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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon togra » Fr Mai 10, 2019 21:53

deere6470 hat geschrieben:Lt. Aussage Forstamt stirbt bei uns die Fichte aus, nur in noch höheren Lagen ( 800 m aufwärts ) geben Sie ihr kleine Chancen.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Zunehmende Sturmereignisse mit "Fällung" der Traufbäume zzgl. langer Hitzeperioden, kombiniert mit einer generell steigenden Jahresdurchschnittstemperatur und dadurch ausbleibenden Wintern, schwächen die ohnehin schon anfällige Fichten-Monokultur so sehr, dass der Käfer als letzter Feind leichtes Spiel hat.
Gegen sehr lange Trockenheit kann ein Flachwurzler nur sehr schwer bestehen.
Hier bei uns sind letztes Jahr nur etwa ein Drittel der üblichen Jahresmenge Niederschlag gefallen.
U.A. hat es 16 Wochen durchgehend überhaupt nicht mal einen einzigen Tropfen geregnet, bei gleichzeitig 34°C mittags im Schatten; jeden Tag.

Die Waldbauern hier tun nun das einzig Richtige: Alle Fichten raus, solange das Holz noch kein Humus ist, und dann was Passendes nachgepflanzt.
Mag kurzfristig vielleicht Verlust bringen; langfristig gewinnt man aber dabei. Zumindest die Nachfahren.

Wer hier mal die Kosten der Vergangenheit sich wirklich zu Gemüte führt wird schnell feststellen, dass dieses Monokultur-Experiment unserer Vorväter eine grenzenlose Geldvernichtungsmaschine war/ist.
Windwurf, dadurch erhöhte Aufarbeitungskosten, Käferbekämpfung, Zwangsverkauf bei Überangebot etcpp...Die kurze Zeit des Geldverdienens durch vollmechanisierte Holzernte dürfte das bei den Meisten nicht aufwiegen.

Ganz am Rande sei erwähnt, dass eine Fichten-Monokultur bis auf die Bäume an sich (und den Borkenkäfer) biologisch nahezu tot ist.

Dennoch spreche ich den Betroffenen mein Mitleid aus, denn diese haben den Unsinn nicht verzapft.
Auch deren Vorfahren haben im guten Glauben gehandelt, da kann man eigentlich auch keinen Vorwurf machen.
Wichtig ist eben jetzt zu erkennen, dass es so nicht (mehr) geht, und dann die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Wer bei uns in der Region noch Geld in einer Käferfalle versenkt, dem müsste man mal Fieber messen.
Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon togra » Fr Mai 10, 2019 21:59

Das noch hinterher: Alle frei stehenden Fichten in Gärten z.B. erfreuen sich bester Gesundheit. Trotz aller Stürme in den letzten Jahren. :wink:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Fr Mai 10, 2019 22:42

Togra, kannst ja gerne mal zum Fiebermessen kommen.
Die Waldbauern müssen jetzt versuchen, den Schaden - wie auch immer - zu mindern. Das heißt, Teile des Bestandes möglichst hinüberzuretten in eine Zeit, wo das Holz wieder knapp wird. Möglicherweise kommt diese Zeit erst in 10 Jahren. Und es wird schwer werden, das eigene Holz solange lebend an der Wurzel zu behalten.
Aber das ist die einzige Chance momentan.
Wird das Holz hoffentlich irgendwann knapp, so sollte man die restlichen gesunden Fichtenbestände schnellstmöglich vermarkten. Langfristig hat die Fichte bei uns keine Zukunft und wir können nicht mehr darauf warten, dass die Fichten dick und fett werden um sie dann zu vermarkten. Dazu wird es nicht mehr kommen. Wenn wir dann das Holz nicht nutzen, wird die nächste Katastrophe kommen und man wird uns 10 € pro fm bieten. Und dafür mache ich keinen Finger mehr krumm.

Und dein letztes Posting ist Quatsch. Guck dich um. Freistehende Fichten in Gärten sind zu 80 % bereits stark geschädigt. Jedenfalls ist es bei uns so.

Wenn wir Waldbauern nicht mehr auf Fichten setzen, worauf dann? Was sollen wir anpflanzen, was uns irgendwann das eingesetzte Geld wiederbringt mit einem gewissen Gewinn? Und das ist die Crux: Niemand kann verbindlich sagen, welche Baumarten noch eine Zukuft haben, eine wirtschaftliche Zukunft vor allem. Und warum sollte ich dann Geld investieren in etwas, was so ungewiß ist wie diese Perspektive. Die Folge werden unbewirtschaftete Wälder überall sein. Chaos und Urwald. So, wie die Grünen das immer schon gewollt haben.

