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Mittlerweile sind auch rote Regent-Trauben im Remstal befallen. Der Präsident des Württembergischen Weinbauverbands Hermann Hohl hatte am Dienstag im SWR Entwarnung gegeben, sich danach aber den Befall in den Steillagen bei Winnenden angesehen. Er forderte die Wissenschaft auf, Bekämpfungsstrategien gegen den Schädling zu entwickeln und natürliche Gegenspieler zu suchen. Das biologische Spritzmittel, das bisher verwendet wird, sei nicht mehr zu bekommen.
Ernteausfälle auch im Remstal?
Die Kirschessigfliege nutzt die Trauben zur Vermehrung und lässt den Traubensaft zu Essig werden. Im vergangenen Jahr hatten die Weinbauern im südbadischen Markgräflerland durch den Schädling starke Ernteausfälle. Ähnliches droht jetzt württembergischen Winzern.
xyz hat geschrieben:Ich hoffe, dass es bei einer Bekämpfung der Frühsorten bleibt und nicht bei einem weiteren
Reifefortschritt der Spätsorten zu weiteren Befallsituationen kommt.
Für die Zwetschgenerzeuger etwa bestehe kein Grund zur Panik. "Die bekommen das Problem in den Griff, wenn sie vorbeugend spritzen", ist der Berater überzeugt. Anders sei die Situation bei Himbeeren und Brombeeren. Bei diesen Kulturen sieht Schneider für die Zukunft schwarz: "Noch so ein Jahr und die Beeren werden bei uns verschwinden."
Zusätzliche Arbeit und mehr Kosten
In jedem Fall bedeuten die Maßnahmen zur Bekämpfung für die Erzeuger viel zusätzliche Arbeit und erhöhte Kosten. "Es gibt keine Alternative dazu", sagt Schneider. "Wer nichts unternimmt, wird nichts ernten."
Berechtigt sei die Furcht der Landwirte vor Presseschlagzeilen zum Thema Kirschessigfliege. Solidarität könne man von den Verbrauchern erfahrungsgemäß nicht erwarten. "Wenn Kunden mit Problemen im Obstbau konfrontiert werden, dann stößt sie diese Vorstellung vom Kauf entsprechender Erzeugnisse ab", weiß Schneider. "Die Leute wollen einwandfreie Ware, so preiswert wie möglich. Bei der kleinsten Verunsicherung lassen sie die Finger davon". Deshalb sei Aufklärung darüber wichtig, dass weiterhin nur gesundes und gutes Obst aus Südbaden auf den Markt komme.
Die Obstbauern indessen setzen ihre Hoffnung auf einen strengen Winter. "Dass es 14 Tage lang einmal unter Minus zehn Grad hätte – das wäre unser größter Wunsch", spricht Schneider für die Berufskollegen.
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