Wollte dieses Thema mal wieder nach oben holen.
Gibt es neuere Erfahrungen?
Hat sich jemand neu an das Thema gewagt?
Hat sich das Ausdünnen mit dem Vollernter "weiterentwickelt"?
Ich trage mich ebenfalls mit dem Gedanken, eine oder zwei Anlagen umzustellen. Aber es scheint so, dass der Casus Knaxus für Qualität trotz Minimalschnitt wohl doch das Ausdünnen bleibt. Hat hier jemand Erfahrungen mit Bandausdünnung (unteres Drittel der Anlage komplett ausdünnen)? Dies scheint ja am ehesten steuerbar zu sein. Aber bringt es auch die Qualität und die gewünschten kleineren Beeren?

Würde mich über aktuelle Erfahrungen freuen.

unten hängt doch nach ein paar jahren eh nix mehr an trauben.was willst da dann ausdünnen?
hier stellen viele wieder um auf normalen rebschnitt.sind halt oidiumschleudern...

Ich habe dieses Jahr versuchsweise mal zwei Terrassen auf Minimalschnitt umgestellt. Allerdings nicht mit Vollernterausdünnung, geht ja im Terassenwengert nicht.Die Terrassen liegen gegenüber dem normalen Spätburgunder aktuell gut 2 Wochen zurück, färben gerade erst richtig ein. Oidium ist ja dieses Jahr zum Glück nicht das Riesenproblem geworden, selbst ungespritzte verwahrloste Parzellen sind bei uns noch überwiegend gesund, das war die letzten drei Jahre nicht so. Ich denke, zur Oidiumschleuder werden die Anlagen dann, wenn sie genau so wie die normalen Anlagen gespritzt werden und die Reifeverzögerung nicht berücksichtigt wird. Bei mir sind die "Beeren" tatsächlich meistens klein wie "Träuble", je Traube vielleicht 3-10 Beeren. Ich mach am Wochenende mal ein Bild. Das ist natürlich ein Sonderfall, weil es sich bei dem umgestellten Spätburgunderklon "Frank Pinot" ohnehin um einen extrem schwachwüchsigen Klon handelt, der im Spalier die letzten Jahre auch nicht mehr als 10-15 l/ar Ertrag hatte, also völlig indiskutabel. (Deshalb habe ich ja letztes Jahrr 80% davon nach nur wenigen Standjahren wieder rausgehauen.) Jetzt hängt vielleicht das fünffache drin, also immer noch keine Riesenmenge.

Gibt es viele, die Rück-Umstellen?
Geht das überhaupt?

Ich habe bisher die Beobachtung gemacht, dass es auf trocken, schwachwüchsigen Standorten eventuell auch ohne Ausdünnung zu ordentlichen Qualitäten reicht.
Allerdings kann bei Stresssituationen auch beim MS der Ertrag recht klein werden.

Ich habe bisher Kerner MTH Riesling und neuerdings Dornfelder. Allerdings alle für den Trauben-, Mostverkauf. Da verzichte ich logischerweise auf die Vollernter Ausdünnung.

unten hängt doch nach ein paar jahren eh nix mehr an trauben.was willst da dann ausdünnen?
hier stellen viele wieder um auf normalen rebschnitt.sind halt oidiumschleudern...

Das mit dem Oidium kann ich nach 3 Jahren nicht wirklich bestätigen. Die Anlagen sind genauso sauber oder unsauber wie normale Parzellen.
Ich habe dieses JAhr in einer MTH, Kerner Parzelle Probleme aber da sieht die normal erzogene Nachbar Parzelle schlimmer aus.

Rotweincuvée hat geschrieben:Gibt es viele, die Rück-Umstellen?
Geht das überhaupt?

ja ganz rausreißen oder unterstufen mit neuen reben oder wenns ne sorte ist die gut austreibt ganz runterschneiden und neue hochziehen etc...
hier haben die wo vor ein paar jahren mit ihren minimalschnitt anlagen im spalier geprahlt haben schon wieder ein großteil rausgerissen...

