro

Das erinnert stark an den Bundeshaushalt...

https://www.agrarheute.com/management/a ... sen-636170

Vielleicht steigt ja China mit ein. Für die sind evtl. ein paar Standorte der Landhändler interessant. Schienen- und Schiffanbindung dürften hier wichtig sein.

Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass das mit der Baywa nochmal was wird.
Die Konkurrenz im Landmaschinenhandel hat ja doch schon sehr viel Markanteil übernommen und ist mittlerweile sehr stark.
Vor 25 Jahren gab es in unserer Gegend nix erwähnenswert anderes als die Baywa und Fendt, mit Technikstandorten alle 15 Kilometer.
Das damalige Monopol wurde grob fahrlässig verschenkt, es gibt weit weniger als die Hälfte der ursprünglichen Standorte.
Jetzt wo die Konkurrenz stark ist, sollen durch das Ursprungsgeschäft die Schulden abgebaut werden?
Die Gewinne werden jetzt auch dadurch belastet, dass viele Standorte nur noch gemietet sind.
Im Agrarbereich haben sich die Standorte genauso stark ausgedünnt, nur giebt es hier bei uns wenig Konkurrenz,sodass die meisten Landwirte zur weiter entfernten aber schlagkräftigen Baywa Annahmestelle fahren um das Getreide anzuliefern.
Von den Mitarbeitern der Baywa an der Basis wird aber super Arbeit geleistet, viele sind seit der Lehrzeit dort, reißen sich jeden Tag den Arsch auf und müssen das jetzt miterleben....
Der Vergleich mit der deutschen Politik trifft zu: In beiden Fällen ist die Leitung einfach viel zu weit von der Basis entfert mit völlig unrealistischen und absurden Vorstellungen bzw. fährt den Karren absichtlich gegen die Wand.

260er hat geschrieben:Vor 25 Jahren gab es in unserer Gegend nix erwähnenswert anderes als die Baywa und Fendt, mit Technikstandorten alle 15 Kilometer.
Das damalige Monopol wurde grob fahrlässig verschenkt, es gibt weit weniger als die Hälfte der ursprünglichen Standorte.

Ja da wird sich mancher Vertriebstechnisch neu organisieren müssen, zumal ja auch Claas-Zentren bei der BayWa mit drinn sind, aber evtl. hat da ALDI noch Kapatiztäten frei und erweitert zum Full-liner den Bereich Männerspielzeug neben Minnibagger nun auch Fendt und Claas in der Abhol-Aktion.

T5060 hat geschrieben:Diese Woche kam es raus: Die Baywa hat ein negatives Eigenkapital von mehr als 600 Mill. €.
So zu wirtschaften, das hat ja nicht mal Honecker geschafft.

Wird halt für den Otto Normalbürger erst jetzt langsam ersichtlich mit den aktuellen Zahlen.
Wie das bei der Baywa letztlich enden wird hab ich bereits vor längerer Zeit irgendwo 10 Seiten weiter vorne ausführlich beschrieben und begründet

fedorow hat geschrieben:Wird halt für den Otto Normalbürger erst jetzt langsam ersichtlich mit den aktuellen Zahlen.

Ich glaube den interessiert das gar nicht, der kauft dann bei OBI

fedorow hat geschrieben:Wie das bei der Baywa letztlich enden wird hab ich bereits vor längerer Zeit irgendwo 10 Seiten weiter vorne ausführlich beschrieben und begründet

Das weis jemand, der selbst unternehmerisch gar nichts drauf hat, weil das ja mit Arbeit verbunden wäre und von Unternehmensbewertung und Finanzmathematik auch gar keine Ahnung hat.

40 Mill. Gewinn in der Landtechnik und 5 Mill. € im Landhandel macht bei einem Faktor von 12 rd. 540 Mill. € Wert, jetzt kommt noch eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage dazu,
das sollte dann passen, die Zinsen sinken auch wieder (dann steigt übrigens der Vervielfältiger bzw. Faktor). Den Rest hält dann die Raiffeisen-Gang über Wasser.
Ansonsten weist ja, mit Jura ist es nicht so bei dir.

Kann die BayWa da denn heuer die Getreidelieferungen der Bauern überhaupt noch bezahlen ?

So richtig will da aktuell noch keine Ruhe einkehren:
https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/baywa-krise-ermittelt-staatsanwaltschaft-gegen-ex-vorstaende-636267

Ich vermute, da geht es hauptsächlich darum, ob man den Vorständen Versäumnisse nachweisen kann, dann könnte man ggf. von Versicherungen Geld bekommen?

Servus,


Bin ja gespannt wie sich der BayWa Messestand in Karpfham präsentiert!?
War dieser Hiller nicht mal bei Fendt in Marktoberdorf tätig?

Gruß

Ecoboost

Vor drei Jahren war ich mal auf der Baywa HV, da gab es bestes warmes Essen, Säfte, Bier, Wein und Snacks für zwischendurch, diesmal soll es nur Brezen und Wasser gegeben haben
Rukwied soll vorne gesessen haben und hat geschaut, wie ein Kälbchen, dem die Milch geklaut wurde

Nach Baywa, VION Schlachthöfe (waren mal Nord- + Südfleisch), DMK, Südmilch/Campina und Landgard sollte die deutsche Landwirtschaft mal in sich gehen
und sich Gedanken wie man so Unternehmen führt. Dabei denke ich auch an den 13 Mill.€ Vegan-Ausflug der Nordzucker und ein Unternehmen,
das in 3 Jahren 90 % seines Eigenkapitals weg geschossen hat. So blöd sind mir doch gar nicht.

Der DBV muss zwingend Complinance-Regeln und Wachstumsstrategien schaffen, sonst wird das nichts mehr.

Wir sind längst eine Bananenrepublik!
Und nach Vorbild der Politik in der Coronakriese plündern zunehmend Vorstände und Aufsichtsräte auch die großen Genossenschaften gewissenlos aus.
Das ist aber kein Merkmal der Agrarbranche allein.
Im Bankenwesen läuft das genauso.
Der Raiffeisen - Gedanke funktioniert nur solange, jedes Mitglied die Vorstände persönlich kennt und diese Angst haben sollten, bei Verstößen die Fensterscheiben eingeschmissen zu bekommen.

agrarflächendesigner hat geschrieben:Ich vermute, da geht es hauptsächlich darum, ob man den Vorständen Versäumnisse nachweisen kann, dann könnte man ggf. von Versicherungen Geld bekommen?

Laut dem Bericht im Eilbote zu entnehmen sind hier nicht nur Vorstände im Visier der ermittlungen, sondern es wird auch der Aufsichtsrat erwähnt als die hier zuständigen "Aufseher" in die lückenlose Untersuchung einbezogen werden.