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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Apr 03, 2021 0:11

Tja, das ist die Frage der Fragen. Manche behaupten ja, man würde mit den Kastenfallen die Käfer erst recht in den Wald hineinholen. Ich will jetzt völlig unvoreingenommen sagen: Sie könnten Recht haben, könnten aber auch völlig Unrecht haben. Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass wir die Käfer erst recht angelockt haben. Denn es wurde mehrfach beobachtet, dass Käfer"wolken" von oben herabkamen und in den Wald einfielen. Das wurde sogar so oft beobachtet, dass "Wald und Holz NRW" dem beipflichtete und die 500m Lagerdistanz von Käferholz zum gesunden Wald als unsinnig bezeichnete und aufhob.

Also bleibt vielleicht dann doch die Wirkung, normal anfliegende Käfer abzufangen. Immerhin haben wir sehr gute Fangergebnisse gehabt im letzten Sommer.

Wir haben die zahlreichen beschädigten Fallen repariert und bringen sie genauso wie die reparierten Trinets wieder aus. Allerdings ist es schwierig, die richtigen Standorte auszuwählen. So wie früher, 20 m vor der Waldkante aufzustellen, ist gar nicht mehr möglich, da es keine Waldkante mehr gibt.

Die Trinets müssen ja neu begiftet werden. Noch vor einem Jahr wurde behauptet, die eigenhändige Neubegiftung wäre unwirksam und unzulässig. Man sollte neue werksmäßig begiftete Netze kaufen. Komischerweise wird nun die Neulieferung von begifteten Netzen abgestellt. Man muß also die Trínets entsorgen oder man begiftet sie selbst mit Fastac Forst oder Ähnlichem. Das sehe ich als weitere Schikane an, die den Waldbauern das Leben schwer macht. Fastac oder Karate zu besorgen wird zunehmend schwierig, abgesehen vom horrenden Preis.

Ich werde hier auch wieder über Fangergebnisse berichten.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Apr 03, 2021 0:15

Wir bringen übrigens 35 3-fach-Kastenfallen aus und ca. 15 Trinets. Die Trinets werden dort aufgestellt, wo man nur schwer hinkommt für eine regelmäßige Wartung. Denn die regelmäßige Wartung von Kastenfallen ist ja auch irgendwie an das Wegenetz gekoppelt. Wenn ich 35 Kastenfallen warten will, kann ich nicht jedesmal 100 m in den Bestand hineingehen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Apr 03, 2021 7:34

Kormoran2 hat geschrieben:35 3-fach-Kastenfallen aus und ca. 15 Trinets.

Das ist ein Wort! Jede Woche mit "Flugwetter" 35 Fallensterne zu reinigen, ist wirklich viel Aufwand.

Kormoran2 hat geschrieben:Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass wir die Käfer erst recht angelockt haben

Die habe ich auch nicht. Ich weiß auch nicht, welches Probleme einige mit dem "Anlocken" haben.
Ich will die Käfer ja tatsächlich zu den Fallen locken. Dort werden sie ggf. gefangen oder gehen schlimmstenfalls
in benachbarte Fichten, die ich sehr genau im Auge behalten kann. Ohne Fallen werden die Käfer mit Sicherheit
nicht gefangen. Sie suchen sich dann woanders Fichten, die ich nicht so gut im Blick habe.

Die Situation mit den Trinets ist echt Mist. Österreich hat wohl eine Zulassungsverlängerung erwirkt.
Deutschland nicht. Ab nächsten Jahr darf man die Trinets gar nicht mehr aufstellen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Apr 09, 2021 9:00

Da die Jahreszeit passt, möchte ich an dieser Stelle mal meine Erfahrungen aus drei Jahren Käferbekämpfung zum Besten geben. Da ich mit meinen paar ha nur eine sehr eingeschränkte Sicht auf die Dinge haben kann, würde ich mich freuen, wenn andere die Erfahrungen kommentieren.

