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Crash am Milchmarkt !

Ein interessanter Schwerpunkt der immer mehr an Bedeutung gewinnt und in einem Landwirtschaftsforum nicht fehlen sollte.
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1416 Beiträge • Seite 21 von 95 • 1 ... 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 ... 95
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon Oberpfälzer » Di Dez 15, 2015 22:36

julius hat geschrieben:Diejenigen die ich kenne verdienen sich eine goldene Nase. Egal ob mein Zimmerer oder der Elektriker. Die schreiben ihre Rechnung mit 50 Euro netto Stundenlohn + Zubehör. Wie ihre Konkurrenten. In einer Deflation wie jetzt arbeiten die auch nicht günstiger. Warum sollte ich da mehrere Standbeine benötigen ? Da wird jede gearbeitete Stunde abgerechnet. Das kann man doch nicht vergleichen.
Gibt natürlich auch Halodrie bei den Selbstständigen wie man sie überall findet. Denen ist die Insolvenz aufgrund eigenen Unvermögens angeboren, egal was sie machen.


So einfach ist es auch nicht.

1. Finanzamt am Ende des Jahres...

2. Die Investitionen sind (gerade bei z.B. einer Schreinerei oder auch Zimmerei) auch nicht ohne und wollen wieder reingearbeitet werden.

3. Wenn man in Südbayern (um München oder im Alpenvorland) ein Handwerker ist, kann man das mit 90% der übrigen deutschen Handwerker nicht vergleichen.

4. Genauso als Landwirt. Ganz ehrlich: Als Bauer mit Eigentum bist Du im südlichen Oberbayern potentieller Multimillionär. Da könntest Dir dein Geld schon sehr viel leichter als mit Milchvieh verdienen.
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"Nur einer ist ewig, der Bauer", O. Spengler
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon julius » Di Dez 15, 2015 22:47

Oberpfälzer hat geschrieben:
4. Genauso als Landwirt. Ganz ehrlich: Als Bauer mit Eigentum bist Du im südlichen Oberbayern potentieller Multimillionär. Da könntest Dir dein Geld schon sehr viel leichter als mit Milchvieh verdienen.


Das sind Erbschaften.
Übrigens hat ein anderer mir bekannter Elektriker 20 ha und Bauplätze geerbt und das als Nichtlandwirt.
julius
 
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon Oberpfälzer » Di Dez 15, 2015 22:53

julius hat geschrieben:
Oberpfälzer hat geschrieben:
4. Genauso als Landwirt. Ganz ehrlich: Als Bauer mit Eigentum bist Du im südlichen Oberbayern potentieller Multimillionär. Da könntest Dir dein Geld schon sehr viel leichter als mit Milchvieh verdienen.


Das sind Erbschaften.
Übrigens hat ein anderer mir bekannter Elektriker 20 ha und Bauplätze geerbt und das als Nichtlandwirt.


Ich wollte ja nur sagen, dass (bei allem berechtigten Klagen über den katastrophalen und die Arbeitsleistung verhöhnenden Milchpreis) es nicht so ist, dass man als Landwirt in Oberbayern zu den benachteiligtesten Gruppen dieser Republik gehört, gerade im Vergleich zu den Handwerkern (gibt ja übrigens auch ganz viele angestellte Handwerker).

Die Erbschaft sei ihm gegönnt.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon Rohana » Di Dez 15, 2015 23:29

julius hat geschrieben:
Holmer 91 hat geschrieben:Julius, da gibts ein ganz einfaches Mittel: Mach deinen Laden dicht, verpachte oder verkaufe und lass dich irgendwo anstelle, oder mach Lohnarbeiten.

Das ändert aber rein garnichts an dem Kritikpunkt das ausgerechnet in der Landwirtschaft 3 oder 4 Standbeine nötig sind.