Ich habe aber schon so meinen Plan: Hier wird ein Freizeitpark entstehen für alle Quad- und Crossbiker. Hier darf jeder mit seinem SUV (haha) kommen und seine Grenzen erfahren. Einmal Abschleppen kostet 50 Euro zusätzlich. Und hierhin kommen so viele Windkraftanlagen wie auf den Grund draufpassen. Chakka!
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon togra » Fr Mai 10, 2019 23:37

Kormoran2 hat geschrieben:Die Waldbauern müssen jetzt versuchen, den Schaden - wie auch immer - zu mindern. Das heißt, Teile des Bestandes möglichst hinüberzuretten in eine Zeit, wo das Holz wieder knapp wird.

Den Versuch, Dein Kapital zu retten in Ehren, aber wie möchtest Du das anstellen??
Weiter Geld einem toten Pferd hinterherwerfen? Weitere Tausender in Borkenkäferfallen investieren? Silberjodid in Wolken injizieren, damit sie über Deinen Wäldern abregnen?
Wie Du schon selbst erkannt hast wird es ja schwierig, das lebende Holz an der Wurzel zu halten.
Kormoran2 hat geschrieben:Und dein letztes Posting ist Quatsch. Guck dich um.

Ich guck mich um.
Hier ist jede (gewöhnliche) Fichte (Picea abies) in den Gärten kerngesund. Da sie frei steht, hat sie sich soweit möglich angepasst und mehr Wurzeln in die Tiefe gebildet. Dadurch ist sie sturmfester und resistenter gegen lange Trockenheit.
Die "Waldfichte" brauchte das nicht. Die "Nachbarn" haben den Sturm weggefangen und Wasser kam von oben. Da kein Licht auf den Boden fällt, kann es auch nicht verdunsten.
Konsequenz: Da ich nur oben grün bin und alle Nachbarn mich beschützen, brauche ich nur das nötigste Wurzelwerk, damit ich nicht von selbst umfalle und die verbliebenen ca. 10% meiner von der Natur aus vorgesehenen Blattmasse noch versorgen kann.
Hier ist in den vergangenen 30 Jahren nicht eine einzige, freistehende Fichte vom Sturm (mit Wurzelteller) umgeworfen worden, während es gleichzeitig km²-weise Fichtenwald dem Erdboden gleich gemacht hat.
Wesentlich häufiger anzutreffende Blaufichten (ausgewilderter Weihnachtsbaum von vor 30 Jahren) sind ja seit jeher Sitka-geschädigt; der letzte Sommer hat ihnen halt den Rest gegeben. So auch bei mir im Garten.
Kormoran2 hat geschrieben:Was sollen wir anpflanzen, was uns irgendwann das eingesetzte Geld wiederbringt mit einem gewissen Gewinn?

Da gibt es nichts.
Außer Kurzumtriebsplantagen oder sonstige Energiegewinnungspflanzungen vielleicht. Mit den mittlerweile bekannten Nachteilen der Monokultur; erst recht mit standortfremden Pflanzen.
Wald pflanzt man nicht für sich, sondern frühestens für die Enkel.
Kormoran2 hat geschrieben:Chaos und Urwald. So, wie die Grünen das immer schon gewollt haben.

Nicht, wie es die Grünen immer schon wollten, sondern so, wie es die Natur noch weit vor den Grünen schon dauerhaft funktionierend angelegt hat.
Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dümmere ist...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Mai 11, 2019 0:06

Togra, neue Fallen werden nicht gekauft. Aber würdest du die vorhandenen Fallen auf dem Heuboden stehen lassen angesichts dieser Plage? Na also.
Und wir werden kein gutes Geld dem schlechten hinterher werfen. Nur den bisher noch gesunden Fichtenwald müssen wir in wirtschaftlich bessere Zeiten hinüberretten. Er ist sowieso langfristig verloren. Nun gilt es, den Schaden zu minimieren. Und dass es schwierig wird, bestreite ich doch gar nicht.

Die Fichten-Monokulturen haben ja jahrzehntelang beim deutschen Wiederaufbau geholfen. Ohne Material für Dachstühle hätte der Wiederaufbau nicht gelingen können. Und nun ist die Produktion von Fichtenbauholz in große Schwierigkeiten geraten, weil man die Rechnung ohne die Natur und - vor allem - ohne den Klimawandel gemacht hat. Bloß wer hat den Klimawandel verursacht? Wer ist der Übeltäter, der unseren Wäldern den Garaus bereitet?

Die Waldbauern sind diejenigen, die dafür sorgen, dass die Luft der Städter gereinigt wird. Hier wird Dreck aus der Luft gefiltert und Sauerstoff produziert. Und als Dank dafür bekommen wir einen Klimawandel, der unsere Wälder umbringt. Eigentlich stünde uns Waldbauern Schandensersatz zu.