1. Bekämpfung wirkt
Ich habe in den letzten drei Jahren auf meinen 5,5 ha Wald mit größtenteils 60 jähriger Fichte rund 200 fm Käferholz verloren. Mein Wald liegt im Kernschadensgebiet von Friederike und folgenden Käferschäden. Ich schätze, dass ich ohne Bekämpfung (nur regelmäßig Harvester bestellen) mindestens die fünffache Menge an Fichte verloren hätte. Mit meinem heutigen Wissen hätte ich 2018 anders gehandelt und die Schäden wären wahrscheinlich geringer ausgefallen.

2. Keine „saubere Wirtschaft“ im März/April
Zu Beginn des Jahres suchen die überwinternden Käfer frisches Holz. Wenn dann im Bestand kein Holz aus Windwürfen/Schneebruch etc. rumliegt, kommt es sofort zu Stehendbefall. Deswegen lasse ich in den gefährdeten Bereichen Kronen und/oder Stämme liegen, die ich begifte.

3. Fangholzhaufen besser als Trinet
Die Fangholzhaufen kann ich dichter an die gesunden Bäume stellen (6m im Gegensatz zu 9m). Sie passen deshalb besser in kleine Lücken. Trinets sind windanfällig. Ich hatte mehrfach den Fall, dass die Füße mit Hering im Boden geblieben sind und das Gestänge rausgerissen wurde. Bei Fangholzhaufen passiert das nicht. Fangholzhaufen wirken (subjektiv) besser. Das kann am Abstand liegen oder daran, dass das frische Holz zusätzlich attraktiv auf die Käfer wirkt. Bei Fangholzhaufen bin ich freier bei der Wahl des Pflanzenschutzmittels und der Dispenser. Beim Trinet bin ich an die Angebote des Herstellers gebunden.

4. Stehendbefall sofort entnehmen
Wenn ich eine befallene Fichte bei mir entdecke, ist die innerhalb von zwei Tagen zumindest gefällt, entastet und begiftet. Ob ich sie im Bestand als Fangbaum liegen lasse oder raus rücke, entscheide ich im Einzelfall.

5. Bekämpfung entweder richtig oder gar nicht
Wirklich wirksam ist die Bekämpfung nur dann, wenn ich alle zugelassenen Maßnahmen ausschöpfe und regelmäßig anpasse. Dazu gehört: Fangeinrichtungen in allen Käfernestern aufstellen, sobald der Abstand (12m) groß genug ist; Fangeinrichtungen regelmäßig auf sicheren Stand kontrollieren; Dispenser rechtzeitig erneuern; Fangeinrichtungen rechtzeitig neu begiften; Frischholzpolter begiften und Dispenser daran anbringen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Apr 10, 2021 1:05

Sehr ambitioniert, Oberdörfler.
ad 1. 5,5 ha sind schon eine Größe, die Rückschlüsse auf Käferanflug ja oder nein zulassen. Ich würde sagen, dass das schnelle Abfahren von befallenem Holz wichtig ist. Wenn man erst wartet, bis nächstes Mal ein Harvester in der Nähe ist, ist die Katastrophe längst passiert. Natürlich sollte das abgefahrene Holz auch schnellstens im Sägewerk entrindet werden. Denn wie jetzt bekannt, fliegen Käfer auch größere Entfernungen. Erst durch Entrindung ist gewährleistet, dass die Bastschicht, in der die Käfer leben, austrocknet und somit die Käfer verenden.

ad 2. Finde ich ganz richtig. Aber diese Fanghaufen oder Fangbäume müssen aus "fängischem Holz" bestehen. Also frischem Holz, das auch Lockwirkung hat.

ad 3 Na ja, Trinets kann man doch auch nah heranstellen, was ich aber nicht gut fände. Zu nah an die Bäume gestellt, könnten die Käfer im Anflug doch schnell mal beim Baum landen anstatt beim Trinet.

Die Trinet-Nachteile, die du nennst, kann ich bestätigen. Trinets, die nicht zusätzlich mit Bodenankern befestigt sind (bekommt man im Campingbedarf), fliegen beim ersten Sturm weg. Und sie verlieren
die Plastikspitzen zum Einrammen in den Boden. Demgegenüber machen Fangholzhaufen aus Frischholz sehr viel Arbeit. Und sie sind nicht den ganzen Sommer über als frisch zu bezeichnen. Müssen also erneuert werden.

ad 4 sehr ambitioniert, verlangt ständige Wachsamkeit

ad 5 Kann ich alles bestätigen.

