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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 169 von 302 • 1 ... 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mo Aug 02, 2021 17:42

Finger weg von Förderung.

Um Förderung nach Kyrill zu bekommen, verlangte der Förster von uns, im Wald in Form von Schachbrettmustern zu pflanzen. Also haben wir 30 x 30 m große Quadrate in dieser Kraterlandschaft vermessen. Hier Buche, dort Eiche, drüben Ahorn usw. Die Anpflanzung war dadurch deutlich erschwert und die Ernte - falls nicht bis dahin alles verdorrt ist - wird ebenso ein Problem werden.

Eine Nachbarstadt mit eigenem Wald pflanzte auch streng nach Förderrichtlinien an. Als so ziemlich alles aufgeforstet war, wurden die Förderrichtlinien geändert. So, wie die Stadt ihren Wald angepflanzt hatte, entsprach das plötzlich nicht mehr den Richtlinien. Die Stadt bekam somit keine Förderung.

Die Stadt zog deshalb vor Gericht und hat in 2 Instanzen verloren. Deshalb: Besser Finger von Förderung lassen.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Mo Aug 02, 2021 17:49

Wer vor der Bewilligung pflanzt, bekommt auch jetzt keine Förderung.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Fietewilhelm » Mo Aug 02, 2021 20:18

Förderung: Wenn ich das so lese, können wir uns in Schleswig-Holstein glücklich preisen. Gefördert werden mit 85% die gesamten Aufwendungen einschließlich Mulchen, Fräsen, Zaun, Pflanzen, Pflanzung. Bedingung mindestens 50% Laubbäume. Welches Nadelholz und welche Laubbäume ist egal. Ich bin ja umgestiegen auf reihenweisen Wechsel Douglasie/Buche, das wird akzeptiert. Allerdings muss das Mischungsverhältnis 12 Jahre eingehalten werden.

Der Aufwand für die Förderung kann nicht einfacher (für mich) sein. Wir, FBG, Förster, Eigentümer, machen eine Begehung und stimmen uns dabei ab. Rest machen FBG und Förster, ich muss nur unterschreiben.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Mo Aug 02, 2021 20:36

Was hat denn die FBG dabei verloren?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Fietewilhelm » Di Aug 03, 2021 6:41

Sottenmolch hat geschrieben:Was hat denn die FBG dabei verloren?


Die FBG verwaltet alles dabei. Sie füllt die Anträge aus, kontrolliert den Bescheid und kassiert neben ihren Gebühren auch den Zuschuss und rechnet einschließlich der Aufforstungskosten das Ganze mit dem Eigentümer ab.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 2250 » Di Aug 03, 2021 10:35

Hier in NRW wird eine Douglasie oder Lärche mit 90 Cent gefördert.
Davon kann man nicht mal Pflanze plus Pflanzkosten bezahlen.
Erst recht nicht Zaun oder Einzelschutz.
Bei den jetzigen Flächen ist Einzelschutz eh Wahnsinn und für Nadelholz auch nicht so toll.
Ich habe 40 Rollen Wildzaun 1,6 hoch im Kornhaus bestellt.
Kauft ihr den Zaun im Netz da der Zaun ja schon günstiger?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon sklavensee » Do Aug 05, 2021 19:30

Servus zusammen, ich möchte nochmal auf meinen Beitrag vom 30.07. zurückkommen.
@Kormoran2@ Ich lese hier schon viele Jahre mit, und schätze deine Beiträge sehr. Ich kannte einen ehemaligen Forstwirt hier im BGL(zuletzt Senner)leider heuer verstorben, der mir viel von seinem Arbeitsleben erzählte. Ich denke, die Verhältnisse unterscheiden sich, auf Grund vom Standort, und auch Niederschlägen.
Falls es mal wieder ein Forumstreffen geben sollte, würde ich mich gerne mit dir unterhalten.
@Forstwirt: Auch dich wollte ich ned angreifen, du weisst aber schon, dass der Borkenkäfer Anfang die 50er Jahre den halben Teisenberg weggefressen hatte. Hier gibts doch heuer keinen massiven Käferbefall?
Soviel zur Stoisser Alm..
Freundliche Grüsse
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Falke » Do Aug 05, 2021 19:52

