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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kreuzschiene » Sa Sep 11, 2021 17:26

Westerwälder hat geschrieben:Ich will nicht Klugsch….aber im Abspann steht „durch den Borkenkäfer verursacht!“

Ich werde hier in meinem Umfeld immer die 3 Dürrejahre als Ursache nennen, der Borkenkäfer macht dann nur den nächsten logischen Schritt….was er immer macht….

Bäume brauchen Wasser!

Westerwälder



Und ich würde sagen: vom Menschen verursacht!

Alles weitgehend Monokultur.
In einem Jahr ist dort alles wieder grün. Die Natur holt sich alles zurück, wenn man sie lässt.
Kreuzschiene
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Sep 11, 2021 21:11

Stimmt. Farnkraut, Ginster, Springkraut, Holunder, Birken und Weiden.

Ähem....du hast ja nicht jemals vor, ein Haus zu bauen? Mit Ginster kannst du keinen Dachstuhl bauen.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Sep 11, 2021 22:23

Bei all dem Leid der Betroffenen, was ich nachvollziehen kann, wird in spätestens 40- 60 Jahren auf den Schadflächen irgend ein Wald stehen, der auch Bauholz und oder für Holzbauwerkstoffe geeignete Bäume und Sortimente liefern kann.

Das größere Problem an dieser Kalamität ist doch, dass die gesamte Wertschöpfung der vorherigen Generation jenseits der betroffenen Regionen in den Taschen von Großsägern und Investoren dieser versickert ist.
Dieses Kapital fehlt jetzt auf den Flächen, um die Wiederbewaldung schnellst möglich abzusichern.
Diese Konstellation gab es so noch nie in der Geschichte des einigermaßen nachhaltigen Waldbau's!

Wenn dann z.B. nächstes Jahr ein Starkregenereignis mit Folgeschäden in diesen Regionen auftritt, wird auf die armen Waldbesitzer geschimpft, aber keine Sau erinnert sich an das Versagen des Staatsapparates in den letzten 3 Jahren bei der Käfer- Katastrophe!
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Okt 05, 2021 8:08

langholzbauer hat geschrieben:Bei all dem Leid der Betroffenen, was ich nachvollziehen kann, wird in spätestens 40- 60 Jahren auf den Schadflächen irgend ein Wald stehen, der auch Bauholz und oder für Holzbauwerkstoffe geeignete Bäume und Sortimente liefern kann.

Das glaube ich nicht wirklich. In 60 Jahren auf den Flächen Bauholz aus Naturverjüngung zu erwarten halte ich für arg optimistisch.

langholzbauer hat geschrieben:Das größere Problem an dieser Kalamität ist doch, dass die gesamte Wertschöpfung der vorherigen Generation jenseits der betroffenen Regionen in den Taschen von Großsägern und Investoren dieser versickert ist. Dieses Kapital fehlt jetzt auf den Flächen, um die Wiederbewaldung schnellst möglich abzusichern.

Wenn ich mir die großzügigen Förderungen anschaue, wird der Großteil des Kapitals für die Wiederbewaldung vom Staat aufgebracht. Zumindest dann, wenn man die förderfähigen Baumarten in den vorgegebenen Verbänden pflanzt. Auch Flächenräumung, Pflanzenschutz, Nachbesserung und Kulturpflege werden bezahlt.

langholzbauer hat geschrieben:Wenn dann z.B. nächstes Jahr ein Starkregenereignis mit Folgeschäden in diesen Regionen auftritt, wird auf die armen Waldbesitzer geschimpft, aber keine Sau erinnert sich an das Versagen des Staatsapparates in den letzten 3 Jahren bei der Käfer- Katastrophe!

Ich sehe kein Versagen des Staatsapparates. Ganz im Gegenteil. Der Staat stellt flächig Beratungsleistungen zur Verfügung und lässt sich auch bei der Wiederbewaldung nicht lumpen. Das einzige was ich kritisiere, sind die eingeschränkten Baumarten-Vorgaben für die Pflanzungen. Das ist der Grund, warum ich keine Fördermittel für die Wiederbewaldung beantrage.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kreuzschiene » Di Okt 05, 2021 8:11

Der Staat predigt schon lange, dass Fichten Monokulturen nicht zukunftsfähig sind. Und er hat Recht.

Nicht darauf zu hören - und dann den schwarzen Peter dem Staat zuschieben - ist ein wenig einfach gedacht.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 240236 » Di Okt 05, 2021 8:19

Kreuzschiene hat geschrieben:Der Staat predigt schon lange, dass Fichten Monokulturen nicht zukunftsfähig sind. Und er hat Recht.

