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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Do Dez 10, 2020 15:53

Fernerkundung kann sicherlich automatisch geschädigte Fichten erkennen, wenn sie sich verfärben.

In dem von Waldstolz beschriebenen Einsatzgebiet kann ich mir den Service vorstellen.
Wenn ich entweder so viel Wald habe oder so weit weg wohne, dass ich die Bestände nicht alle
paar Wochen ablaufen kann.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Do Dez 10, 2020 16:03

@Waldstolz


Einigei Sachen zu deinem Vorhaben.

1. Der aktive Waldbauer weiß in der Regel um den Zustand seines Waldes bescheid. Ob er handelt oder nicht, wird sich sicherlich nicht durch Satellitenbilder ändern!

2. Der passive braucht keine Satellitenbilder, weil es ihm in der Regel egal ist. Deswegen auch passiver Waldbesitzer!

3. Interessant wäre es eventuell für Staats- und Landesforsten, die durch chronische Unterbesetzung an aktiv arbeitenden Fachkräften nicht wissen, was wo im Wald los ist.

4. Vitalitätsveränderungen bei Nadelbäumen sind durch Hitze und Trockenheit hervorgerufen. Die Käfermassen sind lediglich eine Folgeerscheinung diverser Kalamitäten.

Da halte ich einen Spürhund, mit spezieller Ausbildung auf Käfer für wesentlich sinnvoller! Oder aber die gute alte manuelle Kontrolle.

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Waldstolz » Do Dez 10, 2020 16:43

@Schottenmolch

gerne nehme ich Stellung zu deinen Punkten

zu 1) weiß jeder aktive Waldbauer z.B. alle 2 Wochen über seine gesamte Fläche Bescheid? Die Entscheidung zum Handeln liegt natürlich immer beim Waldbesitzer. Die Satellitenbilder dienen nur zur Unterstützung.

zu 2) Das ist richtig wenn unser Service nur „Bilder“ beinhaltet und es wäre richtig wenn es allen passiven Waldbesitzern egal ist. Passive Waldbesitzer, die aber Interesse haben, dass es ihrem Wald gut geht, gibt es auch. Mit diesem Service gibt es eine Möglichkeit ein Wald zu überwachen und mit unseren lokalen Partnern kann dann auch das Doing im Wald eingeleitet werden.

Ich glaube jeder aktive Waldbesitzer freut sich, wenn sein passiver Nachbar diesen Service abschließen würde :) denn der Borkenkäfer macht nicht am Grenzstein halt!

zu 3) für die ist es sicherlich auch interessant, guter Hinweiß, danke!

zu 4) So auch mein Verständnis. Der Borkenkäfer, als schon immer da gewesener Schädling, nutzt seine Zeit und bohrt sich erfolgreich in sich nicht mit Harz verteidigende Bäume. Sein exponentielles Ausbreiten kann man jedoch begrenzen!

Viele Grüße
und danke für das kritische Feedback!!
:klee: http://www.waldstolz.de :klee:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Do Dez 10, 2020 16:57

So richtig ist mir nicht klar was Waldstolz rausfinden will.

An Borkenkäfermonitoring mit Drohnen wird schon gearbeitet. Das Erkennen von dürren Bäumen in Beständen wird schon gemacht. Und ja um einen Baum, der in der Käfersaison dürr wird, findet man gerne auch frisch befallene Käferbäume. Ist bei uns zumindest so.

Daneben wird an Drohnen mit Geruchssensor geforscht, die Käferfichten entdecken sollen.
Außerdem noch an Drohnen, die befallene Bäume an Veränderungen in der Grünfärbung der Nadeln frühzeitig erkennen sollen.

Ist doch eine gute Sache mit den Drohnen. Leider können oder wollen nicht alle Waldbesitzer regelmäßige Kontrollgänge machen und da können Drohnen unterstützen. Der Waldbesitzer kann dann die Karte mit dem Standort des Käfernestes an den Forstunternehmer schicken auf dass er es beim nächsten Durchgang fällt.

Bei Massenvermehrung braucht man keine Drohnen mehr, um das Problem zu erkennen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » Do Dez 10, 2020 16:58

Dann sollten wir einfach diejenigen Fragen die unter der Kalamität dieses Jahr sehr gelitten haben. Hätte ein täglich aktuelles Satelitenbild aller Waldflächen mit rot eingekreisten braunen Kronen die Katastrophe aufhalten können?