Sind halt genauso nötig wie für die Leute die angestellt für nen Hungerlohn arbeiten und deshalb mehrere Jobs annehmen müssen. Ist jetzt kein Landwirtschaftspezifisches Problem. Warum genau sollten es die Landwirte jetzt besser haben?
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon Qtreiber » Mi Dez 16, 2015 8:36

julius hat geschrieben:Das ändert aber rein garnichts an dem Kritikpunkt das ausgerechnet in der Landwirtschaft 3 oder 4 Standbeine nötig sind.

Die sind auch in den gewerblichen Branchen nötig.
Ein Landwirt mit mehreren Standbeinen betreibt immer Landwirtschaft, sei es für die Fütterung seiner Biogasanlage, seines Viehs oder direkt seiner Mitmenschen.
Ein Schreiner z.B. verarbeitet immer Holz oder Kunststoff, zu Bauteilen (Fenster, Türen etc.), Möbeln oder Kleinigkeiten. Nach meinem Verständnis sind das auch "mehrere Standbeine".
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon hannubal » Mi Dez 16, 2015 10:10

Hallo,

also wenn ich die Kommentare hier lese wird mir schlecht. Jeder ist für sich und seinen Betriebserfolg alleine unternehmerisch verantwortlich, die Betriebe hier bei uns in der Eifel, die die letzten Jahre kontinuierlich aber langsam gewachsen sind erwirtschaften auch jetzt noch einen passenden Gewinn. Diejenigen die versucht haben in den letzten ca. 10 Jahren der, meiner Meinung nach katastrophalen Beratung zu folgen, und investiert haben ohne sich über fallende Preise Gedanken zu machen, werden die Verlierer sein, oder sind es bereits. Die ersten zwei größeren Betriebe haben die Kühe bereits abgeschafft, oder sogar Insolvenz angemeldet.

Ach und eins sei gesagt @ steel, nicht nur du kannst rechnen, da gibt es auch noch mehrere andere. Ich gönne dir die 250.000€ die du in Arbeitskräfte investieren kannst, ich hoffe jedoch nur das DU welche findest, die qualifiziert genug sind deine Herdengrösse zu bewerkstelligen. Außerdem hoffe ich, das du in Zukunft genügend Kapital zur Verfügung hast steigende Pachtpreise zu akzeptieren.

Wir werden jetzt sehen, wie sich der Milchmarkt und die Anzahl der Landwirte verändert, es wird sich ganz schnell zeigen, wer seine Hausaufgaben die letzten Jahre gemacht hat, und sich genügend Rücklagen gebildet hat.

Ein Wort nur ganz kurz zu der Spezialisierung: Ist ein Standbein besser als das unternehmerische Risiko auf mehrere zu verteilen. ? Verkauft der Bäcker auch nur Brot, oder der Metzger auch nur Schweinefleisch, der Elektriker auch nur Waschmaschinen.?? Warum hat es die größte Rheinland-Pfälzer Molkerei, die Milch- Union aus Pronsfeld nicht geschafft........ weil sie immer nur auf H-Milch gegangen ist.!!! Wäre ARLA nicht eingestiegen, wäre sie pleite gewesen. !!!!


Bei Eurem ständigen Streben nach Wachsen vergesst Ihr eines ganz..... Eure Vermarktung...... !! Ihr nehmt es gelassen hin, das andere Euch den Preis für Eure Produkte diktieren, sei es die Molkerei, der Schlachter, der Landhandel........ stattdessen wird durch ein ungesundes Wachstum versucht, Einkommensverluste durch Mehrproduktion auszugleichen.

Einfach einmal drüber nachdenken.....

Gruß aus der Eifel
hannubal
 
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon LUV » Mi Dez 16, 2015 10:44

hannubal hat geschrieben:Bei Eurem ständigen Streben nach Wachsen vergesst Ihr eines ganz..... Eure Vermarktung...... !! Ihr nehmt es gelassen hin, das andere Euch den Preis für Eure Produkte diktieren, sei es die Molkerei, der Schlachter, der Landhandel........ stattdessen wird durch ein ungesundes Wachstum versucht, Einkommensverluste durch Mehrproduktion auszugleichen.

