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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 129 von 302 • 1 ... 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Okt 09, 2020 8:15

@Douglasie
Ich kann Dich und deinen Frust gut verstehen. Bei solchen Nachbarn ist das ein Kampf gegen Windmühlen.
Verabschiede Dich einfach mental von der Fichte und sorg für klimastabilen Nachwuchs, dem der Käfer nichts
anhaben kann. Wir werden weitere Jahre mit langen Hitzperioden ohne Niederschläge bekommen. Ideal für
den Käfer. Früher oder später macht der den letzen Fichten den Garaus.

Ich kann einige meiner regionalen Waldnachbarn (gottseidank mehrere km entfernt) aber auch verstehen, die nichts mehr machen.
Einige haben in 2018/2019 enormen Zeit-, Geld- und Arbeitsaufwand in den Wald investiert und der Käfer hat sich
trotzdem weiter ausgebreitet. Da fragt man sich zu Recht, wofür man das Ganze macht.

Ich selber habe noch die leise Hoffnung, dass ich meine Fichten solange retten kann, bis die Preise wieder nach
oben gehen. Die Schäden an meinen Fichten halten sich noch in Grenzen. Auch weil ich mit jedem Jahr dazu
lerne und inzwischen glaube, dass ich Mittel habe, die Käferausbreitung wirksam einzugrenzen. Das würde aber
nicht klappen, wenn mein Wald mehr als eine Schlepperstunde entfernt wäre.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon henne » Fr Okt 09, 2020 9:07

Wir haben vor 2 Jahren stehende Fichtenbestände,Borkenkäferfrei, zum sehr guten Kurs verkauft.
Heute sind beide Flächen kahlgefressen.
Der Wald wird immer mehr zum Spekulationsobjekt.
Ein realer Gewinn aus Holzwirtschaft ist bei uns hier im Teutoburger Wald wohl nicht mehr zu erzielen.
Hier sprechen wir schon davon,dass man sich Wald "leisten" muss....als teures Hobby.
Nun brechen in den anderen Bereichen der Landwirtschaft(Schweine,Kartoffeln usw.)gerade die zu erzielenden Erlöse weg.
Mit der Folge,dass wohl so Einige versuchen werden,sich vom Wald,dem "Klotz am Bein",zu trennen .
Die Preise fallen bereits.
Gruss aus dem Nordwesten
Henne
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Fr Okt 09, 2020 9:58

Steyrer8055 hat geschrieben:Hallo WE Holzer!
Es ist depremierend zu hören das in einem Weisstannen-Land die Säger dieses Holz gar nicht annehmen! Wo wir alle wissen,wie schwierig die Tanne hoch zu bringen ist. Bei uns gibt es einen kleinen Abzug,aber das war es dann schon!
Die Säger die das machen,haben fachmännisch einen "VOGEL"!
Ich komme nächste Zeit mit einem Säger,der es nur noch aus "Berufung" macht zusammen. Von dem erwarte ich eine offene, ehrliche Diskussion rund um den Sägebetrieb!

mfg Steyrer8055

Ist der einzige Säger, der eine Gattersäge hat und starkes Tannenholz gut verarbeiten kann. Also wird er mit Tannenkäferholz „überschwemmt“. Sein Nasslager am Werk ist gut mit starken Tannen gefüllt. Die blauen Käfertannen gehen viel ins Verpackungsholz und da ist Nachfrage, Verarbeitungskapazität begrenzt. Gut, dass ich regelmäßig an ihn direkt verkaufe. Aber Fichtenholz ist bei den Sägern generell beliebter. Wahrscheinlich weil die Kunden die leichtere Fichte bevorzugen. Habe gehört, dass die Zimmerleute schon mal bei der Abholung Tannenholz aussortieren. Sobald es Zuviel Holz am Markt gibt, hat man Probleme mit der Tannenvermarktung. War nach den großen Stürmen auch schon so. Aber sobald es mal keine Fichten mehr gibt, wird das Tannenholz mit Handkuss genommen.
WE Holzer
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Fr Okt 09, 2020 14:50

henne hat geschrieben:Wir haben vor 2 Jahren stehende Fichtenbestände,Borkenkäferfrei, zum sehr guten Kurs verkauft.
Heute sind beide Flächen kahlgefressen.
Der Wald wird immer mehr zum Spekulationsobjekt.
Ein realer Gewinn aus Holzwirtschaft ist bei uns hier im Teutoburger Wald wohl nicht mehr zu erzielen.
Hier sprechen wir schon davon,dass man sich Wald "leisten" muss....als teures Hobby.
Nun brechen in den anderen Bereichen der Landwirtschaft(Schweine,Kartoffeln usw.)gerade die zu erzielenden Erlöse weg.
Mit der Folge,dass wohl so Einige versuchen werden,sich vom Wald,dem "Klotz am Bein",zu trennen .
Die Preise fallen bereits.
Gruss aus dem Nordwesten
Henne


