Ich lebe nicht in Nordwestdeutschland, so wie die meisten Landwirte auch. Die durchschnittlichen Pachtpreise in Dtld. kannst du googlen. Von 70 BP war nirgends die Rede, mal abgesehen davon dass auch darunter erfolgreicher Ackerbau möglich ist.

explicit hat geschrieben:

Bauer Piepenbrink hat geschrieben:

ExLW hat geschrieben:Jetzt verstehe ich etwas nicht: bei 80 dt/ha Futterweizen zu 16,25 € und 850 € VarK ist der DB 450 € , irgendwo da.

Bei der Kalkulation nicht zu sehen ist der Ansatz für die gezahlte Pacht oder entgangene Pacht (bei Eigentumsfläche).

Wenn nun ortsüblich sagen wir 500 € bezahlt werden, dann legt der Bauer drauf? Die Prämie habe ich jetzt mal weggelassen, es geht mir nur um echte Kosten und echte Markterlöse.
Oder übersehe ich etwas?

Am interessantesten ist sowieso der Gewinn bzw. die Vollkostenrechnung. Der DB dient eigentlich nur dazu, um die verschiedenen Früchte im Betrieb Vergleichen zu können. Und wie Du schon richtig erkannt hast, legen die meisten Landwirte bei einer normalen Weizenfruchtfolge Geld drauf und die zahlen auch schon mehr als 500 € Pacht. Da aber Bauern es mit dem Rechnen nicht so haben und auch keine Lust haben sich eine halbe Stunde mit dem Formular der Lfl zu beschäftigen, wird das auch so bleiben, Vario fahren macht wohl einfach zuviel Spaß

Die Aussage ist halt in ihrer Pauschalität einfach falsch. Marktfruchtbetriebe zahlen im Schnitt deutlich unter 500€ Pacht. Dass sich in solchen Threads immer die Leute aus den Veredelungshochburgen tummeln ist verständlich, sie sind aber kaum repräsentativ für die "meisten Landwirte".

Letztens wurde auf einer Veranstaltung die BZA-Milch Auswertungen nach Regionen (ich glaube Nordwest, Südwest Süd und Ost?) vorgestellt. Die genauen Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf aber die Pachtpreise lagen selbst in den Hochburgen (Nordwest) irgendwo um die 400 €/ha im Schnitt. Es wird immer wieder über die > 1.000 € Pacht berichtet, aber a) betrifft das meißt nur Neuverpachtungen und b) auch nur wenige Flächen.

Wir machen uns mit diesem Geschwätz über extrem hohe Pachten eher selbst den Markt kaputt. Laut Testbetriebsstatistik Saarland zahlen die Betriebe im Schnitt 88 €/ha für Acker und Grünland

Bauer Piepenbrink hat geschrieben:

explicit hat geschrieben:

Bauer Piepenbrink hat geschrieben:
Am interessantesten ist sowieso der Gewinn bzw. die Vollkostenrechnung. Der DB dient eigentlich nur dazu, um die verschiedenen Früchte im Betrieb Vergleichen zu können. Und wie Du schon richtig erkannt hast, legen die meisten Landwirte bei einer normalen Weizenfruchtfolge Geld drauf und die zahlen auch schon mehr als 500 € Pacht. Da aber Bauern es mit dem Rechnen nicht so haben und auch keine Lust haben sich eine halbe Stunde mit dem Formular der Lfl zu beschäftigen, wird das auch so bleiben, Vario fahren macht wohl einfach zuviel Spaß

Die Aussage ist halt in ihrer Pauschalität einfach falsch. Marktfruchtbetriebe zahlen im Schnitt deutlich unter 500€ Pacht. Dass sich in solchen Threads immer die Leute aus den Veredelungshochburgen tummeln ist verständlich, sie sind aber kaum repräsentativ für die "meisten Landwirte".

Wo lebst Du denn? Hinterm Mond gleich links? In meiner Region ist für unter 500 € schon lange nichts mehr zu haben. Und das ist keine Veredelungshochburg. Hier ist oft der 120 ha Ackerbaubetrieb Standard, mindestens 820 Vario, 3 m ADP, Welger/Reisch 18 Tonner Zug, 27 m Dammann und wenn es ganz dicke kommt noch eigener Lexion auf dem Hof. Also Arbeitserledigungskosten jenseits von Gut und Böse.
Klar habe ich auch pauschalisiert, aber wer mir erzählen will, in Westdeutschland Flächen >70 BP für unter 500 € zu pachten, darf mir gerne Bescheid sagen, komme dann auch dahin Könnt ja mal eine Umfrage im Forum starten, wer hier eine VKR macht und dann auch noch nach den Zahlen handelt?

Es gibt sie noch die Spezies die eine VKR macht und auch danach handelt. Wir erfüllen nicht die gängigen Klischees und auch ins Weltbild der Berufskollegen passen wir nicht.