Einfach einmal drüber nachdenken.....

Gruß aus der Eifel


Woher weißt du, dass alle hier teilnehmenden ausschließlich Wachsen wollen? Eine Frage noch: Wie kompensiert man steigende Kosten durch Auflagen und Gesetze allein mit besserer Vermarktung? Für die Lösung würde ich dann den Berater - Award vergeben! :mrgreen:
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon steel. » Mi Dez 16, 2015 11:16

meyenburg1975 hat geschrieben:Mein Chef pflegte zu sagen, "Wenn's hart auf hart kommt, geht Liquidität vor Rentabilität ".
Viele Betriebe, nicht zuletzt jene, die innerhalb der letzten Jahre überproportional gewachsen sind, haben dieses Jahr diesbezüglich Nachschub von der Bank geordert. Für Färsennachkauf und auch ganze Herdenübernahmen ist nach wie vor genug Geld da. Und solange das so ist, wird sich an der Milchmenge nix ändern und der Absatz scheint zumindest im nächsten halben Jahr noch keine Sprünge zu machen.


Die Milchmenge wird auch weiterhin anwachsen wenn nochmal 80 % der Milchviehhalter aufhören, da bei den wenig verbleibenden wachsenden Zukunftsbetrieben deutlich mehr Milch je Einheit ( Kuh, ha ) erzeugt wird.
Die Milchviehbetriebe mit kleineren Strukturen, also alles unter 100 - 150 Kühe, grob als Größenordnung genannt, werden in spätestens 10-15 Jahren verschwunden sein. Es wird zwar noch welche geben aber die laufen als Hobby oder Steuersparmodell. Geld im Haupterwerb läßt sich damit sicher nicht verdienen da die Kosten weiterhin deutlich ansteigen werden.
Aber diese Betriebe haben noch ein größeres Problem :
Mein neulich ( siehe unten ) im Beispiel genannter typischer Zukunftsbetrieb ist aufgrund der deutlich aufgezeigten Einkommens.- und Kostenstrukturvorteile in der Lage deutlich höhere Pacht und Kaufpreise für Grundstücke zu bezahlen. Das bedeutet im Umkehrschluß Kleinbetriebe <150 Kühe werden ihre Flächen früher oder später abgeben müßen und werden nicht mehr rentabel wirtschaften können weil sich deren Produktion dadurch nochmal verteuert.
Das wird schneller passieren als es sich manche vorstellen können.
Mit dieser Größenstruktur von der manche ohne Quote noch träumen hat man selbst im Milchviehparadies Neuseeland mit geringsten Kosten keine Überlebenschance. Im gesamten Nordamerika sowieso nicht. Da gibt es keinen Vollerwerbbetrieb mehr mit 100 Kühen der davon leben kann. Warum also ausgerechnet in Deutschland ? Wacht endlich aus eurem Tiefschlaf auf.

Nach Quotenende wird das nun für einige erst langsam ersichtlich, was in From des Strukturwandels auf dem restlichen Globus schon vor 30 Jahren vollzogen wurde. Die Quote hat bisher diesen Kleinbetrieben in der EU noch ein ausreichendes Einkommen gesichert. Nun nach Quotenende wird aufgrund des Wachstumszwangs die Fläche noch knapper, zu Lasten von Kleinbetrieben.
Hier haben kürzlich mehrere Betriebe nicht aus Altersgründen aufgehört sondern aufgrund Flächenmangel weil sie ständig Grundstücke abgeben mußten, an die besagten ( siehe unten ) Betriebe.