In Zeiten des Klimawandels wird Fichten-Waldkauf zum Risiko. Ruck-Zuck ist das für den stehenden Bestand eingesetzte Kapital so gut wie weg wenn der Käfer zuschlägt. Es bleibt dann noch der Bodenwert. Mit Aufforstung ist man dann für lange Zeit nahezu auf Null. Ich wüsste zur Zeit nicht was ich für einen Fichtenwald bezahlen wollte. Das gilt für Risikogebiete. In Höhenlagen und am Alpenrand sieht es anders aus. In den 90ern nach den Stürmen wollte so mancher Waldbesitzer sein Grundstück schon verschenken - hat mir ein Kollege erzählt.
WE Holzer
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Okt 10, 2020 0:11

Ich selber habe noch die leise Hoffnung, dass ich meine Fichten solange retten kann, bis die Preise wieder nach
oben gehen.


Genauso habe ich bisher auch immer noch gedacht. Aber davon habe ich mich verabschiedet. Wenn ich mal an einer Stelle bin, wo ich einen guten Rundumblick über das Land habe, dann sehe ich die ganzen Bergspitzen voller noch gesunder Fichten. Wälder ohne Ende hier im Sauerland.

Wenn nun der Käfer jedes Jahr weiterwandert auch in höhere Lagen, dann hat er dennoch mindestens für 10 Jahre noch frische Fichten zu fressen. Und die Säger haben jedes Jahr wieder weinende Waldbauern im Büro, denen sie gnädigerweise ihre Käferfichten für 25 Euro pro fm abnehmen. Ich habe mir deshalb abgeschminkt, meine Fichten retten zu können.

Hätten wir doch bloß vor 5 Jahren noch viel brutaler durchforstet. Jetzt durchforstet der Käfer.

Also beschäftige ich mich damit, wie ich die Flächen in den nächsten Jahren wenigstens kostenneutral von Fichten geräumt bekomme. Momentan gibt es dafür noch Zuschüsse. Ob das in 5 Jahren noch so sein wird, weiß niemand. Hier in NRW wurde gerade beschlossen, den bisher bei 30.000 € gedeckelten Fördertopf pro Betrieb auf 50.000 € anzuheben. Man bekommt also 8 Euro pro fm als Zuschuß zur Beräumung der Flächen, maximal jedoch begrenzt bisher auf 30.000 € pro Betrieb, jetzt 50.000. Und man plant, die Waldbauern für die Co2-Bindung ihrer Wälder zu entschädigen. Das sind alles nette Vorhaben, ich warte aber mit dem Jubel ab, bis das 'Geld auf meinem Konto ist. Denn es wird schon gemunkelt, dass der Fördertopf für 2020 schon leer wäre. Wer die gute Nachricht nachlesen möchte, dann hier:

https://www.wald-und-holz.nrw.de/aktuelle-meldungen/weitere-unterstuetzung-fuer-waldbesitz
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon germane » Sa Okt 10, 2020 1:23

Ich habe bei Naturverjüngung (Knie-/Mannshoch) Fichte auf Südhang in 2019 keinen Zuwachs gehabt. 2020 auch auf windgeschütztem Nordhang. Da immer noch mehr Windräder aufgestellt werden, wird das Problem mit der Dürre vorerst nicht besser werden.
Zuwachs habe ich noch bei Ahorn, Nuss, Kirsche, Kiefer und paar andere. Ich lass die jetzt wachsen und hoffe dass die Lücken von Buchen mal zugewachsen werden.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Okt 10, 2020 18:19