Im Staatsforst bei uns stehen überhaupt keine Erntekapazitäten zur Verfügung die auf sowas reagieren könnten. Ich würde mal vermuten, dass damit der Ernteprozess sehr unwirtschaftlich wird und im Ergebnis nichts ändert.

Bei 8 ha und viel Einsatz kein Problem, bei 10 gehts auch noch, bei 20 wird es schon schwierig....und dann? Hier hat es jedenfalls keiner hinbekommen, die Kleinen nicht und die Großen auch nicht. Wassermangel betrifft alle Gleichzeitig. Der Käfer kommt erst danach ins Geschäft.

Westerwälder
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Do Dez 10, 2020 17:13

Der Grundbeitrag ist 70,- Euro pro Jahr und das bis zu einer Fläche von 3 Hektar.
Für 70 Euro muß ich als angestellter Knecht in der freien Wirtschaft 8 bis 9 Stunden arbeiten.
Wieviel Zeit bräuchte ich pro Jahr, um 3 Hektar regelmäßig zu kontrollieren ? Angenommen pro Kontrolle eine halbe Stunde, dann könnte ich zu dem Preis fast 20 mal kontrollieren, also alle drei Wochen 'ne Runde drehen. Kann man eigentlich Vermüllungen durch Mitbürger und Ablauf der Bäche auch via Satellit erkennen ? Ich denke nicht. Also sollte man weiterhin von Zeit zu Zeit eine wenigstens grobe Begehung / Besichtigung durchführen.

Interessant wäre auch, wieviel die Dienstleistung für größere Flächen kosten soll. Bei mir wären es mehr als 3 Hektar...
Waldnachbarn melden übrigens auch teilweise tote Bäume oder wenn mal einer übern Weg liegen sollte. Die Waldnachbarn sind bisher kostenlos.

70,- Euro und mehr müßte ja unterm Strich pro Jahr wieder reinkommen. Das sehe ich so nicht, daß das klappt. Ich rechne mit einem Reinertrag pro Hektar und Jahr von gerade mal 70-100 Euro. Ich glaube, meine Elterngeneration hat mehr in den Wald reingesteckt als rausbekommen, wenn man das alles mal über Jahrzehnte zusammenrechnen würde. Vielleicht ziehen die Holzpreise ja in der Zukunft mal wieder an und Muttern kann dann doch nochmal was einschlagen lassen. Aber das steht in den Sternen..

Und wenn mir die Fichte jetzt verrecken sollte, dann verreckt sie eben.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Falke » Do Dez 10, 2020 17:20

Tiefergehende Diskussion zum "Waldmonitoring" bitte hier führen: post1822705.html#p1822705

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Do Dez 10, 2020 17:24

Hallo Westerwälder,

Bei einer Massenvermehrung der Käfer wie bei euch braucht es keine Drohnen, um den Schaden zu erkennen und die Erntekapazitäten sind dann natürlich auch ein Problem.

Bei uns verschwinden die Fichtenwälder (und mittlerweile auch die Tannenwälder) - noch - langsam. Dh. es gibt jedes Jahr Käfernester, die man noch eindämmen kann. Beim entdecken dieser Nester sind Drohnen doch sinnvoll. V.a. für große Waldbesitzer wie Staats- und Kommunalwald. Ein Förster kann doch auf seiner Fläche keine komplette wöchentliche Kontrolle durchführen.

Unser Förster hat dieses Jahr Drohnenbefliegung seiner Flächen machen lassen und dabei im Wald von einem Privatwald Nachbarn Kronenverfärbungen festgestellt. Der war beeindruckt, weil er beim Kontrollgang nichts festgestellt hat und die Bäume nach dem Fällen wirklich Käfer am Kronenansatz hatten.

Also ich finde die Forschung für drohnenbasiertes Borkenkäfermonitoring gut. Persönlich mache ich das konventionell. Aber für viele Waldbesitzer wäre sowas eine gute Sache. Die meisten im Forum brauchen auch keine Drohnen, weil ihr Herz am Wald hängt und sie sich um ihn kümmern.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » Do Dez 10, 2020 17:25

Sorry Falke.....zu spät gesehen
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Fr Dez 11, 2020 0:22

Dr. Niesar aus Münster predigt den Waldbauern immer, dass Fichten mit braunen Kronen sowieso nicht mehr zu retten sind und noch nicht mal mehr Käferbrut enthalten. Im Grunde wäre es also nicht eilig, diese zu entfernen. Man solle sich lieber intensiv um frisch befallene Fichten kümmern.
Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie grüne Nadeln abwerfen. Und das teilweise so intensiv, dass sie zentimeterhoch auf dem Boden liegen. Reifenspuren von gestern werden schon wieder mit grünen Nadeln bedeckt. Diese Bäume müssen sofort raus.

