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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 183 von 302 • 1 ... 180, 181, 182, 183, 184, 185, 186 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Fr Okt 08, 2021 21:52

Nochmal zur Fichte. Bei guten / idealen Böden kann die Fichte schon in beachtliche Tiefen vordringen. https://www.wald.de/waldwissen/laubbaum ... a-abies-l/
Ob die 2m realistisch sind vermag ich nicht zu sagen, aber 1m ist sicherlich drin. Die kurzen und schwachen Niederschläge wie sie im Sommer und besonders in den letzten Jahren vorkamen nutzen der Fichte gar nichts. Was bringen 5 oder 10 mm/m2 Niederschlag bei wochenlangem Sommerwetter und ausgetrockneter Fichtenstreu und Moosauflage? Da bleibt nichts für die Fichte.
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Fr Okt 08, 2021 22:37

5-10mm Niederschlag im Sommer kommen, wenn's kein Platzregen oder Gewitter ist, unter Fichten nicht mal auf dem Boden an.
Das können die ohne den Umweg über die Wurzeln gleich mit den Nadeln aufnehmen bzw. verdunstet schon ein Teil zur Kühlung.
Daneben ist auch die Kronenform der Nadelbäumen in Trockenzeiten problematischer als beim Laubholz.
Denn diese leitet das Regenwasser weiter vom Stamm weg, als Laubbäume.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » So Okt 10, 2021 6:50

Sottenmolch hat geschrieben:Was bringen 5 oder 10 mm/m2 Niederschlag bei wochenlangem Sommerwetter und ausgetrockneter Fichtenstreu und Moosauflage? Da bleibt nichts für die Fichte.

Stimmt natürlich. Wenn ich die Aussage richtige verstanden habe, ging es auch mehr darum, dass es zur Zeit durch die niederschlagsarmen Jahre 2018-2020 in 1,60m Bodentiefe kein Wasser mehr gibt. Der Boden ist dort wohl knockentrocken und es wird Jahre mit viel Niederschlag brauchen, bis der in der Tiefe wieder durchfeuchtet wird. Im Gegensatz zur Buche ist die Fichte aber nicht so sehr auf das "tiefe" Wasser angewiesen, sondern kann sich durch ihr Wurzelsystem oberflächlich bedienen. Tatsächlich habe ich bisher zumindest in meinem Wald keine Trockenschäden an Fichte gefunden. An Buchen dagegen schon, obwohl die unter 5% Anteil haben. Aber wie schon geschrieben: Das ist für mich kein Grund, bei der nächsten Baumgeneration auf die Fichte zu setzen. Und auf die Buche schon gar nicht.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » So Okt 10, 2021 20:35

Ich möchte mal einwerfen, dass die Niederschlagsmengen in diesem Frühjahr/Sommer sehr oft doch als Starkregen gefallen sind. Die Niederschlagsmengen werdenleider statistisch immer summarisch aufgeführt. Dass ein Großteil davon als Sturzregen zu 95 % oberflächlich abgeflossen sind, geht in die Statistik nicht ein. Und somit gaukelt die Statistik eine falsche Genesung des Grundwasserspiegels vor.
Von einem Sturzregen profitiert aber der Grundwasserspiegel fast gar nicht. Besser wäre der bekannte Landregen und das über längere Dauer.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Maaze » Mo Okt 11, 2021 6:56

Niederschlag sehr oft als Starkregen?

Das kann ich überhaupt nicht bestätigen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 2250 » Di Okt 12, 2021 6:36

Wie sieht es oder sah bei euch mit dem zweiten Flug aus.
Bei uns bisher kaum was, in den Lebendfallen immer nur ein paar Käfer.
Obwohl ich beim ersten Flug 1000 fm Käferholz hatte.
Wo sind die Tiere hin, schon in den Boden?
Die Polter wurden alle gespritzt vielleicht hat es doch was gebracht?!
Ich habe eigentlich mit einen heftigen zweiten Flug gerechnet.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Okt 13, 2021 7:18