Gibt es Erfahrungen mit KEF bei Minimalschnitt im Spalier? Ist es mehr?

Hab auch paar Anlagen(Riesling, MTH, Kerner) auf Minimalschnitt stehen, zum Teil zwar im Weitraum, aber bewirtschaftet werden sie wie MSS, also jeweils ein Rückschnitt im Winter und Sommer mit dem Laubschneider. Probleme mit Pero oder Oidium gab es bisher keine.

Was viele einfach unterschätzen ist, dass die Anlage einfach tiptop da stehen muss. Alles was irgendwie zusammen geschustert ist, hält nicht, sackt ab, macht Probleme bei der Lese oder oder oder... Das ist meiner Meinung nach bei vielen Leuten der Knackpunkt, da gibts kein wirklichen Umstellungsprozess, da wird einfach wachsen gelassen. Kein wunder wenns dann nach 3-4 Jahren nicht mehr funktioniert.

Ausgedünnt wird nicht, Gründe siehe Renaissance. Gerade bei reichtragenden Sorten hat man bei der Qualität kaum Unterschiede zur Normalerziehung, ausser das die Erträge konstanter sind z.b. bei jahren mit schlechter Blüte. Also so sind zumindest meine Erfahrungen.
Man sollte halt auch nicht nach Kalender arbeiten, die Reife verschiebt sich gut um 10 bis 14 Tage.

Hat jemand Erfahrung mit Souvignier gris als Minimalschnitt im Spalier?
Gibts Probleme mit Verkahlungen etc.?

Die Frage müsste sogar lauten wie es generell mit Piwis aussieht bei verschiedenen extensiven Erziehungen. Umkehrerziehung z.B. kann nicht jede Sorte. Welche Erziehungssysteme habt ihr schon im Betrieb? Wer macht sowas direkt schon ab Junganlage?

Umkehrerziehung geht mit jeder Sorte, nur manche nicht als Kordon, da macht man halt auch ne Rute, hab mich aber für die Vertiko entschieden, halbe Betriebsfläche, seit 35 Jahren. In F so was wie Normalerziehung, nur auf das minimalste reduziert, also normalen Rebschnitt und biegen, dann aber nicht mehr viel.

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Fendt 308 ci hat geschrieben:Hat jemand Erfahrung mit Souvignier gris als Minimalschnitt im Spalier?
Gibts Probleme mit Verkahlungen etc.?

Ich hab es selber noch nicht gesehen, aber ich nehme an, dass der Ertrag ähnlich wie bei Dornfelder im MS sinkt, weil die Trauben meist erst an der 3-4. Nodie sind und weil er basal recht unfruchtbar ist.
Kommt natürlich aufs Ertragsziel an…

Für traditionelle Sorten gibts da eine Übersicht vom DLR wo die Eignung für MS beschrieben wird. Sowas wäre natürlich auch für Piwis interessant. Da sind die ja auch alle unterschiedlich.

dude hat geschrieben:Ich hab es selber noch nicht gesehen, aber ich nehme an, dass der Ertrag ähnlich wie bei Dornfelder im MS sinkt, weil die Trauben meist erst an der 3-4. Nodie sind und weil er basal recht unfruchtbar ist.
Kommt natürlich aufs Ertragsziel an…

Selbe Vermutung habe ich auch, deshalb würde mich interessieren, ob jemand diese Sorte schon als MSS stehen hat und berichten kann?

Ertragsziel wären 120 kg.

Ich habe das geplant, also Souvignier Gris im MSS. Allerdings erst dieses Jahr gesetzt. Dauert noch ein paar Jahre, bis ich davon berichten kann. Ich lass es drauf ankommen und probiere es aus…

Rebschule Antes hat viele Erfahrung mit Piwis. Vielleicht wissen die dort Bescheid.
Ich denke für 120kg/a sollte das ausreichen, bei Dornfelder pendelt sich der Ertrag ähnlich ein, lediglich die Dornfelder typisch hohen Erträge sind so nicht möglich.

https://www.traubenshow.de/images/stori ... rauben.pdf
Hier lässt sich bisschen was ableiten