Die Käferbekämpfung verlangt Dauereinsatz bis in den September hinein. Ich weiß auch, dass die Vielzahl an Fallen mir Probleme bereiten wird. Ich weiß auch, dass ich es nicht schaffen werde, sie wöchentlich zu leeren, wenn es angesagt wäre. Aber ich werde mich bemühen.
Besonders bei Regenfall müssen sie anschließend geleert werden, egal, wie voll sie sind. Denn schon nach wenigen Tagen beginnen die ersoffenen Käfer zu stinken und vergrämen somit die Käfer. Lediglich ziehen sie die Totengräber-Käfer an (schwarz-rot gepunktet, mittelgroß, ca. 10 mm lang)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » Sa Apr 10, 2021 10:40

Das ist vorbildlich wie Oberdörfler da vorgegangen ist und lässt einen Betroffenen zunächst mal „alt“ aussehen obwohl ich mich auch zu denen zählen würde die sich immer sofort gekümmert haben. Es scheint bei Dir aber auch alles zu passen: Fachliche Kompetenz, Maschinenpark, praktische Fähigkeiten, Interesse am Thema, Flächengrösse passt für einen gesunden „Einmann-Betrieb“, Zeit für Noteinsätze, usw.

Viele Privatwaldbesitzer erfüllen nicht mal eines dieser Kriterien. Auch die Größe ist nicht unwichtig, wenn Du nicht 5 sonder vielleicht 20 ha hättest wäre das schon eine Vollbeschäftigung.....oder man müsste konsequenter Weise jemanden einstellen. Darf man als Waldbesitzer auch sagen „...das ist mir jetzt zu viel, der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum möglicherweise geretteten Wert? Ich geb die Fichte auf!?“

Ganz zu schweigen wie das ein staatlicher Förster in einem 2000ha Revier hinbekommen soll. Ich meine jedoch hier in den Schadensgebieten zu erkennen, dass die richtig großen Privatwaldbesitzer (Fürsten und Co.) bessere Bestände erhalten können als der Staatswald. Scheinbar wird da auch mehr drauf geachtet und investiert.

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Apr 10, 2021 12:42

Kormoran2 hat geschrieben:Ich würde sagen, dass das schnelle Abfahren von befallenem Holz wichtig ist.

Volle Zustimmung. Da ich da aber keinen Einfluss auf die Abfuhr habe, muss ich die Polter begiften. Ich habe in der Nähe gesehen, was passiert wenn ein frisches Käferholzpolter weder begiftet noch zeitnah abgefahren wird. Im 50-Meter Umkreis waren alle Fichten befallen.

Kormoran2 hat geschrieben:Aber diese Fanghaufen oder Fangbäume müssen aus "fängischem Holz" bestehen. Also frischem Holz, das auch Lockwirkung hat.

Stimmt. Bisher hatte ich aber immer Glück, dass von den Einzelwürfen im Frühjahr so viel frisches Material rumlag, dass ich 5 Fanghaufen bauen konnte. Damit, frische stehende Fichte für Fangholzhaufen runterzuschneiden, hätte ich auch ein Problem. Wo ich kein Material für Fanghaufen hatte, habe ich Trinets hingestellt. Das geht nächsten Jahr aber nicht mehr. Die Trinets darf man dann nicht mehr aufstellen.

Kormoran2 hat geschrieben:Demgegenüber machen Fangholzhaufen aus Frischholz sehr viel Arbeit. Und sie sind nicht den ganzen Sommer über als frisch zu bezeichnen. Müssen also erneuert werden.

Frisches Holz stelle ich Ende Juni nur dran, wenn ich gerade was in der Nähe habe. Ansonsten hänge ich nur neue Dispenser rein und begifte. Die Haufen nochmal neu aufzubauen, ist mir auch zu aufwändig.

