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Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekaufte Planzen

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

Thema gesperrt
131 Beiträge • Seite 4 von 9 • 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 ... 9

Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » So Okt 29, 2017 20:02

Der Lebensraum "Wald" wird ständig mehr! Und das geschieht seit hundert Jahren extrem zu Lasten der Arten des Offenlands. Wald haben wir mehr als genug! Es geht mir nicht darum, den Wald komplett abzuschaffen. Aber über den Tellerrand müssen die Hobbyholzer gucken, den Waldwerdung und der dichte Wirtschaftswald bedrohen unsere Artenvielfalt!
"Wenn ich Waldbesitzer bin, dann bin ich auch für den Wald und was daraus wird verantwortlich und deshalb der Profi."
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon harley2001 » So Okt 29, 2017 20:18

Der Wald wäre noch viel dichter, würde er nicht bewirtschaftet werden. Wer ist denn wegen dem dichten Wald ausgestorben?
Ich mag verdammen was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » So Okt 29, 2017 20:22

Richtig. Aber würde der Wald wie in den letzten Tausend Jahren bewirtschaftet, wäre er weniger und lichter. Die Art der Bewirtschaftung unseres Waldes befeuert das Artensterben.
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon Falke » So Okt 29, 2017 20:32

stamo, nenn' doch bitte einige deiner Meinung nach gefährdete und schützenswerte "Arten des Offenlands", damit Leute wie ich sich davon "ein Bild machen können"!

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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon yogibaer » So Okt 29, 2017 20:36

Dann mal anders. Welche Funktionen hat ein Wald, neben der Erzeugung von Holz und Vernichtung der Offenlandarten, noch nach deinen Sinn?
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon Sottenmolch » So Okt 29, 2017 21:46

stamo hat geschrieben:Richtig. Aber würde der Wald wie in den letzten Tausend Jahren bewirtschaftet, wäre er weniger und lichter. Die Art der Bewirtschaftung unseres Waldes befeuert das Artensterben.


stamo, genau das ist so eben nicht oder nicht mehr richtig!

Die Art der Waldbewirtschaftung hatte seit beginn der Industrialisierung durch den stark erhöhten Holzverbrauch und den damit verbundenen Anbau von schnellwachsenden Baumarten, sprich Fichte, starken Einfluß auf die Artenvielfalt. Auf der anderen Seite bot die Fichte allerdings Pflanzen, Insekten, Tieren, Pilze... eine Lebensgrundlage die sie in anderen Wäldern, auch Hutewäldern nicht vorfanden. Somit ist die Fichtenmonokultur streng gesehen auch ein Sonder-/Extremstandort. Ob man ihn schützen muss? Durch die Bewirtschaftung des Waldes, wie es seit den 90`er den Anfang genommen hat, bietet der Wald selbst schon wieder eine erhöhte Artenvielfalt. Die Offenflächen kommen durch Naturereignisse von selbst, Stürme, Borkenkäfer, Schneebruch...
Außerdem kannst du die Heide nicht in jede x-beliebige Region Deutschlands verfrachten. Andere geologische, klimatische Bedingungen bedeuten auch andere Voraussetzungen für Tier- und Pflanzenwelt.

Was du mit deinen Argumenten sagen willst weiß ich durchaus, aber deine von dir benötigten und auch zurecht schützenswerten Flächen werden auch in nicht minder großem Umfang durch die Landwirtschaft und durch den Flächenverbrauch der Städte und Dörfer vernichtet. Bsp. Rodung der Streuobstbestände durch die Landwirtschaft und anschließender intensiver Nutzung, Zerstörung von Sandmagerflächen z.B. in Bamberg und Umgebung (http://www.sandachse.de/Stichworte.html) hin zu weniger pflegeintensiven Gras-/Staudenmischungen (Präriepflanzen), Ausbau der Landebahn am Flugplatz Bamberg auf wertvollen Sandmagerflächen. http://www.infranken.de/regional/bamber ... 212,528593

stamo hat geschrieben:Zum x-ten mal: ARTENSCHUTZ! Nicht Umweltschutz. Das sind i.d.R. in Mitteleuropa sich widersprechende Sachen!


Eben nicht stamo.

Definitionen:

Umweltschutz: Schutz der natürlichen Umwelt des Menschen durch ein komplexes System von Maßnahmen zur Reinhaltung von Luft Wasser und Boden sowie durch Landschaftspflege....................Landschaftspflege erstrebt umfassende Sicherung des Natur- und Erholungsraums, Errichten von Landschafts- und Naturschutzgebieten (Landschaftsschutz, Naturschutz)....