Bei mir sieht es genauso aus. Der erste Flug hat starke Schäden gebracht. Die wurden frühzeitig aufgearbeitet. Seitdem habe ich, Gott sei dank, keinen Käferbaum mehr gesichtet. Ich hatte auch mit mehr gerechnet. Aber das Wetter zeigt wohl Wirkung. Die Polter werden hier immer gespritzt.
Mal sehen, wieviele Bäume über den Winter braun werden. Ich hoffe aber, dass wir das schlimmste überstanden haben. Ich baue am Wochenende die ersten Käferfallen ab.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » So Nov 28, 2021 18:30

C735429E-4BB6-4623-B152-45045B32E362.jpeg
C735429E-4BB6-4623-B152-45045B32E362.jpeg (163.49 KiB) 1414-mal betrachtet

Meine letzten 110 fm Käferholz wurden gestern abgefahren, ein ganz neues Gefühl, kein Schadholz mehr im Bestand was weg muss. Nur noch 4 kleine Parzellen (zusammen ca. 1,2 ha), die stehen noch in dunklem Grün!

Mal sehen was es nächstes Jahr gibt.

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon dappschaaf » So Nov 28, 2021 18:48

Hallo,

kann da ein LKW abfahren?
Zu welchem Kurs hast du das Schadholz im Bild verkauft?

Gruß
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » So Nov 28, 2021 19:26

Ja, das was man da rechts unten sieht ist ein fester Waldweg, LKW hatte da keine Probleme weil es auch keine nennenswerten Steigungen bis zum Teerweg gibt. Ich konnte da kein Langholz aushalten weil er die von dort nicht durchs Dorf um die Ecken bekommen hätte.

2b+ für 80€/fm abzüglich 2€ wegen Abschnitten anstelle Langholz. Im Schnitt wird‘s auf 70€ rauslaufen denke ich.

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 2250 » Di Nov 30, 2021 15:46

Westerwälder hat geschrieben:Ja, das was man da rechts unten sieht ist ein fester Waldweg, LKW hatte da keine Probleme weil es auch keine nennenswerten Steigungen bis zum Teerweg gibt. Ich konnte da kein Langholz aushalten weil er die von dort nicht durchs Dorf um die Ecken bekommen hätte.

2b+ für 80€/fm abzüglich 2€ wegen Abschnitten anstelle Langholz. Im Schnitt wird‘s auf 70€ rauslaufen denke ich.

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Hast du auch Industrieholz geschnitten oder D Rollen?
Wenn ja hast du da auch einen Preis?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » Di Nov 30, 2021 17:15

Industrieholz nimmt sich der LU kostenlos mit, dafür berechnet er dann keine Erntekosten. Güte D war jetzt hier bei den Abschnitten nix dabei, beim Langholz wird D-Holz je nach Stärke zwischen 30 und 40€ vergütet.

Gruß
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Di Nov 30, 2021 19:49

Oberdoerfler hat geschrieben: ... Inzwischen bin ich da kritischer. Das Risiko mit der Fichte ist mir zu groß. Allerdings habe ich zur Fichte kürzlich auch einen ganz anderen Standpunkt gehört: Die Fichte sei für den Klimawandel gar nicht so schlecht angepasst, weil ihr oberflächliches (Flach-) Wurzelsystem die geringeren Niederschläge im Sommer besser aufnehmen kann als beispielsweise die Buche, die auf Feuchtigkeit in den tieferen Schichten angewiesen ist. ...

Die Fichte war m.E. gar nicht so schlecht, wie sie momentan gemacht wird.
Bei uns ist der Boden nicht tief und man kommt schnell auf Felsen. Da ist ein Flachwurzler eigentlich nicht
schlecht.

Übrigens wurde nach dem Krieg vom Staat und den Förstern Fichte empfohlen/forciert. Heute tut man ja
so, als seinen die gierigen Waldbesitzer mit Ihren Fichte-Monokulturen die allein Schuldigen an den Trockenschäden.
Ist ja auch schön einfach, eine kleine Gruppe, die sich nicht wehrt und am Boden zerstört ist, an den Pranger
zu stellen. Anstelle der vielen Flugurlauber, der Kreuzfahrer, der Autobahnraser, der Fernost-Billig-Wegwerf-Sachenkäufer
usw. die durch Ihr Verhalten den Klimawandel beschleunigt haben. Man packt sich halt nicht gern an die eigene Nase.

