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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 34 von 302 • 1 ... 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon berlin3321 » Di Mai 07, 2019 4:51

Togra, welcher Bereich?

Ich kenne den Bereich um Wahlhausen/ Lindewerra recht gut. Burg Hanstein, Bad Soden- Allendorf.

Ich kann mich da an einen Aushang im Sommer 2018 in Lindewerra erinnern. Da wurde auf die Situation hingewiesen.

Hab' mir dann so meine Gedanken dazu gemacht wie man das da händeln will, z.T. sehr steiles Gelände. Z.T. noch Minengefahr (abgeschwemmte Minen). Z.T. kaum befahrbare "Ecken" aufgrund der Hanglagen, große Polter mit Käferholz lag aber auch dort.

Ich bin mal gespannt wie es dort in diesem Jahr ausschaut (komme nächste Woche da vorbei).

MfG Berlin
berlin3321
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon spaßvogel » Di Mai 07, 2019 7:45

Kormoran2 hat geschrieben:Langsam, langsam.
Als Waldbauer bin ich wahrlich nicht der Fan der Sägeindustrie. Aber ich muß mal kurz für die Säger Partei ergreifen.

Es ist ein marktwirtschaftliches Gesetz, dass bei einem Überangebot die Preise fallen. Das gilt für alle Branchen in allen Ländern und in allen Kulturen. Niemand hat dieses Gesetz erfunden und aufgeschrieben sondern es ist quasi ein Naturgesetz.

Jeder Säger, der mit den Waldbauern Erbarmen hat und ihnen die alten Preise von 95 Euro /2b zahlt, kann sich an seinen Griffeln abzählen, wann er pleite ist. Denn sein Schnittholz ist viel zu teuer am Markt. Da kann er viel von Solidarität mit den Waldbauern schwafeln - die Bauherren sind ihrem Geld nicht böse und kaufen dort, wo es billiger ist. Also MUSS er um zu überleben ebenfalls billig einkaufen wenn das möglich ist. Und es ist möglich aufgrund des Überangebotes.

Besonders schön ist es für den Säger, wenn der Waldbauer das Holz in gigantischen Poltern bereitliegen hat - und Angst hat ohne Ende vor dem Käfer (zusätzlich zur finanziellen Not) . Wunderbar, solche Waldbauern kann man drücken im Preis ohne Ende. Je lauter die Waldbauern jammern, desto mehr Spaß hat der Säger.

Es mag sein, dass die Situation in 5-10 Jahren eine völlig andere ist. Das Holz ist knapp, die Preise steigen, der Säger hat entweder kein Holz oder er zahlt mörderische Preise. Das wären natürlich schöne Zeiten für Waldbauern, wenn ihnen die jahrzehntelange Waldpflege auch irgendwann mal vergütet würde. Aber: Viele Waldbauern werden diese vielleicht gloreichen Zeiten gar nicht mehr erleben, weil der Wald mittlerweile der Bank gehört.

Auf jeden Fall verlagert der Säger seine Quetsche nicht nach Kanada. Erstens weil dort der Markt bereits besetzt ist und Niemand auf einen deutschen Säger gewartet hat. Und zweitens weil der Säger nun auch kein Großkonzern ist, der seine Anlagen in Deutschland ganz ohne Folgen auf Null abschreiben kann. Der Säger hat in seine Anlagen Millionen investiert und das Geld bekommt er nicht wieder, wenn er den Laden hier in D. zu macht.

Armes Deutschland. Katastrophen nützen Niemandem!

Die Säger kenne ich auch ganz gut ,aus verschiedenen Gründen ,das seit 30 Jahren .Nicht immer waren es auch meine "wirklich guten Freunde ".
Seit ich die kenne bekam man immer mit das der Preiskampf in der Branche ganz hart und brutal ist .
Von den kleinen und mittleren Sägern sind in der Zeit fast alle verschwunden .
Die die übrigblieben sind sehr sehr groß ,Betriebe mit 300 und mehr Beschäftigten .
So groß das sie international/global ein Wörtchen mitsprechen .
Leider haben die im Einkauf auch eine sehr große Macht ,da hat man als einfacher Privatwaldbesitzer gar nichts mehr zu melden .
Kritik an meinen Beiträgen ausdrücklich erwünscht .
spaßvogel
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon togra » Di Mai 07, 2019 14:04

berlin3321 hat geschrieben:Togra, welcher Bereich?

