Terrassenwein hat geschrieben: Bei der Lese habe ich motivierte Helfer. Die Laubarbeit im Sommer muss ich alleine hinbekommen.
Unsere Terassen werden weitgehend vom Hubschrauber gespritzt. Da ist zeitgerechte Laubarbeit der wichtigste Faktor. Wenn unten in der Laubwand nichts mehr ankommt ist alles zu spät. Von Seiten des Pflanzenschutzes kann ich durch Heckenschnitt eigentlich nur gewinnen.
Ich will ja jetzt nicht alles umstellen. Ehrlich gesagt habe ich mir gerade eine schöne neue Akkuheckenschere gegönnt, und das regt eben auch zum Nachdenken an.

Hast du schon mal Umkehrerziehung probiert?

@ Rebenhopser
Mit Umkehrerziehung hast du im Herbst keine Möglichkeit der späteren Lese wegen der Fäulnis und der Pflanzenschutz wird zum Fiasko. Dann lieber Minimalschnitt im Spalier, wo die Trauben frei dahängen und der Wuchs nach der Umstellung aus der Anlage genommen wird.
@ Terrassenwein, ob deine Leser bei dem Kleinzeugs immer noch so motiviert sind? Das machen die einmal mit und dann streiken sie. Ich kann mit vorstellen, dass die Stiellähme bei anfälligen Sorten auch zunimmt, weil sie so zasslig sind. Leser wollen am liebsten dicke und schwere Trollingertrauben abschneiden, damit die Eimer schnell voll werden und sie nach dem Buttenträger schreien können.

Kyoho hat geschrieben:@ Rebenhopser
Mit Umkehrerziehung hast du im Herbst keine Möglichkeit der späteren Lese wegen der Fäulnis und der Pflanzenschutz wird zum Fiasko. Dann lieber Minimalschnitt im Spalier, wo die Trauben frei dahängen und der Wuchs nach der Umstellung aus der Anlage genommen wird.

Wennn man 2 Dinge beachtet ist das weniger ein Problem:

1. starke Entblätterung der Traubenzone direkt nach der Blüte
2. Kein Gipfeln/Triebeinkürzung bis kurz vor der Lese

Ich hab die Umkehr mit Flachbögen an einem Draht oder als Wechselkordon auf 1,3-1,5 m Höhe

Die Handarbeit am Stock beschränkt sich auf Schneiden, (Biegen), Ausbrechen, Entblättern und die Ernte. Bei starkem Wuchs einkürzen der Triebe vor der Lese.

Es wurde von PSM Applikation per Hubschrauber geschrieben. Das funktioniert beim Minimalschnitt nicht, weil bei den Trauben nichts ankommt. Ganz aktuell, hier an der Mosel gibt's in Hubschrauberlagen z.T. massive Oidiumprobleme, vor allem aber nur da wo die Laubarbeiten etwas hinterher waren, unabhängig vom Erziehungssystem(Drahtanlage, Vertiko, Einzelpfahl…)
Minimalschnitt benötigt sehr gute PSM Apllikationsqualität - nicht umsonst muss man jede Gasse fahren beim Spritzen, wo man im normalen Spalier sonst nur jede 2. fährt.

Mache auch zwei Parzellen Umkehr einziges Problem bis jetzt ist Botrytis und Ausfärbung. Pero usw. gehen ganz gut zu bekämpfen. Entblätterung ist schwierig weil starke Sonnenbrandgefahr besteht. Man darf nur die Blätter unter den Trauben entfernen, erklär das mal auf polnisch. Der Wuchs sollte keinesfalls angeregt werden, und lockere Klone verwendet werden.

burgunder hat geschrieben:Mache auch zwei Parzellen Umkehr einziges Problem bis jetzt ist Botrytis und Ausfärbung. Pero usw. gehen ganz gut zu bekämpfen. Entblätterung ist schwierig weil starke Sonnenbrandgefahr besteht. Man darf nur die Blätter unter den Trauben entfernen, erklär das mal auf polnisch. Der Wuchs sollte keinesfalls angeregt werden, und lockere Klone verwendet werden.

Statt lange Erklärung einfach mal einige Stöcke vormachen und später mal nachschauen, ob's so passt.

Wie waren die Trauben im Blick auf KEF und die vielen Niederschläge in diesem Jahr? Sind sie überhaupt schon reif? In meiner Umkehr waren die mageren Stöcke wunderschön, da wo der Boden fett ist war Essig usw und Mostgewicht nur 82 gg Spalier um diese Zeit alles Ende 80

burgunder hat geschrieben:Wie waren die Trauben im Blick auf KEF und die vielen Niederschläge in diesem Jahr? Sind sie überhaupt schon reif? In meiner Umkehr waren die mageren Stöcke wunderschön, da wo der Boden fett ist war Essig usw und Mostgewicht nur 82 gg Spalier um diese Zeit alles Ende 80

Müller Thurgau hab ich überreif mit ca 15% Botrytis gelesen, 68-70° Oechsle 135 hl/ha
Kerner aufn Punkt mit ca 5-10 % Botrytis 76° Oechsle 125 hl/ha

Riesling sind aufgrund dessen das es sich um junge Anlagen handelt, die sich ziemlich überladen haben, nicht im erwünschten Maße reif geworden.

Hab aber keinerlei Essigfäule drin im Vergleich zu den Spalierweinbergen, bei den es jetzt zum Teil schon enorm ist

Und wie ist die Farbe bei Rotweinsorten?

burgunder hat geschrieben:Und wie ist die Farbe bei Rotweinsorten?

hab noch keinen Rotwein als Minimalschnitt.
werde diesen Winter den ersten Dornfelder ungeschnitten lassen.

Bei den Später gelesenen Rieslingen gings eigentlich. war scheinbar durch den Regen mehr Wasser als gedacht in den Trauben gewesen

Die Farbausbeute ist naturgemäß besser, da die Beeren kleiner sind (zwei-drei Karenzjahre vorausgesetzt). In der jetzigen Zeit würde ich es mir aber nochmal überlegen, rote Sorten auf MS umzustellen.

Wormi hat geschrieben:Die Farbausbeute ist naturgemäß besser, da die Beeren kleiner sind (zwei-drei Karenzjahre vorausgesetzt). In der jetzigen Zeit würde ich es mir aber nochmal überlegen, rote Sorten auf MS umzustellen.

Verstehe nicht ganz wie du das meinst?

Stichwort Kirschessigfliege.

Wormi hat geschrieben:Stichwort Kirschessigfliege.

Dann müsste ja aber eine Minimalschnittanlage, bei der die Beerenschalen dicker sind weniger anfällig sein oder nicht?

Da ist es vor allem schattiger, quasi für die KEF ein wahres Paradies. Je weniger geschnitten, um so schlimmer mit dem Viehzeugs. Entblättern geht eben nicht.