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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 42 von 302 • 1 ... 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 210ponys » So Jun 09, 2019 7:53

denke nicht das ein Forstunternehmen Kapazitäten hat, wen der Waldbesitzer nicht selbst zur Säge greift wird alles lange dauern!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » So Jun 09, 2019 8:31

TMueller hat geschrieben:Bei uns ist die Borkenkäferplage nicht in den Griff zu bekommen, weil nicht alle Waldbesitzer
ihre befallenen Bäume konsequent entfernen (lassen). Was kann man tun, wenn auch der Förster nicht genug
Druck auf die Waldbesitzer ausübt?

Nichts.

Was will man tun?

a.) Es gibt kaum freie Aufarbeitungskapazitäten. Zum Kleinprivatwaldbesitzer kommt z.Zt. eh kein Dienstleiter.
Die FBG kann die Aufträge nicht vergeben, da der Verkauf des Holzes nicht gesichert ist und gerade die Klein-
waldbesitzer nicht gewillt sind, mit Aufarbeitungskosten in Vorleistung zu gehen, wenn der Verkaufserlös nicht
feststeht.

b.) Viele Waldbesitzer wissen von Ihrem Glück noch nichts oder ignorieren es nach dem Motto: Ist ja nicht so
schlimm. Hier sehe ich den Förster (den Staat) schon in Verantwortung, den Besitzer mal schriftlich darauf
hinzuweisen und um Abhilfe zu bitten. Nur damit der Waldbesitzer überhaupt mal weiß, dass er ein Problem
hat.

c.) Nebenerwerbsforstbetriebe, die dem Forstbetrieb neben einem Hauptberuf (mit dem sie ihre Familie
ernähren) betreiben, arbeiten und arbeiten jedes Wochenende und schaffen es trotzdem nicht, dem Käfer
Einhalt zu gebieten. Ich hatte letztens mit einem Besitzer eines Nachbarwaldstückes gesprochen: Der
entschuldigte sich für sein spätes Eingreifen und sagte er wäre permanent am Käferaufarbeiten, käme der
Sache aber nicht bei. Der Haufen an Aufarbeitungsarbeit, den er seit 1,5 Jahren vor sich herschiebe,
würde immer größer. Ich konnte nur antworten, dass es bei mir genau so ist.

d.) Wie definiert man befallene Bäume? Die, die man erkennt, weil die Krone dürr ist oder die Rinde ab fällt
kann man eigentliche stehen lassen, da dort der Käfer schon wieder raus ist. Großzügig gesunde Bäume um
die Käferbefallstelle herum zu entfernen, macht keiner bei den schlechten Preisen. Bringt auch nichts, da
dann der Käfer in die nächste stehende Reihe springt.
Die kleinen Kupferstecherlöcher, zumeist im oberen Drittel des Baumens beginnend, erkennt niemand früh-
zeitig.

e.) Hauptproblem im Bundesland NRW ist, dass m.E. die Käferlöcher politisch erwünscht sind, weil sie endlich
"den bösen Fichtenmonokulturen" Einhalt gebieten. Jedes Käferloch ist eine potentielle Fläche für neuen,
ökologisch wertvolleren Wald. Ich würde Ihn mal als "Genuss- oder Spass-Wald" bezeichnen.
Was soll man davon halten, wenn bei 20 - 30 % Käferbefall ganze Waldstücke einfach weggemacht werden?
Und 70 - 80 % Holz auf den Markt kommt, dass derzeit eigentlich gar nicht auf den Markt spülen müsste?

Mein Fazit:
Man kann nur hoffen, dass das Käferproblem von der Natur selbst erledigt wird.
Vernichtet bekommt man bei uns in der Gegend den Käfer allein durch Fällmaßnahmen nicht mehr. Das sind
eher Maßnahmen, die der Gewissensberuhigung dienen, als dass sie wirklich nachhaltig helfen.

Irgendwann, wenn es mit dem Käferbefall so weiter geht, wird der Staat auch mit chemischen oder anderen
massiven Käferbekämpfungsmaßnahmen einschreiten. Den Zeitpunkt sehe ich aber noch in weiter Ferne.
Obelix
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon H1asl » So Jun 09, 2019 21:16

Auf Seite 39 habe ich Bilder vom Befall gezeigt... Aus dem Fleck habe ich inzwischen 50fm entnommen. Meine große Hilfe der Bruder musste leider ins Krankenhaus, somit geht's bedeutend langsamer. Bei dem Streifen habe ich den Kampf verloren, 100% Befall auf knapp 1Ha.

Kann man rein aus Fichte ne Maschinenhalle bauen?
Das wäre in meinen Augen der einzige Weg noch was aus dem Holz zu machen.

Bin da ned so bewandert...
Mit Harvester rausnehmen bleibt so gut wie nichts mehr hängen. Ehrlich gesagt schert es mich bei dem Waldstück nicht mehr wo der Käfer hin fliegt, ein Nachbar hat ca 2Ha Käferholz vom letzten Jahr noch stehen, der andere hat wohl im Holz nen Lagerplatz zum Hacken errichtet, da liegt auf dem Haufen Material für gut 300srm zum hacken.
Ich würde also nach und nach die Fläche räumen, der Käfer ist dann aber sicher schon wieder weiter...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon eclipso » So Jun 09, 2019 21:29

H1asl hat geschrieben:
Kann man rein aus Fichte ne Maschinenhalle bauen?
Das wäre in meinen Augen der einzige Weg noch was aus dem Holz zu machen.

