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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mo Apr 29, 2019 10:18

Ich weiß, ich weiß. Wurde hier auch schon mehrfach diskutiert.
Und weißt du noch was? Diese Meinungen der sogenannten Fachleute ändern sich von Jahr zu Jahr. Manchmal wird etwas als Factum hingestellt und nächstes Jahr wird plötzlich ganz anders geredet. Ich habe bezüglich Käfern schon sehr viele Fachgespräche und Vorträge gehört und geführt. Ich mache jetzt einfach das, was ich für richtig halte, basta.

Vor 12 Jahren haben wir gemäß der Empfehlungen der Fachleute mehrere tausend Euro für die Anschaffung der Fallen ausgegeben. Jetzt sind die da und werden auch weiter verwendet, auch wenn die Fachleute momentan das Gegenteil von dem predigen wie vor 12 Jahren. Die anderen möglichen Maßnahmen werden unsererseits ja dennoch auch durchgeführt wie: ständige Kontrolle und sofortiges Beseitigen von befallenen Bäumen aus dem Wald.

Gestern waren das grob geschätzt 1,5 bis 2 Millionen gefangene Käfer, die in der Heizung gelandet sind. Hühner fressen auch gerne sowas, aber leider kann das Fressen auch sehr schnell wegfliegen! Also Endlösung Heizung.

Ich wünsche mir bitte hier keine disbezüglichen Diskussionen mehr, sonst werde ich nicht mehr weiter berichten.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Apr 29, 2019 10:53

Was die wechselnden Meinungen der sog. Fachleute betrifft, wechseln die gar nicht so sehr, wie es aussieht.
Das bedauerliche ist nur, dass sich die Fachleute nicht einig sind. Um genau zu sein, die Deutschen Forstlichen Versuchsanstalten.
Die NWFVA (Göttingen) ist der Auffassung, dass Schlitzfallen, Fanghaufen und Trinets zur Bekämpfung der
Borkenkäfer geeignet sind. An der Trinet-Entwicklung waren die wohl auch beteiligt.
Anders sieht es bei den beiden Süddeutschen Forstlichen Versuchsanstalten aus. Die gehen davon aus, dass Schlitzfallen und
Fanghaufen zur Bekämpfung nicht geeignet sind.

Ich bin der Meinung der NWFVA. Hier https://www.nw-fva.de/fileadmin/user_upload/Abteilung/Waldschutz/Praxis-Informationen/NW-FVA_Waldschutz_Praxis-Information_Nr-01_2015.pdf
steht alles drin, was ich für sinnvoll und praktizierbar halte. An diesen Leitfaden halte ich mich. Meine Nachbar-Waldbesitzer ziehen alle mit.
Ich habe keinen geschädigten Fichtenbestand gesehen, an dem keine Fanghaufen oder Trinets standen. Der Erfolg wird sich wohl Ende des Jahres zeigen.

Übrigens hat das Land Niedersachsen ein sehr sinnvolles Förderprogramm ins Leben gerufen. Im Programm "Bekämpfung und Monitoring von Schadinsekten im Wald" wird
u. a. die Aufstellung von Fangholzhaufen gefördert. Weiteres hier: https://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/foerderung/nav/18/article/34084.html
Zuletzt geändert von Oberdoerfler am Mo Apr 29, 2019 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon lenz_meier » Mo Apr 29, 2019 11:30

Mal kurzer Bericht aus dem südost-bayrischen Raum, seit der Karwoche hat das schwärmen des Buchdruckers begonnen, was anders zu anderen Jahren ist das er liegend Befall meidet und gleich zum stehend Befall geht. Befallen werden die stark geschwächten Bäumen im tiefen Bestand die dann nach kürzester Zeit (bei der Anlage der Rammelkammer) die Nadeln abwerfen , also auch immer schön auf den Boden schauen, wo es verdammt grün ist . AUGEN AUF.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 2250 » Mo Apr 29, 2019 12:55

Jeder Käfer der vergiftet oder verbrannt wurde kann sich schon mal nicht mehr in die Fichte bohren und Eier legen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Falke » Mo Apr 29, 2019 18:31

Vergiftet oder verbrannt - oder vertrocknet, indem ihm das Dach vom Haus abgetragen wird ...