Die Natur wird jedenfalls nicht dafür sorgen, dass in Zukunft Bauholz bereitsteht. Das ist schon mal klar. Die Bauherren der Zukunft werden jeden Sparren mit Gold bezahlen müssen, denn die Natur liefert nur noch krummes, unbrauchbares Brennholz. Da wird man 200-jährige Eichen verwenden und wird jammern, dass der Dachstuhl der teuerste Teil des Hauses ist.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon togra » Sa Mai 11, 2019 0:27

Kormoran2 hat geschrieben:Aber würdest du die vorhandenen Fallen auf dem Heuboden stehen lassen angesichts dieser Plage?

Ich weiß nicht ob es bei Deinen Beständen lohnenswert ist...bei uns jedenfalls ist Hopfen und Malz verloren.
Kormoran2 hat geschrieben: Hier wird Dreck aus der Luft gefiltert und Sauerstoff produziert

Na ja; mit einer Fichten-Monokultur dürftest Du gerade die Umweltbilanz deines Schleppers und Autos begleichen können....wenn überhaupt.
Kormoran2 hat geschrieben:Da wird man 200-jährige Eichen verwenden und wird jammern, dass der Dachstuhl der teuerste Teil des Hauses ist.

Pech. Dann darf man eben kein Haus mehr daraus bauen.
Oder es werden Alternativen gefunden.

So ist nun mal das Leben.
Millionen vom Großvater geerbt und ohne Zutun zerrinnt es in den eigenen Händen zu wertlosem Staub. Das tut weh; das glaube ich.
Was kann man nun tun?

Neue Wege gehen in der Hoffnung, dass sie besser sind...mehr bleibt einem nicht; ....denke ich... :(
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Mai 11, 2019 0:43

Millionen vom Großvater geerbt und ohne Zutun zerrinnt es in den eigenen Händen zu wertlosem Staub. Das tut weh; das glaube ich.
Was kann man nun tun?


Togra, du bist nicht etwa ein Kommunist?
Nicht nur der Großvater sondern alle Generationen hier haben an diesem Wald gearbeitet. Allein ich habe mehrere hundert Tausende nach Kyrill investiert. Dein Post ist despektierlich, ja geradezu schadenfroh. Aus allen Knopflöchern strahlt deine Freude. Von dir werden wir die höchsten Preise nehmen demnächst. :evil:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon jungholz » Sa Mai 11, 2019 8:57

@togra und Kormoran2:
Ihr seid in etwas unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkten unterwegs aber jeder von Euch hat offensichtlich große Erfahrung darin. Sicher habt Ihr bei aller fachlichen Qualifikation auch unterschiedliche Sichtweisen entwickelt.
Wenn sich jetzt auch noch die paar letzten Forumsmitglieder, die sich auskennen und die mehrere gerade Sätze schreiben können, gegenseitig beharken, dann ist das Forum endlich ganz tot!

Bitte ärgert Euch nicht, fahrt die Emotionen etwas runter und tragt weiterhin mit Eurer Kompetenz und Erfahrung zu einem immer noch lesenswerten Forum bei.
Grüße jungholz
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Marco + Janine » Sa Mai 11, 2019 12:23

Oberfranken:
Wetter schon über Tage kalt und immer wieder nass.
Das hilft gegen den Käfer und auch dem vom letzten Jahr trockenem Boden.
Gerade schüttet es aus Eimern....
Sägen, genug für den dritten Weltkrieg.
Akku-Sägen, ein wink für die Grünen.
wenn die Flut kommt, können wir das mit dem Baumklettern
oder notfalls haben wir ja unsern Hubsteiger.
Schlepper, genug um ihn nicht mit meiner Frau teilen zu müssen :lol:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon barneyvienna » Sa Mai 11, 2019 13:09

@all, es wird mal Zeit, dass die Regierungen, die C02-Zertifikate an die Industrie (Co2-Produzenten) zwangsweise verkaufen, auch den C02 -Sammlern (Wald- und Waldbauern, Feldbauern) einen Anteil Ihrer diesbezüglichen Einnahmen weitergeben. 1 Tonne trockenes Holz entspricht größenordnungsmäßig 1 Tonne CO2. In Österr. wird seit ca. 1 Jahr an Feldbauern, die Grünsaat stehenlassen und einackern, pro ha ein Betrag ausbezahlt (20-30€, weiss nicht genau), weil sie Co2 sammeln. Gibts nicht eine Art Gleichbehandlungsgesetz, nach dem das auch die Waldbauern bekommen müssten ? Bin im Feldbau nicht so versiert, und habe auch keine genaue Info darüber gefunden.
Zu den überlebensfähigen Fichten in Gärten: ich glaube denen gehts besser, weil sie regelmäßig per Schlauch gegossen werden.
Haben mal eine Garten-Kiefer geschnitten, die hatte min. 3 x so breite Jahresringe als meine Waldkiefern. Ich war beeindruckt von der Wuchsleistung, meine brauchen 3 x so lang im Wald, um fett zu werden.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon joker29 » Sa Mai 11, 2019 13:32

Kormoran2 hat geschrieben: Allein ich habe mehrere hundert Tausende nach Kyrill investiert.