Das ist von mir zwar noch gut 100 km entfernt, aber in Oberkärnten nimmt der Borkenkäferbefall wieder zu.
https://kaernten.orf.at/stories/3115146/
https://kaernten.orf.at/stories/3115414/

Bei mir in Unterkärnten gab es heuer noch keinen Käferbaum - auch aus der Umgebung hört man nur von einzelnen befallenen Bäumen. :klee:

A.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Do Aug 05, 2021 23:31

Falke, dann seid ihr in einer besonderen Position. In eurem Fall lohnt es sich, jeden Befall wirklich SOFORT mit aller Konsequenz verfolgen. Fällen, entrinden, möglichst im Sägewerk, ansonsten wirklich vor Ort.
IHR habt noch eine Chance euch zu wehren. Wenn es erst so weit kommt, dass ihr beinahe täglich neue Nester entdeckt, habt ihr verloren.

Vielleicht sollten sich auch örtliche Bauern zusammentun, dass diese einzelnen Käferbäume schnellstens entfernt werden. Damit nicht eine Verzögerung eintritt, weil ein Waldbauer sich gerade nicht um seine Käferbäume kümmen kann, weil die Oma im Sterben liegt. Es muss eine "Käferfeuerwehr" gegründet werden. Kann der Eigentümer die drei Käferbäume nicht entfernen, tritt die dörfliche Abwehrmaßnahme in Kraft. Rechnung geht an den Eigentümer. Es geht schließlich um die Abwehr von Millionenschäden, die alle Familien arm machen letztlich.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Aug 06, 2021 7:44

Kormoran2 hat geschrieben:In eurem Fall lohnt es sich, jeden Befall wirklich SOFORT mit aller Konsequenz verfolgen.

Das wäre wünschenswert, aber kaum durchführbar. Da brauchen nur ein oder zwei Waldbesitzer dabei sein, die ihren Wald seit Jahren nicht gesehen haben, keine Ahnung haben und sich nicht weiter kümmern. Dann breitet sich der Käfer von dort schneller aus, als man als Nachbar reagieren kann. Es reicht nicht, die befallenen Bäume rauszunehmen. Der Zeitpunkt ist entscheidend. Wenn die Pelle schon abfällt, ist es längst zu spät. Die gefährdeten Bestände müssen regelmäßig flächig abgesucht werden. Allein das ist im Privatwald kaum zu schaffen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Fr Aug 06, 2021 14:19

In den Nachkriegsjahren, um 1954 - 1956 gab es bei uns auch schon schlimme Käferjahre.
Da sind sofort alle aus dem Dorf ausgerückt zum einschlagen und verbrennen.

Heute geht das nicht mehr, weil
- nicht mehr viele im Ort fällen können
- nur noch wenige körperlich in der Lage sind, Forstarbeiten zu vollrichten
- jeder einer festangestellten Arbeit nachgeht, die man nicht kurzfristig unterbrechen kann
(in den 50-er Jahren waren die meisten Bewohner Landwirte oder kleine Selbständige und
konnten Ihre Arbeit selbst einteilen. Ferner war der "Just in Time - Druck" nicht so hoch und die
Firmen hatten ausreichende Lagerbestände, sowohl auf Einkaufs- als auch auf Verkaufsseite).

Im Nachhinein lässt sich auch einfach den Forstbehörden Tatenlosigkeit vorwerfen.
So wie aktuell bei den Flutopfern.
Man hätte Anfangs massiv mit Spritzmittel gegen den Käfer vorgehen können und die Sache
wäre vermutlich schnell erledigt gewesen. Ist aber in der heutigen Zeit nicht mehr
umsetzbar. Die Umweltverbände und Grünen hätten aufgeschrien.
Ob man das, was man jetzt hat, besser ist? Viele finden den Tod der Fichte-Monokulturen
wünschenswert und die vielen neuen Kahlflächen toll.

