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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon rima0900 » Mo Jun 07, 2021 6:25

Oberfranke1 hat geschrieben:Massiver Borkenkäferbefall auch in Kronach / Oberfranken.
Bei einer Waldbegehung gestern mußte ich leider feststellen, das die Fichten in meinen Wald und von den Nachbarn in den letzten Tagen frisch von Borkenkäfer befallen wurden ( mehr als 100 Fichten). 2019 hatten wir schwachen Käferbefall und 2020 war in diesen Bereich kein Befall 1km entfernt war starker Befall. Leider hat die kühle Witterung und der viele Regen den Borkenkäfer kaum dezimiert. Wenn es in den nächsten Wochen so weiter geht sind in kürzester Zeit mehr als 20 ha kahl.


Hier auch so, Anfang letzter Woche einzelne frisch befallene Bäume gefunden ca. 10), am Samstag war der Befall schon 3-4 mal so hoch, teilweise auch flächig. :regen:
Ich glaube langsam, dass das letzte Jahr nur ein Vorgeschmack auf das aktuelle Jahr war n8
Grüßle
Max

Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila ;)

Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Spänemacher58 » Mo Jun 07, 2021 12:30

Westerwälder hat geschrieben:Die hohen 2-3m Stöcke dienen der Kennzeichnung der Rückegassen auf einer Kahlschlagfläche. Sie werden in der Regel kurz über der entsprechenden Markierung abgestockt. Diese sind sonst in 2 Jahren in der „grünen Wüste“ nicht mehr zu erkennen. Für Pflegearbeiten sollen dann wieder die gleichen Maschinenwege genommen werden damit eine flächige Befahrung vermieden wird.

Hab ich bei uns auch überall so machen lassen.

Westerwälder

Danke Dir! Wieder was dazu gelernt. Bin ja noch einer von den Alten und habe von moderner Waldbewirtschaftung keine Ahnung
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon SechzgerHias » Mo Jun 07, 2021 15:13

Bei uns gehts nun auch wieder los, wenn bis jetzt noch nicht so dramatisch.

Gestern an 8 20-30cm BHD Fichten am Südlichen Waldrand Bohrmehl gefunden, wenn auch nur minimalst, 2-3 Krümel pro Baum.
Immerhin einen Monat später als letztes Jahr, das stimmt doch erst mal etwas positiv.

Grüße und :klee: im neuen Käferjahr
Mein "Woidhias" Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/c/WoidHias
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Di Jun 08, 2021 13:57

Schlimmes Rekordergebnis: In den 16 Tagen seit der letzten Fallenleerung kamen insgesamt 18 Liter an Käfern zusammen. Habe Samstag und Sonntag die 40 Fallen geleert. Umgerechnet waren das 720.000 Käfer.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Di Jun 08, 2021 15:49

Kormoran, interessant bzgl der Gesamt-Fangmenge wäre noch die Info, wieviele Hektar pro Falle abgedeckt werden und wie überhaupt die Fangquote pro Falle ist. Man erwischt über die Falle ja nur einen gewissen Prozentsatz an Käfern, die in dem Einzugsbereich der Falle unterwegs sind. Ich meine mal gelesen zu haben, daß die Fallen fürs Monitoring gut sind, aber als merklicher Dezimierer der Borkenkäfer nicht ausreichen.
Aus dem Bauch raus würde ich vermuten alle 2-3 Hektar eine Falle und man erwischt vielleicht 5% der Käferpopulation. Das ist aber eben eine laienhafte Abschätzung. Hast du da bessere Zahlen aus der Wissenschaft?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Di Jun 08, 2021 16:27

Das ist jetzt schwer in Kürze zu beantworten. Weil man dazu weit ausholen muß. Ich versuche es in Kürze.

Unser Wald besteht nur noch aus Restinseln. Alles andere, geschätzt 80 % fiel Kyrill und den folgenden Sturmkatastrophen sowie den trockenen Jahren mit Käferkatastrophen zum Opfer.

Es wird so vieles als Lehrmeinung herausposaunt und plötzlich, 2 Jahre später, wird das Gegenteil verkündet. Ich bin dazu übergegangen, mir alle Meinungen anzuhören, jedoch meine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen.