Naturschutz: Schutz der Pflanzen- und Tierwelt, der Natur und Naturkräfte sowie der Bodenschätze vor unberechtigten und nicht notwendigen Eingriffen, aber auch Pflege und Förderung der Natur und der Bodenschätze bzw. die Gesamtheit der Maßnahmen zum Schutz seltener Pflanzen und Tiere, Naturdenkmäler und ganzer vom Menschen ungestörter Landschaftsformen (Naturschutzgebiete)........

Biotopschutz: Schutz seltener und/oder gefährlicher Lebensräume, vor allem um die in diesen Lebensräumen vorkommenden Lebensgemeinschaften vor Veränderung oder Vernichtung zu bewahren.

Artenschutz: Aufgabenbereich des Naturschutzes mit dem Ziel, den Gesamtbestand an wildlebenden Tier- und Pflanzenarten innerhalb ihres natürlichen Areals in seiner gegebenen Vielfalt zu erhalten und zu fördern, so dass die Evolution der Arten gesichert bleibt.

Quelle: Schubert/Wagner: Botanisches Wörterbuch. Ulmer, 2000, S. 564, 374, 127, 104

stamo, in dieser Reihenfolge.

Du bist also der Inbegriff eines "Gutmenschen"! (Ich mein es allerdings nicht als Schimpfwort)
Sottenmolch
 
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » Mo Okt 30, 2017 7:28

yogibaer hat geschrieben:Dann mal anders. Welche Funktionen hat ein Wald, neben der Erzeugung von Holz und Vernichtung der Offenlandarten, noch nach deinen Sinn?
Yogi

Jetzt wirst du schulmeisterlich :) Erweitern wir deine Liste um eine Erholungsfunktion für den Menschen und um seine Funktion als Wasserspeicher und Sauerstoffproduzent und selbstverstädnlich, in heutigen irren Zeiten ein Totschlagargument, als CO2-Senke.
Ich hoffe, ich habe deinen Test bestanden. Ich finde übrigens, dass alle Funktionen, bis auf die der Vernichtung der Offenlandarten, eine Berechtigung haben.

Für Falke und andere interessierte: (Alle Bilder aus der wikipedia verlinkt.)
Und weil u.a. der Wald immer mehr und immer dichter wird, haben die Arten des Offenlandes ein Problem und sterben aus.
z.B. was jeder kennt:
Rebhuhn
Bild
Rückgang in Deutschland um 94%
Bild
Das Birkhuhn. Bei Falke in Österreich noch halbwegs stabil, in Bayern kurz vorm Aussterben. In Deutschland gab es im Jahr 2010 noch rund 2000 Birkhühner, 7 Jahre später nur noch knapp die Hälfte. In Niedersachsen ging es ihnen vor allem auf den Truppenübungsplätzen (offene, zerwühlte Landschaft, vereinzelt Bäume und Wälder) gut.
Bild
Brachpieper. Steppenbewohner. In Deutschland rote Liste Kat. 1.
Bild
Kornweihe. Braucht Steppe, junge Nadelholzaufforstungen und passende landw. Flächen.
Bild
Rotkopfwürger. Bei uns so gut wie ausgestorben. Ebenfalls ein Bewohner des Offenlandes.
Bild
Große Höcherschrecke, brauchen Bergwiesen und Heiden, vom Aussterben bedroht.
Bild
Schwalbenschwanz, selbstverständlich auch Offenlandbewohner und wie 39% der Schmetterlinge in Deutschland ebenfalls rote Liste, der Schwalbenschwanz sogar "vom Aussterben bedroht"
Sottenmolch hat geschrieben:Was du mit deinen Argumenten sagen willst weiß ich durchaus, aber deine von dir benötigten und auch zurecht schützenswerten Flächen werden auch in nicht minder großem Umfang durch die Landwirtschaft und durch den Flächenverbrauch der Städte und Dörfer vernichtet.