A.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon dappschaaf » Mo Apr 29, 2019 18:40

Hallo,

ich denke, der beste Schutz ist das momentane Wetter.
Letztes Jahr um die Zeit schon sommerliche Temperaturen gehabt.
Bei den aktuell kühlen Temperaturen und den nicht sommerlichen Aussichten gibts hoffentlich heuer mind. 1 Generation weniger. :prost:

Gruß
Dappschaaf
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Mo Apr 29, 2019 19:34

Oberdoerfler hat geschrieben:Was die wechselnden Meinungen der sog. Fachleute betrifft, wechseln die gar nicht so sehr, wie es aussieht.
Das bedauerliche ist nur, dass sich die Fachleute nicht einig sind. …

Wie soll ein Waldbauer heute wissen, was "richtig" oder "falsch" ist, wenn
sich selbst die Experten nicht einig sind bzw. die Fakten es nicht hergeben?

Das geht schon mit so etwas einfachem los, wie dem China-Export von Fichte.
Die einen Forstämter machen es und es funktioniert, was man so hört.
Andere Forstämter lehnen es, aus welchen Gründen auch immer, ab.
Weil es angeblich nicht funktioniert.

Dann geht es mit der Holzvermarktung weiter. NRW läuft Amok, Ministerialerlass,
Forstämter dürfen grundsätzlich Privatwald nicht mehr vermarkten.
Andere Bundesländer haben kein Problem damit, Forstämter vermarkten weiter.

Schließlich die jetzt zu pflanzenden Zukunftsbäume und der Klimawandel:
10 Förster, 11 Meinungen.
a.) Offensichtlich ist die Gemengelage zu komplex.
b.) Sind die Meinungen zu wenig präzisiert in Bezug auf
b.1.) Boden, Fels, Sand, sauer usw.
b.2.) Südhänge, Nordhänge, Osthänge, Westhänge
b.3.) Höhenlage
b.4.) örtliches Klima
Die Landwirtschaftskammern haben das mit der örtlichen Anbauberatung
besser im Griff. Vielleicht können die Forstämter mal Kontakt aufnehmen?

Selbst der Klimawandel wird von einigen angezweifelt. Trockene Phasen und
Käfer hat es immer schon mal gegeben. Also weiter mit Fichte.

Was gepflanzt wird, hängt letztendlich vom Vorhandensein der Pflanzen ab.
Was nutzen Empfehlungen für Exoten, die man immer wieder neu aus dem
Zauberhut zieht, wenn eine ausreichende Zahl an Pflanzen am Markt in
absehbarer Zeit überhaupt nicht vorhanden sein kann?
Obelix
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Apr 29, 2019 20:53

So ganz einfach haben es die Förster auch nicht. Lösungen für die jetzige Situation können sie aus keinem Lehrbuch rauslesen.
Bisher als fix angenommene Dinge wie der Standort ändern sich auf einmal mit dem Klimawandel. Stürme richten nie dagewesene
Schäden an und das trockenste und wärmste Jahr der Wetteraufzeichnungen kommt direkt hinterher. Solche Verhältnisse hatten wir
bisher nicht. Dazu kommt dieses überflüssige und nicht von der Forstverwaltung verschuldete Kartellverfahren.

Für die Baumartenwahl ist die Situation in NRW allerdings komfortabel. Dort gibt es die digitale Standortklassifikation. Die gibt für
ein 10 x 10 m Raster die passende Baumart für den Standort wieder. Sowas gibt es im restlichen Bundesgebiet nicht. Dazu gibt es
Klimaszenarien nach dem Motto: Welche Baumart ist hier noch standortgerecht, wenn sich Niederschlag und Temperatur in die eine
oder andere Richtung ändern.

Ich gehe in meinem Privatwald übrigens einen radikaleren Weg. Ich pflanze Küstentanne und Douglasie und reduziere die Umtriebszeit
meiner noch vorhandenen Fichte auf 50 Jahre. Ob ich damit auf dem "Holzweg" bin, wird sich rausstellen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mo Apr 29, 2019 21:23

Eine kalte Nacht und ein ziemlich frischer Tag - und schon hört der Käferflug auf.
Heute habe ich die Fallen mit Chalcoprax (anti Kupferstecher) nachgerüstet und bei der Gelegenheit stichprobenartig nachgeschaut. Die noch gestern geleerten Fallen hatten heute gegen 18 Uhr nur sehr wenig Neuanfall von Käfern.