Westerwälder hat geschrieben: Auch die Größe ist nicht unwichtig, wenn Du nicht 5 sonder vielleicht 20 ha hättest wäre das schon eine Vollbeschäftigung

Volle Zustimmung. 10 ha wären vielleicht noch zu bewältigen gewesen. Mehr aber nicht. Am meisten Aufwand haben die regelmäßigen Kontrollgänge verursacht.
Da muss man jeden Baum einzeln anlaufen und das auch beim richtigen Wetter. Sonst übersieht man befallene Bäume.
Ansonsten mache ich für den Aufwand folgende Rechnung auf: Die 200fm bei mir entstandenem Käferholz sorgen für einen Verlust von mindestens 50€ je fm im Vergleich zum "Normalverkauf". Das macht schon mal 10.000€ Verlust. Wenn ich jetzt annehme, dass ohne Bekämpfung mindestens doppelt soviel Käferholz angefallen wäre, habe ich 10.000€ "erwirtschaftet". Dafür kann man einen gewissen Aufwand betreiben.
Ich habe in den vergangenen drei Jahren etwa 1.500€ in Material für die Käferbekämpfung investiert: U.a.: 2 Rückenspritzen, 1 waschbaren Vollschutzanzug, etwa 50 Einmalschutzanzüge, 1 Vollschutzatemmaske plus 1 Austauschfilter, 20 Paar Gummihandschuhe, 3 Liter KarateForst, 2 Liter FastacForst, etwa 30 Dispenser, 20 TrinetsSets. Die Trinets habe ich mit 76,50€ je Stück und die Fanghaufen mit 34,20€ je Stück gefördert bekommen.
Im übrigen ist meine Vorgehensweise auch nicht für jeden was: Bei 30 Grad Außentemperatur im Hochsommer unter Vollschutz und 15 Liter Pflanzenschutzmittel mit Handspritze auf dem Rücken durch den Wald zu laufen ist die ätzendste Arbeit, die ich mir vorstellen kann.

Ansonsten bin ich guter Dinge, dass dieses Jahr weniger Käferholz anfallen wird. Aus drei Gründen:
1. Es steht nicht mehr so viel starke bis mittelstarke Fichte.
2. Wenn rund 50% der Käfer unter der Rinde den Winter nicht überlebt haben, senkt das die Population schon sehr.
3. Der Käfer wird in diesem Jahr rund vier Wochen später fliegen als im letzten Jahr. Das ist fast eine Generation.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Apr 10, 2021 22:32

Ich mache die Betreuung der Kastenfallen mit meinem Sohn, also zu zweit. Oft zieht sich die Leerung dann über zwei Tage hin. Aber wer nicht kämpft - hat schon verloren

Einzelne Bäume, die jetzt kürzlich durch Sturm gefällt wurden nachdem die Harvester schon abgerückt sind, aber deshalb nicht mehr aus dem Wald herauskamen, haben wir jetzt auch begiftet. Wir kämpfen quasi bis kurz vor´m Umfallen. Ich glaube, man ist nicht überall so ambitioniert im Umkreis.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » So Apr 11, 2021 7:46

Kormoran2 hat geschrieben:Ich mache die Betreuung der Kastenfallen mit meinem Sohn, also zu zweit. Oft zieht sich die Leerung dann über zwei Tage hin. Aber wer nicht kämpft - hat schon verloren

Find ich super, dass Ihr die Kastenfallen verwendet. Schon allein weil die Nützlinge dadurch "gerettet" werden können. Die Fallensterne habe ich im Wald schon seit mindestens 15 Jahren nicht mehr gesehen. Mir waren die bisher immer zu teuer. So ein Fallenstern kostet komplett rund 200€. In Nds werden nur Trinets und Fanghaufen gefördert.

Kormoran2 hat geschrieben:Einzelne Bäume, die jetzt kürzlich durch Sturm gefällt wurden nachdem die Harvester schon abgerückt sind, aber deshalb nicht mehr aus dem Wald herauskamen, haben wir jetzt auch begiftet.

Habe ich auch gemacht. Blöde Arbeit, mit der Rückenspritze in den Kronen rumzulaufen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » So Apr 11, 2021 8:31

Westerwälder hat geschrieben:......
Ganz zu schweigen wie das ein staatlicher Förster in einem 2000ha Revier hinbekommen soll. Ich meine jedoch hier in den Schadensgebieten zu erkennen, dass die richtig großen Privatwaldbesitzer (Fürsten und Co.) bessere Bestände erhalten können als der Staatswald. Scheinbar wird da auch mehr drauf geachtet und investiert.

