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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 253 von 302 • 1 ... 250, 251, 252, 253, 254, 255, 256 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Sa Jul 29, 2023 15:41

Mit dem Einbringen verschiedener Baumarten, die offenbar auf der Fläche nicht vorkommen, wird der Ausgangsbestand / Ausgangssituation aber massiv beeinflusst. Welche Aussagekraft hat das dann für den Förster oder sonstig Interessierten in Bezug auf 'Was der Standort kann'?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Jul 29, 2023 17:18

Wenn ich aber doch überwiegend BA in den Wald zurück bringe, die in anderen Teilen der Gemarkung ( außerhalb der ehemals intensiv auf Fichte gepflegte Wälder) noch recht gut wachsen, erspare ich der natürlichen Vegetation 2 Generationen natürliche Ausbreitung.
- So ist zumindest mein Ansatz dazu.-
Zusätzliche weitere BA anzusiedeln, fällt unter " Versuch macht kluch...." .
Wer nicht wagt, wird nie gewinnen.
Die heute bei uns flächig gut verteilten einzelnen samenreifen Dgl. machen mir da mehr Mut , als Angst dazu.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Jul 29, 2023 18:51

Zur Zeit liest man wieder Artikel, die darauf hinweisen, dass der Golfstrom versiegen könnte. Wenn das mal Wirklichkeit werden sollte, dann bekämen wir hier ein Klima wie zur Zeit in Norwegen. Tja, und dann wäre es wiederum sinnvoll, man würde heute Fichten pflanzen. Fichten und nix als Fichten.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Sa Jul 29, 2023 19:19

@langholzbauer

Ist schon in Ordnung wenn du Baumarten beimischt.
Ich habe eigentlich nur mal genauer nachgefragt, weil du mich, als der Käfer vor zwei drei Jahren zugeschlagen hatte, für meinen (angedachten) Zauberwald ausgelacht hast.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Jul 29, 2023 19:27

langholzbauer hat geschrieben:erspare ich der natürlichen Vegetation 2 Generationen natürliche Ausbreitung.

"Natürliche Vegetation" ist normalerweise Buche und irgendwas dabei. Alles andere ist künstlich. Kann mir nicht vorstellen, dass Du so einen Wald haben möchtest. Schon gar nicht als "Zauberwald".
Kormoran2 hat geschrieben:Zur Zeit liest man wieder Artikel, die darauf hinweisen, dass der Golfstrom versiegen könnte.

Der Golfstrom wird nicht versiegen. Er ist ein Energieaustauschsystem zwischen der Karibik und dem Nordmeer. Solange es in der Karibik wärmer ist als im Nordmeer wird der Strom bestehen bleiben. Er wird zur Zeit nur schwächer weil sich der Nordpol schneller erwärmt als die Karibik.
Kormoran2 hat geschrieben:Tja, und dann wäre es wiederum sinnvoll, man würde heute Fichten pflanzen.

Fichte ist seit 100 Jahren keine gute Idee. Die Douglasie ist überall überlegen. Zuwachs, Holzqualität, Bodenverträglichkeit, Sturmfestigkeit (da scheiden sich die Geister) ist sie besser als Fichte. Im Zweifel also: "Abrasieren, Douglasieren!"
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Jul 29, 2023 20:02

Wenn und ob und ach.....

Weder wir Waldbesitzer noch die hoch gelobten und noch höher bezahlten Klimaforscher können voraussagen, wie in 20+ x Jahren das Wetter und Klima wirklich sein wird! :klug:
Deshalb zählt für mich erst mal nur, die ausgefallenen Flächen so schnell, wie möglich in eine möglichst " schaftwüchsige " holzige Bestockung zurück zu bringen.
Dabei sehe ich einige Chancen, die Erst- und Zweitdurchforstung ab 3m Bestandshöhe schon unabhängig von der Baumart energetisch oder auch teilweise chemisch nutzbar verkaufen zu können.
Und wenn nicht, will ich dann der nächsten Generation wenigstens noch einen gesunden Waldboden darunter und offene Möglichkeiten zum Waldbau übergeben.
Aktuell ist das die Hauptaufgabe neben der rechtzeitigen Entfernung von Käferholz.
@Oberdoerfler
Wir haben hier einen Kalkriegel durch unseren mittleren Buntsandstein.
Da zeigen Bu und andere Laubhölzer genau was sie können.
Obwohl dort zuerst die Fichten ausgefallen sind, möchte ich sie als Zeitmischung lieber dazwischen fördern, als verfluchen.
Die Bu ist genau wie Fichte und Tanne eine Schattenbaumart.
Wer sie auf Freiflächen ohne genug Druck durch Pionierbaumarten bzw.
deutlich schneller wachsende Nachbarschaft( auch Fi.) pflanzt, wird zu Recht von seinen Nachkommen gescholten werden. :wink:
Jetzt einsitig auf nur Dgl.oder Küta. zu setzen ist leichtsinniger als unsere Ahnen mit der Fi. im Tiefland waren.
Vergesst bitte nicht, dass jetzt schon immer weniger Personal und chemisch/technische Werkzeuge zur pünktlichen Pflege von Monokulturen bzw. Mischungen aus wenigen einzelnen BA zur Verfügung stehen.
Da bietet die Nutzung natürlicher Walddynamiken deutlich mehr Flexibilität und Reserven für die Zukunft.