Kassel; Eschwege; Göttingen.
Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon berlin3321 » Di Mai 07, 2019 14:18

Da dürfte ich vorbei kommen. Ich fahre die B27.

MfG Berlin
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Di Mai 07, 2019 22:10

Von den kleinen und mittleren Sägern sind in der Zeit fast alle verschwunden .
Die die übrigblieben sind sehr sehr groß ,Betriebe mit 300 und mehr Beschäftigten .


Exakt! Ganz genau richtig. Diese Großbetriebe verkörpern eine ungeheure Einkaufsmacht. Und da erdreisten sich die Säger, uns Waldbauern ein Kartellverfahren an den Hals zu hängen. Und das Allerschärfste: Die dummen Richter geben ihnen auch noch Recht.

Dieses Kartell-Verfahren ist der Grund dafür, dass sich in NRW Wald und Holz komplett aus der Holzvermarktung zurückzieht. Dass die Säger jeder für sich schon ein Kartell darstellen, kommt keinem Richter in den Sinn. Affentheater alles!
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon togra » Mi Mai 08, 2019 21:02

Kormoran2 hat geschrieben:Dieses Kartell-Verfahren ist der Grund dafür, dass sich in NRW Wald und Holz komplett aus der Holzvermarktung zurückzieht

Hessen- und Niedersachsen-Forst genau so. Sind so halb-stattliche Stellen, die wollen und können da nicht mitmachen.
Können es sich wirtschaftlich aber auch leisten, es nicht zu tun.

Also was bleibt?
Weiter jammern oder eigenes Kartell gründen....

Denn freie Marktwirtschaft bedingt, dass sich Ver- und Einkäufer immer auf Augenhöhe begegnen müssen.
Sonst gewinnt immer der Größere.
Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Rapp » Mi Mai 08, 2019 21:26

In Niedersachsen gilt das nicht nur für die Landesforsten, sondern auch für die Landwirtschaftskammer. Über die Forstämter geht auch nichts mehr.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon bastler22 » Fr Mai 10, 2019 7:39

Ich denke die ausbleibenden Einträge in dem Thread bestätigen den Eindruck dass das Wetter dieses Jahr die Käfer kaltstellt. Also erstmal Entwarnung. Die Panikmache im April war deutlich verfrüht
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon deere6470 » Fr Mai 10, 2019 9:33

Das kann ich so nicht bestätigen.
Der Käferdruck bei uns im Gebiet ( Dreiländereck D/ A / CZ ) ist enorm hoch. Wir hatte im August 17 einen Orkan mit Großflächigem Windwurf, im letzten Jahr massiven Käferbefall. Im Winter ab 700 m Höhenlage Schneedruck und der Borkenkäfer ist auch schon wieder fleißig.
Lt. Aussage Forstamt stirbt bei uns die Fichte aus, nur in noch höheren Lagen ( 800 m aufwärts ) geben Sie ihr kleine Chancen.
Die Witterung derzeit bremst den Käfer und wir gewinnen vielleicht eine Woche Zeit, bevor die Jungkäfer ausfliegen.
Bei mir persönlich ( 15 ha Waldfläche ) geh ich davon aus, das im Herbst dieses Jahres keine Fichte mehr steht! Die großen Fichte sind weg, mittlerweile geht der Buchdrucker in die Bestände mit 20 cm BHD.
Ich geb denen die bisher noch verschont sind mit Kalamität jeglicher Art einen Tipp. Sobald die Preise sich wieder einigermaßen erholt haben nutzt eure hiebreifen Bestände. Nicht immer nur um den Baum rumgehen, sondern nutzen!
Der Markt ist tot, Preise bewegen sich so um die 30 € / FM, Tendenz fallend.


mfg
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Fr Mai 10, 2019 9:44

bastler22 hat geschrieben:Ich denke die ausbleibenden Einträge in dem Thread bestätigen den Eindruck dass das Wetter dieses Jahr die Käfer kaltstellt. Also erstmal Entwarnung. Die Panikmache im April war deutlich verfrüht


Das währe schön!

