Vario_TA hat geschrieben:Hier eine Netzfrequenzmessung zum fraglichen Zeitpunkt:
https://www.energy-charts.info/charts/f ... ms=1000000
Ohne Wind und Sonne lag die Erzeugungsleistung um 6:00 Uhr bei 54,6GW. Davon flossen sogar noch über 2GW in Pumpspeicher.
Laut dir haben die deutschen Pumpspeicher während des "katastrophalen Strommangels" also fleißig Wasser nach oben gepumpt statt runter laufen zu lassen. Das ist natürlich total logisch
Du hast die falsche Stunde. Klick mal eine Stunde weiter, dann siehst du die 49,9Hz. Und Pumpbetrieb bei 49,9Hz ist tatsächlich logisch. Wenn die Pumpspeicher nicht in der Primärregelleistung laufen, reagieren sie erst >50,2Hz/<49,8Hz. Ich bin überrascht, das Ausschläge auf 49,93Hz und 49,9Hz auch im Normalbetrieb (nicht nur bei Stundenumbrüchen) auftreten. Bei 49,9Hz ist schon die Hälfte der Primärregelleistung aktiv. Das ist jetzt auch kein Problem, dafür ist sie ja da. Aber da Gaskraftwerke theoretisch problemlos und schnell nachregeln können, liegt es anscheinend an den langsameren Kohlekraftwerken, die nicht mit der Ausregelung des morgendlichen Lastanstiegs hinterher kommen. Es ist dann halt in dem Moment weniger Reserve für den Notfall da.
Vario_TA hat geschrieben:Am gleichen Tag wurden später dann über 64GW (ohne Wind und Sonne) erzeugt.
Sind im Tagesverlauf also 10GW neue Kraftwerke ans Netz gegangen?
Ja. Es sind zwar keine NEUEN Kraftwerke, die es vorher nicht gab, aber sie waren vorher nicht am Netz und müssen erst hoch gefahren werden. Ich gebe dir aber insofern recht, dass es ein Regelproblem ist und kein generelles Kapazitätsproblem. Und trotzdem bleibe ich dabei, dass allgemeine Kraftwerkskapazitäten keinen Sinn machen, wenn man die Energie eben nicht nach Bayern/BW übertragen bekommt.