Man kann vor dieser Entwicklung die Augen verschließen weil sie einem nicht zusagt, aber nicht davonlaufen. :mrgreen:





steel hat geschrieben:Ich hab mich wegen meinem Vorhaben bereits mit mehreren Betriebsleitern dieser Größenkategorie ( und größer ) getroffen und ausführlich ausgetauscht. Das nur am Rande.
Es sind nicht nur die 2-3 Cent netto Staffelpreismilchpreis ( 150 000 Euro brutto im mehr Milchgeld im Jahr ) sondern nicht wenige mit dieser Größe betreiben noch eine Biogasanalge die ausschließlich mit Gülle läuft. Das wird auch in Zukunft gefördert.
Wären dann bei 500 Kühen + Nachzucht rund 800 GV Gülleanfall. Neben Stromgewinnung vom kostenlosen Rohstoff ( Gülle ) werden von der Abwärme zusätzlich nicht wenige Häuser beheizt. Da kommen jährlich zum Staffelpreis also nochmal mehrere zehntausend Euro Gewinn dazu, der ebenfalls aus dem Viehbesatz, bzw deren Abfall ( Gülle ) resultiert.
Die Kostenseite hatten wir schon. Wenn ich pro Abnahme 10 000 Liter Diesel nehme statt 2000 Liter bekomm ich bei meinem Händler den Liter Diesel 4 Cent netto, 4,76 Cent brutto günstiger. Dasselbe gilt auch für Dünger, Pflanzenschutz, etc.
Summa summarum sind das pro Jahr keine 150 000 Euro ( Staffelpreis ) Einsparungen oder größenbedingte Mehreinnahmen, sondern mal eben 250 000 Euro Mehreinnahmen.
Damit kann ich die geamte Arbeiterbelegschaft + X bezahlen.
Zusätzlich steigt der Gewinn durch mehr verkaufte Ware ( Milch ) weiter an.
Fazit das auf Fakten beruht : Betriebe mit nur 100 oder 200 Kühen haben nicht den Hauch einer Chance im Wettbewerb zu bestehen. Schade um jeden Cent der in diesen mittelfristig auslaufenden Betrieben jetzt noch investiert wird.
Deshalb :

Ich empfehle auch einen Blick in die großen Milch Produzentenländer außerhalb der EU. Die haben den Strukturwandel der uns hier erst noch bevorsteht längst hinter sich. Die Quote hat den Strukturwandel in der EU natürlich deutlich gebremst weil dadurch der Preis höher war als außerhalb der EU und somit auch Kleinbetriebe ein ausreichendes Einkommen erwirtschaften konnten. Aber das ist Vergangenheit, leider.
Somit muß man festhalten : Eine andere Möglichkeit wie oben genannt habt ihr nicht. Ihr könnt sonst bei den Pachtpreisen sicher nicht mithalten und müßt eure Pachtflächen früher oder später abgeben.
Wenn man Realist bleibt und zu Weltmarktkonditionen bestehen will sollte das schon lange erkannt werden.
Sicher ist das nicht die Idealvorstellung, auch nicht meine. Aber man muß die Realität früh erkennen und sich danach ausrichten.
Alles andere ist vorweihnachtliches Wunschdenken und wird im Fiasko enden.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon H.B. » Mi Dez 16, 2015 11:21

LUV hat geschrieben:Woher weißt du, dass alle hier teilnehmenden ausschließlich Wachsen wollen? Eine Frage noch: Wie kompensiert man steigende Kosten durch Auflagen und Gesetze allein mit besserer Vermarktung? Für die Lösung würde ich dann den Berater - Award vergeben! :mrgreen:


Solange jeder sich mit seinem Konzept auf der richtigen Seite sieht, und nur für die anderen jammert, kann es so schlecht nicht sein.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon T5060 » Mi Dez 16, 2015 11:31

Große werden klein,
Kleine werden groß,
am Ende wird nur die Gesamtzahl geringer.