Zur Erinnerung:
Ich denke auch in Betriebsgrößen von 100+x ha gemeinschaftlicher Bewirtschaftung mit 100% Lohnarbeit und muss entsprechend verantwortungsvoll deren Eigentum schützen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Groaßraider » Sa Jul 29, 2023 20:16

langholzbauer hat geschrieben:
Die Bu ist genau wie Fichte und Tanne eine Schattenbaumart.


Zur Erinnerung:
Ich denke auch in Betriebsgrößen von 100+x ha gemeinschaftlicher Bewirtschaftung mit 100% Lohnarbeit und muss entsprechend verantwortungsvoll deren Eigentum schützen.


Ja dann....
Gruß R. M.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Falke » Sa Jul 29, 2023 20:41

mMn muss das Rehwild bis knapp vor der Ausrottung dezimiert werden - ob das der Wolf erledigen wird oder eine Notlage wie während und erst recht nach dem letzten Krieg,
wo Wildfleisch eine erhebliche menschliche Nahrungsgrundlage war, wird dem Wald egal sein.
Dann gibt es wieder flächig Mischwald - ganz ohne Förderung und Pflanzung.
Der Borkenkäfer wird zwar weiter an den Fichten knabbern, der befallene Wald aber danach nicht mehr ganz nackt sein.

Wort zum Sonntag
Adi
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Jul 29, 2023 20:45

Guter Gedanke. Was ist denn Negatives zu befürchten, wenn die Rehe nahezu ausgerottet sind? Antwort: Nichts. Höchstens, dass die Wölfe sich dann an die Schafe ranmachen.
Zuletzt geändert von Kormoran2 am Sa Jul 29, 2023 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Sa Jul 29, 2023 21:01

Frisst Rotwild die NVJ nicht auch weg? Die müßten dann auch weg.

...und auch in den Wolfsgebieten gibt es noch Rehwild. Das sind halt nur ein paar weniger und schwerer bejagbar. Nochdazu futtern die verbliebenen Rehe mehr im Wald als auf den Weideflächen, weil die Weiden inzwischen wolfssicher eingezäunt sind. Mit dem Wolf wird's nicht einfacher.

Ich bin übrigens auch ein Freund von NVJ, egal, was kommt. Bei uns ist das Eiche, Birke, Fichte, Kiefer und ein bischen Buche sieht man auch mal. Über mehr Douglasien würde ich mich heute freuen....aber ist nun mal nicht. Die paar Douglasien waren vielleicht damals nur mal ein Test vom Großvater.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Jul 29, 2023 21:28

Und da schließt sich der Kreis unserer heutigen Diskussion wieder.
Die hat ja mit der Zäunung und hier wenigstens 50% igen Förderung dafür angefangen.
Selbst ohne die Förderung hätten wir es gemacht.
Neben Rehwild, welches in den naturnahen Flächen kaum noch weiter zu reduzieren ist, haben wir vagabundierende Muffelherden und Rotwild, welches hier unten erst regelmäßig in der Schonzeit ankommt.
Da sind trotz guter Jäger kaum ohne Zäune neue Baumarten hoch zu bekommen.
Hordengatter finden wir sowohl optisch tierschutzgerechter, weil sich darin auch kein flüchtiges Wild aufhängt, als auch durch ihren natürlichen Verfall entsorgungstechnisch einfacher, als Knotendraht.
Zurück zum Käfer:
Dagegen wirkt das aktuelle Regenwetter super.
Eine, vor Nässe, faulende Feldernte lässt keinen Raum für Borkenkäfer.
Hoffen wir einfach mal auf genug Sommerregen gegen den Käfer und ausreichend Erntefenster für alle Bauern! :regen: := :klee:
Zuletzt geändert von langholzbauer am So Jul 30, 2023 14:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » So Jul 30, 2023 1:05

