Hallo,


Mein Bauchgefühl sagt, dass ich es nicht weiß. Werde erst mal nix machen.
Bei uns in der Gegend gibt es mehrere Kollegen, die glauben, dass wir die Gerste in der Ernte für unter 10€ in der Gosse kippen werden.
Guter Freund von mir ist beruflich in Sache Getreide An- und Verkauf unterwegs (allerdings weit weg von hier), und der steckt mir meistens, wann es günstig ist, über Vorverträge nach zu denken. Im Moment will er gar nix machen (hat selber 80 Ha Getreide im Nachbarort). Er glaubt aber auch, dass die Preise bis zur Ernte nicht mehr groß anziehen werden.


MfG

Zu jetzigen Preisen fließt die deutsche Ware gut in den Export ab.
Ich habe einmal einstellige Kurse für möglich gehalten. Ich glaube nicht mehr dran.
Schlechter wird es nicht mehr, wie jetzt, aber viel besser auch nicht.

Staffelsteiner hat geschrieben:So Jungs, dann müsst Ihr nur noch fleissig teueren Dünger und teuere PS-Mittel ordern, und fleissig ausbringen.... und die saftigen Pachten zahlen...
und die immer höheren Allgemeinkosten und Versicherungen berappen...
Und natürlich auch beten, dass eine gute Ernte kommt, und natürlich auch gesund bleiben und tüchtig arbeiten......Lohnansatz? Unternehmergewinn? Risikorücklagen?
Positive Erfolgserlebnisse.......???
Landwirtschaft scheint ein teures "Hobby" zu werden....?

Landwirtschaft ist aktuell nicht viel anders wie die letzten 20 Jahre auch. Manche verdienen Geld, manche nicht. Damit die, die rechnen können auf Dauer Geld verdienen brauchen wir solche Phasen wie jetzt (meine Meinung)

Auch wenn einem im Moment die Lust an der Landwirtschaft von allen Seiten versaut wird, muß ich Raider voll zustimmen.
Wir befinden uns halt gerade in einer Zeit der "Marktbereinigung".
Und das wird sich dank diverser Förderprogramme noch eine ganze Weile hin ziehen.

Raider hat geschrieben:Landwirtschaft ist aktuell nicht viel anders wie die letzten 20 Jahre auch. Manche verdienen Geld, manche nicht. Damit die, die rechnen können auf Dauer Geld verdienen brauchen wir solche Phasen wie jetzt (meine Meinung)

Kommt drauf an was man unter Geld verdienen versteht.
Ein Stundenlohn von brutto 2,3,4 oder 5 Euro nach einer Vollkostenrechnung wie Pachtansatz der eigenen Fläche ist auch Geld verdienen. Eben das berücksichtigen viele halt nicht und gaukeln sich einen "erfolgreichen" Betrieb vor weil sie ihre Substanz verheitzen.

Wenn dann der Betriebsleiter eine 80 Stundenwoche arbeitet mit zusätzlichen kostenlos arbeitenden Familienangehörigen kommt der schon über die Runden auch mit einem Spottlohn je Stunde.
Wenn auch nicht zufriedenstellend, da jede ungelernte Hilfskraft ohne Unternehmerrisiko deutlich mehr verdient.

Und auch die sogenannten erflogreichsten Betriebe hängen zumindest in Deutschland am Subventionstropf des Steuerzahlers. Das darf man nicht vergessen.

brauchen wir solche Phasen wie jetzt

Solche Korrekturphasen wie jetzt bringen nichts. Null. Im Gegenteil : Diejenigen die weitermachen und ihren Betrieb deutlich vergößern arbeiten deutlich effizienter. Deutlich mehr Milch, mehr Weizen, mehr Fleisch vom ha als der auslaufende ( unrentable ) Betrieb.
Der Strukturwandel wird aus diesem Grund den Druck auf die Erzeugerpreise in Zukunft noch deutlich verschärfen und das bei deutlich steigenden Kosten. IG Metall fordert übrigens aktuell 5 % mehr Cash.
Ist mal eben pro Stunde 1 -1,50 Euro mehr Cash bei einem durchschnittlichen Arbeitnehmer in der Industrie + Nebenkosten und sämtliche Sozileistungen die sich ebenfalls verteuern.
Die Lohn/Arbeitskosten in Deutschland steigen also deutlich. Das wird sich auf alle Produkt.-und Güterpreise auswirken und wird die Ausgaben der landwirtschaftlichen Betriebe von Jahr zu Jahr immer deutlicher erhöhen ( davonlaufende Kosten ).