Fehlinvestition? Passiert nicht nur an der Börse.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Falke » Sa Mai 11, 2019 14:13

barneyvienna hat geschrieben:Zu den überlebensfähigen Fichten in Gärten: ich glaube denen gehts besser, weil sie regelmäßig per Schlauch gegossen werden.


Oder sie steht, wie bei mir, an einer Hausecke, wo 1/8 des Regens vom Dach (ca. 600 m²) versickert. Die gedeiht prächtig!
Im Wald ist z.Zt. GsD wegen viel Regen eine Verschnaufpause ...

Ein Rezept gegen die Borkenkäferplage ist die Entnahme kränkelnder Fichten lange vor dem Befall.
Dafür muss man freilich quasi jede größere Fichte im eigenen Bestand und in den Nachbarparzellen 'persönlich' beobachten und kennen. Das geht nur bei paar ha Besitz ...
Und nur, wenn man die Zeit hat (oder sich nimmt), dann auch innerhalb von paar Tagen zu reagieren - und die Vollmacht, das auch in Nachbarparzellen tun zu dürfen! Tu felix Adi.

A.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Sa Mai 11, 2019 15:20

Hallo,
Erst mal 100% Zustimmung zum Beitrag von jungholz.

joker29 hat geschrieben:
Kormoran2 hat geschrieben: Allein ich habe mehrere hundert Tausende nach Kyrill investiert.

Fehlinvestition? Passiert nicht nur an der Börse.

Ich glaube kaum, daß "Kormi" nur in den Wiederaufbau von Monokulturen investiert hat . :wink:
Und sicher stammt das meiste Geld auch aus den Erträgen der abgegangenen Bestände.

Zurück zum Käfer:
Viele ältere Fichtenbestände haben schon mehr Kriesen überlebt als wir, die hier schreiben und lesen.
Selbst eine Monokultur setzt sich aus einer Vielzahl von einzelnen Individuen zusammen. Darunter befinden sich auch immer einige, die die nächste Kriese überleben können.
Macht bitte nicht den großen Fehler, und denkt im Waldbau Schwarz/Weiß!
Das hauptsächliche Problem der aktuellen Forstwirtschaft besteht im zusammengebrochenen Nadelholzmarkt.
Sicher fehlt es hier und da schon an den Aufarbeitungskapazitäten. Solange aber das Holz nicht mit dem nötigen Ertrag vermarktet werden kann, um die Flächen zügig wieder zu bewalden, fehlt es vielerorts am Willen, die flächen zu sanieren.
Wir müssen uns dringend darauf zurück besinnen, daß uns die Natur selbst aufzeigt, welche Bäume auf welche Standorte passen.
Ein sehr großes Problem besteht auch in der hohen Konzentration der Baumschulen. Dort wird mittlerweile Pflanzgut für mehrere Bundesländer auf kleinstem Raum aufgezogen.
Selbst wenn die Herkünfte zum zukünftigen Standort passen reduziert das die genetische Vielfalt. Und noch schlimmer ist das Risiko , irgendwelche Krankheiten zu verbreiten. Siehe Eschentriebsterben...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Sa Mai 11, 2019 18:35

Fehlinvestition? Passiert nicht nur an der Börse.


Denke ich nicht. Ich denke, es ist eine Investition in die Zukunft. Wenn wir unsere Zukunft sogleich aufgeben, dann können wir uns alle ja auch gleich einen Strick nehmen. Jeder an seiner Position wird sicherlich nicht den Strick nehmen sondern überlegen, was er vernünftigerweise machen kann.
Zuletzt geändert von Kormoran2 am Sa Mai 11, 2019 21:45, insgesamt 2-mal geändert.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Westerwälder » Sa Mai 11, 2019 19:46

Respekt Kormoran!

Die Geschichte wird bei vielen Waldbauern hier in den Mittelgebirgen ähnlich sein, auch wenn die ha weniger sind.

Meine Jungs haben dieses Jahr schon häufiger gesagt: „Zum Glück muss der Opa das hier nicht mehr erleben“
(Mein Vater ist letztes Jahr im hohen Alter verstorben und bei ihm hat sich‘s immer um die Fichten gedreht.)

Ansonsten wie bei Dir, retten was zu retten ist und den Rest umbauen auf das was einem jetzt richtig erscheint.

Gruss ins Sauerland
vom Westerwälder
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