@Kormoran2
Du gehst bei Deiner Prognose davon aus, dass die kommenden Sommer künftig immer so werden
wie die drei letzten. Das glaube ich nicht. Wir werden wieder kühle und nasse Sommer bekommen. Und das
wird die Käferpopulation deutlich senken. In 2018 hatten hatten wir die Situation, dass sehr große Mengen
brutfähiges Material durch Friederike auf einen sehr heißen und trockenen Sommer trafen. Seitdem
ist die Populationen noch nicht wieder auf "Normalmaß" geschrumpft. Genau das wird sie aber nach einem
"normalen", feuchten, kühlen Sommer. Und dann werden sich auch die Preise wieder erholen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Okt 10, 2020 18:41

Wir hatten hier '18 alles normal und püntktlich Anfang Mai sauber und sind seither hinter jedem Käferbaum hergerannt.
Trotzdem hat sich die Käferpopulation hoch geschaukelt.
Ohne Wasser ist alles nichts.
Eben so, wie vor nicht mal 10 Jahren hier die Meinung verbreitet wurde, dass die Ki von der Fi verdrängt wird, gehe ich immer noch davon aus, dass uns hier ( am Südrand des thüringer Waldes) auch in Zukunft hauptsächlich die Fichte ernähren wird.
Aber die Wiederbewaldung der größeren Käferflächen mit " wirtschaftlichen " Baumarten dauert nach dieser Katastrophe vielerorts nicht die gewohnten 5-10 Jahre sondern das 2-3fache, weil immer mehr Waldbesitzern das Geld ausgeht.
Die können dann eben nur mit Naturverjüngung und Brennholznutzung der Pionierbaumarten überhaupt eine neue Waldgeneration auf bauen.

:shock:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Bison » Sa Okt 10, 2020 21:15

Oberdoerfler hat geschrieben:@Kormoran2
Du gehst bei Deiner Prognose davon aus, dass die kommenden Sommer künftig immer so werden
wie die drei letzten. Das glaube ich nicht. Wir werden wieder kühle und nasse Sommer bekommen. Und das
wird die Käferpopulation deutlich senken. In 2018 hatten hatten wir die Situation, dass sehr große Mengen
brutfähiges Material durch Friederike auf einen sehr heißen und trockenen Sommer trafen. Seitdem
ist die Populationen noch nicht wieder auf "Normalmaß" geschrumpft. Genau das wird sie aber nach einem
"normalen", feuchten, kühlen Sommer. Und dann werden sich auch die Preise wieder erholen.


sorry aber bei so dermaßen gigantisch hohen schadholzmengen ist der preis über jahre hinweg im keller. wenn ich hier mal im umkreis von 200 km die sägewerke anschaue von wo die überall her die schadholzmengen bekomme dann wird mir schlecht. verbrecherbanden sind das. heute das infoschreiben von der wbv erhalten, schnittholz wird um einges teurer. nun findet mal den fehler
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Okt 10, 2020 21:30

Wer als Käfer- geplagter Waldbesitzer aktuell Schnittholz kauft, gehört auch geteert und gefedert.

Bei Preisen von max.25 €/Fm frei Waldstraße für frisches Käferholz kann ich mit Mobilsägern jeden Bloch ohne Seitenbretter kantig schneiden lassen und trotzdem ist jedes Stück Sägeware noch günstiger als vom Handel!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Bison » Sa Okt 10, 2020 21:39

hat ja keiner gesagt das käfergeplagte waldbauern schnittholz kaufen, oder?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » So Okt 11, 2020 1:01

Hier bei uns kaufen käfergeplagte Waldbauern Bandsägewerke, steht bald in jedem Dorf eine.....
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » So Okt 11, 2020 7:54

Richtig so!
Zeigt der Rohholzmafia den Stinkefinger!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 15er » So Okt 11, 2020 16:40

Westerwälder hat geschrieben:Hier bei uns kaufen käfergeplagte Waldbauern Bandsägewerke, steht bald in jedem Dorf eine.....


puuh was machen die dann mit der Schnittware? Stapeln, trocknen und dann?

Bei uns fasst ja kaum mehr ein Zimmerer was anderes an als KVH und Leimbinder.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » So Okt 11, 2020 18:22

Hier baut sich im Moment gefühlt jeder einen neuen Schuppen, verschalt die Wand, lässt Eichenbohleaufschneiden oder was auch immer...ich werd dauernd gefragt ob ich noch was sägen kann....will aber eigentlich kein Lohnsäger werden.

Wenn ne Säge im Dorf ist geht keiner mehr zum Baumarkt....
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