anmerk:
bis nach dem ersten, teilweise auch noch bis zum 2. Weltkrieg lebten Hühner in Nordeuropa nicht im Hühnerstall, sondern mit den Menschen in deren Behausung - auch wenn wir uns das heute kaum vorstellen können. Die paar Hühner, die man hatte - meist waren es unter 10 - hockten also mit in den Stuben der Leute - wo sie auch mit den Menschen ihre Lichtquellen teilten - und so ihr Lichtprogram bekamen.
Eine schöne Beschreibung dieser Hühnerhaltung gibt es zB in Cäsars "Gallischen Kriegen" - dort wird auch beschrieben, womit die Hühner im Winter oft gefüttert wurden - nämlich uA mit Schlachtabfällen, besonders solchen von Schweinen - die damit viel energiereicher waren, als unser heutiges Hühnerfutter.
Ein Hinweis auf diese Sachlage gibt auch die "Spanische Grippe" die tausende Menschen dahinraffte - ursprünglich übertragen von Menschen mit intensivem Kontakt zu Haushühnern.
Für mich - ich hatte Westfälische Totleger - eine der nordischen Sprenkelrassen mit noch etwas höherer Legeleistung as die Altsteirer und extremer Flug- und Wanderlust (guckste da: www.sprenkelhuhn.com) war dieses Huhn auch ein guter Futtersucher - jedoch musste auch dieses in der Zeit von Juli/August bis März sehr gut versorgt werden, um gesund zu bleiben und genug Engergie für die Legeleistung zu haben.
Ich finde solche Aussagen wie "Sucht sich sein Futter selber" sehr gefährlich, da es dazu verleitet, die Tiere, die man sich im Hausgarten in normaler Ortslage hällt, ebenso zu behandeln - obwohl weder Misthaufen noch Auslauf den Bedingungen für diese Haltung entsprechen.
Eine Bekannte hällt inzwischen seit 2002 einen Bestand an Mischlingen in einer Bio-Auslaufhaltung mit Hühnerwagen (250 Tiere pro Wagen, Wagen können umgesetzt werden, Voliere als Auslauf bei Schlechtwetter ist integriert) diese Tiere - eine spezielle Mischung von Bresse und Marans, besitzt die Eignung für diese Haltungsform und eine gute Legeleistung, jedoch ist die Erzeugung daran gebunden, genug reinrassige Eltertiere zu halten um die F1 in immer genügender Menge zu produzieren und die F2 taugen schon nichts mehr. Der Ertrag ist dabei ähnlich als bei zugekauften Hybriden - aber es ist - wie gesagt, nichts für eine Serienproduktion.
Einer der Pluspunkte ist, das man trotz guter Legeleistung auch die Hähnchen aufziehen kann, die gute Schlachtgewichte in 8 Monaten erreichen.
Standardisierte Bruten mit großem Brutschrank im Vorfrühling ermöglichen die eigene Aufzucht im dann leeren Kuhstall - im Herbst sind die Junghennen legereif, die Hähnchen kurz danach fertig gemästet um ab November als Schlachtgeflügel verkauft zu werden.