Absolut richtig. Hier vor Ort wird eins von vier mir bekannten Rebhuhnbrutgebieten in spätestens zwei Jahren Baugebiet und ist dann ruck zuck für die Rebhühner verloren. Schuld wird die böse Landwirtschaft sein.
Fakt ist auch, dass der Wald in Deutschland mehr wird und er dichter ist als zu Luthers Zeiten und das dadurch die oben genannten Arten weniger Lebensraum haben. Immerhin ist rund 1/3 Deutschland Wald und dadurch für die oben genannten Arten und alle anderen Arten des Offenlandes verloren. Die Schuld dafür der bösen Landwirtschaft zu geben ist zu einseitig. Ein Waldbauer und ein Hobbyholzer, der stolz auf seine Stihl und seine Naturverjüngung ist, darf niemals die Schuld für das Artensterben bei anderen suchen, sondern sollte sich in dem Themenbereich dezent zurück halten oder selbst abktiv werden!
Zuletzt geändert von stamo am Mo Okt 30, 2017 7:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » Mo Okt 30, 2017 7:37

Sottenmolch hat geschrieben:
stamo hat geschrieben:Zum x-ten mal: ARTENSCHUTZ! Nicht Umweltschutz. Das sind i.d.R. in Mitteleuropa sich widersprechende Sachen!


Eben nicht stamo.

Definitionen:

....

Artenschutz: Aufgabenbereich des Naturschutzes mit dem Ziel, den Gesamtbestand an wildlebenden Tier- und Pflanzenarten innerhalb ihres natürlichen Areals in seiner gegebenen Vielfalt zu erhalten und zu fördern, so dass die Evolution der Arten gesichert bleibt.


Danke für deine Mühen!
Ich meine, die Definition greift zu kurz. Ich glaube im anderen Faden habe ich gesagt, dass der Artenschutz bei uns anders laufen muss als in Gebieten, die noch natürlich sind. Die Arten, die ich eben gezeigt habe, leben -oder lebten- hier nicht in der Natur sondern in der von Menschen geprägten Kulturlandschaft. Um z.B. das Rebhuhn oder das Birkhuhn zu erhalten, muss der Lebensraum durch den Menschen gegen die Natur gestaltet werden.
Außerdem ist die "Gesamtheit der Arten" in einem Artenschutzprojekt nicht zu schützen. Wenn ich das Birkhuhn schützen will, muss ich seine Feinde dezimieren oder zumindest in dem Birkhuhnlebensraum den Lebensraum für die Tiere des Waldes zerstören. Es gibt nur ein "entweder-oder" keinen Gesamtbestand, weil man nicht in einem Gebiet das Birkhuhn haben kann und die CO2-Speicherfunktion des Waldes oder ein Brutgebiet für den Schwarzstorch (der braucht nämlich abgelegene alte Wälder).
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » Mo Okt 30, 2017 7:44

Noch eine Ergänzung für die Kritiker, da ich glaube, dass die schlaueren Diskussionsteilnehmer das Argument bringen werden.

-Ja ich weiß, dass die oben genannten Arten z.T. weltweit betrachtet gar nicht gefährdet sind. Sie sind es nur in Deutschland. Und ist Deutschland das Maß der Dinge? (jetzt käme ein Hobbyholzer mit Hitler-Vergleich)

-Wenn man die Bedeutung Deutschlands als Lebensraum für die Vögel betrachtet, dann wäre einzig und allein der Rotmilan in Deutschland schützenswert, weil alle anderen Vögel außerhalb Deutschlands überleben könnten. Aber das wollen wir alle nicht, selbst die Hobbyholzer müssten das einsehen.

-Wie im anderen Faden gesagt, ist Artenschutz in Deutschland mit Denkmalschutz vergleichbar. Wenn der Kölner Dom abgerissen würde, wäre das genauso ein Verlust wie das Aussterben des Schwalbenschwanzes
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon yogibaer » Mo Okt 30, 2017 10:15

stamo hat geschrieben:Jetzt wirst du schulmeisterlich :) Erweitern wir deine Liste um eine Erholungsfunktion für den Menschen und um seine Funktion als Wasserspeicher und Sauerstoffproduzent und selbstverstädnlich, in heutigen irren Zeiten ein Totschlagargument, als CO2-Senke.
Ich hoffe, ich habe deinen Test bestanden. Ich finde übrigens, dass alle Funktionen, bis auf die der Vernichtung der Offenlandarten, eine Berechtigung haben.