Wird wohl aber ehr daran liegen, daß hier das Wichtigste schon geschrieben wurde.
Ich bin sicher nich der einzige, der momentan bis zur Belastungsgrenze an der Käferfont kämpft...
Jeder sofort entfernte Befall, verringert das Risiko!
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon H1asl » Fr Mai 10, 2019 10:35

Bastler, haste keine Stihl da die geputzt werden muss?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Stoapfälzer » Fr Mai 10, 2019 11:40

Habe die Tage das letzte Restholz aus de Wald geholt von den letzten Käferbäumen im Oktober letzten Jahres, ganz vereinzelt war Bohrmehl zu finden auf dem liegenden Holz also bis jetzt ist es ruhig dank der kühlen Temperaturen momentan. :klee:
Alle reden übers Wetter,
aber keiner unternimmt was dagegen. ;-)

Zitat Karl Valentin
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon bastler22 » Fr Mai 10, 2019 18:32

Ja das ist ja genau das was ich sage. Wobei ich klar sage, wenn du jetzt noch das Schadholz vom Oktober im Wald hast braucht man sich aber auch nicht wundern wenn man Probleme hätte


Hier ist ein Beitrag vom BR Unser Land heute, wo rumgejammert wird, wobei ich mich schon frage wieso 30-40 Euro pro fm nicht kostendeckend sein sollen... https://www.br.de/mediathek/video/wald- ... 001a0fb993
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Fr Mai 10, 2019 19:30

Was betrachtest du denn als Kosten, die durch den Verkauf zu decken sind? Meinst du die Aufarbeitungs- und Rückekosten? Und mehr sind deiner Meinung nach in 80 Jahren nicht entstanden?
Welchen Erträgen würdest du denn die laufenden Kosten etwa der Käferbekämpfung zuordnen? Wir haben nach Kyrill etwa 5.000 Euro nur für die Käferfallen ausgegeben. Wer trägt diese Kosten wenn nicht der Verkauf meiner Produkte, sprich des Stammholzes?
Welchem Ertrag kann ich die gesamten Kosten des Schleppers zuordnen, der nur für den Wald arbeitet? Wer zahlt mir das, wenn nicht der Erlös aus dem Holz? Ganz grob gepeilt würde ich sagen, wenn man für einen fm weniger als 50 Euro bekommt, ist man auf jeden Fall auf der Verlustseite.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Redriver » Fr Mai 10, 2019 20:55

Hallo,
bastler22 hat geschrieben:Hier ist ein Beitrag vom BR Unser Land heute, wo rumgejammert wird, wobei ich mich schon frage wieso 30-40 Euro pro fm nicht kostendeckend sein sollen.

Bastler ich sage nur eins dazu du hast absolut keine Ahnung von Waldwirtschaft. Das bestätigst du mit dem was du schreibst.
Wenn ein Baum ca 100 Jahre braucht um Hiebreif zu werden dann verramscht man den für 40 € pro Fm. Nur mal so als Gedanke 4 in Worten vier Generationen haben diesen Baum gehegt und gepflegt. Nur mal so am Rande. Es ist nicht damit getan so einen Baum um zu schneiden
es muß auch wieder nachgepflanzt werden un dann gibt es mal 50 Jahre keinen Nutzen ausser etwas Wärme im Ofen und auch das macht arbeit.
Also laß es mit deinen Ausführungen da bekomme ich rote Schläfen. Ich fühle mit allen Waldbauern welche derzeit um ihr Einkommen beraubt werden, aber so ist es halt derzeit.
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
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