Aber zurück:
Gerade meine Auffassung "Die Fichte war/ist gar nicht so schlecht für unsere Gegend" ist das, was mir Angst macht.
Ich sehe derzeit keine wirtschaftlich tragfähige, halbwegs kalkulierbare Alternative.

Sicherlich war Wald immer Risiko und wird immer Risiko sein.
Aber man muss Risiken einschätzen und bepreisen, wie das Versicherungen z.B. auch machen. Das ist schwer,
es gibt kaum Daten, kaum greifbares. Ich habe Flächen, die waren 2018 in Klimamodellen als "top zukunfts-
fähig Fichte" ausgewiesen. Da steht nichts mehr.

Die Baumart, die ich pflanze, muss mit einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit 50 Jahre überleben, damit sie Ertrag abwirft.
Das sehe ich derzeit nicht. Ich vermute eher "Steppe". Auch mit der Prognose der großen Lebensmittelkonzerne, die auf
"zunehmender Wassermangel" setzen, halte ich nicht für abwegig.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Di Nov 30, 2021 19:58

Westerwälder hat geschrieben: ... Meine letzten 110 fm Käferholz wurden gestern abgefahren, ein ganz neues Gefühl, kein Schadholz mehr im Bestand was weg muss. ...

Du Glücklicher!
Dann mach erst mal Urlaub und hol tief Luft.

Ich kann es nicht erwarten, bis bei mir endlich alles weg ist und
der seit Herbst 2017 (Sturm Herwart) andauernde Alptraum und
Ausnahmezustand endlich ein Ende hat.
Obelix
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Di Nov 30, 2021 20:25

2250 hat geschrieben:
Maaze hat geschrieben:
Kormoran2 hat geschrieben: ... Was machst du aber, wenn die jungen Bestände schon mit 15 Jahren vom Borkenkäfer vernichtet werden?
Ich sage es: Es war eine Fehlinvestition wenn es eine Anpflanzung war. NV ist was Anderes.

Ich kenne in meiner Gegend keinen einzigen Fall, wo 15-jährige Fichtenbestände vom Borkenkäfer angegriffen wurden. 25-30 jährige Bestände ja, aber keine 15-jährigen

Hier in der Gegend wurden schon Fichten die nach Kyrill gepflanzt wurden komplett vom Käfer befallen.

Bei mir in der Gegend auch.

2250 hat geschrieben: ... Was macht man mit solchen Flächen? ...

Ich bin mittlerweile vollkommen abgestumpft.
Der Verlust der Anpflanzungen nach Kyrill - da lache ich drüber.

Im Vergleich zu den bisher eingetretenen Verlusten - Peanuts.
Vollkommen irrelevant, vernachlässigbar.
Da sind doch nur die Pflanz- und Pflegekosten und rund 10 Jahre Arbeit dahin.
Und nicht die Arbeit von 60, 70 oder 80 Jahren wie bei den Käferschäden.

2250 hat geschrieben: ... Mulchen kann man nicht bezahlen. Alles umschneiden sehr viel Arbeit ohne Ertrag.
Also stehen lassen und gucken was kommt kann aber auch nicht jeder.

Stehe lassen und hier und da ein paar Inselpflanzungen rein machen, die von den stehenden Trockenen geschützt sind.

Dann lässt man das 10 - 15 Jahre gewähren und pflanzt dann halt nochmal Inseln.
Nach den dann neuesten Erkenntnissen, mit genoptimierten neuen Pflanzen.

Dann wartet man wieder 10 - 15 Jahre und pflanzt wieder Inseln.
Wenn man dann immer noch Geld und Lust hat.

Gibt einen schönen stabilen Wald.
Wie Ihn die Bevölkerung heute 11.2021 wünscht. Zu Erholungs- und Biodiversivitätszwecken.
Als Waldbesitzer hat man zwar keinen Ertrag, dafür aber ein gutes Gewissen und "Mann" ist nicht mehr der "Böse".
Ups. nicht "Mann" sondern die Nachkommen.
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