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Bekommen sie auch nicht hin!

Ohne Privatwaldbesitzer, die befallene Bäume oder andere Schäden melden, würden sie noch älter aussehen, als sie es ohnehin schon tun.
Ich stimme dir zu, dass die großen Wälder der Adeligen besser aussehen, als die der Staats- und Landesforsten. Für mich gibt es hierbei auch einen ganz klaren Faktor, der hierfür sehr wichtig ist. Die Adeligen sind, wie der kleine Privatwaldbesitzer, Eigentümer und haben eine emotionale Verbindung zu ihrem Wald. Bei Staats-und Landesforsten ist es ein Arbeitsplatz. Mehr nicht!

Ich habe eine Eichennaturverjüngung (von Crailsheim) gesehen, die steht so dicht wie man es sonst von der Buche kennt. Ohne Zaun und mittlerweile bis zu > 1,5 m hoch. Da muss man die Jagd eben auch mal für ein paar Jahre sehr intensiv betreiben. Das gibt es weder im Privat- noch im Staatswald zu sehen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 210ponys » So Apr 11, 2021 9:18

haben die Förster den Überhaupt ein Interesse die Leute anzumahnen wo ihr Käferklump stehen lassen!? Bei meinem Waldnachbar war inzwischen der dritte Förster diese wechseln bei uns inzwischen im 1-2Jahrestakt. Dieser macht aber genau soviel wie er getrieben wird das nächste Käfernest wird aber ohne gang zum Förster genau so stehen gelassen!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Groaßraider » So Apr 11, 2021 15:23

Oberdoerfler hat geschrieben:
Kormoran2 hat geschrieben:Einzelne Bäume, die jetzt kürzlich durch Sturm gefällt wurden nachdem die Harvester schon abgerückt sind, aber deshalb nicht mehr aus dem Wald herauskamen, haben wir jetzet auch begiftet.

Habe ich auch gemacht. Blöde Arbeit, mit der Rückenspritze in den Kronen rumzulaufen.


Man könnte auch statt der Rückenspritze eine Motorsäge mit in den Wald nehmen.... Dann wäre die Arbeit nicht so blöde :klug:

Wahnsinn, das wird auch noch als richtig hingestellt.
Mit Gift bekommt ihr den Käfer in euren Fichtenstangen Wäldern nicht in Griff, die Versäumnisse der letzten 30-60 Jahren wird das Gift nicht retten.

Passt gut zum Thema: Entprofessionalisierung n8
Gruß R. M.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon WE Holzer » So Apr 11, 2021 15:46

Wow, da haben aber viele einen Fachkundenachweis für Spritzmittel.
Wollte ich auch machen. Nachdem mir klar wurde, dass ich dafür grob eine Woche Urlaub brauch, habe ich es bleiben gelassen.

Die dünneren Gipfel verschenke ich an meinen Nachbarn zum Hacken (Einstreumaterial). Hackgut Händler zahlen bei uns für die Gipfel eh nichts. Rücken muss ich die Gipfel selber.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Hinnes » So Apr 11, 2021 16:17

@Groaßraider


Dann schau mal nach der Arbeit mit der Motorsäge deinen polter mit Käferbefall ein viertel Jahr an wie die Käferchen flüge werden und wieder in die richtung deines Waldes abschwieren.
Hab auch lang nicht gespritzt aber manchmal kann man nicht anders.
Und das mit den 500 metern vom Wald weg lagern is blödsinn die überbrücken ganz andere Strecken.

Mfg
Hinnes
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Maaze » So Apr 11, 2021 17:44

Hinnes hat geschrieben:@Groaßraider


Dann schau mal nach der Arbeit mit der Motorsäge deinen polter mit Käferbefall ein viertel Jahr an wie die Käferchen flüge werden und wieder in die richtung deines Waldes abschwieren.

Groaßraider bezog seine Aussage auf "Kronen bespritzen".

Einen Polter, so meine Ansicht, kann man schon einmal begiften.
Aber Kronen-Material?
Das geht mMn zu weit.
Kronen-Material sollte gehackt werden, notfalls verschürt (in Winter).

Oder wollen wir nach den Weltmeeren nun auch noch den Wald vergiften???
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