Ich glaube, mit dem Käferbefall ist es mittlerweile wie mit Korona. Dort kann das Gesundheitsamt die Ansteckungswege nicht mehr nachverfolgen, weil es sie quasi überflutet. Und bei den Käfern artet die Bekämpfung auch in eine Sisyphos-Arbeit aus. Gestern noch gesund, heute liegen die grünen Nadeln auf dem Boden.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Dez 11, 2020 7:23

Grundsätzlich scheint es zu stimmen, dass in den Fichten mit den braunen Kronen keine Käfer mehr drin sind.
Es gibt aber auch Ausnahmen: In letzten Frühjahr habe ich unter der Rinde abgestorbener Fichten reichlich
ausgewachsene Käfer gefunden. Man sollte besser erst einmal nachschauen, bevor man braune Fichten
unbeachtet stehen lässt.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Fr Dez 11, 2020 7:47

Bei Bäumen die erst im Oktober oder November braun werden, ist es doch normal, dass die Käfer und die Brut unter der Rinde bleiben, zumindest teilweise.

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon DMS » Fr Dez 11, 2020 9:39

In einem Waldstück von mir (3ha) ist der Borkenkäfer eingeflogen, auf einen Schlag hat es 300fm erwischt. Da hat keine Kontrolle genützt, der Käfer hat massenweise die Fichten zum Absterben gebracht. Der Bestand war durch die Trockenheit geschwächt. Die Ursache ist nicht der Käfer, sondern die Trockenheit und untergeordnet Reinbestände, weil der Käfer bei uns auch Lärchen usw. notfalls befällt.

Ich habe kürzlich auch braune Fichten weggemacht, da war der Käfer in unglaublicher Zahl drinn, zum überwintern. Die hätten meiner Meinung bestimmt bis Frühjahr überlebt, als ich die auf die Handfläche genommen hab -dachte die leben nicht mehr-, fingen die nach einer Weile an aufzutauen und sind gekrabbelt.
Fazit: Käferhysterie ist meiner Meinung nach, auch wenn es mich massiv erwischt hat, nicht die eigentliche Ursache. Die Hauptgefahr ist die Trockenheit, der Käfer würde früher oder später durch genügend Niederschläge und niedrigere Temperaturen eingegrenzt, aber das ist wohl Vergangenheit. Alternativen nicht in Sicht, zumal bei uns die Spätfröste zunehmen, Traubeneichen/Douglasien massive Schäden am Haupttrieb.
Zuletzt geändert von DMS am Fr Dez 11, 2020 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Ich bin kein Untertan.
Es braucht weder Herrn noch Knecht, dann ist die Welt gerecht.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » Fr Dez 11, 2020 13:55

Bild von heute Morgen, so sieht bei uns im Wald ein frische behandelte Käferfläche aus. Bis jetzt liegen ca. 6.000 fm, 2 Stellen mit Fichten kommen noch und dann haben wir unser Käferproblem durch. Zu meinen Lebzeiten hab ich dann kein Problem mehr mit Borkenkäfern, Fichte aus.

...und ich freu mich auf das frische Grün.

Westerwälder

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon xaver1 » Fr Dez 11, 2020 14:09

Westerwälder hat geschrieben:Bild von heute Morgen, so sieht bei uns im Wald ein frische behandelte Käferfläche aus. Bis jetzt liegen ca. 6.000 fm, 2 Stellen mit Fichten kommen noch und dann haben wir unser Käferproblem durch. Zu meinen Lebzeiten hab ich dann kein Problem mehr mit Borkenkäfern, Fichte aus.


Hallo Westerwälder, bei uns war vor kurzen in der Zeitung von der Landwirtschaftskammer eine Betriebsreportage drin, ......... Waldumbau ... bla, bla, bla..... schon jetzt wird der Holzvorrat möglichst gering gehalten, damit in Zukunft weniger Kalamitätsholz anfällt. :lol: :roll: n8

Wieder mal ein typischer Beitrag von so Schreibtischtätern.

mfg
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