Der Auwald ist ein wichtiges Glied im Hochwasserschutz und wird fast überall durch waldfreie Zonen aufgelockert. Hier in meiner Gegend sind das oft Wiesen. Was kann nun der Waldbauer dafür wenn die Wiesen x-mal im Jahr gemäht werden.
Der Schutzwald im Gebirge hilft die Lawinen- und Murengefahr zu bannen. Auch hier sind wegen der Steilheit des Geländes oft freie Flächen vorhanden.
Hier https://www.primigenius.de/standort-oranienbaumer-heide/ wird ein Beweidungsprojekt vorgestellt. Die Jahresangaben der historischen Zeiten sind meiner Meinung nach mit Vorsicht zu betrachten. Es gab in meiner Jugendzeit Kiefernbestände wo ich die Stämme nicht mit den Armen umfassen konnte. Außerdem war der anhaltische Teil (bis 1918) dieses Gebietes zum größten Teil eingezäunt, aber so das Wild hereinkam und nicht wieder hinaus. Dann gab es mindestens 1 sogenanntes Torhaus mitten im Wald wo der Torhüter (Pförtner) wohnte. Auf preußischer Seite sind mir 2 Forsthäuser bekannt. Wie das früher üblich war gehörten zu diesen Häusern auch noch Feld und Wiese, also offene Stellen mitten im Wald. Die Grenze bildete ein sogenannter Brandriegel, ein baumfreier Streifen von ca. 25m Breite quer durch den Wald, der in großen Teilen bis zur 1. Erweiterung des Übungsplatzes erhalten blieb und auch heute noch trotz Sukzession erkennbar ist. Was auch auf die ehemaligen Felder und Wiesen der Siedlungsstätten zutrifft.
Um wieder zum Beweidungskonzept, welches abrupt endet,zu kommen bleibt nur noch der kurze Satz: Dann kam der Wolf!
stamo hat geschrieben:Schwalbenschwanz, selbstverständlich auch Offenlandbewohner und wie 39% der Schmetterlinge in Deutschland ebenfalls rote Liste, der Schwalbenschwanz sogar "vom Aussterben bedroht"
Interessanterweise hat er sich auf dem Bild auf einen Neophyten niedergelassen. Diese Pflanzenart ist m.W. zwar nicht als invasiv eingestuft aber man kann doch darüber schmunzeln.
Gruß Yogi
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » Mo Okt 30, 2017 10:35

yogibaer hat geschrieben:
stamo hat geschrieben:Schwalbenschwanz, selbstverständlich auch Offenlandbewohner und wie 39% der Schmetterlinge in Deutschland ebenfalls rote Liste, der Schwalbenschwanz sogar "vom Aussterben bedroht"
Interessanterweise hat er sich auf dem Bild auf einen Neophyten niedergelassen. Diese Pflanzenart ist m.W. zwar nicht als invasiv eingestuft aber man kann doch darüber schmunzeln.
Gruß Yogi

Kann sein, welche Pflanze ist das denn? Du bist der bessere Botaniker. Muss aber auch nicht sein, weil das Foto von vielen Orten auf der Welt stammen kann.
Alle oben gezeigten Arten können nämlich auch ohne Deutschland überleben. Bei uns ist das, wie gesagt, vergleichbar mit dem Denkmalschutz.
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon yogibaer » Mo Okt 30, 2017 12:39

Die Pflanze ist als Studentenblume, Tagetes patula cult., bekannt. Man findet sie auf Friedhöfen, Grünanlagen und im Ziergarten. Die Raupen des Schwalbenschwanzes ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Doldenblütlern, Apiaceae., die mit einigen Arten als Kulturform auch im Nutzgarten zu finden sind. Also kann man ihn als Kulturfolger bezeichnen.
So tragen eben alle Berufszweige die mit und von den Gewächsen die der Erdboden hervorbringt leben ihren Beitrag zum Artenschutz bei.
Und noch etwas anderes, wenn man die Zahlen des Bedeckungsgrades bei der Definition "Wald" verändert käme doch eine größere oder kleinere Gesamtfläche des Waldes eines Gebietes heraus. Ist besonders für die Kohlenstoffeinlagerung bedeutsam :wink:
Gruß Yogi
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon Grimli » Mo Okt 30, 2017 13:39

yogibaer hat geschrieben:Dann mal anders. Welche Funktionen hat ein Wald, neben der Erzeugung von Holz und Vernichtung der Offenlandarten, noch nach deinen Sinn?
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also bei uns vor allem das man die 0,33 Rothirsche + 0,44 Wildschweine pro Hektar (*Schätzung ohne die Vermehrung der letzten 3 Jahre richtig erfassen zu können) nicht so gut sehen kann, also ich glaub das war der tiefere Snn der da hinter steckte als man ab 1920 die offen Landschaft mit Kiefern für den Gruben Holz Anbau zu gepflanzt hat ... ein bis heute hin unwirtschaftliches Projekt der damaligen Energiewirtschaft , später dann Schieß und Freizeitvergnügen der Deutschland AG, bis zum unseligen Verkauf der selbigen an die Briten und Rückübertragung an die öffentlich Hand

Schafe gibts in unserer Gemarkung sowie in weiten teilen von Westfalen seit dem großen Preisverfall durch die Baumwolle nicht mehr, genau wie den Flachs Anbau ....Insgesamt ist die gesamte Woll und Stoffherstellung in Deutschland ausgestorben und damit auch die offen Landschaft ....
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon balkonbrett » Di Okt 31, 2017 17:28

Ich habe mir noch einmal die Mühe gemacht und über Deinen einleitenden Text nachgedacht.

