Warum wird die Kugel Eis immer teurer?
Ältere erinnern sich vielleicht: 30 Pfennig (etwa 15 Cent) kostete früher eine Kugel Eis, heute zahlt man gut das Zehnfache. Was steckt hinter dem steilen Preisanstieg?
Früher nannten sie es schlicht Eis. Heute titulieren es die Anbieter gerne als Gelato. Das soll wohl italienischer klingen. Exklusiver. Und manche Preiserhöhung rechtfertigen. Kaum ein Produkt unseres täglichen Lebens verteuert sich so sehr wie die Kugel Eis. 30 Pfennig haben viele noch aus der Kindheit im Kopf. Heute zahlt man in Metropolen wie Berlin, München, Frankfurt schnell 1,50 Euro. Also rund das Zehnfache von anno dazumal. Da kommt gefühlt nicht einmal das Schwabinger Penthouse mit.
Was treibt den Preis derart hoch? Der Verband der Eiskonditoren verweist auf stark gestiegene Kosten: etwa für Milch, Miete, Mitarbeiter. Zudem gehe der Trend zur größeren Kugel, und Qualität habe ihren Preis. Gelatieri weisen darauf hin, dass auch industriell produziertes Eis wie „Magnum“ sich verteuert habe. Dagegen steht die Preisentwicklung bei den Discountern. Hier sind sechs Nusseis-Waffelhörnchen noch für 1,39 Euro zu haben.
Dass Eisdielenbetreiber für eine Kugel mehr verlangen, hat einen Grund: weil sie es können. Die Zahl der handwerklichen Hersteller steigt; gerade in Großstädten eröffnen neue „Eismanufakturen“. Die Kunden gehen die Preissteigerungen bisher mit. Und so geht die Gelato-Inflation weiter: In Bella Italia kostet übrigens das kleinste Hörnchen oft schon 2 Euro. Oder drei.