Die müssen nur aufpassen, dass am Ende noch genug überbleiben
und da habe ich bedenken.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon steel. » Mi Dez 16, 2015 11:44

LUV hat geschrieben:Woher weißt du, dass alle hier teilnehmenden ausschließlich Wachsen wollen? Eine Frage noch: Wie kompensiert man steigende Kosten durch Auflagen und Gesetze allein mit besserer Vermarktung? Für die Lösung würde ich dann den Berater - Award vergeben! :mrgreen:


Auf die Landwirtschat bezogen ist nicht gewollt das alle wachsen, das ist zudem unmöglich. Es sollen nur wenige wachsen, die restlichen aufhören. Das ist politisch gewollt. Nahrungsmiitel müßen und werden somit spottgünstig bleiben weil diese Großbetriebe günstiger produzieren können. Das ist das Ziel der Gesetzeshüter. Deshalb gibts auch immer noch jede Menge Wachstumssubventionen.
Es genügt also vollkommen wenn 10 % wachsen wollen und die restlichen 90 % in den nächsten 20-30 Jahren aufhören. Und so wird das politisch gesteuert, auch wenn einige einen Kopfstand machen.
Wie sonst sollen die Betriebe in Zukunft ihre stetig steigenden Kosten kompensieren ? Die Flächenprämie und weitere Vergünstigungen sind aufgrund der steigenden Staatsverschuldung nicht mehr lange zu halten. Das sollte man ebenfalls bedenken.
Eine gute Vermarktung von x-fach kontrollierten hochwertigen Produkten ist heute sowieso die Grundvoraussetzung. Schlechte Qualität findet keinen Abnehmer. Bio wäre zurzeit eine Nische, aber auch nur solange dort noch kein Überangebot besteht. Das kann sich schnell ändern wenn viele in diese Nische drängen.

Es geht also nur über die Masse, da weder der Erzeugerpreis ( leider ) noch die Kostenseite ernsthaft beeinflußt werden kann. Und wenn diese Faktoren beeinflußt werden können, dann auch nur über die Betriebsgröße. Das hatte ich bereits ausführlich erklärt : 3 Cent/Liter brutto höherer Staffelmilchpreis, fast 5 Cent/ Liter günstigerer Dieseleinkauf, des 500 Kuh Großbetriebes gegenüber dem 100 Kuh Familienbetrieb, nur um nochmal kurz 2 meiner Beispiele zu nennen. Das ist im Jahr eine Mege Holz bei sämtlichen Ein und Verkäufen.

Das alles solltest du als Stallbauarchitekt doch eigentlich wissen wie die Realität aussieht.

Ob das alles nun gut oder schlecht ist muß jeder für sich selber entscheiden. Für mich ist das sicher nicht die Ideallösung aber man muß die Zeichen der Zukunft früh genug erkennen und danach handeln. Ich hab also nur die Realität anhand von klaren Zahlen und Fakten geschildert. An Wunschdenken, hokuspokus oder vorweihnachtlichen Träumereien beteilige ich mich nicht. Denn sonst kommt irgendwann das böse Erwachen und es wurde zuvor unnötig viel Geld in einem Auslaufbetrieb versenkt.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon T5060 » Mi Dez 16, 2015 11:54

Wenn Bauern die tollen Betriebswirte wären,
wie ihr hier alle tut,
gäbe es das Problem nicht,
das Bauern haben !

Die ganze Branche ist hochtechnisiert und kapitalisiert, aber hoffnungslos abgeranzt und ohne jedwede Macht oder politisches Durchsetzungsvermögen !