Nicht darauf zu hören - und dann den schwarzen Peter dem Staat zuschieben - ist ein wenig einfach gedacht.
Diese Aussage stimmt, aber so schnell läßt sich kein Wald umbauen. Dieses predigen wird erst richtig seit ca. 10-15 Jahren betrieben. Wenn ich einen Wald habe, der 40 oder 50 Jahre alt ist, den rodet man nicht so einfach. Gut man kann schon Licht schaffen um andere Baumarten einzubringen, aber genau in diesen Wälder wütete viel der Käfer und nun standen diese Bäume, die ich mühselig im Unterholz bisher hochgezogen habe, allein da und die sind im Frühjahr alle dem Sturm zum Opfer gefallen. Nun beginne ich wieder von vorne.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Okt 05, 2021 8:23

Kreuzschiene hat geschrieben:Der Staat predigt schon lange, dass Fichten Monokulturen nicht zukunftsfähig sind. Und er hat Recht.

Stimmt. Der Staat empfahl den Waldbesitzern im Sauerland schon vor 35 Jahren, nicht einseitig und ausschließlich auf Fichte zu setzen. Drauf gehört hat dort kaum einer. Selbst nach Kyrill wurden viele Flächen wieder mit Fichte aufgeforstet. Ich hoffe, dass man nach der letzten Katastrophe die Zeichen der Zeit auch im Sauerland erkannt hat.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kreuzschiene » Di Okt 05, 2021 8:36

Selbst nach Wiebke haben hier die allermeisten wieder Fichte in Monokultur gepflanzt. Manche haben einfach eine relativ flache Lernkurve. Da muss es erst richtig weh tun. So richtig.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Di Okt 05, 2021 9:09

Meine Aussage zum Versagen des Staates bezog sich auf den, so noch nie da gewesenen, Abfluss der Wertschöpfung aus den Schadregionen.
Die genannten Beratungen und ehemals guten Unterstützungen bei der Vermarktung wurden in den letzte 10-15 Jahren zurückgefahren und verteuert.
Wo war denn das Kartellamt während der Kalamität???
Jetzt soll bzw. muß mit Steuergeldern die Wiederbewaldung abgesichert werden...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Okt 05, 2021 9:34

langholzbauer hat geschrieben:Meine Aussage zum Versagen des Staates bezog sich auf den, so noch nie da gewesenen, Abfluss der Wertschöpfung aus den Schadregionen.

Was hätte der Staat machen sollen? Mindestpreise für Rundholz festlegen? Funktioniert in unserer sozialen Marktwirtschaft nicht. Die Sägewerksbesitzer hätten dagegen geklagt und gewonnen. Wenn in der Landwirtschaft die Preise für Schweine, Milch und/oder Getreide am Boden sind, greift der Staat auch nicht in die Preisbildung ein. Den Abfluss der Wertschöpfung hätte der Staat nicht verhindern können.
langholzbauer hat geschrieben:Die genannten Beratungen und ehemals guten Unterstützungen bei der Vermarktung wurden in den letzte 10-15 Jahren zurückgefahren und verteuert.

Nicht auf die Initiative des Staates (der Forstverwaltungen). Die haben die Unterstützung bei der Vermarktung untersagt bekommen. Und das Kartellamt ist auch nicht tätig geworden, weil es so viel Langeweile hatte, sondern weil ein Sägewerksbesitzer die (angebliche) Kartellbildung in der Holzvermarktung beklagt hatte.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 240236 » Di Okt 05, 2021 9:42

Ich habe mittlerweile das Gefühl, daß das Kartellamt für die "Großen" da ist, damit man denen nicht ans Bein pisst.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Falke » Di Okt 05, 2021 10:59

Zu der Fichte-nach-Fichte Problematik:
Ich erlebe es so - für alles außer Fichte fehlt (regional) schlicht der Markt (für Sägerundholz)!
Es fängt ja schon bei Kiefer und Tanne an mit den Abschlägen ...

Mit dem einen für eine Submission tauglichen Laubbaum pro ha kann ich als (kleiner) Waldbauer nicht wirtschaften.
Und für Brennholz besteht hier in einer sehr ländlichen Gegend wenig Bedarf bei zudem schlechten Preisen.

Es ist ein ähnliches Henne-Ei-Problem wie z.B. bei E-Autos oder auch Wasserstoff-Autos:
solange die zugehörige Infrastruktur fehlt, gibt es da nennenswerte Verkaufszahlen nur durch sehr kräftige Subventions-Verrückungen.