Bin da ned so bewandert...

Natürlich kann man "rein" aus Fichte eine Maschinenhalle bauen :D :lol:
So etwas fragen normalerweise nur "Stadtleute :lol: "
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon H1asl » So Jun 09, 2019 21:33

Ja keine Ahnung :lol:
Ich spiele mit dem Gedanken schon länger aber wollte eher was mit Betonwänden :oops:

Außen Fichte ist halt nicht so beständig, nicht?
Aber das gehört wohl in ein anderes Thema...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon S 450 » So Jun 09, 2019 22:05

Wir hatten 1972 einen starken Schneebruch. Damals hat mein Vater sogar Sonderurlaub vom Bund bekommen. Aus dem Holz haben wir eine Maschinenhalle gebaut. Die ist jetzt fast 50 Jahre alt und noch recht gut in Schuss, lediglich der Giebel der Wetterseite müsste erneuert werden. Das Holz wurde mit irgend einem Zeug imprägniert (Carbinol ?) Auf mech. Holzschutz achten!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » So Jun 09, 2019 22:09

Ich habe in 2011 eine Halle nur aus Fichte gebaut. Allmählich vergraut das Holz, das dem Licht ausgesetzt ist. Als Wetterschutz dient eine Holzfassade. Der Chef des Zimmererbetriebes meinte, die würde locker über 100 Jahre halten ohne weitere Schutzmaßnahmen.
Beton ist nur dort verbaut, wo mit dem Frontlader geladen wird.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Rapp » Mo Jun 10, 2019 8:38

Genau so ist es. Es gibt genügend Beispiele das Fichte ein guter Baustoff ist. Auch im Außenbereich.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Steyrer8055 » Mi Jun 12, 2019 8:01

Hallo Zusammen!
Laut Aussage unseres Försters zur Käferlage in der Gegend,Fangkontrolle in 1 Wo / Falle Schlitzfalle 72.000 Stück bei 40 St./ml Buchdrucker.
Beim Kupferstecher nehmen sie 600 St / ml an.
Bunderland Vorarlberg!

mfg Steyrer8055
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Waldmichel » Do Jun 13, 2019 11:11

Kormoran2 hat geschrieben:Wichtig ist die Erkenntnis, dass die Totengräber bereits durch den Verwesungsgeruch einiger weniger Käfer angelockt wurden. Also wird dieser Geruch sicherlich den Anflug durch Borkenkäfer auch stören, selbst wenn es nur ein Dutzend tote Borkis sind.


Servus!
Ich bin jetzt kein Borkenkäfer-Experte, vielleicht komme ich jetzt auch gerade deswegen mit einem etwas quer gedachten Gedanke:
Wenn die toten Borkis anfliegende Borkis eher stören, dann könnte man doch die toten Borkis als Vergrämungsmittel im Wald verteilen, oder nicht?
Wenn Kormoran2 leider so viele Borkis aus seinen Fallen einsammeln muss, würde ich mal gezielt regelmäßig in einem bestimmten Waldstück verteilen und den Borkenkäferbefall dort mit den Nachbarstücken vergleichen. Ein Versuch wäre es doch sicher wert. Oder gibt es darüber schon Erkenntnisse?
Erfolgsprämien bitte zu mir, Bankverbindung gibt es dann per PN 8)

Gruß Mathias
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon TMueller » Do Jun 13, 2019 12:20

Ich habe gestern wieder Bäume aus dem Wald entfernt, mit dem typischen Bild "Baum grün, Spitze braun".
Als ich dann die Rinde stellenweise entfernte, waren viele Larven zu sehen.
Ich kann daher nur jeden empfehlen, konsequent die braunen Bäume zu entfernen, auch wenn es augenscheinlich "nur" nach einem Trockenschaden ausschaut.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Do Jun 13, 2019 16:13

@ Waldmichel: Das nenne ich mal eine kreative Idee. Da muß man erst mal drauf kommen. Ehe ich zu schnell sage "das geht nicht", nehme ich das erst mal mit und denke drüber nach.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Forstjunior » Do Jun 13, 2019 16:20

Gibts denn überhaupt schon negative auswirkungen ider hast du alles bekämpft mit den fallen?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Do Jun 13, 2019 18:27

Bis jetzt in 2019 ca. 10 Langholz-LKW an Käferholz aus dem Wald gefahren. Kannst die fm selbst hochrechnen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon bastler22 » Do Jun 13, 2019 19:05

Zum Vergleich: 0 LKW ohne Einsatz von Fallen.
Wie gesagt, ich hatte ja schon Entwarnung für uns gegeben und bisher habe ich recht. Es regnet ja auch laufend in Oberbayern. Die Probleme wo sie in Niederbayern haben kommen glaube ich daher, dass die eher rückständig sind und nicht so dahintwr und viel im Wald war übern Winter.

https://www.fovgis.bayern.de/borki/

Ich denke dass ich die Kontrollgänge einstellen kann
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