Die Käferfallen wurden viele Jahre lang dringendst empfohlen. Wir gaben dafür über 5.000 Euro aus. Plötzlich hieß es, die Kästen locken den Käfer nur in den Wald, also besser nur für Beobachtung, genannt Monitoring, verwenden. Gleichzeitig wurden aber immer Fangbäume und Trinet-Fallen empfohlen. Lockt man damit keine Käfer in den Wald, frage ich mich, wenn es denn so stimmen würde, dass man mit Lockmitteln den Käfer IN den Wald lockt? Warum wird also nicht von Fangbäumen und Fanghaufen längst auch abgeraten? Kommt vielleicht nächstes Jahr. :roll:

Neuerdings werden die Trinet-Fallen nicht mehr hergestellt, es gibt keine Ersatzteile mehr, keine begifteten Netze. Es hieß, selbst begiften bringt nichts, man muß neue, begiftete Netze kaufen. Ich glaube 80 Euro das Stück. Jetzt gibt es die Netze nicht mehr und es wird empfohlen, selbst mit Karate zu begiften. Aha, geht also doch? Alles Verarsche!

Nun ist unser Wald sehr zerpflückt. Es gibt keine richtigen Waldränder mehr wie früher. Also die Abstandsregeln einzuhalten fällt manchmal schwer. Will man eine Bauminsel schützen, kommt man der anderen schon wieder zu nah. Also besser ganz verzichten.

Wir haben jetzt alles aktiviert, was wir an Fallen haben. Auf dem Dachboden waren noch welche aus den 80er Jahren . Extrem spröde geworden mittlerweile, aber sie tun noch, was sie sollen. Deshalb schwanken auch immer meine Angaben bezüglich der eingesetzten Fallen.

Also: Die von dir nachgefragten Hektarangaben kann ich nicht liefern. Ich schätze mal, dass eine Falle im Umkreis von maximal 50 m wirkt. Die wissenschaftlichen Zahlen sind alle Murks. Werden ständig verworfen. Ich haue raus an Bekämpfungsmaßnahmen, was irgendwie geht. Natürlich parallel zur möglichst schnellen Abfuhr befallener Bäume.

Die Fangmenge pro Fallenkasten (jede Falle hat ja drei Kästen) variierte diesesmal von wenigen Fallen, die nur 5-6 Löffel voll Käfer aufwiesen bis hin zu Fallenkästen, die sogar bis zu drei viertel des Volumens voll waren. Geschätzt dann etwa ein Pfund Käfer. Die meisten Fallen konnte man als sehr erfolgreich bezeichnen. Aber eine Fangquote, also das Verhältnis von gefangenen zu überlebenden Käfern, kann ich nicht nennen. Kann wohl kein Mensch.

Wir haben früher mal genau pro Falle mit Hilfe eines Litermaßes protokolliert. Aber das wurde zu viel Arbeit. Heute notieren wir uns nur die Fallen mit schlechten Fangergebnissen. Die werden dann versetzt an Orte, wo sie vielleicht nützlicher sind.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Di Jun 08, 2021 17:10

Danke für die ausführliche Info. Das mit den Trinet-Dingern ist ja ein Klopper. Die Teile wurden doch in den letzten Jahren regelrecht gehyped, so war mein Eindruck. Jetzt habe ich eben bei Grube nachgeschaut und gesehen, daß die wohl aktuell nur mit Notfallzulassung laufen und im Juli diesbezüglich Ende ist.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Jun 08, 2021 17:28

Kormoran2 hat geschrieben:Die Käferfallen wurden viele Jahre lang dringendst empfohlen. Wir gaben dafür über 5.000 Euro aus. Plötzlich hieß es, die Kästen locken den Käfer nur in den Wald, also nur für Beobachtung, genannt Monitoring, verwenden. Gleichzeitig wurden aber immer Fangbäume und Trinet-Fallen empfohlen. Lockt man damit keine Käfer in den Wald, frage ich mich, wenn es denn so stimmen würde?

Damit ist die Situation sehr gut beschrieben. Dass die Käferfallen nur fürs Monitoring taugen, ist Quatsch. Die wurden jahrzehntelang erfolgreich zur Käferbekämpfung eingesetzt. Der schlechte Ruf kommt aus meiner Sicht von Leuten, die die Fallen falsch eingesetzt haben. Entweder sie haben die Abstände nicht eingehalten und/oder zu unregelmäßig geleert. Wenn die Fallen den Käfer anlocken, machen sie genau das, was sie sollen. Wie wirksam die Schlitzfallen im Vergleich zu Trinets und Fanghaufen sind, kann ich nicht sagen. Nach dreieinhalb Jahren Käferbekämpfung mit Trinets und Fangholzhaufen ist mein Urteil aber eindeutig: Fangholzhaufen sind besser.