Wirtschaftlichkeit brauchen wir nicht, ist böse.

Holz kommt aus dem Baumarkt oder dem Möbelhaus. Nicht aus dem Wald, schon gar nicht
dem deutschen Wald. Der dient nur Erholungszwecken und Vergnügungen aller Art, für die
der Wald von seinem Besitzer kostenlos zur Verfügung gestellt, gepflegt und von Abfall
gesäubert wird.
Als Dank darf der Waldbesitzer noch Versicherungsbeiträge zahlen, Berufsgenossenschaft,
Beiträge zu Kammer und zum forstwirtschaftlichen Zusammenschluss. Und die Kosten für
Wegebau übernehmen. Klasse.

Fällt eigentlich Keinem auf, dass das so mit der Forstwirtschaft nicht funktionieren kann?
Zuletzt geändert von Obelix am Fr Aug 06, 2021 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 210ponys » Fr Aug 06, 2021 14:22

das die Leute in den 50 Jahren deutlich weniger Freizeit hatte wie heute sollte klar sein. Müsste heißen heute geht das nicht mehr weil die meisten zu doof sind eine Motorsäge ordentlich zu bedienen und eben die Lustlosigkeit!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Fr Aug 06, 2021 14:29

Harte Zeiten bringen starke Menschen hervor,
gute Zeiten schwache Menschen.

Man kann heute m.E. niemandem vorwerfen, dass er als Kind nicht arbeiten musste
und sich Körperbau / Muskulatur nicht so ausgebildet haben, dass man zu Waldarbeit
fähig ist.

Die Zeit ist weiter. Die jungen Menschen von heute können ganz toll mit Harvester und
Rückzug umgehen. Ich bin jedes mal beeindruckt, wie geschickt die damit sind.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 210ponys » Fr Aug 06, 2021 15:01

na wenn die Zeit weiter ist warum räumen dann die jungen Leuten mit Havester und Rückezug nicht ihren Mist weg!?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Fr Aug 06, 2021 16:29

Obelix hat geschrieben:Harte Zeiten bringen starke Menschen hervor,
gute Zeiten schwache Menschen.

Man kann heute m.E. niemandem vorwerfen, dass er als Kind nicht arbeiten musste
und sich Körperbau / Muskulatur nicht so ausgebildet haben, dass man zu Waldarbeit
fähig ist.

Die Zeit ist weiter. Die jungen Menschen von heute können ganz toll mit Harvester und
Rückzug umgehen. Ich bin jedes mal beeindruckt, wie geschickt die damit sind.

Was hast Du denn heute genommen?
Das will ich auch. :prost:

Jetzt mal ganz im Ernst:
Dem Borki. ist nur bei zu kommen, wenn jeder frisch befallene Baum unverzüglich aufgearbeitet wird.
Dazu müsste theoretisch pro 1000ha ein Harvester ständig rotieren.
Das ist nicht finanzierbar.
Der Irrglaube der letzten Jahre, dass motormanueller Einschlag zu teuer ist, rächt sich jetzt, weil keine Holzhauer mehr auf Zuruf zu bekommen sind!
Der billigste Harvesterunternehmer aus Sonstwo- Land kommt zwar gern für 1000+ x FM/je Einsatz, aber eben nicht für die ersten 3 Käfernester von zusammen kaum 200Fm im ganzen Revier.
Manueller Holzeinschlag ist Knochenarbeit und sollte zu Recht mit allen sinnvoll verfügbaren Mitteln vermieden werden.
Aber ohne einen Grundstock an zuverlässigen ortskundigen Holzhauern lässt sich kein richtiger Waldbau betreiben.
M.E. wurde die Technologie der Anbauprozessoren viel zu früh vernachlässigt.
Die meiste Arbeit macht die Entastung.
Gerade bei rechtzeitig erkannten Käfernestern könnte so ein Anbauprozessor am Bauernschlepper die Schlagkraft entscheidend erhöhen und die Gesundheit des Personals schonen.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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