Besonders wenn in wenigen Jahren auch noch die ersten 20 Jahre Biogasvergütungen auslaufen und diese Flächen wieder in die Weizen, Fleisch und Milchproduktion wandert und somit den Druck deutlich erhöhen, könnte ( oder wird ? ) es ein richtiges Gemetzel unter den Betrieben geben. Da bin ich mir sicher.

marius hat geschrieben:
Kommt drauf an was man unter Geld verdienen versteht.
Ein Stundenlohn von brutto 2,3,4 oder 5 Euro nach einer Vollkostenrechnung wie Pachtansatz der eigenen Fläche ist auch Geld verdienen. Eben das berücksichtigen viele halt nicht und gaukeln sich einen "erfolgreichen" Betrieb vor weil sie ihre Substanz verheitzen.

Es ist wohl logisch, dass ich mit "Geld verdienen" nicht das Substanz-verleben meine, oder?

Solche Korrekturphasen wie jetzt bringen nichts. Null. Im Gegenteil : Diejenigen die weitermachen und ihren Betrieb deutlich vergößern arbeiten deutlich effizienter. Deutlich mehr Milch, mehr Weizen, mehr Fleisch vom ha als der auslaufende ( unrentable ) Betrieb.

DAS ist eine These die zu beweisen wäre. Mit 6-7 Ct Gebäudekosten und 4 Ct Fremdlohn pro Liter Milch lebt es sich momentan nicht gut. Und auch mit Maschinenfestkosten jenseits von Gut und Böse macht Ackerbau kein Spaß. Rentabilität ist aus meiner Sicht nicht primär Abhängig von der Größe des Betriebes (eine "Grundgröße" vorrausgesetzt)
Über alle Betriebsklassen hinweg gibt es Betriebe die Geld verdienen und solche die Drauflegen.

Hallo

heute neues 52 Wochen-Tief erreicht

MfG

Schauerschrauber hat geschrieben:Hallo

heute neues 52 Wochen-Tief erreicht

MfG

EIn paar mehr Informationen wären hilfreich...

Hab gerade mit dem Landhandel telefoniert. Aktueller Weizenpreis 13,50€ Netto ....... Qualitätszuschlag 0,20€. Und keine Besserung in Sicht.

T5060 hat geschrieben:

julius hat geschrieben:USA Weizen läuft mehr oder weniger schlecht. Man könnte grob sagen er steht auf einem 5 Jahrestief.

http://www.godmode-trader.de/rohstoffe/ ... eis,133977

Die Partie ist vorbei... die nächsten Jahre wird wieder mit Wasser gekocht und wer das nicht versteht, ist kurz - mittelfristig weg von der Bildfläche.
Also in einem Zeitfenster von 8 - 15 Jahren. Das Rating der Betriebe ist nicht mehr so prickelnd. Was ich so höre, erfüllen z.Zt. 87 % der betriebe,
nicht mehr die Bonität für eine neue Kreditaufnahme oder Prolongierung.

Das war vom 18.09.2015 Landtreff passt immer irgendwie

Gestern mit dem Handel gesprochen (muss noch Korn für die Bullen haben).
Tagespreis Triticale 14,50€/dt ab Handel.

Weizenkontrakt Offerte 13,50€/dt Lieferung Juli/August.
Und ich höre mich Weihnachten noch zum Chef sagen, lass uns wenigstens 4t/ha zu 15,5 festmachen...
Ich glaube es wird noch ungemütlich.


Gruß
Pradler

Hast Zufällig auch Futtergerste gefragt ???

Heute Rest ab Hof für Mai Futterweizen zu 13,60 netto verkauft

Lieber ein Ende mit Schrecken, als eine Ende...

Futtergerste und Triticale seit letztem Sommer hier bei uns immer identischer Preis.

Von der Freude über meinen Kontrakt `15 mit Futterweizen zu 19/dt,
den ich per Punktlandung mit nur 4Tonnen überliefert habe, werde ich wohl dieses Jahr zehren müssen...