Bei der Kontrolle meiner Weizenschläge musste ich leider feststellen, dass bei einem nennenswerten Teil der Pflanzen an den Fahnenblättern deutliche Krankheitssymptome zu finden sind (EC51). Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Zusatz von 0,6 l/ha Mercury Pro + 0,4 l Torero bei der Behandlung gegen Spätverunkrautung am 14.5. (EC37 - EC39) weitere Durchfahrten erübrigt. Bis dahin erschin der Weizen gesund und ich wollte vor allem gegen Braunrost noch absichern.
Nun bin ich mir bei der Diagnose nicht ganz sicher. Hier die Bilder von einigen Fahnenblättern:
Am ehesten würde ich nach dem Aussehen es als Septoria Tritici oder als DTR einstufen. Aber so richtig scheint mir das nicht zu passen. Insbesondere würde ich diese Infektionen aufgrund der Infektionsbedingungen nicht erwarten.
Gegen Halmbruch habe ich am Ende EC31 (zusammen mit der Wachstumsreglermaßnahme) am 21.4. 0,7 l/ha Mirage + 0,4 l/ha Aurelia angewendet. Dies sollte eigentlich vor Septoria Tritici Infektionen Ende April geschützt haben. Und danach gab es angeblich kein Infektionsrisiko. DTR wäre diesbezüglich schon plausibler. Aber laut Monitoring gibt es damit in Bayern praktisch keinen Befall. Zusätzlich sollte laut den Daten der LfL Bayern Azoxystrobin eigentlich hervorragend gegen DTR schützen (habe nun gefunden, dass es da auch starke Resistenzen gibt).
Daher wollte ich um eine fachkundige Einschätzung/Diagnose bitten.
Zu den Rahmenbedingungen. Sorte KWS Emerick, Vorfurcht Raps in Mulchsaat. Diesen April Mai hat es. für die örtlichen Verhältnisse (zentrales Mittelfranken) ungewöhnlich viel geregnet. Insofern sind derartige Verhältnisse hier ungewöhnlich. In den letzten Jahren ging es oft problemlos ohne jede Krankheitsbekämpfung. Da war die primäre Sorge, dass eventuell spät noch Braunrost auftreten könnte. Weiterhin am Tag vor den Fotos gab es Starkregen mit 24 mm in 30 min. Dieser könnte gewisse Spuren/Merkmale der Erreger abgewaschen haben.