Bei der Genossenschaft wurde ich von einem älteren Waldbauern mit Fragen gelöchert. Wo kriegt man denn solche Fallen? Wo kriegt man die Lockstoffe? Welche Käfer sind denn bei uns vorhanden? Was kostet das? Man konnte daraus erkennen, dass er anscheinend gerade erst aus seinem Schlaf erwacht war nachdem ich mein erstes Fangergebnis dem Verkäufer erzählt hatte. Ich schätze, dass die ganz überwiegende Mehrzahl der Waldbauern nichts, aber auch gar nichts gegen Käfer unternimmt. Das bestätigte auch ein Gespräch im Wald mit einem Nachbarn, eine Stunde später.

Die Katastrophe wird also kommen, mögen sich auch Einzelne dagegen auflehnen. Das hilft nicht. Die Bauern haben kein wirkliches Interesse an ihrem Wald.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Di Apr 30, 2019 15:35

Oberdoerfler hat geschrieben: … Ich gehe in meinem Privatwald übrigens einen radikaleren Weg. Ich pflanze Küstentanne und Douglasie …

Das geht bei mir in der Gegend nicht, da der Boden m.E. nicht tief genug ist.
Bei uns kommt relativ schnell Felsen. Das mögen die Pfahlwurzler nicht.

Trotzdem fahren bei uns alle unreflektiert auf Douglasie und Küstentanne ab.

Oberdoerfler hat geschrieben: … und reduziere die Umtriebszeit meiner noch
vorhandenen Fichte auf 50 Jahre. …

Macht Sinn. Ab 4. Klasse gibt's eh Abschlag.

Ferner wird mit zunehmendem Alter das finanzielle Ausfallrisiko (auf Grund
von Sonderereignissen … Sturm, Trockenheit, Schädlinge, Krankheiten,
Fäule, usw.) zu hoch bzw. immer größer.
Zuletzt geändert von Obelix am Di Apr 30, 2019 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Di Apr 30, 2019 15:41

Oberdoerfler hat geschrieben: … Für die Baumartenwahl ist die Situation in NRW allerdings
komfortabel. Dort gibt es die digitale Standortklassifikation. Die gibt für ein 10 x 10 m
Raster die passende Baumart für den Standort wieder. …

… oder eben, dass die Fläche für eine forstliche Zukunft als vollkommen ungeeignet
angesehen wird.

Pflanzt man dann gar nichts mehr an?

Wandelt man dann in Weide oder Acker um?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Talberg714 » Do Mai 02, 2019 8:23

Hallo in die Runde,
die Käfersituation betreffend, noch eine andere Frage.
Habe im Netz gelesen, dass die Forstschutzmittel / Spritzmittel im süddeutschen Raum zur Bekämpfung der Situation für den freien Bezug, also auch ohne Berechtigungsnachweis, freigegeben wurden.
Habt Ihr evtl. irgendwelche Infos dazu bzw. kann das jemand bestätigen?
Danke f. Feedback
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Rapp » Do Mai 02, 2019 12:03

Das würde der allgemeinen Zulassung des Mittels und der Pflanzenschutzsachkunde widersprechen.
Kann ich mir weniger vorstellen.
Wäre auch arg ungerecht denen gegenüber die sich von langer Hand drauf vorbereitet haben.
Diese Vorbereitungen haben schließlich auch Geld gekostet.
Hast du schon Informationen von deinem Pflanzenschutzamt eingeholt?
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon AEgro » Do Mai 02, 2019 13:14

Nach Wiebke u. Lothar wurde von unserem örtliche Förster ein Landwirt beauftragt
mit seiner Pflanzenschutzspritze mit einer Spritzpistole gepolterte Fichtenstämme mit Karate-Forst zu behandeln.
Als das Kreisforstamt davon erfuhr, erhielt unser Förster eine Abreibung und der Landwirt musste zu einer Schulung ins Forstamt zur weiteren Anwendung des Mittels.
Damals gabs für die Landwirtschaft noch keine Pflicht für einen Sachkundlehrgang Pflanzenschutz.
Von daher glaub ich eher nicht, daß ohne Sachkunde Insektizide im Forst angewendet oder erworben werden dürfen.
Es gäbe ja auch genügend Sachkundige Landwirte od. auch Forstwirte, die dieses im Auftrag übernehmen könnten.
Gruß AEgro
Es gibt Tage, da komm ich einfach mit dem Kopfschütteln nicht hinterher !
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Rapp » Do Mai 02, 2019 13:31

Genau so ist es.
Aber auch zu Zeiten von Wibke und Lothar gab es schon die Sachkunde Pflanzenschutz.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
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