Das Ökosystem Wald ist viel zu komplex als dass man es mit ein paar Bildchen aus Wikipedia und einem Link auf einen Zeitungsartikel beschreiben könnte. ( Wikipedia wird übrigens von ernsthaft wissenschaftlich arbeitenden Menschen durchaus kritisch gesehen.)

Das von Dir genannte Abplaggen mag an einzelnen Stellen sinnvoll sein. In einem Lawinenschutzwald dagegen dürfte es eine Katastrophe sein.

Bei einem Spaziergang habe ich heute Flächen gesehen, die Dir gefallen würden. Leider hatte ich nur mein Handy dabei.

Die ersten beiden Bilder zeigen einen Hang mit Südausrichtung. Die hellen Streifen sind sogenannte Steinriegel. Sie entstanden als diese Hänge früher noch landwirtschaftlich genutzt wurden. Die Steine, die bei der Bearbeitung des Bodens nach oben kamen, wurden auf der Grenze abgelegt. Diese Steinriegel bieten vielen Tieren Schutz und Unterschlupf und sind deswegen geschützt. Die Flächen dazwischen werden in einer Fördermaßnahme des Landratsamtes immer wieder gemäht oder von Schafen abgeweidet. Hier wird öffentliches Geld in die Hand genommen.
IMG0021A.jpg

IMG0022A.jpg

Das nächste Bild habe ich in meinem Wald gemacht. Hier habe ich mir in diesem Jahr einen Weg durch eine Kultur gemacht. Auch dabei entstand eine, wenn auch kleine, offene Fläche. In ein paar Jahren wird die wieder zugewachsen sein. Aber hoffentlich kann ich ja noch mehr Wege bauen…. Für diese Maßnahme habe ich leider kein öffentliches Geld bekommen.
IMG0019A.jpg


Das nächste Bild zeigt Mitglieder meines Vereins beim Abmähen eines Hanggrundstücks. Unter der Leitung von zwei Biologen führen wir diese Arbeit jedes Jahr durch. Hier haben sich inzwischen viele, darunter auch sehr seltene Pflanzen und Insekten angesiedelt. Auch dafür gibt es öffentliches Geld. Leider bekomme ich nichts davon. Es geht alles an den Verein.

P1020027.jpg

In meinem Wald würde ich nie Flächen frei machen, nur um Insekten einen Lebensraum zu schaffen. Das ergibt sich ganz von selbst. In der letzten Woche habe ich an einer Stelle einige Laubbäume gefällt, die für eine ökonomische Waldwirtschaft keinen Sinn machten. Das war ein großer Feldahorn und darunter einige verkrüppelte Kirschbäume. Dort ist eine große Lücke entstanden. So ist der Wald an dieser Stelle auch für einige Jahre offen. Leider habe ich kein Bild gemacht.

Insgesamt verstehe ich artenreiche Waldwirtschaft vor allem so, dass ich darauf achte einen bunt gemischten Wald zu haben. Bei einem Überschlag bin ich darauf gekommen, dass ich mindestens 30 verschiedene Baumarten in meinem Wald habe. Die bieten auch vielen Insekten eine Lebensgrundlage.
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Re: Artenreiche Waldwirtschaft ohne Zaun und gekauften Planz

Beitragvon stamo » Di Okt 31, 2017 17:59

Hey, vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag!
Wirklich toll, was du da zeigst.

Es sollte nicht so klingen, als ob jeder Wald abgeplaggt werden soll und selbstverständlich darf ein Lawinenschutzwald nicht entfernt werden. Aber es muss auch Platz für die Arten geben.

Wikipedia habe ich als Bildquelle aus rechtlichen Gründen genommen. Mir ist schon klar, dass man das in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht verwenden darf, aber auch in meinem Studium war Wikipedia brauchbar. Besonders wertvoll ist immer die Diskussionsseite zu einem Thema und die Quellenangabe. Die Inhalte muss man natürlich kritisch prüfen, immerhin kann dort jeder Hans, Franz und Hobbyholzer schreiben.
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