Die Waldbauern sollten nun auch mal den Ackerbauern etwas Raum geben. In dieser Jahreszeit entscheidet sich für sie, ob sie eine Saison umsonst gearbeitet haben oder nicht.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » So Jul 30, 2023 2:18

Kormoran, die Gerste ist runter und wer Mais hat, der findet bei mir in der Gegend den Regen glaube ich total klasse: Schont das Beregnungs-Kontingent....das ist die letzten Jahre übelst belastet worden und es gibt Bestrebungen, das Kontigent noch weiter einzuschränken. Ohne Beregnung sind große Teile der Lüneburger Heide für Landwirtschaft so ziemlich verbrannt.
Und als "Waldbauer" ist mir der Regen auch recht, auch wenn ich ein bischen Muffe habe, daß es beim nächsten Windchen die Bäume schmeißen könnte, weil der Boden aufgeweicht ist und besonders die Eichen belaubt sind. Da fehlt nicht viel.

Aber wenn ich recht informiert bin, dann ist der Roggen jetzt dran....da ist natürlich der Regen nicht so schön. Aber Vaddern meinte mal zu mir, daß 3 Tage ohne Regen mit ein bischen Wind reichen, daß es abtrocknet. Befahrbarkeit ist dann natürlich auch noch so ne Sache.

OT: und Kormoran, unter

https://www.landtreff.de/post2082342.html#p2082342

gibt's 'nen Thread, der dich interessieren könnte. ;-)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » So Jul 30, 2023 9:13

langholzbauer hat geschrieben:Obwohl dort zuerst die Fichten ausgefallen sind, möchte ich sie als Zeitmischung lieber dazwischen fördern, als verfluchen.

Ich habe halt mein Käfertrauma. Wenn ich eine andere Baumart als Fichte zur Wahl habe, nehme ich die andere.
langholzbauer hat geschrieben:Jetzt einsitig auf nur Dgl.oder Küta. zu setzen ist leichtsinniger als unsere Ahnen mit der Fi. im Tiefland waren.

Ja, das kann man so sehen. Tue ich aber nicht. Mit meinen paar ha will ich keine Gärtnerei aufmachen. Wenn ich mehr Fläche hätte, würde ich das vielleicht auch anders machen. Das schöne an den unterschiedlichen Behandlungskonzepten ist ja, dass der Wald auf den Käferflächen jetzt viel bunter wird. Und es werden jetzt hundert verschiedene Waldbaukonzepte in der Praxis getestet. Die Käferflächen sind im Grunde ein großes Versuchslabor. Wir werden sehen, was dabei rauskommt.
Jetzt freue ich mich erstmal über den vielen Niederschlag. Das wird dem Käfer einen Rückschlag versetzten. Und wir haben mal Zeit zum Durchatmen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » So Jul 30, 2023 15:04

Oberdoerfler hat geschrieben: ... Fichte ist seit 100 Jahren keine gute Idee. Die Douglasie ist überall überlegen. Zuwachs, Holzqualität, Bodenverträglichkeit, Sturmfestigkeit (da scheiden sich die Geister) ist sie besser als Fichte. Im Zweifel also: "Abrasieren, Douglasieren!"

Douglasie wird m.E. zu viel gehypt und auch zu oft gepflanzt.
Klar, unter den Alternativen zu Fichte spricht viel für die Douglasie.

Zu bedenken ist aber:
1. Douglasie braucht einen relativ tiefen Boden wg. der Pfahlwurzel, den wir vielerorts nicht haben.
2. Douglasie ist relativ anfällig für Krankheiten (Schütte usw.).
3. Douglasie ist sturmanfällig, da sie zu schnell wächst bzw. zu viel schiebt.
4. Bei mir setzen sich irgendwelche Vögel auf die Douglasien-Spitzen, die dann abknicken.
Komischerweise nur auf die Douglasien bzw. nur die Douglasienspitzen knicken ab.
5. Douglasie braucht auch eine Mindestmenge Regen, d.h. mehr als andere Nadelbaumarten.

Douglasie liegt in meiner persönlichen Bewertung eher im Mittelfeld der Baumarten, die ich auswähle.

(p.s.: Ist alles meine persönliche Meinung, die keiner teilen muss und wegen der sich auch keiner
angegriffen fühlen und mit Dreck werfen braucht.)
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