Solange die Holzindustrie nicht nach Buche, Eiche, Nuss und sonstigem Laubholz in "normalen" Qualitäten zu (sehr) guten Preisen lechzt, wird der "Waldumbau" eher verhalten vorgenommen werden.

Ja, und da sind die extrem langen Umtriebszeiten (verglichen mit den Zeiträumen für andere Produktionssumstellungen).
Ich konnte noch keinen Eichenbaum als Wertholz verkaufen, mein Vater auch nicht (vom Großvater weiß ich es nicht).
Mein Nachfolger wird es eventuell können ... :|

zum Thema: ich hab' bei den letzten Kontrollgängen relativ viele Fichten mit gelben bis braunen Nadeln, aber noch grünen Wipfeln beobachten müssen.
Keine Hinweise auf Käferbefall. Sind das Spätfolgen der letzten trockenheißen Jahre - obwohl es heuer ja nicht so extrem war?

Ich habe heuer vor (nach einer Saison Pause), wieder nennenswert Fichten zu fällen.



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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Okt 05, 2021 11:51

Falke hat geschrieben:Zu der Fichte-nach-Fichte Problematik:
Ich erlebe es so - für alles außer Fichte fehlt (regional) schlicht der Markt (für Sägerundholz)!
Es fängt ja schon bei Kiefer und Tanne an mit den Abschlägen ...

Dann vergleich mal die Wirtschaftlichkeit der Fichte mit Douglasie, Lärche oder Küstentanne.
Für die ist auch ein Markt da.

Falke hat geschrieben:Mit dem einen für eine Submission tauglichen Laubbaum pro ha kann ich als (kleiner) Waldbauer nicht wirtschaften.
Und für Brennholz besteht hier in einer sehr ländlichen Gegend wenig Bedarf bei zudem schlechten Preisen.

Das sehe ich genauso. Deswegen muss auf Fichte ja auch nicht zwangläufig Laubholz folgen. Im Nadelholz gibt es genug Alternativen.
Davon abgesehen würde ich sagen, dass die Laubbaumart Robinie rein wirtschaftlich gesehen auch ertragreicher als die Fichte ist.

Falke hat geschrieben:Es ist ein ähnliches Henne-Ei-Problem wie z.B. bei E-Autos oder auch Wasserstoff-Autos:
solange die zugehörige Infrastruktur fehlt, gibt es da nennenswerte Verkaufszahlen nur durch sehr kräftige Subventions-Verrückungen.

Kein guter Vergleich. Für E-Autos habe ich als Eigenheim-Besitzer die Ladestelle (Infrastruktur) zu Hause. Wassserstoff-Autos werden sich nicht durchsetzen,
weil der Treibstoff mindestens das dreifache der Elektroautos kostet.

Falke hat geschrieben:Solange die Holzindustrie nicht nach Buche, Eiche, Nuss und sonstigem Laubholz in "normalen" Qualitäten zu (sehr) guten Preisen lechzt, wird der "Waldumbau" eher verhalten vorgenommen werden.

Das ist in gewisser Hinsicht ja auch gut so. Das Wald muss schließlich den Bedarf an Bau- und Konstruktionsholz decken. Das ist mit Laubholz nicht zu schaffen. Deswegen brauchen wir weiterhin Nadelholz. Nur eben keine Fichte.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Di Okt 05, 2021 14:12

Oberdoerfler hat geschrieben:Das glaube ich nicht wirklich. In 60 Jahren auf den Flächen Bauholz aus Naturverjüngung zu erwarten halte ich für arg optimistisch.


Eine sechzigjährige Fichte erreicht hier gerne mal BHD 45 cm - 50 cm, im vorherrschenden und herrschenden Bereich. Schwächere Durchmesser sind natürlich die Mehrzahl. In der Naturverjüngung ist es nicht anders. Ohne Pflege hab ich dementsprechend schwächeres Holz.

Eure großen Kahlflächen brauchen natürlich länger bis sie komplett durch Naturverjüngung wieder bestockt sind. Das ist klar.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Okt 05, 2021 14:37

Sottenmolch hat geschrieben:Eine sechzigjährige Fichte erreicht hier gerne mal BHD 45 cm - 50 cm

Das schaffen hier vielleicht ein paar einzelne Randbäume, aber nicht die Masse. Außerdem erobert zumindest bei mir zuerst die Brombeere flächendeckend die Freiflächen. Teilweise bis 3m hoch. Da drunter wird es so dunkel, dass die Fichte kaum eine Chance haben wird, sich durchzusetzen. Die Buche schafft das deutlich häufiger. Wenn es eine Fichte trotzdem mal schafft, dann deutlich langsamer als in einer gepflegten Kultur.
Oberdoerfler
 
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