Nur E.ON, die SPD und RWE waren noch blöder ....
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon LUV » Mi Dez 16, 2015 11:56

steel. hat geschrieben:
LUV hat geschrieben:Woher weißt du, dass alle hier teilnehmenden ausschließlich Wachsen wollen? Eine Frage noch: Wie kompensiert man steigende Kosten durch Auflagen und Gesetze allein mit besserer Vermarktung? Für die Lösung würde ich dann den Berater - Award vergeben! :mrgreen:


Auf die Landwirtschat bezogen ist nicht gewollt das alle wachsen, das ist zudem unmöglich. Es sollen nur wenige wachsen, die restlichen aufhören. Das ist politisch gewollt. Nahrungsmiitel müßen und werden somit spottgünstig bleiben. Das ist das Ziel der Gesetzeshüter.
Es genügt also vollkommen wenn 10 % wachsen wollen und die restlichen 90 % in den nächsten 20-30 Jahren aufhören. Und so wird das politisch gesteuert, auch wenn einige einen Kopfstand machen.
Wie sonst sollen die Betriebe in Zukunft ihre stetig steigenden Kosten kompensieren ? Die Flächenprämie und weitere Vergünstigungen sind aufgrund der steigenden Staatsverschuldung nicht mehr lange zu halten. Das sollte man ebenfalls bedenken.
Eine gute Vermarktung von x-fach kontrollierten hochwertigen Produkten ist heute sowieso die Grundvoraussetzung. Schlechte Qualität findet keinen Abnehmer. Bio wäre zurzeit eine Nische, aber auch nur solange dort noch kein Überangebot besteht. Das kann sich schnell ändern wenn viele in diese Nische drängen.

Es geht also nur über die Masse, da weder der Erzeugerpreis ( leider ) noch die Kostenseite ernsthaft beeinflußt werden kann. Und wenn diese Faktoren beeinflußt werden können, dann auch nur über die Betriebsgröße. Das hatte ich bereits ausführlich erklärt : 3 Cent/Liter brutto höherer Staffelmilchpreis, fast 5 Cent( Liter günstigerer Dieseleinkauf, des 500 Kuh Großbetriebes gegenüber dem 100 Kuh Familienbetrieb, nur um nochmal kurz 2 kleine Beispiele zu nennen. Das ist im Jahr eine Mege Holz bei sämtlichen Ein und Verkäufen.

Das alles solltest du als Stallbauarchitekt doch eigentlich wissen wie die Realität aussieht.

Ob das alles nun gut oder schlecht ist muß jeder für sich selber entscheiden. Für mich ist das sicher nicht die Ideallösung aber man muß die Zeichen der Zukunft früh genug erkennen und danach handeln. Ich hab also nur die Realität anhand von klaren Zahlen und Fakten geschildert. An Wunschdenken, hokuspokus oder vorweihnachtlichen Träumereien beteilige ich mich nicht. Denn sonst kommt irgendwann das böse Erwachen und es wurde zuvor unnötig viel Geld in einem Auslaufbetrieb versenkt.


Mir brauchst du doch keine Realitätsferne unterstellen...ich war doch jahrelang hier der Prügelknabe, weil ich sagte, dass die Betriebe größer werden, ohne eine Größenordnung vorzugeben. Allein die Tatsache, dass sie größer werden müssen, hatte ja schon ausgereicht, um "schein-gelyncht" zu werden. Ich wollte doch nur von hanubal wissen, wie man nach seinen Worten mit Vermarktungsmaßnahmen eine Einkommenssteigerung generiert, die sämtliche Kostensteigerungen egalisiert. Das hast du ja schön entkräftet!
Vor 20 Jahren hieß es mal von Seiten der Betriebswirtschaftler, es gäbe keine Kostendegression jenseits von 200 Kühen.....dann haben die Betriebe das Gegenteil bewiesen und nun sagen die Praktiker, ab 700 geht die Degression richtig ab!
Du bist wirklich dämlicher als ich dachte! :lol: :lol: (Bauer Piepenbrink)
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon steel. » Mi Dez 16, 2015 12:12