Ich finde es super, dass es immernoch Waldbesitzer gibt, die noch nicht aufgegeben haben und versuchen, ihren Wald zu schützen. Und das mit dem hohen Aufwand, die Schlitzfallen regelmäßig zu leeren und zu säubern. Respekt! Ich hoffe, die Mühe zahlt sich aus.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Di Jun 08, 2021 17:50

Je nach Wetter können 200+x Käfer eine erwachsene Ficht töten.
So wurde mir mal von einem Forstwissenschaftler plausibel erklärt.
Theoretisch reichen 20 Stück, die sich in einem schmalen Band rundum einbohren und ungestört vermehren können.
Wie viele Bäume Kormoran mit den rund 700 000 gefangenen Käfern gerettet hat, möge sich jeder selbst ausrechnen....
Der Monitoring- Effekt ist aber auch ganz wichtig.
Denn in Zeiten von sehr niedrigen Fangzahlen bei intakten Fallen und regelmäßigen Kontrollen lohnt selten die Suche nach frischem Bohrmehl.
Derweil sollte sich mehr auf rote Kronen und die zügige Aufarbeitung gefundener Befallsherde konzentriert werden.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Ecoboost » Di Jun 08, 2021 21:05

Servus,

Kormoran2 hat geschrieben:Wir haben jetzt alles aktiviert, was wir an Fallen haben. Auf dem Dachboden waren noch welche aus den 80er Jahren . Extrem spröde geworden mittlerweile, aber sie tun noch, was sie sollen. Deshalb schwanken auch immer meine Angaben bezüglich der eingesetzten Fallen.

wenn hier wer noch einen Bedarf an einem ungenutzten Trinet-Set hat bitte per PN bei mir melden.
Meines ist noch unbenutzt und ich benötige es auch nicht mehr.
Für 80,00 inkl. Versandkosten in Deutschland würde ich es abgeben.

Gruß

Ecoboost
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Wenn eine Frau schweigt soll man sie nicht unterbrechen. :roll:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon tk8574 » Mi Jun 09, 2021 14:28

Kormoran2 hat geschrieben:Schlimmes Rekordergebnis: In den 16 Tagen seit der letzten Fallenleerung kamen insgesamt 18 Liter an Käfern zusammen. Habe Samstag und Sonntag die 40 Fallen geleert. Umgerechnet waren das 720.000 Käfer.

Hallo Kormoran2,
wie vernichtest du denn die Käfer? Alle werden ja nicht in der Falle absterben.
Gruß Thomas
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Do Jun 10, 2021 13:50

Habe heute noch mal den Holzvergaser angeworfen, nur viertel voll gemacht. Dann die Käferfamilie dazugeschmissen. Die sind zwar feucht und deshalb scheintot, aber das macht nix, haben auch einiges an Fett.

Man könnte sie auch einzeln mit dem Hammer plattkloppen.

Zum Foto: Im linken Eimer kamen nach dem Foto noch die Inhalte von 4 Fallen dazu. Also insgesamt ca. 18 Liter.
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IMG_3943b.jpg
Zuletzt geändert von Kormoran2 am Fr Jun 11, 2021 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Fietewilhelm » Fr Jun 11, 2021 11:22

Hallo in die Runde,

kennt eigentlich jemand Aussagen oder Erfahrungen darüber, wie weit die "Duftstoffe" der Borkenkäfer von Ihresgleichen wahrgenommen werden können?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » Fr Jun 11, 2021 12:34

War gestern Abend in einer frisch befallenen Fläche, da stinkt es richtig nach Borkenkäfer und Harz, es ekelt mich an….
Der Westerwald wächst ständig!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Chris353 » Fr Jun 11, 2021 20:57

War heute einige Flächen kontrollieren, auf allen Befall.
Nester von ca. 50Fm bis Totalausfall.

Werden am Wochenende den Rest kontrollieren und dann entscheiden wie wir weiter machen (können).

Alles in Eigenleistung wie die letzten Jahre ist nichtmehr zu machen....

Der Frankenwald hat verloren
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