Hallo,
habe heute knapp 4t/ha Wintergerste für 13,00€ ab Hof ohne Abzüge fix gemacht. Abholung spätestens November.


Sepp

Für die Rheinschiene spricht man aktuell von 110-120 €/to Weizen zur Ernte 2016

T5060 hat geschrieben:Für die Rheinschiene spricht man aktuell von 110-120 €/to Weizen zur Ernte 2016

Dann deckt der Weizenerlös den Pachtzins nicht. Das einzige was der Landwirtschaft fehlt ist Intelligenz

Bin auch angefangen neue Ernte für 13 Euro (Gerste) und 14 Euro (Weizen) frei Schüttgosse Landhandel ex Ernte zu verkaufen.
An Diskussionen über Pachtpreise möchte ich mich aus Prinzip nicht beteiligen.

Westfalen 2 € plus zu Frankfurt, das passt in die Richtung.

Futtermittelbereich lässt stark nach.

Wer für 14€ Weizen verkauft, sollte umschulen.

countryman hat geschrieben:Bin auch angefangen neue Ernte für 13 Euro (Gerste) und 14 Euro (Weizen) frei Schüttgosse Landhandel ex Ernte zu verkaufen.
An Diskussionen über Pachtpreise möchte ich mich aus Prinzip nicht beteiligen.

Ich bin ja ein Hobbyweizenbauer. Brauch also keine Kontrakte oder ähnliches abschliessen.
Aber ich seh das nicht so wie meine Vorschreiber. Ich seh zur Ernte höhere Kurse als heute. Mit einer Warscheinlichkeit von 80 % laut meinem Börsenfrühindikator auf globale Agrarrohstoffe. Da Milch im Preis nicht/kaum steigen wird, ist die Warscheinlichkeit bei Weizen nochmal höher.
Somit würde ich auch als Großagrarier jetzt ganz sicher keine Weizenkontrakte zur Ernte 16 abschliesssen. Nichtmal Teilmengen.
20 % + X höhere Preise bei der Ernte 16 gegenüber heute würde ich vermuten.
Ich für meinen Teil hab mich kürzlich dick mit US Weizen eingedeckt, mit einem hohen 5-stelligen Betrag. Geh also klar von steigenden Kursen aus. Allerdings kann ich Kurstiefs an der Börse auch mal eine Zeitlang aussitzen.
Wen ihr euren Weizen zwingend zur Ernte verkaufen müßt, ist das natürlich ein Problem.

Alles ohne Gewähr natürlich, nur meine persönliche Meinung.

marius hat geschrieben:

countryman hat geschrieben:Bin auch angefangen neue Ernte für 13 Euro (Gerste) und 14 Euro (Weizen) frei Schüttgosse Landhandel ex Ernte zu verkaufen.
An Diskussionen über Pachtpreise möchte ich mich aus Prinzip nicht beteiligen.

Ich bin ja ein Hobbyweizenbauer. Brauch also keine Kontrakte oder ähnliches abschliessen.
Aber ich seh das nicht so wie meine Vorschreiber. Ich seh zur Ernte höhere Kurse als heute. Mit einer Warscheinlichkeit von 80 % laut meinem Börsenfrühindikator auf globale Agrarrohstoffe. Da Milch im Preis nicht/kaum steigen wird, ist die Warscheinlichkeit bei Weizen nochmal höher.
Somit würde ich auch als Großagrarier jetzt ganz sicher keine Weizenkontrakte zur Ernte 16 abschliesssen. Nichtmal Teilmengen.
20 % + X höhere Preise bei der Ernte 16 gegenüber heute würde ich vermuten.
Ich für meinen Teil hab mich kürzlich dick mit US Weizen eingedeckt, mit einem hohen 5-stelligen Betrag. Geh also klar von steigenden Kursen aus. Allerdings kann ich Kurstiefs an der Börse auch mal eine Zeitlang aussitzen.
Wen ihr euren Weizen zwingend zur Ernte verkaufen müßt, ist das natürlich ein Problem.

Alles ohne Gewähr natürlich, nur meine persönliche Meinung.

Was hat er denn wieder eingeschmissen ??

Würde es eigentlich auffallen, wenn Marius in seinem leeren Stall Hasch anbaut ?
Dann stimmt was mit der Lüftung nicht, er hat zuviel eingeatmet.

In dem Punkt jetzt -und auch demnächst- keine Kontrakte für die Ernte 16 abzuschliessen bin ich bei marius.

Sehe das aehnlich. Die Talsohle ist erreicht. Fuer 13 oder 14 Euro wuerde ich nicht ein Kilo verkaufen.

Landsmann hat geschrieben:Wer für 14€ Weizen verkauft, sollte umschulen.

Als ob der ein Milchviehbetrieb mit 10 ha Weizen dazu noch irgendwie entscheiden könnte wann und an wen er seinen Weizen dies Jahr liefert...
Der war schon abgetreten für Kuhschrot als wir Weihnachten hatten...