LUV hat geschrieben:
Mir brauchst du doch keine Realitätsferne unterstellen...ich war doch jahrelang hier der Prügelknabe, weil ich sagte, dass die Betriebe größer werden, ohne eine Größenordnung vorzugeben. Allein die Tatsache, dass sie größer werden müssen, hatte ja schon ausgereicht, um "schein-gelyncht" zu werden. Ich wollte doch nur von hanubal wissen, wie man nach seinen Worten mit Vermarktungsmaßnahmen eine Einkommenssteigerung generiert, die sämtliche Kostensteigerungen egalisiert. Das hast du ja schön entkräftet!
Vor 20 Jahren hieß es mal von Seiten der Betriebswirtschaftler, es gäbe keine Kostendegression jenseits von 200 Kühen.....dann haben die Betriebe das Gegenteil bewiesen und nun sagen die Praktiker, ab 700 geht die Degression richtig ab!


Völlig richtig.
Wie schon gesagt. Ich möchte nicht falsch verstanden werden : Das ist sicher nicht meine Idealvorstellung der Zukunft, aber wer zukünftig mitmischen will, hat leider keine andere Chance. Seit dem Quotenende, daß ich übrigens energisch verteidigt hatte, werden die Weichen neu gestellt.
Ich bedauere nur Betriebsleiter die sich heute noch für zukunftsfähig halten und Unsummen an Geld in ihrem Betrieb versenken. Man darf auch nicht vergessen das nach einer Betriebsschließung jedes getätigte Bauvorhaben, auch wenn es irgendwann abbezahlt ist, weiterhin Unterhalt kostet und das Grundstück darunter blockiert.
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Re: Crash am Milchmarkt !

Beitragvon hannubal » Mi Dez 16, 2015 13:34

Auch mein Ausbilder pflegte den Spruch: Liquidität vor Rentabilität.

Obwohl ich sicherlich seid der Ausbildung gelernt habe, das beides in einem großen Ausmass vorhanden sein muss.

Nur wer in dieser Zeit ein liquides Polster hat, kann diese miserable Rentabilität ausgleichen, um sich in besseren Zeiten durch gute Rentabilität wieder Liquidität aufbauen zu können.

Ich kann T5060 nur zustimmen:

Wenn Bauern die tollen Betriebswirte wären,
wie ihr hier alle tut,
gäbe es das Problem nicht,
das Bauern haben !

Aber eines sei sicher, wenn die Bauern so weiter machen, werden Banken Finanzhaie viel Freude an Euch finden. Denn dort steckt Liquidität, die kein Landwirt in Zukunft mehr aufbringen kann.

Achja und LUV: Nur wer auch in Zukunft seine Vermarktung in den Griff bekommt, und zumindest teilweise seine Erzeugerpreise selbst bestimmen kann, wird auch in kleineren Strukturen überleben können, da bin ich mir ganz sicher. Jeder der aufgrund seiner Größe aber an Molkereiriesen, Einzelhandelketten, Schlachtunternehmen etc. gebunden ist, weil das die einzigen sind die die Mengen aufnehmen können, wird damit ein Problem haben.

Jedes wirtschaftliche Unternehmen muss sich über seine Stückkosten im klaren sein, und seinen Verkaufspreis anpassen und durchsetzen, und tut es auch. Nur der Landwirt nimmt für seine Produkte das, was andere ihm geben. Er hat keine Entscheidungsgewalt bzw. Mitspracherecht.!!!

Und auf dieser Grundlage werden Millionen investiert, geht Ihr Risiken ein, ohne es Euch leisten zu können.

Wenn Fendt weniger Absatz hat, wird die Produktion gedrosselt, eine "noch" recht hohe Liquidität ermöglicht dies, Arbeiter werden entlassen, Landwirte können das auch ?? Nein im Gegenteil, es wird nach noch größeren Betrieben gestrebt, die angeblich kosten günstiger produzieren können.

Fazit: Wachsen oder weichen...... jeder ist für sich und einen eigenen Betriebserfolg selbst verantwortlich.!!!
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